Belinda Bencic (19) bereitet sich anstatt wie geplant in der Schweiz in Florida auf die neue Saison vor. Ein weiser Entscheid.
Bei den Credit Suisse Sports Awards tauchte Belinda Bencic nicht einmal auf der 15-köpfigen Vorauswahl-Liste der Kandidatinnen auf. Sehr überraschend angesichts dessen, dass Tennis eine Weltsportart ist. Belinda wird sogar von Sportlerinnen aus Randsportarten wie OL, Klettern oder Karate verdrängt.
Denn Mitte Februar hat Belinda Bencic allen Grund zur Freude. Sie steht im Final des Turniers in St. Petersburg und knackt erstmals die Top Ten. Dort bleibt sie trotz Verletzungen bis im Juni. Hinzu kommen heuer noch zwei WTA-Halbfinals. Eine Leistung mit einem Traumstart ins Jahr,die es zu würdigen gäbe.
Gleichzeitig dokumentiert die Nichtnomination für die Sports Awards aber auch den Abstieg Bencics im zweiten Halbjahr, in dem sie bis auf WTA-Rang 43 gefallen ist. Eine Platzierung, die überhaupt nicht dem grossen Talent und dem sportlichen Können Belindas entspricht.
Die wichtigste Aufgabe ist es, nach dem körperlich verpfuschten Jahr 2016 wieder Vertrauen in den eigenen Körper zu finden.
Eine Aufgabe, welche die Teenagerin optimistisch angehen muss. Dazu gehört nebst dem täglichen Training auf dem Platz auch das Vermitteln von positiven Gefühlen. Solche bekommt Belinda derzeit in Florida. Dort ist sie gut aufgehoben, auf gutem Weg zum Ziel.
Dieses muss sein, in einem Jahr auf ein tolles 2017 zurückzublicken – und bei den Sports Awards auf dem Sofa zu sitzen.
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BERN - BE - Novartis kauft erneut zu. Diesmal übernimmt der Basler Pharmakonzern das US-Unternehmen Encore Vision und will damit das ertragsschwache Geschäft im Bereich der Augenheilkunde stärken. Über die finanzielle Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.
Novartis werde nun auch auf dem Gebiet der Altersweitsichtigkeit aktiv sein, schreibt der Pharmariese in einer Mitteilung vom Dienstag.
Erst im November äusserte sich Novartis-Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» über die Probleme im Augenheilbereich und heizte damit erneut Spekulationen um einen Verkauf der Sparte an.
Die Probleme, allen voran das Innovationsdefizit, hätten sich über Jahre hinweg herauskristallisiert. Novartis will die Augenheil-Sparte nun mit einem Umbau und zusätzlichen Investitionen zurück auf den Wachstumskurs bringen.
Es ist der zweite Zukauf innerhalb von wenigen Tagen. Erst letzten Freitag gab der Konzern die Übernahme der britischen Ziarco Group bekannt. Mit dem Zukauf erweitert das Unternehmen sein Dermatologie-Portfolio.
Thailands neuer König Maha Vajiralongkorn hat 150'000 Gefangene begnadigt. Einer davon: Der Schweizer Xavier Justo. Er brachte den 1MDB-Skandal ins Rollen.
Der Schweizer Xavier Justo ist am Dienstag aus dem Gefängnis in Thailand freigelassen worden. Dies berichten thailändische Medien. Justo war einer von 150'000 Personen, die der neue thailändische König Maha Vajiralongkorn begnadigte. Weltweit bekannt wurde Justo, da er den vermutlich grössten Korruptionsskandal (1MDB) in Südostasien ins Rollen gebracht hat.
Seine vorzeitige Haftentlassung hat Justo einer im August erlassenen Amnestie durch den kürzlich verstorbenen thailändischen Königs Bhumibol zu verdanken. Die Amnestie wurde nun von seinem Sohn und Nachfolger bestätigt.
Justo arbeitete von März 2010 bis April 2011 als Direktor bei der Ölfirma Petrosaudi International. Dort kopierte er vor seinem Austritt belastende Daten und E-Mails, die auf dubiose Machenschaften hinter dem malaysischen Staatsfonds 1Malaysian Development Berhad (1MDB) hinweisen. Von dessen am Kapitalmarkt aufgenommenen Milliarden ist ein Grossteil in vermeintlichen Ölfeldern Turkmenistans und in Offshore-Oasen wie den Seychellen und den British Virgin Islands versickert.
