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Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

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Nachrichten und Pressemitteilungen
Updated: 1 month 1 week ago

Gaspreisschock macht kurzfristige Unterstützung und langfristige Effizienzverbesserung erforderlich

Thu, 03/02/2022 - 11:06
Zusammenfassung:

3. Februar 2022 – Der aktuelle Beschluss des Kabinetts, die Heizkosten zu bezuschussen, wird nur einen Teil der aktuellen Preisentwicklung auf dem Gasmarkt abfedern können. Der außergewöhnliche Anstieg der Gaspreise stellt vor allem für einkommensschwache Haushalte, die in Wohnungen mit schlechter Wärmedämmung leben, eine finanzielle Herausforderung dar. Die einkommensschwächsten zehn Prozent der Haushalte gaben in den letzten Jahren im Durchschnitt circa sechs Prozent des verfügbaren Einkommens beziehungsweise 52 Euro pro Monat für Heizkosten aus. Das aktuelle Gaspreisniveau lässt eine Verdopplung der Heizkosten für Haushalte mit Gasheizungen erwarten. Innerhalb der Einkommensgruppen sind die Haushalte unterschiedlich stark von den Kostenerhöhungen betroffen. Diese Unterschiede erklären sich unter anderem durch Faktoren wie die Wärmedämmung und die Wohnfläche. Die vorliegende Studie zeigt auf, wie diese Faktoren die Heizkostensteigerungen beeinflussen und wie davon besonders betroffenen Haushalte zielgerichtet unterstützt werden können. Als Datengrundlage dient das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) sowie Daten des DIW Wärmemonitor 2019 (auf Basis der Daten von ista Deutschland). Ein auf Grundlage dieser Analyse entwickelter Politikvorschlag empfiehlt die gezielte finanzielle Entlastung einkommensschwacher Haushalte, etwa durch eine kurzfristige Ausweitung des Wohngeldes, sowie eine langfristige Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden. Die Analyse zeigt darüber hinaus, dass der von der Bundesregierung geplante Heizkostenzuschuss unzureichend ist, um besonders stark betroffene Haushalte ausreichend zu entlasten.


Marcel Fratzscher: „EZB behält zurecht kühlen Kopf“

Thu, 03/02/2022 - 02:34

Die Ergebnisse der heutigen Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) kommentiert Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

Die Europäische Zentralbank (EZB) behält einen kühlen Kopf und setzt ihren an Daten und Fakten orientierten Kurs fort. Die heutige Entscheidung bedeutet eine Enttäuschung für all jene, die bereits für 2022 mehrere Zinserhöhungen erwartet hatten. Der Euroraum befindet sich jedoch in einer deutlich anderen Situation als die USA und Großbritannien, wo Zinserhöhungen angebracht und notwendig sind. 

Die Unsicherheit im Euroraum in Bezug auf Wirtschaft, Beschäftigung und Inflation ist noch viel zu hoch, als dass die EZB sich schon jetzt auf einen festen Kurs festlegen könnte. Die erhöhte Inflation ist zum größten Teil das Resultat stark gestiegener Energiepreise, gegen die die EZB mit ihrer Geldpolitik nichts tun kann und, selbst wenn sie es könnte, auch nichts tun sollte. Eine verfrühte Straffung der Geldpolitik würde an den hohen Energiepreisen nichts ändern und stattdessen die Arbeitslosigkeit erhöhen und die Löhne schwächen, so dass die Bürgerinnen und Bürger doppelt geschädigt wären und die wirtschaftliche Erholung gefährdet würde.  

Die Pandemie wird die Entwicklung von Wirtschaft und Inflation in Deutschland und im Euroraum weiterhin dominieren. Die EZB muss und kann schnell auf neue Entwicklungen reagieren. Sie sollte jedoch nicht ihre Fehler der Jahre 2008 und 2011 wiederholen und die Zinsen zu früh erhöhen, um dann eine baldige Kehrtwende vollziehen zu müssen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie sind noch lange nicht bewältigt und werden sich noch geraume Zeit auf die Wirtschaft auswirken.“

Ihre Forschungsfragen für die SOEP-Innovationsstichprobe (SOEP-IS) 2023 - Bewerben Sie sich jetzt

Tue, 01/02/2022 - 10:59

Das SOEP-Team möchte Sie auch in diesem Jahr auf die Möglichkeiten der SOEP-Innovations-Stichprobe (SOEP-IS) hinweisen und Sie ermuntern, dieses Instrument (repräsentative Stichprobe von etwa 2.800 deutschen Haushalte mit etwa 4.000 Interviewten) zu nutzen, um direkt zu Ihrer Forschungsfrage Mikrodaten auf Haushaltsebene erheben zu lassen. Wenn Sie als ForscherIn z.B. Informationen auf Haushaltsebene benötigen oder die Einstellung von Individuen für Ihre Forschung wichtig ist, gibt Ihnen SOEP-IS die Möglichkeit diese Information zu erhalten.

