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Updated: 1 week 1 day ago

Kurz vor Treffen zwischen Trump und Putin: USA warnen vor Cyberattacken aus Russland

Sun, 07/15/2018 - 05:29

Russland sei der «aggressivste ausländische Akteur» bei Cyberattacken, sagte der nationale Geheimdienstdirektor der USA. Und dies kurz vor dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin.

Am Montag treffen sich Donald Trump und Wladimir Putin in Helsinki. Kurz vor dem Treffen hat der nationale Geheimdienstdirektor der USA Russland als «aggressivsten ausländischen Akteur» bei Cyberattacken bezeichnet. Die Bedrohung durch solche Angriffe habe einen «kritischen Punkt» erreicht.

Dies sagte Dan Coats bei einer Veranstaltung in Washington. Die digitale Infrastruktur werde «buchstäblich angegriffen", fügte er hinzu.

Coats nannte Russland, China, Iran und Nordkorea als die schlimmsten Angreifer, wobei Russland «ohne Frage» am aggressivsten vorgehe. In die digitale Infrastruktur werde «jeden Tag» eingedrungen. Ziele seien Unternehmen, Behörden und Infrastrukturen, sagte der Geheimdienstdirektor. Die Angriffe sollten die Demokratie täglich untergraben, unabhängig davon, ob Wahlen anstünden.

Am Freitag hatte die US-Justiz zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter wegen der Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs 2016 unter Anklage gestellt. Ihnen wird unter anderem Vorgeworfen, E-Mails und Dokumente von Computern der Demokratischen Partei sowie der Wahlkampagne von deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gestohlen zu haben.

Die Anklagen gehen auf die Untersuchungen des Sondermittlers Robert Mueller zurück, der seit Mai 2017 die mutmasslichen russischen Interventionen im Wahlkampf und eine mögliche Verwicklung von Mitarbeitern Trumps in diese Einmischungen untersucht. Der US-Präsident hatte die Ermittlungen wiederholt als «Hexenjagd» kritisiert. Beim Gipfeltreffen mit Putin am Montag in Helsinki will Trump dennoch die Frage der russischen Einmischung in den US-Wahlkampf ansprechen.

Bereits bei ihrem Treffen am Rande eines Asien-Gipfels in Vietnam im November hatten Trump und Putin über das Thema gesprochen. Der US-Präsident sagte damals, er schenke Putins Darstellung Glauben: «Er hat mir absolut beteuert, dass er sich nicht in unsere Wahl eingemischt hat. Ich glaube wirklich, dass er das, was er mir sagt, auch so meint.» (SDA)

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Neue Verfassung kommt Ende Juli vors Parlament: Kuba will neu Privatbesitz zulassen

Sun, 07/15/2018 - 04:37

Der sozialistische Inselstaat Kuba möchte in einer neuen Version seiner Verfassung privaten Besitz in begrenztem Rahmen anerkennen.

Privatbesitz soll auf dem sozialistischen Inselstaat Kuba in begrenztem Rahmen bald möglich sein. So sieht es eine neue Version der Verfassung vor. Staatsbesitz solle aber weiterhin Vorrang geniessen, berichteten kubanische Staatsmedien am Samstag (Ortszeit).

Details wurden allerdings kaum näher erläutert. Die Rolle des offenen Marktes soll allerdings in die Verfassungsreform einfliessen.

In dem ersten Entwurf des Papiers wurde zudem die Wichtigkeit ausländischer Investitionen für die Entwicklung Kubas betont.

Die Verfassungsreform sieht ausserdem Religionsfreiheit vor. Auch Diskriminierung aufgrund des Geschlechts soll untersagt werden; offizielle Quellen haben sich jedoch bisher nicht zu den Vorhaben geäussert, ob eine Ehe für Alle eingeführt wird. Vor allem einige Kirchengemeinden in Kuba lehnen es ab, homosexuellen Paare die Heirat zu ermöglichen.

Mit der neuformulierten Verfassung soll ferner das politische Amt eines Ministerpräsidenten geschaffen werden, wie die staatliche Internetplattform «Cubadebate» berichtete.

Dem Präsidenten des Landes sollen demnach laut Verfassungsentwurf künftig nur noch zwei Amtszeiten von jeweils fünf Jahren erlaubt sein - anstatt beliebig viele wie bisher. Der Entwurf wird Ende Juli im Parlament vorgestellt. Um in Kraft zu treten, muss darüber auch noch die Bevölkerung abstimmen. (SDA)

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Reza Rafi über neue Alkoholrichtlinien: Fürsorger Staat könnte sich allmählich zurücknehmen

Sun, 07/15/2018 - 03:45

Grenzwerte für Alkoholkonsum entstammen dem viktorianischen Zeitalter. Gut, dass die Jugend heute nicht mehr auf so etwas angewiesen ist, schreibt der stv. SonntagsBlick-Chefredaktor.

Es gibt die schöne, helle Seite des Alkohols: junge Leute im Grünen, die das Ende ihrer Schulzeit feiern, also das Leben, das sie vor sich haben. Vielleicht mit einem Bier, vielleicht mit zwei oder drei – Alkohol als Genussmittel. SonntagsBlick traf am Freitag solche Heranwachsenden im Park.  Sie begossen den Beginn der Sommerferien. Und fragten sich, was Konsumrichtlinien eigentlich bringen, wie sie der Bund diese Woche verschärft hat. In der Tat: Kann es die Aufgabe eines liberalen Staates sein, uns zu erziehen, uns zu sagen, was wir trinken, was wir essen, wie wir uns bewegen und wie wir lieben sollen?