Mit den Daten wollte er Petro Saudi erpressen. Als die Firma nicht darauf einging, hat Justo das Material an die Presse weitergegeben und damit den 1MDB-Skandal ins Rollen gebracht. (SDA)
Die Korken knallen bei uns derzeit wieder mächtig. Doch mit welchem Wein macht das Sprudeln und Schäumen besonders Spass? Die Blick.ch-Profijury hat 48 Schaumweine bis 25 Franken getestet.
Prosecco ist in – und wie! Derweil in der Schweiz der Konsum von Wein und Bier seit Jahren zurückgeht, steigt jener der Schaumweine aus dem Veneto ungebremst. Gut, günstig, fruchtig. Dieses Erfolgsrezept zieht. Das spiegelt sich auch in unserer grossen Degustation wider. Schweizer Weinhändler konnten Schäumer aus irgendwelchen Ländern und mit beliebiger Süsse und Herstellungsmethode einreichen. Die einzige Vorgabe: Der Wein darf maximal 25 Franken kosten. Die Mehrheit schickte einen Prosecco ins Rennen, insgesamt 13 von 48. Schweizer Schaumweine folgen auf Platz zwei. Am drittmeisten gingen Cavas ein.
Dass Prosecco & Co. gegenüber Champagner günstiger sind, ist vorab auf die Herstellungsmethode zurückzuführen. Beim Prosecco erfolgt die zweite Gärung in Stahltanks, in deren Verlauf Kohlensäure zugesetzt wird. Die Méthode traditionnelle oder champenoise ist viel aufwendiger. Hier findet die zweite Gärung in der Flasche statt. Im Laufe der Monate, also schön langsam, entstehen die feinen Schaumperlen. Bei der Flaschengärung bildet sich ein Depot am Hals – die Flaschen stehen im Rüttelpult kopf und werden immer wieder gedreht. Am Ende dieses Prozesses wird der Hefekorken entfernt – und vor dem Verschluss der verdunstete Wein durch die sogenannte Dosage ersetzt. Diese Wein- und Zuckerlösung bestimmt den Süssegrad des Weins.
Diese Methode ist zwingend vorgeschrieben für Champagner, für spanische Cavas, für Crémants aus dem Burgund oder dem Elsass, für die Franciacorta aus der Lombardei oder die südafrikanischen Cap Classiques. Sie ist es auch, die Weine wegen der filigranen Hefe- und Briochenoten so unvergleichlich macht. «Die Textur wird so runder, die Aromapalette komplex», erklärt Jurymitglied und Master of Wine Ivan Barbic.
Hatte die Herstellungsmethode nun Einfluss auf unsere Verkostung? Sie hatte. Dabei räumen gross ab: die Cavas! Sie stellen den Sieger sowie drei weitere Top-12-Weine. Einzigartig: Unter den Spaniern gibt es absolute Topprodukte unter der 25-Franken-Marke – derweil die grossen Champagner 35 Franken und mehr kosten, also für diese Degustation nicht in Frage kamen. Dennoch landeten zwei der vier Vertreter dieses Fachs auf dem Podest: der Montaudon Grande Rosé von Manor sowie der Bissinger von Lidl. Sie müssen den Vergleich mit ganz grossen Namen nicht scheuen.
Auch die zwei eingereichten Südafrikaner schafften es ins Spitzenfeld, ebenso zwei Weine aus der Franciacorta und ein Crémant de Bourgogne. Sowie der Fagher von Le Colture – der einzige Prosecco. Was zeigt: Ein Prosecco kann im Konzert der Flaschengärungs-Weine durchaus mitspielen, wenn er mit viel Sorgfalt gemacht wird. Und ja: Auch die Schäumer der zwei Bio-Weinhandlungen schafften es in die Top 12!
Was Barbic auffiel: «Eine grosse Anzahl der Weine war korrekt bis gut. Aber es fehlte das absolute Highlight, die Weltklasse.» Er bilanziert: «Die Korrelation zum Preis ist bei Schaumweinen viel grösser als bei Stillweinen. Weil die Vinifikation und der Ausbau einiges teurer sind. Was bedeutet: Bei Stillweinen kann man unter 25 Franken fantastische Weine entdecken. Bei den Schäumern ist das weit schwieriger.»
