Bonn, 10. November 2025. Die heute beginnende COP30 markiert den zehnten Jahrestag des Pariser Abkommens, in dem sich Länder verpflichtet haben, die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu begrenzen. Zwei Jahre nach der ersten globalen Bestandsaufnahme – die leider nicht zu wesentlichen Fortschritten der Emissionsreduzierung führte –zeigt sich jedoch: Nur ein Drittel der neuen nationalen Klimabeiträge (NDCs) enthält konkrete Zusagen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Die meisten großen Emittenten – darunter die EU, China, Südafrika, Australien und Indien – haben ihre Zusagen hierzu nicht aktualisiert.
Die Präambel des Pariser Abkommens erkennt an, dass der „gerechte Strukturwandel für die arbeitende Bevölkerung und die Schaffung menschenwürdiger Arbeit und hochwertiger Arbeitsplätze“ unverzichtbar für den Klimaschutz ist. Auf der diesjährigen Weltklimakonferenz (COP30) ist die sozial gerechte Umsetzung dieses Ziels dringender denn je. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen der Klimarahmenkonvention UNFCCC das Arbeitsprogramm für eine Just Transition (“gerechter Übergang“) (JTWP) eingerichtet, doch dessen Mandat läuft auf der COP31 aus.
Seit seiner Gründung auf der COP27 und formellen Verabschiedung auf der COP28 soll das JTWP Wege zu einer „Just Transition“ ausloten, etwa durch Dialoge und Runde Tische. Doch bis heute fehlt eine Einigung, wie diese konkret aussehen soll. Länder mit hohem Einkommen setzen vorrangig auf eine Dekarbonisierung des Energiesektors, die Anpassung der Arbeitsplätze und Klimaresilienz. Einkommensschwache Länder dagegen fordern einen umfassenderen, multilateralen Ansatz auf Basis sozialer und Klima-Gerechtigkeit sowie gemeinsamer, aber differenzierter Verantwortlichkeiten. Diese Kluft prägt die politischen Debatten und die Forschung - grundlegende Fragen – Was bedeutet gerecht? Für wen? Und wer entscheidet darüber? – bleiben offen.
Zwar bieten die Leitlinien der IAO für eine „Just Transition“ einen wichtigen Rahmen und betonen menschenwürdige Arbeit und eine ökologische Wirtschaft, doch weltweit bleiben die Bemühungen fragmentiert und unkoordiniert. Dies kann zu Widerstand gegen die Klimapolitik führen. In Europa etwa leugnen Gegner nicht so sehr den Klimawandel, sondern argwöhnen, dass Regierungen die Klimapolitik nicht sozial gerecht gestalten. Ohne eine sinnvolle Beteiligung der lokalen Bevölkerung und spürbare Verbesserungen im Alltag droht die gesellschaftliche Akzeptanz für ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen weiter zu sinken.
Die Zeit für die Umsetzung des JTWP drängt. Bei den UN-Klimaverhandlungen in Bonn im Juni wurden in einem informellen Aktionsplan mehrere Zukunftsoptionen vorgestellt: von einer globalen Plattform über einen Leitrahmen bis hin zu einem neuen Mechanismus oder einer „Toolbox“. Angesichts geringer Fortschritte in den letzten Jahren hat die Zivilgesellschaft nun den Bélem-Aktionsmechanismus für eine globale „Just Transition“ vorgeschlagen – ein neues Instrument, das Ländern endlich Orientierung geben könnte. Dabei sollte es um zwei zentrale Punkte gehen.
Erstens erkennt der informelle Aktionsplan zwar „das Potenzial für Synergien mit den Rio-Konventionen und den SDGs“ an, nimmt aber keine verbindlichen Vorgaben in Bezug auf die Agenda 2030 oder die SDGs auf. Dies ist ein schwerwiegendes Versäumnis. Eine „Just Transition“ kann nur gelingen, wenn sie neben der Dekarbonisierung des Energiesektors oder Emissionssenkungen auch Armut, ein integriertes Ressourcenmanagement, sozialen Schutz und Klimaanpassung berücksichtigt. Da die Umsetzung der SDGs stockt und nur noch fünf Jahre bleiben, droht die fehlende Verknüpfung mit der Agenda 2030 die internationale Politik weiter zu fragmentieren. Jede JTWP-Toolbox muss daher Politikkohärenz als Leitprinzip institutionalisieren, um Synergien zu fördern und Zielkonflikte zu vermeiden. Dies ist unerlässlich, um multidimensionale, sektorübergreifende Übergänge zu erreichen, die nationale soziale und ökologische Ziele mit globalen Rahmenwerken in Einklang bringen.