Damit wären wir bei der dunklen Seite – Alkohol als Droge. Alkohol, von dem in der Schweiz eine Viertelmillion Menschen abhängig sind. Dessen Missbrauch jährlich Kosten von vier Milliarden Franken verursacht. Der süchtig macht wie Heroin.

Woher stammen die staatlichen Empfehlungen überhaupt? Sie wurzeln im viktoria­nischen England. Im 19. Jahrhundert war Alkohol der Suchtstoff der Arbeiter, das Lösungsmittel für die Probleme des kleinen Mannes – mit enormen gesellschaftlichen Kosten: Elend, Verwahrlosung, Krankheit und Gewalt. Als Reaktion darauf formierten sich Abstinenzbewegungen. Und ein englischer Neurologe namens Francis E. Anstie entwickelte den ersten Alkoholgrenzwert: «Anstie’s limit» definierte anderthalb Unzen reinen Alkohols pro Tag als unbedenklich. Was rund drei Stangen Bier entspricht.

Es war die Geburtsstunde des paternalistischen Staates, der sich um das Leibeswohl seiner Bürger kümmert.

Heute ist die Jugend so drogenkompetent wie nie zuvor, das Prekariat aus den Romanen von Charles Dickens Geschichte und der Alkoholkonsum rückläufig. Die Jungen lassen sich die Lebenslust von keiner öffentlichen Instanz vermiesen, wie auch die erwähnte Stippvisite im Park zeigt. Fürsorger Staat könnte sich allmählich etwas zurücknehmen.

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Turbulente Zeiten bei den Briten: Die Woche der Schande

Sun, 07/15/2018 - 03:41

Die Briten haben eine politisch turbulente Woche hinter sich. Ein Drama in fünf Akten – mit komödiantischen Einlagen.

Ihren peinlichen Höhepunkt fand diese turbulente Woche, als es Donald Trump tatsächlich gelang, bei seinem Besuch in Grossbritannien am Freitag sogar die Königin zu beleidigen. Indem er während des Abschreitens der Ehrengarde Elizabeth II. davonlief, liess er auch die königliche Etikette hinter sich.

Im Video sieht man, wie der US-Präsident der Queen enteilt, ohne sich umzuschauen. Erst nach mehreren Sekunden bleibt er stehen und lässt die 92-Jährige aufholen. Ein Schock für Royalisten!

Es waren ohnehin schwierige Tage im Vereinten Königreich, vor allem für die Premierministerin. Dabei wirkte Theresa Mays Welt vor etwas mehr als einer Woche noch vielversprechend ... Vorhang auf für eine sehr britische Tragödie.

I: Die Einigung

Zwölf Stunden dauerte die Brexit-Sitzung am Freitag vor einer Woche auf Theresa Mays Landsitz Chequers. Bei Grillhähnchen, Lachs und Rindsfilet einigte sich ihr Kabinett in der Monsterverhandlung auf einen gemeinsamen Brexit-Kurs.

Endlich ein Kompromiss, nachdem sich die Brexit-Hardliner zuvor monatelang erbittert mit den Befürwortern eines «weicheren» EU-Austritts gestritten hatten. Immer wieder untergruben Erzkonservative Mays Versuche einer
Einigung.

Die Premierministerin zielt auf einen «soft Brexit» inklusive Freihandelszone für Waren und landwirtschaftliche Güter.

Nun scheint sie das Kabinett hinter ihrer Position vereint zu haben. Für May ist der hart erkämpfte Deal ein wichtiger Etappensieg, den sie der britischen Öffentlichkeit nur allzu gern als Durchbruch präsentieren möchte.

II: Erste Risse

Doch zwei Brexit-Hardliner versauen ihr die gehobene Stimmung: Brexit-Minister David Davis und Aussenminister Boris Johnson. Beide verkünden zum Wochenanfang ihren Rücktritt aus der Regierung. Mit ihnen treten zwei ranghohe Mitglieder der konservativen Tories aus Protest gegen Mays Brexit-Kurs zurück.

Die vermeintliche Erfolgswoche startet mit einer massiven Regierungskrise. Vor allem Johnsons Rücktritt kam überraschend. Schielt er auf ihren Posten? Tatsächlich muss sich May nun vor einem parteiinternen Putsch fürchten.

III: Am Boden

Der Sport hätte die Woche retten können: England stand gegen Kroatien im WM-Halbfinal. Und führte nach fünf Minuten! Hunderttausendfacher Jubel in Pubs und Public Viewings, Bierduschen zum Soundtrack des Fussballhits «Three Lions». Ein Sieg täte dem gebeutelten Inselreich so gut ...

Es kam bekanntlich anders. Ein spätes Tor der Gegner in der 109. Minute macht den Freudenabend zur Katastrophe. Der Kater am Mittwochabend ist riesig.

IV: Besuch eines besonderen Freundes

Die Woche ist noch lange nicht zu Ende. Nervös und hoffnungsvoll blickt die Nation auf den Besuch eines besonderen Freundes: US-Präsident Donald Trump betritt am Donnerstag die Bühne, nachdem er beim Nato-Gipfel in Brüssel mit seiner Abrissbirnenpolitik gegen die Alliierten wütete.