Mehr Informationen dazu finden Sie etwas weiter unten oder auf unserer Webseite.

Weil wir die Feldzeit für SOEP-IS parallel zu SOEP-Core ins Frühjahr verlegt haben, mussten wir die Bewerbungsfristen anpassen.

Deadlines für die Befragung 2023:
Kurze Beschreibung des Projektes bis 31. Mai 2022
Wenn eine Einladung erfolgt, eine ausführliche Bewerbung bis 30. Juni 2022

Projektvorschläge sollen per E-Mail beim SOEP-Surveymanagement eingereicht werden unter: soep-surveymanagement@diw.de

Bitte beachten: Die ausführliche Bewerbung soll auf Englisch nach dieser Vorlage erstellt werden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite  https://www.diw.de/soep-is.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an David Richter (drichter@diw.de)

Wir würden uns freuen, wenn Sie diesen Aufruf in Ihren Kreisen bekannt machen würden.

Weitere Informationen zu SOEP-IS:
Die SOEP Innovations-Stichprobe (SOEP-IS) eignet sich für Kurzzeitexperimente, aber vor allem auch für Langzeit-Erhebungen, die im SOEP-Core nicht möglich sind – zum Beispiel, weil es sich um noch nicht etablierte Instrumente oder sehr spezifische Erkenntnisinteressen handelt. Projektideen, die bereits durchgeführt wurden, sind (komplexe) ökonomische Verhaltensexperimente, Implicit Association Tests (IAT) und komplexe Prozeduren zur Messung der Zeitnutzung (Day Reconstruction Method (DRM)).
Ein Ausschuss des SOEP Survey Rates wird die inhaltliche Bedeutung und Relevanz der vorgeschlagenen Fragestellungen überprüfen und gewichten. Wenn das vorgeschlagene Projekt bereits durch die DFG oder andere Drittmittelgeber bewilligt ist, entfällt dieser Schritt einer externen Begutachtung. Da auch für DFG- oder andere Projekte die survey-methodische Durchführbarkeit gewährleistet sein muss, sollten interessierte ForscherInnen sich vor Abgabe eines Antrags an die DFG oder einen anderen renommierten Förderer mit dem SOEP Survey Management in Verbindung setzen.

Die Daten der Innovationsmodule werden zunächst für 12 Monate exklusiv denjenigen Forscherinnen und Forschern zur Verfügung gestellt, die die jeweiligen Ideen eingebracht haben. Sobald jedoch das 12-Monatsembargo endet, werden sie ebenfalls weitergebeben und können damit von allen SOEP-ForscherInnen genutzt werden.

Einen Überblick über die bisher durchgeführten Innovationsmodule finden Sie hier.

Als neues technisches Feature wurden für die Befragung 2014 des SOEP-IS 111 Smartphones zur Datensammlung mit der Experience Sampling Method (ESM) angeschafft. Auch für künftige Befragungen können diese genutzt werden.


Data Scientist (w/m/div)

Mon, 31/01/2022 - 11:03

Die am DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n

Data Scientist (w/m/div)

(Vollzeit, Teilzeit möglich)


Hohe Strompreise – Differenzverträge würden VerbraucherInnen entlasten

Fri, 28/01/2022 - 08:00
Zusammenfassung:

Die steile Entwicklung der Gaspreise hat die Strompreise im vergangenen Jahr in bislang ungeahnte Höhen klettern lassen. Satte Zusatzgewinne gemacht haben die Betreiber von Anlagen für erneuerbare Energien – und zwar indirekt auf Kosten der VerbraucherInnen, die kräftig draufzahlen mussten. Grund dafür ist die geltende Politik der gleitenden Marktprämie, mit der den Betreibern fast aller geförderter Windanlagen und von rund einem Drittel der Solaranlagen eine Mindestvergütung für den verkauften Strom zusteht. In Zeiten von niedrigen Strompreisen werden die Erneuerbare-Energien-Anlagen zusätzlich gefördert: Im Falle von hohen Strompreisen wie jetzt winken zugleich unverhoffte Gewinne, die die Betreiber behalten dürfen. Die KonsumentInnen haben das Nachsehen: Obwohl sie bei niedrigen Strompreisen regenerative Energien über die EEG-Umlage über Jahre hinweg gefördert haben, sind sie im Gegenzug nicht gegen hohe Strompreise abgesichert. Hätte die Bundesregierung in der Vergangenheit bereits auf Differenzverträge (Contracts-for-Difference, CfDs) statt auf die gleitende Marktprämie für Wind an Land und Photovoltaik gesetzt, hätten auch die StromkundInnen davon profitiert: Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigen, dass die Stromkosten im vergangenen Jahr knapp 1,7 Milliarden Euro  geringer gewesen wären. Allein im Dezember hätte die Ersparnis bei etwa 750 Millionen Euro gelegen.