Zweitens braucht es ein eigenes Forum, um Umsetzungs- und Finanzierungsstrategien zu diskutieren. Zwar ginge das über das bisherige Mandat hinaus, ist aber unverzichtbar für einen glaubwürdigen Finanzierungsrahmen. Die auf der COP26 entstandenen Just Energy Transition Partnerships zeigen die Schwächen klassischer Klimafinanzierung. Diese multilateralen Vereinbarungen zwischen einkommensstarken Ländern und kohleabhängigen Ländern mit mittlerem Einkommen wurden dafür kritisiert, dass sie unterfinanziert und abhängig von Krediten sind und die Verfahrensgerechtigkeit in den Empfängerländern schwächen. Der jüngste Rückzug der USA hat das Vertrauen zusätzlich erschüttert. Das JTWP könnte hier den Boden für eine neue, faire Finanzarchitektur legen und sicherstellen, dass jedes globale Instrumentarium für eine „Just Transition“ letztlich durch eine faire, verlässliche Finanzierung und robuste Rechenschaftsmechanismen untermauert ist.
Dass der Präsident der COP30 das JTWP zur obersten Priorität erklärt hat, schafft neue Chancen. Nun gilt es, die Weichen so zu stellen, dass Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung und Gerechtigkeit tatsächlich zusammenfinden. Das JTWP darf keine Fußnote bleiben, sondern muss zu einer Säule der globalen Klimapolitik werden. Die Verhandlungsführer*innen sollten Mut beweisen und dafür sorgen, dass es nicht bei bloßen Versprechen einkommensstarker Länder bleibt, ihrer Verantwortung nachzukommen, und dass alle Sektoren zusammenarbeiten. Wird die „Just Transition“ auf der COP30 zu einem echten globalen Projekt – oder erleben wir eine weitere vertane Gelegenheit in einem Jahrzehnt der Versäumnisse?
Bonn, 10. November 2025. Die heute beginnende COP30 markiert den zehnten Jahrestag des Pariser Abkommens, in dem sich Länder verpflichtet haben, die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu begrenzen. Zwei Jahre nach der ersten globalen Bestandsaufnahme – die leider nicht zu wesentlichen Fortschritten der Emissionsreduzierung führte –zeigt sich jedoch: Nur ein Drittel der neuen nationalen Klimabeiträge (NDCs) enthält konkrete Zusagen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Die meisten großen Emittenten – darunter die EU, China, Südafrika, Australien und Indien – haben ihre Zusagen hierzu nicht aktualisiert.
Die Präambel des Pariser Abkommens erkennt an, dass der „gerechte Strukturwandel für die arbeitende Bevölkerung und die Schaffung menschenwürdiger Arbeit und hochwertiger Arbeitsplätze“ unverzichtbar für den Klimaschutz ist. Auf der diesjährigen Weltklimakonferenz (COP30) ist die sozial gerechte Umsetzung dieses Ziels dringender denn je. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen der Klimarahmenkonvention UNFCCC das Arbeitsprogramm für eine Just Transition (“gerechter Übergang“) (JTWP) eingerichtet, doch dessen Mandat läuft auf der COP31 aus.
Seit seiner Gründung auf der COP27 und formellen Verabschiedung auf der COP28 soll das JTWP Wege zu einer „Just Transition“ ausloten, etwa durch Dialoge und Runde Tische. Doch bis heute fehlt eine Einigung, wie diese konkret aussehen soll. Länder mit hohem Einkommen setzen vorrangig auf eine Dekarbonisierung des Energiesektors, die Anpassung der Arbeitsplätze und Klimaresilienz. Einkommensschwache Länder dagegen fordern einen umfassenderen, multilateralen Ansatz auf Basis sozialer und Klima-Gerechtigkeit sowie gemeinsamer, aber differenzierter Verantwortlichkeiten. Diese Kluft prägt die politischen Debatten und die Forschung - grundlegende Fragen – Was bedeutet gerecht? Für wen? Und wer entscheidet darüber? – bleiben offen.