Premierministerin May hofft, wenigstens mit dem engsten Verbündeten ein gutes Geschäft auszuhandeln. Schliesslich verbindet die zwei Nationen eine «special relationship», ihre historische transatlantische Beziehung. May will ein Freihandelsabkommen mit den US-Amerikanern. Es soll die negativen Auswirkungen des EU-Austritts abmildern.

Deshalb wird Trump mit Pomp und Paraden empfangen, mit Galadinners in Palästen und sogar zur Teestunde mit Königin Elizabeth II. Der US-Präsident soll umgarnt, seinem Ego möglichst geschmeichelt werden. Er soll wenig von den Protesten mitbekommen, die im ganzen Land gegen ihn geplant sind.

V: Der Eklat

Doch ausgerechnet beim Galadinner mit May wird Trumps diplomatische Stinkbombe ruchbar. In einem Exklusiv-Interview mit der ihm freundlich gesinnten Zeitung «The Sun» kritisiert er Mays Brexit-Pläne und erteilt der Idee des Freihandelsabkommens eine Abfuhr, sollte der Brexit nicht hart genug ausfallen. Gleichzeitig lobt er Mays Rivalen Boris Johnson – und empfiehlt ihn gar als künftigen Premierminister. Was für eine Ohrfeige für die Gastgeberin!

Bei einer Pressekonferenz mit May auf den Affront angesprochen, nennt Trump seine eigenen, auf Tonband festgehaltenen Aussagen am Freitag «Fake News». «Ich habe die Premierministerin nicht kritisiert», lügt er. Und: «Vielleicht waren meine Vorschläge zu brutal für sie.» Nur um Boris Johnson sogleich erneut als künftigen Premierminister zu

empfehlen. Theresa May steht neben ihm, lächelt gequält. Ihr Blick: eiskalt.

Ein Mitglied ihres Kabinetts, das beim Galadinner mit Trump dabei war, fasst die Stimmung dieser Woche gegenüber der Zeitung «Telegraph» in die wunderbaren Worte: «Das war eine Peinlichkeit – ein pelziger, rothaariger Elefant im Raum.»

Gegen diesen pöbelnden US-Präsidenten demonstrieren am Freitag in London Zehntausende. Drei Viertel aller Briten missbilligen laut Umfragen Trumps Politik, die Hälfte wünscht sich, der Besuch hätte nie stattgefunden. Noch nie war ein US-Präsident in England, Wales, Schottland und Nordirland so wenig willkommen.

Als Trump schliesslich am Freitagabend mit der Air Force One auf seinen schottischen Golfplatz fliegt, kann Theresa May endlich aufatmen. Wenn auch nur kurz. Ihr droht inzwischen weiteres Ungemach: eine mögliche Rebellion im eigenen Kabinett. Dabei haben die schwierigen Austrittsverhandlungen mit der EU noch nicht einmal begonnen.

Das britische Drama hat gerade erst begonnen.

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Bastian Baker auf Tour mit Shania Twain: «Ich bekomme Heiratsanträge»

Sun, 07/15/2018 - 03:40

Er begleitet den kanadischen Popstar Shania Twain bis Ende Jahr als Supporting Act auf ihrer Welttournee. Presse und Fans sind von Baker gleichermassen begeistert.

Seit Anfang Mai bis Ende Jahr ist Bastian Baker (27) als Supporting Act mit dem kanadischen Popstar Shania Twain (52) unterwegs durch Nordamerika, Brasilien, Europa und Australien – 80 Konzerte in Hallen mit 12’000 bis 15’000 Zuschauern. Dabei fliegen dem welschen Beau die Herzen zu. «Ich bekomme schon den einen oder anderen Heiratsantrag», sagt Baker lachend, «auf der Bühne flirte ich halt auch gern.»

Bei einem TV-Termin in Toronto haben letzte Woche erstmals Fans auf Autogramme gewartet. Dass er so gut ankommt, verdankt Baker auch seiner Mentorin. «Unglaublich, was Shania für mich macht. Ihr Lob auf ihren Social-Media-Kanälen macht die Fans neugierig.» Kennengelernt haben sich Twain und Baker 2012 in Montreux VD. Jazzfestival-Mitbegründer Claude Nobs (†76) stellte sie einander vor, 2015 durfte Baker sie erstmals auf einer Kanada-Tour begleiten.

Standing Ovations in Montreal

Bei der Presse kommt Baker ebenfalls gut an. Twains Ehemann und Manager Frédéric Thiébaud (47) sammelt für ihn alle Artikel. Die Journalisten schwärmen von ihm als «tolle Neuentdeckung». «Erstaunt sind sie vor allem darüber, dass ich nur mit meiner Gitarre auf die Bühne komme», sagt Baker.

Für den Erfolg betreibt er viel Aufwand. Er hat verschiedene Setlisten, die er passend zur jeweiligen Stadt einsetzt. «In Montreal, wo Leonard Cohen herkommt, habe ich seinen Song ‹Hallelujah› eingebaut. Die Fans bedankten sich mit einer Standing Ovation, ein intensiver Moment voller Emotionen und Hühnerhaut.»

Burger auf hohem US-Niveau

Heute steht die US-Hauptstadt Washington auf dem Programm. Baker schätzt die Lockerheit der Menschen hier. «Man kommt schnell in Kontakt und kann auch alleine auswärts essen gehen, ohne schief angeschaut zu werden.» Punkto Küche haben es ihm die Burger-Gerichte angetan. «Die sind hier auf einem ganz anderen Niveau.»