Claudia Kemfert: „Die Gasversorgung ist in diesem Winter gesichert, aber Deutschland hat viele Fehler gemacht“

Thu, 27/01/2022 - 01:40

Die Zuspitzung der Ukraine-Krise könnte auch Auswirkungen auf die russischen Gaslieferungen an Deutschland haben. Ob es dadurch zu Energie-Engpässen kommen könnte und welche Auswirkungen es auf die Gaspreise hätte, kommentiert Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

Wenn sich der Ukraine-Konflikt weiter verschärft und es tatsächlich zu einem Lieferstopp durch Russland nach Deutschland kommt, wären wir inmitten der nächsten Gaskrise. Deutschland bezieht derzeit knapp 50 Prozent seines Gases aus Russland. Wenn Russland gar nichts mehr liefert, wird es eng. Infolgedessen würden die Gaspreise weiter steigen – und damit auch die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Wirtschaft insgesamt.

Insbesondere die Heizkosten würden zulegen. Im Stromsektor käme mehr Kohle zum Einsatz, was die Emissionen ansteigen ließe. Dadurch stiege wiederum der Strompreis. Alleiniger Grund für die hohen Energiekosten sind die Preisschocks ausgelöst durch die fossile Energiekrise und fossilen Energiekriege. Nicht die Energiewende treibt die Energiekosten, sondern die Verschleppung der Energiewende. Dadurch leiden vor allem Bezieherinnen und Bezieher von Niedrigeinkommen. Diese sollten entlastet werden durch eine Pro-Kopf-Rückzahlung der CO2-Einnahmen im Rahmen einer Klimaprämie.

Die derzeitige Lage verdeutlicht, dass wir endlich eine strategische Gasreserve benötigen, für die wir bereits seit über zehn Jahren werben. Zudem war es falsch, einen Teil der wichtigen Gasspeicher in Deutschland einem russischen Gaskonzern zu verkaufen, ohne eine entsprechende Regulierung für den Ernstfall einzuführen. Deutschland hat es vor über 15 Jahren versäumt, einen eigenen Flüssiggasterminal zu bauen, um Flüssiggas aus anderen Quellen als aus Russland zu importieren. Andere europäische Länder haben viel stärker auf eine Diversifikation der Gasbezüge gesetzt. Die Gasspeicher sind derzeit weniger als halbvoll. Dennoch gibt es zusammen mit Gasspeichern aus anderen europäischen Ländern ausreichend Gas, um Deutschland, aber auch ganz Europa mit Gas über den Winter zu versorgen.

Hohe Preise für Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt könnten Energiewende ausbremsen

Wed, 26/01/2022 - 09:16
Zusammenfassung:

Studie auf Basis von SOEP-Daten – Generation der 68er bleibt häufiger auch nach dem Renteneintritt ehrenamtlich aktiv – Anstieg des Engagements geht aber auch auf junge Menschen zurück – Pflicht zum Engagement für bestimmte Altersgruppen wäre nicht zielführend, stattdessen sollten flexible und niedrigschwellige Angebote für alle geschaffen werden, die ehrenamtlich aktiv sein wollen

Fast jede dritte in Deutschland lebende Person ab 17 Jahren – insgesamt also rund 22 Millionen – engagiert sich ehrenamtlich. Der Anteil der ehrenamtlich Aktiven lag im Jahr 2017 bei rund 32 Prozent und damit um fünf Prozentpunkte höher als im Jahr 1990. Sowohl junge Erwachsene als auch Rentnerinnen und Rentner sind zunehmend bereit, beispielsweise in Vereinen, Initiativen oder der Flüchtlingshilfe freiwillig mit anzupacken. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die auf repräsentativen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) basiert.


Simon Junker: „Erholung der deutschen Wirtschaft weiterhin zäh“

Fri, 14/01/2022 - 11:49

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2021 ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge um 2,7 Prozent gewachsen. Dazu ein Statement von Simon Junker, stellvertretender Leiter der Abteilung Konjunkturpolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

Die deutsche Wirtschaft ist 2021 um 2,7 Prozent gewachsen und hat damit gut die Hälfte des vorangegangenen Einbruchs wettgemacht. Die Erholung verläuft aber weiterhin zäh wird durch erneute Coronawellen erschwert. Diese stören das Angebot, etwa von kontaktintensiven Dienstleistern, aber auch im internationalen Handel. In der Folge hemmen weltweit Knappheiten die Produktion und befeuern die Inflation. Diese Probleme begleiten uns auch in diesem Jahr - solange, bis die Pandemie nachhaltig eingedämmt wird. Gelingt dies etwa ab dem Frühsommer und lassen in dem Zuge die Knappheiten merklich nach, profitieren die Dienstleister von einer regen Nachfrage und die Industrie wird die gut gefüllten Auftragsbücher abarbeiten und die Produktion merklich ausweiten.

Systemadministrator (w/m/div)

Fri, 07/01/2022 - 10:52

Die forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am DIW Berlin sucht ab dem 1. Januar 2022 eine/n

Systemadministrator (w/m/div)

(Vollzeit, Teilzeit möglich)


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