Zwar bieten die Leitlinien der IAO für eine „Just Transition“ einen wichtigen Rahmen und betonen menschenwürdige Arbeit und eine ökologische Wirtschaft, doch weltweit bleiben die Bemühungen fragmentiert und unkoordiniert. Dies kann zu Widerstand gegen die Klimapolitik führen. In Europa etwa leugnen Gegner nicht so sehr den Klimawandel, sondern argwöhnen, dass Regierungen die Klimapolitik nicht sozial gerecht gestalten. Ohne eine sinnvolle Beteiligung der lokalen Bevölkerung und spürbare Verbesserungen im Alltag droht die gesellschaftliche Akzeptanz für ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen weiter zu sinken.
Die Zeit für die Umsetzung des JTWP drängt. Bei den UN-Klimaverhandlungen in Bonn im Juni wurden in einem informellen Aktionsplan mehrere Zukunftsoptionen vorgestellt: von einer globalen Plattform über einen Leitrahmen bis hin zu einem neuen Mechanismus oder einer „Toolbox“. Angesichts geringer Fortschritte in den letzten Jahren hat die Zivilgesellschaft nun den Bélem-Aktionsmechanismus für eine globale „Just Transition“ vorgeschlagen – ein neues Instrument, das Ländern endlich Orientierung geben könnte. Dabei sollte es um zwei zentrale Punkte gehen.
Erstens erkennt der informelle Aktionsplan zwar „das Potenzial für Synergien mit den Rio-Konventionen und den SDGs“ an, nimmt aber keine verbindlichen Vorgaben in Bezug auf die Agenda 2030 oder die SDGs auf. Dies ist ein schwerwiegendes Versäumnis. Eine „Just Transition“ kann nur gelingen, wenn sie neben der Dekarbonisierung des Energiesektors oder Emissionssenkungen auch Armut, ein integriertes Ressourcenmanagement, sozialen Schutz und Klimaanpassung berücksichtigt. Da die Umsetzung der SDGs stockt und nur noch fünf Jahre bleiben, droht die fehlende Verknüpfung mit der Agenda 2030 die internationale Politik weiter zu fragmentieren. Jede JTWP-Toolbox muss daher Politikkohärenz als Leitprinzip institutionalisieren, um Synergien zu fördern und Zielkonflikte zu vermeiden. Dies ist unerlässlich, um multidimensionale, sektorübergreifende Übergänge zu erreichen, die nationale soziale und ökologische Ziele mit globalen Rahmenwerken in Einklang bringen.
Zweitens braucht es ein eigenes Forum, um Umsetzungs- und Finanzierungsstrategien zu diskutieren. Zwar ginge das über das bisherige Mandat hinaus, ist aber unverzichtbar für einen glaubwürdigen Finanzierungsrahmen. Die auf der COP26 entstandenen Just Energy Transition Partnerships zeigen die Schwächen klassischer Klimafinanzierung. Diese multilateralen Vereinbarungen zwischen einkommensstarken Ländern und kohleabhängigen Ländern mit mittlerem Einkommen wurden dafür kritisiert, dass sie unterfinanziert und abhängig von Krediten sind und die Verfahrensgerechtigkeit in den Empfängerländern schwächen. Der jüngste Rückzug der USA hat das Vertrauen zusätzlich erschüttert. Das JTWP könnte hier den Boden für eine neue, faire Finanzarchitektur legen und sicherstellen, dass jedes globale Instrumentarium für eine „Just Transition“ letztlich durch eine faire, verlässliche Finanzierung und robuste Rechenschaftsmechanismen untermauert ist.
Dass der Präsident der COP30 das JTWP zur obersten Priorität erklärt hat, schafft neue Chancen. Nun gilt es, die Weichen so zu stellen, dass Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung und Gerechtigkeit tatsächlich zusammenfinden. Das JTWP darf keine Fußnote bleiben, sondern muss zu einer Säule der globalen Klimapolitik werden. Die Verhandlungsführer*innen sollten Mut beweisen und dafür sorgen, dass es nicht bei bloßen Versprechen einkommensstarker Länder bleibt, ihrer Verantwortung nachzukommen, und dass alle Sektoren zusammenarbeiten. Wird die „Just Transition“ auf der COP30 zu einem echten globalen Projekt – oder erleben wir eine weitere vertane Gelegenheit in einem Jahrzehnt der Versäumnisse?