Um die Form zu halten, spielt er mit Twains Ehemann Tennis. «Beim Joggen würde ich mich bloss verlaufen.» Mit der Tour ist ein Traum für ihn wahr geworden. «Mittlerweile bin ich voll drin. Heimweh ist kein Thema.» Auswandern will Baker aber nicht: «Die Schweiz bleibt mein Nr.-1-Land.»

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Der Uber-Schweiz-Chef im grossen Interview: «Ja, wir haben Fehler gemacht»

Sun, 07/15/2018 - 03:40

Offensiv, aber nicht mehr aggressiv will der Taxidienst die Schweiz erobern, betont Uber-Landeschef Steve Salom.

Monsieur Salom, von meinem Büro in Zürich bis zu Ihrem in Carouge GE sind es 226 Kilometer. Ich musste nur zweimal umsteigen ...
Steve Salom: Haben Sie den Zug genommen?

Tram, Zug, Tram. Die Schweiz hat einen der besten ÖV der Welt. Wie will Uber bei dieser Konkurrenz Erfolg haben?
Indem wir Teil des Systems sind und dieses ergänzen. Sie sagen es richtig: Unser ÖV ist sehr gut. Der Kunde soll seine Reise möglichst bequem zusammenstellen – ob Tram, Bus, Zug, Taxi, Velo oder Uber. Unsere Studien, auch aus der Schweiz, zeigen: Weil es uns gibt, nutzen die Menschen vermehrt den öffentlichen Verkehr.

Was können Sie denn bieten?
Wir können die erste oder die letzte Meile anbieten. Indem wir die Menschen bis vor ihre Haustür bringen, ergänzen wir die Infrastruktur. Wenn Sie knapp dran sind, können Sie von Ihrem Büro via Uber zum Bahnhof fahren und den Zug nehmen.

Uber ist in vier Schweizer Städten unterwegs: Basel, Zürich, Lausanne und Genf. Wie erfolgreich sind Sie?
In Zürich feierten wir gerade unser Fünfjähriges. Wir haben uns definitiv etabliert. Heute haben wir über die Schweiz verteilt rund 300’000 Kunden, die regelmässig Uber nutzen. Insgesamt gibt es etwa 2600 Fahrer, welche die App verwenden, rund zur Hälfte in der deutschen wie in der französischen Schweiz. Wir hatten einige Herausforderungen, aber das Geschäft läuft gut.

Jeder Kanton hat sein eigenes Taxigesetz. Welcher ist der komplizierteste?
Einerseits haben wir ja in jeder Stadt eigene Gesetze. Andererseits gibt es noch das übergeordnete Gesetz auf Bundesebene. Wir sind also mit mehreren Schichten von Regulierungen konfrontiert. Das macht es für uns sehr kompliziert. Deshalb sind wir auch nicht in mehr Städten präsent. Grundsätzlich gibt es in der Deutschschweiz relativ wenige zusätzliche Regulierungen zum Bundesgesetz. In der Romandie ist es komplizierter.

Also setzen Sie sich über die Gesetze hinweg?
Nein. Ob ein Gesetz nun kompliziert ist oder nicht, ist nicht der Punkt. Wir müssen den Regulierungen entsprechen und ein verantwortungsbewusster Akteur sein. Wir setzen uns mit den Behörden und Gemeinden zusammen und sprechen mit ihnen. Wir wollen aufzeigen, was wir bieten können.

Überall, wo Uber hinkommt, gibt es Proteste. In Zürich oder Basel genauso wie in Paris oder London.
Wir waren froh über dieses Feedback. Wir haben uns geändert und verändern uns immer noch. Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir wollten zu schnell wachsen, waren zu aggressiv. Heute setzen wir auf ein nachhaltiges Wachstum. Wir haben bereits einige Schritte unternommen.

Zum Beispiel?
Wir haben den Peer-to-Peer-Dienst Uber-Pop in der ganzen Schweiz eingestellt. Damit wollen wir den Behörden zeigen, dass wir bereit sind, uns zu verändern.

Wie steht es um die Löhne der Fahrer?
Das ist der nächste Schritt. Wir wollen, dass die Fahrer genug verdienen, damit sie in einem teuren Land wie der Schweiz leben können. Die Preise für eine mit Uber gebuchte Fahrt sind in der Schweiz höher als zum Beispiel in Paris. In Genf haben wir vor kurzem die Preise erhöht. Aber wir geben den Fahrern auch hilfreiche Tipps, wie sie mit Uber ihre Verdienste optimieren können.

Wie muss man sich das vorstellen?
Was am Ende bei den Fahrern hängen bleibt, sind ja nicht nur die Einnahmen. Den grössten Einfluss haben die Kosten. Deswegen erleichtern wir den Fahrern den Zugang zu Beratungsangeboten in Sachen Effizienz: Wie finanziert man ein Auto? Welches Auto macht Sinn? Zu welchen Jahres- und Uhrzeiten sollen sie fahren? Solche Dinge haben einen viel grösseren Einfluss auf die Einkünfte als der Preis pro Kilometer. Jetzt wollen Sie sicher nach dem Anstellungsverhältnis fragen …

Genau! Sind Sie nun ein Arbeitgeber oder nur ein Fahrtenvermittler? Das ist für die Schweiz immer noch ungeklärt.
Ich finde, dass diese Frage anders gestellt werden sollte. Wir sehen die Fahrer als unsere Kunden. Wir wollen, dass sie geschützt sind. Aber: Warum fahren Fahrer mit Uber? Weil sie damit total unabhängig sind! Unsere Befragungen zeigen: Den grössten Nutzen, den wir den Fahrern bieten, ist ihre Freiheit und Flexibilität.