Für den Walliser Jahrzehnt-Winzer Diego Mathier war die Degustation gar eine Glaubensfrage: «Auf der einen Seite Prosecco, auf der anderen die traditionelle Methode. Man spürte das deutlich heraus. Dann stellt sich die Frage: Was mag man mehr?» Mathier favorisiert natürlich Weine der Champagnermethode. Er stellt sein eigenes Produkt auch so her. «Nur bei traditionellen Schaumweinen ist die Perlage wunderbar fein.»
Grossen Respekt vor der Degustation hatte der Zuger Gastronom Stefan Meier. «Nichts ist schwieriger als ein Schaumwein-Tasting», sagt er. «Dennoch war es eindrücklich, wie gut man die Unterschiede zwischen den Flaschengärungs-Weinen und den Proseccos spürte. Die nenne ich ohnehin Panettone-Weine: süss und klebrig.» Was Meier nicht daran hinderte, einem «Panettone-Wein» stolze 16,5 Punkte von 20 möglichen zu geben.
Zum Sieger: Zwei Eigenheiten zeichnen ihn ganz besonders aus. Erstens: Der Cava Gilmas Brut ist mit 12 Franken einer der günstigsten Weine des Tastings. Zweitens: Produzent Vins el Cep, ein aus vier (!) Familien bestehender Betrieb im katalanischen Sant Sadurni d'Naoia in der Nähe von Barcelona, kultiviert und verarbeitet eigene Trauben. Das machen die wenigsten Cava-Betriebe: nur 25 von 290. Es sind Trauben der Sorten Macabeo, Xarello, Parellada und Chardonnay, die aus naturnah bewirtschafteten Weinbergen stammen.
Die Juroren waren sich oft uneinig. Beim Sieger schon: Alle vier bewerteten ihn unisono hoch.
Das grosse Ranking
Rang 1: Hier stimmt alles! Struktur, Säure, dieser Cava schäumt wunderbar, aber nicht überbordend, die Aromen liegen irgendwo zwischen Früchten wie Zitronen und erdigen Noten. Ein finessenreicher Schäumer, dem es nicht an katalanischem Stolz und Eleganz mangelt. Fast zu schön für den Alltag. Der Preis lässt diesen Einsatz aber zu. Der Gilmas ist wie geschaffen, um damit auf Weihnachten anzustossen.
Cava Gilmas Brut Metodo Tradicional, BodegasGilmas, Barcelona, Spanien. Score: 16,7 von 20 Punkten, 12 Fr., Martel St. Gallen und Zürich. www.martel.ch
Rang 2: Champagne Montaudon Brut Grande Rosé, Reims, Frankreich: Schäumt wunderbar auf, fruchtig, hat Fülle und eine schöne Länge. Mit eher dezenten Hefe- und Brotnoten. Perfekt für die Festtage – weil der Schämpis ein Rosé ist und jede Flasche in einer hübschen Box. 16,3/20, 19.90 Fr., www.manor.ch
Rang 3: Champagne Bissinger & Co. Premier Cru Brut, Reims, France: Auch bei Discountern finden sich erstaunliche Flaschen. Der Champagner von Bissinger steht bei Lidl immer im Regal. Er präsentiert derzeit viel Schämpis für echt wenig Geld. Der Premier Cru Brut ist ein typischer Vertreter seines Genres. 16,2/20, 17.99 Fr. statt 24.99 Fr. (bis 31. Dezember), www.lidl.ch
Rang3: Simonsig Kaapse Vonkel, Cap Classique Brut 2014, Stellenbosch, Südafrika: Der Beweis, dass am Kap nicht nur Weltklasse-Stillweine produziert werden, sondern auch tolle Schäumer. Es finden sich darin Aromen nach Äpfeln, Hefe und Brot. Die Perlage ist schön. 16,2/20, 18 Fr., www.landolt-weine.ch.