A new wave of green industrial policies comes with a set of important economic and social trade-offs for the implementing countries as well as the cross-border impacts for their trading partners.
A new wave of green industrial policies comes with a set of important economic and social trade-offs for the implementing countries as well as the cross-border impacts for their trading partners.
A new wave of green industrial policies comes with a set of important economic and social trade-offs for the implementing countries as well as the cross-border impacts for their trading partners.
Am Montag startet die UN-Klimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém. Zuvor kommen bereits viele Staats- und Regierungschefs zu einem zweitägigen Gipfeltreffen zusammen. Energieexpertin Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt im DIW Berlin, kommentiert den Klimagipfel wie folgt:
Nach einem halben Jahr schwarz-rote Bundesregierung ist klar: Die deutsche Klimapolitik braucht mehr Mut, Tempo und Weitsicht. Statt entschlossener Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz erleben wir Rückschritte und Verzögerungen. Das hat auch der jüngste Stahlgipfel gezeigt, bei dem die Dekarbonisierung fast keine Rolle spielte. Der Fokus liegt zu sehr auf fossilen Übergangslösungen, anstatt die Chancen einer konsequenten Transformation zu nutzen. Dabei ist genau das jetzt entscheidend – für Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und soziale Gerechtigkeit.
Die COP30 in Belém ist ein entscheidender Moment: Dort müssen die Länder zeigen, dass sie das Pariser Abkommen, das vor genau zehn Jahren verabschiedet wurde, ernst nehmen. Im Vorfeld hat aber die EU ihr Klimaziel bereits abgeschwächt und Verantwortung durch die Möglichkeit, Emissionsgutschriften von Drittstaaten zu kaufen, ausgelagert. Was wir stattdessen brauchen, sind konkrete Zusagen für den weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas – und eine deutliche Stärkung der internationalen Klimafinanzierung, damit auch Länder des Globalen Südens ihre Energiewende voranbringen können. Deutschland sollte dabei eine aktive, glaubwürdige Rolle übernehmen und zeigen, dass eigenverantwortlicher Klimaschutz, wirtschaftliche Stärke und globale Solidarität zusammengehören.
Wir wissen, was zu tun ist – jetzt braucht es politischen Willen und internationale Kooperation. Die Zukunft gehört den Friedensenergien: erneuerbar, gerecht und unabhängig.
How do Chinese state-owned enterprises (SOEs) involved in Belt and Road Initiative (BRI) projects navigate international pushback, balance political directives with commercial objectives, and comply with intensified Party oversight? This article addresses a key gap in party-state capitalism literature by exploring the under-examined role of reputational governance in shaping the operations of Chinese SOEs abroad. Drawing on interviews and fieldwork in China, Ethiopia, Zambia and Tanzania, we analyze the reputational governance practices of a SOE that spearheaded two flagship railway projects: the Tanzania–Zambia Railway and the Addis Ababa-Djibouti Railway. We argue that reputational governance is a core feature of party-state capitalism, with overseas SOEs serving as examples of this unique model, where elements of party loyalty and capitalism coexist.
How do Chinese state-owned enterprises (SOEs) involved in Belt and Road Initiative (BRI) projects navigate international pushback, balance political directives with commercial objectives, and comply with intensified Party oversight? This article addresses a key gap in party-state capitalism literature by exploring the under-examined role of reputational governance in shaping the operations of Chinese SOEs abroad. Drawing on interviews and fieldwork in China, Ethiopia, Zambia and Tanzania, we analyze the reputational governance practices of a SOE that spearheaded two flagship railway projects: the Tanzania–Zambia Railway and the Addis Ababa-Djibouti Railway. We argue that reputational governance is a core feature of party-state capitalism, with overseas SOEs serving as examples of this unique model, where elements of party loyalty and capitalism coexist.