Sie halten also fest: Schweizer Uber-Fahrer sind selbständig erwerbend.
Ja. Das ist uns wichtig. Wir sagen niemandem, wann, wo oder wie lange er oder sie zu arbeiten hat. Das ist es, was die Fahrer schätzen und weswegen sie auch nicht angestellt sein wollen. Aber noch mal: Das heisst nicht, dass wir keine Verantwortung für sie übernehmen möchten.

Am Ende werden wohl Richter darüber entscheiden, ob Uber ein Arbeitgeber ist oder nicht.
Ja.

Sind Sie zuversichtlich, dass Sie recht bekommen?
Ich glaube, dass es eine vernünftige Entscheidung geben wird.

Die Schweiz ist das einzige europäische Uber-Land, in dem Sie die Hauptstadt meiden. Wann fahren Sie in Bern?
Die Schweiz ist ja sehr stolz auf ihre dezentrale Struktur. Für uns macht es das aber schwierig. Klar ist: Wir wollen expandieren. Und Bern ist ein naheliegender Schritt. Aber wir werden nicht vorgehen wie in der Vergangenheit. Wir werden das Gespräch mit den Stadt- und Kantons­behörden suchen. Wann genau, können wir noch nicht sagen.

Die SBB wollten mit Uber zusammenarbeiten, haben sich aber zurückgezogen. Setzen Sie noch auf Kooperationen?
Das streben wir auf jeden Fall an. Wir sprechen regelmässig mit ÖV-Unternehmen in der Schweiz. Aber auch das braucht Zeit. Langfristig werden die Menschen Mobilität als Service verstehen. Sie werden eine App anklicken und ihre Reise buchen. Wir wollen ein One-Stop-Shop sein, wo man auch sein Zugbillett kaufen kann.

Uber hat viele spektakuläre Pläne für die Zukunft. Wann kommen die selbstfahrenden Uber-Autos in die Schweiz?
Das dauert sicherlich noch eine Weile. Aber ich hoffe, in den nächsten paar Jahren.

Und wann fliegen die Drohnentaxis, über die Uber derzeit so gerne redet?
Daran arbeiten wir intensiv. In Paris, einer Stadt, für die ich auch zuständig bin, haben wir ein Forschungsteam. Es ist uns wirklich ernst. Wir hoffen, dass wir diese Vision in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren realisieren können. In unseren Transportsystemen eine weitere Dimension zu erschliessen, würde viel Druck aus der heutigen Verkehrssituation nehmen – vor allem in der Schweiz. Stellen Sie sich vor, Sie könnten von Zürich nach Zug fliegen. Von solchen Distanzen reden wir. Es würde den Transport zwischen den Städten massiv vereinfachen.

Verzetteln Sie sich nicht mit all Ihren futuristischen Plänen?
Klar besteht die Gefahr. Für Uber ist aber zentral: Wir wollen nie von anderen disruptiert werden. Uber will noch lange existieren. Deshalb arbeiten wir so hart an Innovationen und erfinden uns immer wieder neu.

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BLICK-Käser über Doping im Schwingen: «Geredet wurde schon immer viel»

Sun, 07/15/2018 - 03:39

Der Dopingfall Martin Grab schüttelt den Schwingsport durch. Das heisst aber nicht, dass der gute Ruf der Schwinger nun Geschichte sein muss, schreibt BLICK-Experte Adrian Käser.

In diesen Tagen hören wir sie wieder häufiger, die Stimmen derer, die behaupten, jetzt könne man nicht mal mehr Schwingern vertrauen. Das ist Unsinn. Natürlich kann man für niemanden die Hand ins Feuer legen.

Aber bleiben wir bei den Fakten: In 17 Jahren gab es fünf Dopingfälle. Ist bei Martin Grab auch die B-Probe positiv, sind es sechs. Das ist nicht nichts – aber das ist relativ wenig.

Gerüchte gab es immer mal wieder. Geredet wurde schon immer viel. Das ist ja auch kein Schwinger-Phänomen, die Menschen sind wohl einfach so. Man hört etwas und tratscht es weiter, statt es zu hinterfragen.

Aber ich weiss von vielen Schwingern, dass sie extrem darauf achten, dass sie nichts Falsches nehmen. Das geht so weit, dass sie vorsichtig sind, wenn ihnen einer im Ausgang ein Getränk ausgeben will. Woher soll man auch wissen, ob da jetzt etwas drin ist, das verboten ist?

Gut ist, dass mittlerweile professionell getestet wird, dass man sich dem offiziellen Programm von Swiss Olympic angeschlossen hat. Das schafft Sicherheit. Und es zeigt denen, die mit dem Gedanken spielen, zu unsauberen Mitteln zu greifen, dass es Konsequenzen hat.

Mittlerweile kann man via App innert Sekunden überprüfen, welche Inhaltsstoffe ein Mittel hat. Ein Fortschritt: Wir hatten damals Listen mit verbotenen Substanzen – und waren uns nie ganz sicher, ob sie wirklich auf dem neuesten Stand waren.

Ich kann mich an meine erste und einzige Dopingkontrolle erinnern. Das war 1999, in meinem letzten Karrierejahr. Wir hatten gerade Besuch, als der Kontrolleur an der Tür klingelte. Da hilft ja dann alles nichts: Der bleibt, bis die Probe abgegeben ist – auch wenn du gerade erst auf dem WC warst.