Rang 5: Fagher Prosecco di Valdobbiadene D.O.C.G. Brut, Le Colture, Veneto, Italien (Foto): Der Fagher ist nun offiziell bester Prosecco der Schweiz! Keine Sensation, gehört er doch seit Jahren zu den Vorzeige-Vertretern seines Genres. Zwei Juroren hielten ihn für einen Cava. Ein Kompliment, sie machten darin edle Aromen der Flaschengärung aus. 16,1/20, 15.65 Fr., www.gazzar.ch
Rang 6: Crémant de Bourgogne Blanc et Brut, Domaine d’Heilly & Huberdeau, Frankreich: Ein Biowein, der durch grosse Ausgewogenheit glänzt. Alles ist im Gleichgewicht. Eigentlich logisch, dass im Burgund, der weltweiten Hochburg der Pinot Noirs und Chardonnays, gute Crémants gelingen. Beides sind Champagner-Trauben. 16/20, 23.50 Fr., www.kueferweg.ch
Rang 6: Raventos i Blanc L’Hereu Extra Brut 2013, Conca del Riu Anoia, Barcelona, Spanien: Ein urtypischer Cava mit erdigmineralischen und Zitrus-Noten. Und mit ebenso typischen Champagnermethoden-Aromen, Hefe und Brot. Einem der Juroren missfiel er, sonst stünde er im Ranking weiter oben. 16/20, 21 Fr., www.casadelvino.ch
Rang 6: Cava Albet i Noya Espriu Brut Reserva 2014, Classic, Penedes, Spanien: Der zweite Biowein – wieder ein Cava. So was trinkt man zum Apéro in den Bars von Barcelona. Auffällig: der mineralische Aspekt mit Rauchnoten und die vegetalen Aromen. 16/20, 18 Fr., www.delinat.ch.
Rang 9: Monte Rossa Prima Cuvée Brut, Franciacorta, Lombardei, Italien (Foto): Top-Franciacorta haben ihren Preis! Deshalb konnte keiner von Bellavista eingereicht werden. Dafür dieser hier, der vorab durch massive Zitrusnoten besticht. Im Abgang ist er etwas bitter. 15,9/20, 23 Fr., www.tamborinivini.ch
Rang 9: Stellenrust MCC Clement de Lure Rosé, Stellenbosch, Südafrika: Südafrika zum Zweiten! Diesmal ein Rosé von Stellenrust, einem der grössten Familienbetriebe am Kap. Dieser Cap Classique schmeckt mineralisch-erdig, aber auch nach Zwiebelschale und Beeren. 15,9/20, 15.90 statt 19.90 Fr. (bis 31. Dezember), www.kapweine.ch
Rang 11: Le Quattro Terre, Franciacorta Brut, Corte Franca, Lombardei, Italien: Der zweite Franciacorta der Top 12! Er wurde divergent benotet, wie mancher Wein. Für die einen war er endlos schäumend ( negativ!) und vegetal. Für andere stimmig mit schöner Frucht. 15,8/20, 24.50 Fr., www.weibelweine.ch
Rang 11: Cava Gran Claustro Brut Nature 2011, Castillo Perelada, Costa Brava, Spanien: Ein sehr trockener Cava! Brut Nature heisst, er hat unter drei Gramm Zucker pro Liter. Duftet nach Hefe, Brioche, Zitronen, Peperoni. 15,8/20, 20 statt 25 Fr. (bis 7. Januar), www.vinazion-wein.ch
Die weiteren Postitionen:
13. Risecco Brut mousseux, AOC Zürich, Höngg, Schweiz. Score: 15,75/20 (CHF 15.60. www.zweifelweine.ch)
14. Cava Pere Ventura Vintage Brut 2012, Penedes, Spanien (sensationell schöne Flasche!, Foto). Score: 15,7/20 (Aktion CHF 24.—statt 27.--. www.fischer-weine.ch)
14. Sekt Alleskönner Extra Trocken, Bernhard Kirsten, Mosel-Saar-Ruwer, Deutschland. Score: 15,7/20 (CHF 17.50, www.moevenpick-wein.ch)
14. Schlumberger White Secco, Wien, Österreich. Score: 15,7/20 (CHF 14.90. www.schubiweine.ch)