How do Chinese state-owned enterprises (SOEs) involved in Belt and Road Initiative (BRI) projects navigate international pushback, balance political directives with commercial objectives, and comply with intensified Party oversight? This article addresses a key gap in party-state capitalism literature by exploring the under-examined role of reputational governance in shaping the operations of Chinese SOEs abroad. Drawing on interviews and fieldwork in China, Ethiopia, Zambia and Tanzania, we analyze the reputational governance practices of a SOE that spearheaded two flagship railway projects: the Tanzania–Zambia Railway and the Addis Ababa-Djibouti Railway. We argue that reputational governance is a core feature of party-state capitalism, with overseas SOEs serving as examples of this unique model, where elements of party loyalty and capitalism coexist.
The accelerating pace of digitalisation - driven by artificial intelligence (AI), e-commerce, cloud computing, and cryptocurrencies - has significantly increased the global demand for data centres. While these facilities underpin the digital economy, their rapid expansion has created substantial challenges in energy consumption and sustainability. The International Energy Agency (IEA) estimates that data centres accounted for approximately 1–2% of global electricity use in 2022, excluding the additional energy required for associated infrastructure. With the continuing proliferation of AI-driven applications, this trend is expected to intensify dramatically, raising critical concerns regarding carbon emissions, energy security, and the broader environmental impact of digital transformation. As nearly 90% of global data centres are located within G20 countries, the group holds a pivotal position in addressing these challenges. However, considerable disparities exist in the distribution of data centres between and within the members of the group. The United States alone accounts for approximately 46% of global data centres while China follows with ten times fewer facilities. Such concentration amplifies energy consumption pressures and risks deepening global digital and economic inequalities. This policy brief examines the relationship between digitalisation and energy use through the lens of data centre distribution within the G20. It highlights the uneven concentration of data infrastructure and energy demand, revealing significant imbalances in data power and resource allocation. The brief concludes with policy recommendations for fostering climate- and resource-efficient digitalisation, enabling G20 members to align data-driven growth with global sustainability and net-zero objectives.
The accelerating pace of digitalisation - driven by artificial intelligence (AI), e-commerce, cloud computing, and cryptocurrencies - has significantly increased the global demand for data centres. While these facilities underpin the digital economy, their rapid expansion has created substantial challenges in energy consumption and sustainability. The International Energy Agency (IEA) estimates that data centres accounted for approximately 1–2% of global electricity use in 2022, excluding the additional energy required for associated infrastructure. With the continuing proliferation of AI-driven applications, this trend is expected to intensify dramatically, raising critical concerns regarding carbon emissions, energy security, and the broader environmental impact of digital transformation. As nearly 90% of global data centres are located within G20 countries, the group holds a pivotal position in addressing these challenges. However, considerable disparities exist in the distribution of data centres between and within the members of the group. The United States alone accounts for approximately 46% of global data centres while China follows with ten times fewer facilities. Such concentration amplifies energy consumption pressures and risks deepening global digital and economic inequalities. This policy brief examines the relationship between digitalisation and energy use through the lens of data centre distribution within the G20. It highlights the uneven concentration of data infrastructure and energy demand, revealing significant imbalances in data power and resource allocation. The brief concludes with policy recommendations for fostering climate- and resource-efficient digitalisation, enabling G20 members to align data-driven growth with global sustainability and net-zero objectives.
The accelerating pace of digitalisation - driven by artificial intelligence (AI), e-commerce, cloud computing, and cryptocurrencies - has significantly increased the global demand for data centres. While these facilities underpin the digital economy, their rapid expansion has created substantial challenges in energy consumption and sustainability. The International Energy Agency (IEA) estimates that data centres accounted for approximately 1–2% of global electricity use in 2022, excluding the additional energy required for associated infrastructure. With the continuing proliferation of AI-driven applications, this trend is expected to intensify dramatically, raising critical concerns regarding carbon emissions, energy security, and the broader environmental impact of digital transformation. As nearly 90% of global data centres are located within G20 countries, the group holds a pivotal position in addressing these challenges. However, considerable disparities exist in the distribution of data centres between and within the members of the group. The United States alone accounts for approximately 46% of global data centres while China follows with ten times fewer facilities. Such concentration amplifies energy consumption pressures and risks deepening global digital and economic inequalities. This policy brief examines the relationship between digitalisation and energy use through the lens of data centre distribution within the G20. It highlights the uneven concentration of data infrastructure and energy demand, revealing significant imbalances in data power and resource allocation. The brief concludes with policy recommendations for fostering climate- and resource-efficient digitalisation, enabling G20 members to align data-driven growth with global sustainability and net-zero objectives.