Ich kann Ihnen sagen: Die Wochen danach sind nicht angenehm. Ich hatte ein absolut reines Gewissen. Aber auch wenn du weisst, dass da eigentlich nichts Verbotenes in deiner Probe auftauchen kann, bist du trotzdem extrem nervös, bis das Ergebnis endlich da ist.

Verglichen mit dem, was Martin Grab im Moment erlebt, ist das aber alles nichts. Ich kann mir vorstellen, wie er darauf hofft, dass die B-Probe negativ ist. Sollte sie es nicht sein, hoffe ich, dass er uns eine Erklärung liefern kann, die nachvollziehbar ist.

Dass er das Risiko, als Doper erwischt zu werden, für zwei starke Feste am Ende seiner Karriere auf sich genommen haben soll – das kann ich mir immer noch nicht vorstellen.

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Hundertfacher Missbrauch – bedingte Strafe: Pädo-Opa findet milde Richter

Sun, 07/15/2018 - 03:39

Diese Woche musste sich ein 70-Jähriger wegen sexuellen Übergriffen auf vier bis 15-jährige Kinder verantworten. Trotz mehrfachem Missbrauch kam er mit einer bedingten Strafe davon.

Mehrere Jahrzehnte lang vergriff er sich an Nichten, Neffen und Enkeln, an Göttikindern und sogar an seinen eigenen Kindern. Als der heute 70 Jahre alte Hans J.* sie sexuell missbrauchte, waren sie zwischen vier und 15 Jahre alt. Am Ende stoppte sein letztes und jüngstes Opfer den Missbrauch. Enkel Markus* schilderte 2014 gegenüber der Polizei, wie J. ihm ans «Schnäbi» griff.

Am Mittwoch stand der Täter in Olten SO vor Gericht. Opferanwältin Stephanie Selig berichtete, wie verstört und aggressiv der kleine Markus* damals nach dem Besuch bei seinem Grossvater reagiert hatte. Als die Mutter Genaueres von ihm wissen will, erzählt er Ungeheuerliches.

Es geschah während Übernachten bei Oma und Opa

Es geschah offenbar jeweils dann, wenn der Junge bei den Grosseltern übernachtete. Die Anklageschrift fasst die Übergriffe in kühlem Juristendeutsch zusammen: «Der Beschuldigte berührte und streichelte den Penis des Geschädigten teilweise über und teilweise unter den Kleidern.»

Nachdem der kleine Markus seiner Mutter gebeichtet hatte, was ihm geschehen war, kamen längst verdrängte Missbrauchs­erfahrungen aus ihrer eigenen Kindheit wieder hoch – auch bei ihr selbst war J. zum Täter geworden. Der eigene Vater! Das nährte einen ungeheuren Verdacht: Wahrscheinlich gibt es weitere Opfer.

Und tatsächlich: Nachdem die Mutter mit anderen Müttern in ihrer Verwandtschaft gesprochen hatte, zählte sie elf Opfer. Im Frühling 2014 schliesslich geht sie mit Markus zur Polizei und bringt damit die Untersuchung ins Rollen.

Übergriffe auf fünf Kinder vor Gericht – andere sind verjährt

Viereinhalb Jahre dauerte es, bis es zum Prozess vor Gericht kam. Dutzende Interviews wurden geführt. Am Ende kam es wegen der Übergriffe auf fünf Kinder zur Anklage. Die übrigen Taten waren verjährt.

Diese Woche nun sass der harmlos wirkende Rentner mit kurzem weissem Haar und kariertem Hemd in Saal 106 des Amtsgerichts Olten-Gösgen. Zuletzt arbeitete er in einer Fabrik bei Olten. Er lebt mit seiner Ehefrau zusammen. Seit 45 Jahren sind sie verheiratet, haben drei Kinder.

Nur einmal gibt Hans J. zu, wie er seinem Göttibub Andreas* bei einem Familienfest die Badehose runterzog. Auf die Frage von Amtsgerichtspräsidentin Eva Berset, warum er das getan habe, antwortet er: Es habe ihn «wundergenommen», was da sei. «Weil ich wohl pädophil bin», bringt er noch heraus.

«Warum sollten diese Opfer lügen?»

Im Übrigen bestreitet er die Übergriffe. «Warum sollten all diese Opfer lügen?», will die Richterin wissen. Der Angeklagte zuckt nur mit den Schultern. Am meisten unter den Über­griffen litt Göttibub Andreas*: Bei Familientreffen, selbst am Weihnachtsfest, wenn die ganze Familie beim Grossvater übernachtete, nutzte Hans J. jede Gelegenheit, sich dem Jungen zu nähern, ihm zwischen die Beine zu fassen.

Zu Übergriffen kam es auch auf Nichte Sandra*. Mehrmals berührte er das damals knapp siebenjäh­rige Mädchen unter dem Pyjama, drang mit dem Finger in ihre Vagina ein. Vor Gericht schilderte Anwältin Selig, dass Sandra noch heute unter den Übergriffen leidet.

Keine Reue, «Familie enttäuscht und tief getroffen»

Das Gericht sprach den Mann schliesslich wegen mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern, mehrfachen versuchten sexuellen Handlungen mit einem Kind und Pornografie schuldig. J. konnte der Konsum von pädophilen Fotos nachgewiesen werden. Das Urteil ist mild: zwei Jahre Gefängnis bedingt, bei einer Probezeit von fünf Jahren. Einzig die Verfahrenskosten von rund 18’000 Franken muss der Mann abstottern. Das Urteil kann an die nächste Instanz weitergezogen werden und ist daher noch nicht rechtskräftig.