17. Val d’Eve Blanc de Blancs Brut Réserve, Assemblage de cépages nobles, Rolle, Schweiz. Score: 15,6/20 (CHF 13.70. www.hammel.ch)
18. Folie à deux Brut, Blanc de noir, Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen, Schweiz. Score: 15,55/20 (CHF 23.50, www.mathier.com)
19. Cava Reserva Agusti Torello Mata, Penedes, Spanien. Score: 15,52/20 (CHF 19.90. www.globus.ch)
20. Lambrusco Rosé di Modena 2011, Cantina della Volta, C. Bellei, Emilia-Romagna, Italien Score: 15,5/20 (CHF 22.50. www.divo.ch)
20. Offenbach Brut, Champagner, Frankreich. Score: 15,5/20 (CHF 17.95. www.aldi.ch)
20. Auguste Chevalley Brut, La Côte AOC, Tolochenaz, Schweiz. Score: 15,5/20 (CHF 16.90. www.cidis.ch)
23. Cava Colet Tradicional Extra Brut, Penedes, Spanien. Score: 15,45/20 (CHF 13.50. www.riegger.ch)
24. La Promesse, Balgach Grand Vin mousseux, St. Galler Rheintal, Schweiz Score: 15,4/20 (CHF 25.--, www.nuesch-weine.ch)
25. Champagner Charles Bertin Brut, Champagner, Frankreich Score: 15,25/20 (Aktion: CHF 14.95 statt 21.95, Coop, www.mondovino.ch)
25. Prosecco Superiore Extra Dry Villa Sandi, Valdobbiadene, Veneto, Italien. Score: 15,25/20 (CHF 12.90. www.steinfelsweine.ch)
25. Prosecco Superiore Col del Sas Extra Dry 2015 Valdobbiadene, Spagnol, Veneto, Italien Score: 15,25/20 (CHF 14.90. www.flaschenpost.ch )
25. Cuvée Brut Festival Grand vin mousseux, Mauler, Neuenburg, Schweiz. Score: 15,25/20 (CHF 17.59. www.mauler.ch)
29. Chapillon Cava Secret Artisanal Reserva Brut Nature, Tierra de Aragon, Spanien. Score: 15,2/20 (Aktion CHF 12.50 statt 16.50. www.gerstl.ch)
29. Obrist Brut vin mousseux, Vin de pays, Vevey, Schweiz. Score: 15,2/20 (Aktion CHF 15.30 statt 19.10. www.obrist.ch)
31. Prosecco Superiore Bareta, Valdobbiadene Brut, Merotto, Veneto, Italien. Score: 15,1/20 (CHF 17.--. www.bindella.ch)
31. Prosecco Superiore Rive di Collalto Extra Dry 2012, Borgoluce, Veneto, Italien. Score: 15,1/20 (CHF 18.90. www.spar.ch)
(Die übrigen Weine skorten mit weniger als 15 Punkten. Besten Dank den Firmen Taittinger und Globalwine für das Zur-Verfügungstellen der Flaschen-Verschlüsse!)
Die Jury: Diese vier Spürnasen degustiertenIvan Barbic (51) ist einer von nur drei Schweizer Master of Wine, also Inhaber des bedeutendsten Wein-Diploms des Planeten. Er ist strategischer Einkäufer beim Weinimporteur und Grosshändler Bataillard Rothenburg LU, schreibt regelmässig für Europas grösste Weinzeitschrift «Vinum» und die «Schweizerische Weinzeitung». Sein Favorit war klar der Bio-Cava Albet i Noya Esprit Brut Reserva.
Diego Mathier (46) hat heuer den Weinolymp erklommen: Die Fachzeitschrift «Vinum» und die Association Vinea kürten ihn am Grand Prix du Vin Suisse zum Winzer des Jahrzehnts. Was den Salgescher auszeichnet: Er versteht es, aussergewöhnliche Qualitäts-, aber auch prima Massenweine zu machen. Er produziert rund eine Million Flaschen. Mathier ist studierter Finanzökonom und Ex-Banker. Seinen speziellen Zuspruch fanden der Bissinger-Champagner von Lidl und der Cap Classique von Simonsig.
