Following decades of war, economic decline, and underinvestment, Sudan’s healthcare system entered a new phase of crisis in 2019 as peaceful protests led to the ouster of President Omar al-Bashir. Among those leading these protests were doctors and other medical personnel fed up with poor working conditions and medicine shortages. This speaks to the degraded state of healthcare in the country, particularly in the conflict-affected regions of Darfur, South Kordofan, and Blue Nile.
This paper looks at the humanitarian response to health-related needs in these conflict-affected parts of Sudan. After providing an overview of the state of Sudan’s healthcare system, it explores the main trends and challenges in the humanitarian health response, including the difficult partnerships between international and Sudanese health actors, restricted humanitarian access, and the effort to shift toward more sustainable approaches.
It concludes that the humanitarian health response in Sudan is stuck: most agree on the need to move beyond short-term approaches, but the national capacity and development funding needed to make this transition are missing. At the same time, with newly accessible areas exposing unmet needs and conflict and displacement ongoing, a robust humanitarian response is still desperately needed. This situation calls for the UN, donors, and health NGOs to continue their efforts to respond to needs while strengthening the healthcare system, to coordinate humanitarian and development funding, and to advocate for maintaining and extending humanitarian access.
Am 1. Mai jährt sich die Osterweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004 zum 15. Mal. Zu den Effekten der Erweiterung auf den deutschen Arbeitsmarkt und zu Handlungsbedarfen in der Zukunft äußert sich Marius Clemens, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Konjunkturpolitik des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):
15 Jahre nach der EU-Osterweiterung ist klar, dass sich die Ängste vor einem Ansturm von Niedriglohn-Arbeitskräften aus Osteuropa und vor einem Wegfall von Arbeitsplätzen hierzulande insgesamt nicht bewahrheitet haben. Im Gegenteil: Deutschland hat wirtschaftlich von den neuen Möglichkeiten sogar profitiert, denn viele Unternehmen haben zuletzt immer händeringender Arbeitskräfte gesucht. Ohne Zuwanderung aus anderen EU-Ländern – und eben auch aus den östlichen – wäre der Daueraufschwung der deutschen Wirtschaft in den vergangenen Jahren nicht möglich gewesen. Das Beispiel der EU-Osterweiterung zeigt, dass man Zuwanderung mit einer gezielten Migrationspolitik in die richtigen Bahnen lenken kann. Dies wird künftig noch wichtiger werden, da der Arbeitsmarkt in Deutschland nicht nur in konjunkturellen Hochphasen, sondern aufgrund des demografischen Wandels immer mehr grundsätzlich von Zuwanderung abhängig sein dürfte. Da dies in unseren Nachbarländern nicht anders ist, wird der Wettbewerb vor allem um die klugen Köpfe künftig noch härter werden. Der deutsche Arbeitsmarkt sollte daher stärker auch für Personen aus Drittländern geöffnet werden. Nötig ist ein konkretes Einwanderungsgesetz mit klaren und transparenten Kriterien, die sich an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes orientieren.Die Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank ist vom Tisch. Dazu eine Einschätzung der Ökonomin Franziska Bremus, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Makroökonomie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):
Nicht nur aus Sicht der Beschäftigten und Investoren gibt es gute Gründe gegen einen Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank. Auch aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive birgt die Schaffung eines „nationalen Bankenchampions“ Risiken. Denn wenn zwei heimische Banken zu einer komplexen nationalen Großbank fusionieren, wird die Verbindung zwischen Banken und Staat enger. Statt auf den Zusammenschluss großer heimischer Finanzinstitute hinzuwirken, sollte die Politik vielmehr rechtliche und institutionelle Hindernisse für eine grenzüberschreitende Konsolidierung des europäischen Bankensektors identifizieren und abbauen. Bankenfusionen über Ländergrenzen hinweg können unter anderem die Bankenlandschaft stabilisieren, weil Gewinne und Verluste breiter gestreut werden und die gegenseitige Abhängigkeit von Banken und ihren Heimatstaaten sinkt.Central bank intervention in foreign exchange markets is a common tool to influence exchange rates. Although central bankers are convinced of their policy’s effectiveness, econometric estimates of precise effects differ across studies. The difficulties with estimations mostly result from a lack of adequate data. This article highlights different econometric approaches that aim to mitigate estimation problems. Techniques comprise control and matching approaches, event studies, as well as the use and imputation of high-frequency data. Their comparison reveals a trade-off between clear identification of the effect and establishing its validity over a sustained period.