Die Anwältin der Opfer war auf ein mildes Urteil gefasst. Auch die Opfer und ihre Familien waren da­rauf vorbereitet. «Die Betroffenen, deren Leben zerstört ist, haben vor allen Dingen auf eine Entschuldigung und Einsicht gehofft.»
Selig betonte, wie die Familie bis zuletzt hoffte, dass J. seine Übergriffe gesteht und sich reuig zeigt. «Das Leugnen und Abstreiten vor Gericht hat die Familie zusätzlich enttäuscht und tief getroffen.»

Immerhin sei eine ungewöhnlich lange Probezeit von fünf Jahren festgelegt worden – und die zusätzlich angeordnete Bewährungshilfe gebe zumindest Anlass zur Hoffnung, dass Hans J. nicht mehr übergriffig werde.

* Namen geändert

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Haiti: Haitis Premier tritt nach Protesten zurück

Sun, 07/15/2018 - 02:25

Port-au-Prince – Haitis Ministerpräsident Jack Guy Lafontant ist nach gewaltsamen Protesten gegen inzwischen zurückgenommene Preiserhöhungen auf Treibstoffe zurückgetreten. Er habe seinen Abdankungsgesuch beim Präsidenten eingereicht, der «meinen Rücktritt angenommen hat».

Dies sagte Lafontant im Unterhaus des haitianischen Parlaments am Samstag. Er habe das Rücktrittsgesuch von Jack Guy Lafontant und dessen Kabinett angenommen, schrieb auch Haitis Präsident Jovenel Moïse am Samstag (Ortszeit) auf Twitter.

Auslöser der Unruhen war die Ankündigung drastischer Erhöhungen der Preise für Benzin und Diesel in dem karibischen Inselstaat vor einer Woche gewesen. Die Regierung hatte angesichts der Proteste die Preiserhöhungen wieder zurückgenommen. Lafontant zog nun die Konsequenz aus den Geschehnissen. Damit kam er einem möglichen Misstrauensvotum im Parlament zuvor.

Hunderte Demonstranten zogen am Samstag dennoch durch die Hauptstadt Porte-au-Prince und forderten auch den Rücktritt von Präsident Jovenel Moïse.

Die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) geforderten Preisanhebungen um 38 Prozent für Benzin und 47 Prozent für Diesel sowie um 51 Prozent für Kerosin hatten Krawalle in mehreren Städten ausgelöst, bei denen mindestens vier Menschen starben. In Porte-au-Prince waren Barrikaden aus brennenden Reifen errichtet worden. Geschäfte wurden geplündert, Autos in Brand gesetzt.

Schon vor dem Konflikt über die Treibstoffpreise war Lafontant politisch angeschlagen gewesen. Der politische Quereinsteiger hatte bei der Bevölkerung vergeblich um Geduld geworben, damit seine Regierung «eine Vision, ein klares Programm» umsetzen könne.

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Die Bevölkerung leidet unter Massenarbeitslosigkeit und seit drei Jahren unter einer Inflationsrate von mehr als 13 Prozent.

Das Land hat sich noch nicht von dem verheerenden Erdbeben erholt, bei dem 2010 etwa 200'000 Menschen ums Leben gekommen waren. In der Folge starben tausende weitere durch eine Cholera-Epidemie. Der Hurrikan «Matthew» im Jahr 2016 richtete weitere schwere Schäden in dem bitterarmen Karibikstaat an.

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Trump will bei US-Präsidentenwahl 2020 wieder antreten: «Ich sehe keinen, der mich schlagen könnte»

Sun, 07/15/2018 - 01:09

US-Präsident Donald Trump zeigt sich fest entschlossen, bei der Wahl im Jahr 2020 erneut anzutreten. «Das ist meine Absicht», sagte Trump im Interview mit der britischen Zeitung «Mail on Sunday».

US-Präsident Donald Trump will es nochmals wissen: In einem Interview mit der der britischen Zeitung «Mail on Sunday» sagte er, er sei fest entschlossen, bei der Wahl im Jahr 2020 erneut anzutreten. «Das ist meine Absicht», sagte Trump.

Er könne bei den rivalisierenden Demokraten keinen Kandidaten ausmachen, der ihn dann schlagen könne. «Ich kenne sie alle und sehe keinen», sagte er.

Trump äusserte sich im Rahmen seines Grossbritannien-Besuchs, bei dem er auch Königin Elizabeth II traf. Mit ihr habe er unter anderem über den geplanten EU-Austritt der Briten gesprochen.

«Sie sagte, es sei ein sehr - und sie hat recht - es sei ein sehr komplexes Problem», sagte Trump. (SDA)

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Deutschland: SPD überholt AfD wieder bei Wählergunst

Sun, 07/15/2018 - 00:49

Berlin – Die SPD liegt in der deutschen Wählergunst wieder vor der AfD. Nachdem beide Parteien im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid für die Zeitung «Bild am Sonntag» erhebt, in der Vorwoche gleichauf lagen, gewinnt die SPD nun einen Zähler hinzu.

Sie kommt damit auf 18 Prozent. Die AfD büsste dagegen einen Punkt auf 16 Prozent ein. CDU/CSU erreichen erneut 30 Prozent. Die Grünen liegen ebenfalls unverändert bei zwölf Prozent.