Stefan Meier (60) ist die Zuger Gastro-Legende schlechthin. Seit 33 Jahren führt er den Rathauskeller hinter dem Zytturm, Zugs Wahrzeichen. Einst stand das Restaurant für Hauben, hatte 17 Gault-Millau-Punkte. Seit diesem Jahr ist es nicht mehr im Führer. Freiwillig. Meier: «Ich wollte diese Verpflichtung nicht mehr eingehen. Nun fühle ich mich frei zu tun, was ich will.» Seine Favoriten: der Gran Claustro, der Schweizer Schaumwein La Promesse von Nüesch und der deutsche Sekt Alleskönner.
Alain Kunz (54) ist Redaktor der Blick-Gruppe, schreibt über Fussball und Wein, eine ausserhalb Italiens abenteuerlich anmutende Mischung, die im Stiefel aber einer gewissen Normalität nicht entbehrt. Seine Lieblingsweine: der Alleskönner und der Westschweizer Vin Mousseux Brut von Obrist.
Und weil man sich ja sonst nix gönnt: Champagner-WeltklasseMaster of Wine Ivan Barbic sagt es glasklar: In der Preisklasse bis 25 Franken gibt es wegen der aufwändigen traditionellen Herstellungsmethode kaum Weltklasse-Schaumweine. Bei Stillweinen entdeckt man da schon eher die eine oder andere Perle, welche dieses Attribut verdient. Also liefern wir zum Schluss den ultimativen Schaumwein-Tipp ausserhalb der Tasting-Preisklasse. Die Rede ist vom Taittinger Comtes de Champagne 2006, entdeckt am Zürcher Salon du Champagne. In der Nase ist er noch etwas verhalten, mit nur Anklängen von Frucht- und Brotnoten. Im Gaumen dann – die Explosion! Rote Früchte, weisse Früchte, eine überschäumenden Perlage und enie Superlänge. Ein ganz grosser Champagner! Dafür gibts 18,5/20 Punkten. Kostet bei www.globalwine.ch 149 Franken. Ist zwar ein bisschen teuer. Aber als Weihnachtgeschenk alleweil geeignet. Auch weil die Flaschenform so richtig geil ist.
Verfehlungen vor der Finanzkrise sollen die Credit Suisse eine Strafzahlung von fünf bis sieben Milliarden Dollar kosten. Dies behauptet die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Credit Suisse soll ihre Kunden in den USA vor dem grossen Crash am Immobilienmarkt 2008 nicht genau genug über das riskante Hypothekengeschäft informiert haben. Darum steht sie im Visier des US-Justizministeriums.
Und diese Angelegenheit könnte die CS richtig teuer zu stehen kommen: Fünf bis sieben Milliarden soll das US-Justizdepartement von der Schweizer Grossbank fordern, zitiert Reuters einen Insider. Das ist deutlich mehr als die zwei Milliarden an Strafzahlungen, von denen Branchenkenner bisher ausgingen.
CS will billigere LösungCS-CEO Tidjane Thiam (54) soll sich vergangene Woche mit US-Justizministerin Loretta Lynch (57) getroffen haben. Laut dem anonymen CS-Insider soll die Bank optimistisch sein, noch zu einer billigeren Lösung zu kommen. Weder die CS noch das Justizdepartement wollten sich laut Reuters zum Fall äussern.
Auch UBS im Visier
Die CS hatte 1,6 Milliarden Franken Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten wie diejenige in den USA gemacht, bevor sie letzten Monat noch einmal 357 Millionen Franken mehr dafür einplante.
Neben der CS laufen in den USA unter anderem auch Untersuchungen gegen die Deutsche Bank, RBS, Barclay, HSBC – und auch die UBS.
ZÜRICH - ZH - Immer mehr Unternehmen vereinbaren seit der Lockerung der Sanktionen des Westens gegen Iran wieder Geschäfte mit der Islamischen Republik. Banken verweigern sich zwar noch vielerorts Geschäftsabschlüssen, aber Konzerne finden kreative Lösungen für Transaktionen.
Fast jeden Tag treffen derzeit Meldungen über die Unterzeichnung von Geschäftsvereinbarungen mit Iran ein. So schloss Royal Dutch Shell Milliardenverträge für die Erschliessung von Erdöl- und Erdgasfeldern in der Islamischen Republik ab. Vor einigen Tagen sicherte sich der französische Total-Konzern die Mehrheitsbeteiligung an einem Konsortium für ein iranisches Erdgasförderprojekt im Wert von rund 5 Milliarden Dollar.