On April 23rd, IPI together with the Office of the President of the General Assembly, cohosted an interactive discussion in advance of the UN General Assembly high-level event to commemorate the International Day of Multilateralism and Diplomacy for Peace on April 24th, during which member states will discuss prevailing challenges and renew commitments to a rule-based world order and the multilateral system.
The international rule-based order is challenged on multiple fronts. The weakening of commitments to a rule-based international order is evident in a variety of contexts, as a profound mistrust permeates the system. Part of the answer to the deficit of trust lies in connecting multilateral processes to the interests, concerns, and perspectives of the people. The 73rd Session of the UN General Assembly has been grounded in the theme of making the multilateral system and the UN “relevant to all people.” This aspiration is central to the drive to increase collaborative efforts, build trust, and inspire a recommitment to multilateralism.
IPI and the Office of the PGA fostered a conversation that took stock of factors that may have contributed to the waning credibility of the multilateral system, as well as recent innovative practices to enhance its legitimacy. Participants sought to agree upon ways to lay the foundation for a more trusted, people-centered multilateralism.
The event took place at the United Nations.
Opening remarks:
H.E. Ms. María Fernanda Espinosa Garcés, President of the 73rd Session of the UN General Assembly
Speakers:
Amb. Donald Steinberg, Executive Director, Mobilizing Men as Partners for Women, Peace and Security
Dr. Cecilia Nahón, Executive Director, Model G20 Initiative, American University; and former Ambassador of Argentina to the U.S.
Prof. Sakiko Fukuda-Parr, Professor of International Affairs and Program Director, The New School
Mr. Richard Gowan, UN Director, International Crisis Group
Ms. Giovanna Kuele, Member of Steering Committee, Together First and Researcher at the Igarape Institute
Moderator:
The Honorable Kevin Rudd, 26th Prime Minister of Australia; President, Asia Society Policy Institute; and Chairman, IPI Board of Directors
Inmitten des Brexit-Chaos fordert die AfD in ihrem Europawahlprogramm einen Dexit, einen Austritt Deutschlands aus der EU in fünf Jahren. Dies mag man für absurd und weltfremd halten. Dabei ist ein Dexit und gar ein Kollaps der Europäischen Union gar nicht so unwahrscheinlich, vor allem wenn Deutschland nicht die richtigen Lehren aus dem Brexit zieht. Denn Großbritannien und Deutschland unterliegen ähnlichen Illusionen in ihrer Weltsicht: Sie unterschätzen beide die Bedeutung der Europäischen Union für die eigene Zukunft.
Vor fünf Jahren hat kaum jemand einen Brexit für möglich gehalten. Denn Großbritannien hat stark von seiner EU-Mitgliedschaft profitiert. Diese hatte einen Zusammenbruch der britischen Industrie und den Niedergang der Landwirtschaft in den 70er- und 80er- Jahren verhindern können. Die City of London konnte sich nur durch die EU-Mitgliedschaft zu Europas einzigem globalen Finanzplatz entwickeln. Der größte Teil der Transaktionen in Euro-Finanzprodukten findet in London statt, obwohl die britische Regierung sich geweigert hat, den Euro im eigenen Land einzuführen. Und kaum ein Land hat wirtschaftlich so von der Zuwanderung aus der EU profitiert.