The global development architecture is under the spotlight. This refers to the broad architecture of actors, norms, instruments and institutions that mobilise and coordinate resources, knowledge and political support for development goals. Within this system, ODA is a core financial instrument, primarily provided by OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) DAC (Development Assistance Committee) members, and functioning alongside other modalities such as South–South cooperation, climate finance, philanthropic aid and private-sector engagement.
The global development architecture is under the spotlight. This refers to the broad architecture of actors, norms, instruments and institutions that mobilise and coordinate resources, knowledge and political support for development goals. Within this system, ODA is a core financial instrument, primarily provided by OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) DAC (Development Assistance Committee) members, and functioning alongside other modalities such as South–South cooperation, climate finance, philanthropic aid and private-sector engagement.
The global development architecture is under the spotlight. This refers to the broad architecture of actors, norms, instruments and institutions that mobilise and coordinate resources, knowledge and political support for development goals. Within this system, ODA is a core financial instrument, primarily provided by OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) DAC (Development Assistance Committee) members, and functioning alongside other modalities such as South–South cooperation, climate finance, philanthropic aid and private-sector engagement.
La crisis de desplazamiento venezolana se ha convertido en un momento decisivo en la dinámica migratoria Sur-Sur en toda América Latina. Desde 2015, la grave escasez de alimentos y medicamentos, la creciente inflación y las violaciones generalizadas de los derechos humanos han provocado un éxodo masivo desde Venezuela. En junio de 2024, el agravamiento del colapso humanitario y económico bajo el gobierno autoritario de Nicolás Maduro, en el poder desde 2013, había obligado a al menos 7,7 millones de venezolanos a abandonar el país. De ellos, 6,5 millones permanecen en América Latina y el Caribe, y casi 3 millones residen en Colombia.
Esta situación ha supuesto un reto importante para el Gobierno colombiano durante la última década. Por un lado, las instituciones colombianas no estaban preparadas para gestionar un gran número de refugiados. Por otro lado, las comunidades de acogida han tenido que hacer frente a problemas socioeconómicos estructurales de larga data, como la pobreza y la informalidad laboral. Además, los recientes cambios en la política estadounidense y los enormes recortes en la ayuda han deteriorado aún más la situación en Colombia.
Este informe de políticas se centra en las dinámicas de la cohesión social en el contexto colombiano del desplazamiento de venezolanos y colombianos retornados. Muestra que las narrativas negativas sobre los venezolanos han disminuido en los últimos diez años. Ambas comunidades han aprendido a convivir en relativa armonía a pesar de los continuos retos económicos y sociales a los que se enfrentan. Este informe de políticas ofrece recomendaciones para mejorar la cohesión social en las comunidades de
acogida que reciben a los venezolanos desplazados en Colombia.
Mensajes políticos clave:
• Continuar con los programas de regularización, garantizar la igualdad de acceso a los servicios básicos y apoyar los esfuerzos de inclusión socioeconómica y cultural de los gobiernos a nivel local para la población venezolana y las comunidades de acogida, especialmente en lo que respecta al acceso al mercado laboral.
• Colaborar con los actores locales que trabajan en la construcción de la paz, tanto estatales como no estatales, para desarrollar una comprensión común de la violencia en Colombia y de las rutas de asistencia del Estado para los venezolanos afectados y sus comunidades de acogida. Muchos venezolanos tienen dificultades para comprender el prolongado conflicto colombiano y cómo la violencia impregna la sociedad y sus comunidades de acogida.
• Aprovechar los esfuerzos locales para frenar la xenofobia y la discriminación por parte de las mujeres líderes comunitarias que han ayudado a abordar estas cuestiones conjuntamente con venezolanas y colombianas. Las cuestiones de xenofobia y discriminación, en particular hacia las mujeres y las personas LGBTQ+, perjudican la cohesión social.
• Abordar las narrativas negativas que se difunden principalmente a través de los medios de comunicación convencionales y, en algunos casos, por parte de los políticos locales, con verificación de datos y mensajes positivos sobre la migración.
Stéphanie López Villamil es socia investigadora de IDOS y consultora independiente.