Auch Flugzeughersteller gaben bekannt, dass sie Grossaufträge mit iranischen Airlines abgeschlossen haben. Der Airbus-Konzern liefert rund 100 Passagiermaschinen an die staatliche Fluggesellschaft Iran Air. Der US-Konzern Boeing unterzeichnete einen Milliarden-Deal zur Lieferung von 80 Passagierflugzeugen ebenfalls für Iran Air.
Der deutsche Siemens-Konzern belebt ebenfalls seine Iran-Geschäfte und machte iranische Grossaufträge publik. Demnach baut Siemens 50 Lokomotiven für das islamische Land, und stattet es mit 20 Gasturbinen aus.
Für Unternehmen ist es trotz Goldgräberstimmung allerdings gar nicht so leicht, derzeit Iran-Geschäfte an Land zu ziehen. Als Hemmnisse erweisen sich die Finanzierung und die Zahlungsabwicklung. Viele Banken sträuben sich nämlich immer noch, Geschäfte mit der Islamischen Republik durchzuführen.
Hintergrund dieses Verhaltens ist die Tatsache, dass zwar zahlreiche Sanktionen gegenüber Iran aufgelöst wurden, allerdings einige US-Sanktionen weiterhin bestehen. Diese verbieten beispielsweise amerikanischen Banken, dass sie sich an Iran-Transaktionen beteiligen.
Zusammenhänge zu Iran sind aber schnell gegeben. Vereinbaren Geschäftspartner in ihren Verträgen nur schon Dollar als Zahlungsmittel, involvieren die Geldtransfers immer amerikanische Banken als Clearingstellen, weil Dollar-Transfers stets über die USA laufen. Dies ist gemäss der US-Blockadepolitik noch verboten.
Zwar könnte man auf andere Währungen auf dieser Welt ausweichen, aber auch dann sind Transaktionen schwierig - selbst für die amerikanische Regierung.
Bestes Beispiel dafür ist ein Transfer von 400 Millionen Dollar für Altschulden der Amerikaner bei der Islamischen Republik. Die US-Regierung musste den offenen Betrag mit dem Transport von Bargeld per Flugzeug über die Schweiz begleichen. Ermöglicht wurde das Ganze erst durch den Umtausch der Dollarscheine in Schweizer-Franken-Noten von der Schweizer Nationalbank.
Doch nicht nur Regierungen, sondern auch Konzerne zeigen Kreativität bei der Abwicklung von Iran-Geschäften. Der Total-Konzern finanziert die Beteiligung am Konsortium aus eigenen Bargeldmitteln, ohne bei Banken anzuklopfen. Die iranische Seite «bezahlt» die Total-Gruppe mit Erdgas-Kondensaten, welche die Franzosen auf internationalen Märkten verkaufen können, ohne das iranische Finanzsystem zu tangieren.
Der Airbus-Konzern liess sich für die Iran-Geschäfte ebenfalls etwas einfallen. Entgegen allen Branchengepflogenheiten vereinbarte er die Flugzeuglieferungen nach Iran nicht wie üblich in Dollar, sondern in Euro.
Zudem erreichte Airbus, dass die ersten 17 Flugzeuge eine Leasingfirma übernimmt und der europäische Konzern somit gar nicht direkt mit der Abwicklung betraut ist. Um welchen Leasinggeber es sich handelt, wollten weder Airbus noch die Iraner sagen. Insider vermuten allerdings Dubai Aerospace aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hinter dem Deal, denn der Golfstaat hat seine Finanzverbindungen zu Iran nie gekappt.
Siemens sagt bezüglich der Iran-Geschäfte, dass iranische Kunden bei der Finanzierung von der konzerneigenen Bank sowie von Exportkreditagenturen und der deutschen Bundesregierung unterstützt würden. Das deutsche Bundeswirtschaftsministerium erklärt auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, dass bereits 40 solcher Anträge für Iran-Deckungen mit einem Volumen von rund 2,5 Milliarden Euro eingegangen seien. 12 Anträge auf Staatskredite für Auftragsvolumen von 160 Millionen Euro habe die deutsche Regierung schon bewilligt. Zudem gab Deutschland formlose Interessenbekundungen bei Iran-Finanzierungen in zweistelliger Milliarden-Euro-Höhe ab.