Trotz dieser vielen Vorteile konnte sich Großbritannien nie wirklich mit Europa identifizieren. Die britische Politik hat sich häufig opportunistisch verhalten, versucht, eine Extrawurst auszuhandeln und regelmäßig wichtige Reformen zu blockieren. Der Grund für dieses Verhalten hängt auch mit der Geschichte des Vereinigten Königreichs zusammen. Viele in Politik und Gesellschaft geben sich noch immer der Illusion hin, das Land sei eine Weltmacht und brauche Europa für seinen Wohlstand und seine Zukunftssicherung nicht.
Viele in Deutschland unterliegen ähnlichen Illusionen: Deutschland als größtes und wirtschaftlich stärkstes Land brauche Europa nicht, denn die wirtschaftliche Zukunft liege in Asien, und politische Entscheidungen werden in erster Linie in den USA und nun in China getroffen. Sie skandieren, Europa sei eine Transferunion, in der wir “Zahlmeister” seien und die unseren Interessen schade. So haben es manche in der Politik, aus der Wissenschaft und einige Medien geschafft, den Deutschen einzureden, die Rettung Griechenlands und anderer Länder oder das Zahlungssystem Target hätte Deutschland Verluste beschert. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Der deutsche Steuerzahler hat keine Verluste für diese Programme oder das Zahlungssystem erleiden müssen, sondern deutsche Banken und deutsche Investoren wurden durch diese Programme geschützt, und somit letztlich auch der deutsche Steuerzahler.
Gerne wird in Deutschland über die Zuwanderung geklagt, aber gleichzeitig verschwiegen, dass ohne die mehr als vier Millionen europäischen Zuwanderer der Wirtschaftsboom der vergangenen zehn Jahre gar nicht möglich gewesen wäre. Die deutsche Politik verhält sich zu häufig als politischer Hegemon wider Willen und als wirtschaftlicher Hegemon wider den guten Verstand. Sie verfolgt seit Langem eine Wirtschaftspolitik, die zu riesigen Handelsüberschüssen führt, die gleichzeitig hohe Defizite und Schulden in anderen europäischen Ländern erfordert, über die sich dann die deutsche Politik wiederum echauffiert.
Deutschland ist zum Blockierer wichtiger europäischer Reformen geworden und verfolgt zu häufig eine Europapolitik des “Nein”. Die Bundesregierung hat hartnäckig auf einer Austeritätspolitik in vielen europäischen Ländern bestanden, obwohl diese Politik verfehlt war und die Krise verschärft hat. Ferner hat die deutsche Regierung der massiven heimischen Kritik an der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nicht widersprochen und es versäumt, sich vor diese für Deutschland und Europa so wichtige Institution zu stellen. Sie verschleppt seit vielen Jahren die Vollendung der Bankenunion, die so essenziell für die wirtschaftliche Gesundung Europas ist. Die deutsche Politik kritisiert gerne die fehlende Regeltreue der europäischen Partner, ignoriert die gleichen Regeln jedoch, wenn es opportun erscheint. Sie hat immer wieder nationale Alleingänge in Europa verfolgt - bei der Energiewende, in der Flüchtlingspolitik, in der Industriepolitik oder bei Handelsverhandlungen.
Auch bei den wichtigen Reformen der Währungsunion bremst Deutschland, statt Alternativen anzubieten und die ausgestreckte Hand des französischen Präsidenten Macron zu ergreifen. Ohne eine Vollendung des Binnenmarktes von Dienstleistungen, ohne eine Vertiefung der Kapitalmärkte durch gemeinsame, sichere Anleihen und ohne ein gemeinsames Budget zur Stabilisierung und Vermeidung von Krisen wird Europa wirtschaftlich nicht ausreichend zusammenwachsen können, um sich als globale Wirtschaftsmacht zu etablieren.
Ähnlich wie den Briten sollte uns Deutschen klar werden, dass unser Land aus einer globalen Perspektive gesehen klein ist, unser Wohlstand aber gleichzeitig wie für kaum ein zweites Land von einem starken, geeinten Europa abhängt, gerade weil Deutschland und auch Europa geopolitisch und wirtschaftlich an Bedeutung verlieren. Dies zeigt sich schmerzlich immer häufiger, so wie jetzt im Handelskonflikt mit den USA.
Noch können Deutschland und Europa selbst entscheiden, ob die globale Weltordnung in diesem Jahrhundert eine bipolare ist, in der die USA und China den Ton angeben, oder ob Europa sich als dritte globale Macht etabliert. Dies erfordert die Einsicht, dass nationale Souveränität bei den großen, wichtigen Fragen unserer Zeit - von der Verteidigungs-, Sicherheits- und Außenpolitik über Klimapolitik bis hin zur Handels- und Währungspolitik - eine Illusion ist. Was für manche paradox klingt, ist Realität: Die Wahrung nationaler Interessen erfordert eine stärkere europäische Integration in vielen Bereichen, ohne das Prinzip der Subsidiarität aufgeben zu müssen.
Damit Deutschland seine Interessen wahren kann und sich nicht irgendwann enttäuscht von Europa abwendet - wie das Vereinigte Königreich es gerade tut -, muss die deutsche Politik einen grundlegenden Wandel ihrer Europapolitik vollziehen und, zusammen mit Frankreich, eine kluge Integration Europas vorantreiben. Dies erfordert mutige Reformen des Euro und eine Stärkung europäischer Institutionen und öffentlicher Güter, wie in der Sicherheits- und Sozialpolitik. Und ja, es erfordert auch, dass die Bundesregierung Geld aufbringt für ein gemeinsames Budget zur Krisenbekämpfung und für kluge Investitionen in die Zukunft Europas, und damit auch Deutschlands.
Dieser Text von Marcel Fratzscher ist am 23. April 2019 als Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung erschienen.
When the African Union Mission in Somalia (AMISOM) deployed in 2007, the AU and the UN Security Council expected that the United Nations would eventually take over from the AU force. But while a UN peacekeeping operation remains a theoretical option for the council, its prospects have diminished. Instead, the focus of Somali and international efforts has shifted to planning for AMISOM to transition directly Somali security forces without an interim UN mission.
This issue brief outlines the factors behind this shift in intentions, including the new Somali administration’s commitment to assuming responsibility for security, a general agreement that the time had come for an exit strategy, and the Security Council’s reduced appetite for peace operations. It also lays out the objectives, approaches, and status of implementation of the Somali Transition Plan.
Despite steady progress, there is still a long way to go in implementing this plan. Reforms are encountering resistance from vested interests, and al-Shabab poses an ongoing threat. Any sustainable transition from AMISOM must be a long-term project that includes not just a military handover but also political decisions on security and the structure of the state. It also depends on aligning national priorities and international efforts and the willingness of all security actors in Somalia to work together in a pragmatic, transparent, and coordinated way.
On Thursday, April 25th, IPI is hosting a speaker series event featuring H.E. Mr. Pedro Serrano on the topic of the relationship between the European Union and state actors in the Sahel.
Remarks will begin at 10:15am PST / 1:15pm EST
Pedro Serrano is Deputy Secretary General for Common Security and Defence Policy (CSDP) and Crisis Response at the European External Action Service (EEAS) since November 2015.
Previously, Mr. Serrano was principal advisor on external relations to the president of the European Council, Herman Van Rompuy. Mr. Serrano was the first head of delegation/ambassador of the EU to the United Nations in New York after the entry into force of the Treaty of Lisbon.
Since 2003, Mr. Serrano has held numerous positions in the CSDP, including as director for civilian crisis management at the General Secretariat of the council. Prior to 2003, Mr. Serrano served as a Spanish diplomat in numerous positions including at the UN headquarters, and in Cuba and Tanzania.
This event will be moderated by Mr. Jake Sherman, Director of the Brian Urquhart Center for Peace Operations at IPI.