Aus dem deutschen Ministerium heisst es ausserdem, dass Kreditinstitute mit regionalen Kunden auch einen Zahlungsverkehr mit Iran durchführen und einzelne Banken sogar kurzfristige Handelsfinanzierungen für Kunden der Islamischen Republik abwickeln.
Wie sieht die Situation in der Schweiz aus? Auf die Anfragen der Nachrichtenagentur sda nach Iran-Geschäften wiegeln alle grösseren Geldhäuser ab. Die Grossbanken UBS und CS erklärten, dass sie keine Geschäfte mit Iran oder unter Beteiligung Irans tätigten.
Der ZKB scheint eine Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeiten mit Iran gemäss eines Sprechers verfrüht. Postfinance führt ebenfalls keine Transaktionen mit Iran-Bezug aus, was das Staatsinstitut mit Rechts- und Reputationsrisiken begründet.
Fragt man einen Schweizer Siemens-Konkurrenten wie den ABB-Konzern nach seinen Iran-Geschäften, bekommt man lediglich zur Antwort, dass mit der teilweisen Aufhebung der internationalen Sanktionen ABB begonnen habe, Geschäftsmöglichkeiten in Iran zu prüfen. Abgeschlossene Transaktionen, wie sie die vergangenen Tage immer wieder für Aufsehen sorgten, kann der Schweizer Industriegigant aber keine vorweisen.
Auch die staatliche Schweizer Exportrisikoversicherung Serv versichert derzeit nur 13 Iran-Geschäfte mit einem Volumen im einstelligen Millionenbereich. Dies ist laut einer Serv-Sprecherin kaum der Rede wert.
Offenbar finden hiesige Unternehmen nicht nur keine Bank für Iran-Geschäfte, sondern auch iranische Kunden müssen sie erst noch von ihren Angeboten überzeugen.
Gestern lief das SRG-Riesenprojekt «Gotthard» in Deutschland auf ZDF. Während das Drama in der Schweiz Begeisterungsstürme auslöste, kam es bei unseren Nachbarn weniger gut an.
Hierzulande wurde er bejubelt, in Deutschland ist die Kritik durchwachsen: Der «Gotthard»-Zweiteiler spaltet die Gemüter. Das teuerste SRG-Spielfilmprojekt aller Zeiten kann sich nach der gestrigen Ausstrahlung im ZDF nicht über dasselbe Echo freuen wie nach der Premiere in der Schweiz.
Gnadenlose Urteile auf Twitter«Guter Stoff, grauenhaft umgesetzt», bemängelt etwa ein User auf Twitter. Damit ist er nicht allein. Während durchaus anerkannt wird, dass die dramatische Geschichte des Gotthard-Tunnelbaus ein exzellenter Filmstoff sein kann, fehlte es laut Kritikern bei der Produktion.
«Grosse Erwartung, grosse Enttäuschung. Langatmig, platt, albern», lautet ein anderes gnadenloses Urteil bei Twitter. Für einen anderen Zuschauer ist das Ganze einfach nur eine «üble Klamotte».
Ein «Freilichtbühnen-Spektakel»
Auch die Pressestimmen zum TV-Event, das von ZDF und ORF mitfinanziert wurde, sehen nicht viel besser aus. Der Film enthalte laut der «Welt» «dramaturgische Unwuchten», die Filmmusik sei gar «regelrecht grässlich».
Das Urteil der «Frankfurter Allgemeinen» lautet ähnlich wie das der Twitter-User: «Der Ansatz ist nicht schlecht, das Ergebnis durchaus enttäuschend.» Anstatt eines spannenden Film-Events ähnele das Projekt eher einem «Freilichtbühnen-Spektakel». «Anders als sein Thema: kein Durchbruch!», fasst das «Hamburger Abendblatt» seine Kritik zusammen.
Ein bisschen Lob gibts trotzdem: Schauspieler Carlos Leal (47), Miriam Stein (28) oder Joachim Król (59) kommen mit ihrer Leistung gut an. Auch die Sets und Effekte werden grösstenteils positiv hervorgehoben. Man sieht dem Film sein Budget von elf Millionen Franken an. Dennoch: Ähnliche Begeisterungsstürme wie in der Schweiz findet man in Deutschland nicht. (klm/meg)