Die Linke legt einen Punkt auf zehn Prozent zu. Die FDP erreicht erneut neun Prozent.

Für den Sonntagstrend hat Emnid zwischen dem 5. und 11. Juli insgesamt 2.368 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.

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Neue Alkohol-Richtlinie des Bundes: Die Rauschgegner machen Druck

Sun, 07/15/2018 - 00:46

Die Schweiz hat jetzt einen der strengsten Grenzwerte für Alkoholkonsum. Nach ihrem Etappensieg wittern die Abstinenzler Morgenluft.

Alle vier Jahre versammelt sich die Menschheit zum Final der Fussballweltmeisterschaft vor dem Fernseher, viele mit einem Bier oder einem Glas Wein. Die Franzosen dürfen sich heute drei Glas gönnen, die Katalanen sogar sieben – denn die staatlichen Alkoholempfehlungen sind unterschiedlich.

Der Schweizer sollte nach zwei Glas aufhören, die Schweizerin nach einem, rät das Bundesamt für Gesundheit (BAG) seit dieser Woche. Die Eidgenössische Kommission für Alkoholfragen (Ekal) hat ihre Empfehlungen für einen risikoarmen Alkoholkonsum gerade erst nach unten korrigiert. Davor lagen für Mann und Frau täglich je ein Glas mehr drin. Neu sollen mehrere alkoholfreie Tage pro Woche eingelegt werden. Zwei solche Tage, wie früher empfohlen, reichen den Behörden nicht mehr. Damit hat die Schweiz eine der restriktivsten Alkoholempfehlungen in ganz Europa.

Schlacht zwischen Gesundheits- und Wirtschaftslobby

Zwar hat der Entscheid keine bindende Wirkung, es handelt sich eben lediglich um eine Empfehlung. Die Symbolkraft für Justiz, Versicherer und Gesellschaft allerdings ist enorm. Vor allem Alkoholgegner können einen wichtigen Etappensieg in der bundespolitischen Schlacht um den Milliardenmarkt verbuchen, die seit Jahren zwischen Gesundheits- und Wirtschaftslobbyisten tobt.

Die Oberhand hatte zuletzt die Wirtschaft, die Tendenz ging hin zur Deregulierung. Erst letztes Jahr winkte der Ständerat die Liberalisierung des Alkoholverkaufs auf Autobahnraststätten durch. Auch Autofahrer dürfen sich nun ein Schlückchen gönnen. Ebenso Hobbykapitäne: Gummibötler sollen von der Promillegrenze ausgenommen werden.

Kritiker sahen in diesen Entscheidungen ein Zeugnis orchestrierter Einflussnahme. Bierbrauer, Wirte, Detailhändler, Weinbauern und Schnapsbrenner hätten die Wandelhalle des Bundeshauses belagert.

Der Entscheid ist eine Korrektur

Der wichtigste Erfolg der Alkohollobby aber war vor drei Jahren die Erhöhung der empfohlenen Alkoholgrenzwerte – für die Kritiker war damit klar: Der Bund macht das nur, damit niemand sagen kann, er gängle seine Bürger. Der Entscheid von dieser Woche ist nun also eine Korrektur.

Beim Bund winkt man freilich ab. Politischer Druck habe keine Rolle gespielt, sagt Jann Schumacher, Vizepräsident der Ekal. Weder 2015, als der Wert definiert wurde, noch beim Entscheid über die Anpassung von dieser Woche. Allein neue wissenschaftliche Erkenntnisse seien der Grund gewesen. «Es ist doch klar, dass wir bei solchen Botschaften nicht wollen, dass es heisst, der Staat entmündige seine Bürger», sagt Schumacher.

Warum darf der Spanier mehr trinken?

Das Ziel sei, dass derlei Empfehlungen, mit denen jedermann sein Risiko selber beurteilen könne, von der Bevölkerung anerkannt und akzeptiert werden.
Aber wie viel ist jetzt eigentlich zu viel? Und warum soll ein Spanier mehr vertragen als ein Schweizer? Markus Meury von der Stiftung Sucht Schweiz versucht die teils beträchtlichen Unterschiede zwischen den Ländern so zu erklären: «Die Empfehlungen sind aus wissenschaftlichen Erwägungen heraus entstanden. Sie sind in vielen Ländern anders, weil die politischen und kulturellen Faktoren jeweils unterschiedlich sind.»

Vorstoss eines Alkoholgegners

In Sachen Trinkkultur ist in der Schweiz offenbar eine neue Nüchternheit angebrochen. Siegestrunken sind höchstens noch die Abstinenzler.

Philipp Frei vom Blauen Kreuz, einer Organisation, die gegen den Alkoholismus kämpft, stösst sich daran, dass die Wirtschaft von gelockerten Gesetzen profitiert, während die Gesellschaft für die Schäden geradezustehen habe: «Jährlich rund vier Mil­liarden Franken.» Frei sagt: «Empfehlungen sind gut und recht, es bräuchte aber auch konkrete Schritte seitens des Bundes.»

Der Solothurner Nationalrat Philipp Hadorn (SP) präsidiert das Blaue Kreuz. Er wird im Parlament eine Interpellation einreichen, um Druck zu machen: Er verlangt vom Bundesrat Auskunft darüber, welche «zusätzlichen Sensibilisierungs- und Präventionsmassnahmen» angesichts der neuen Ausgangslage geplant sind. Zudem soll mit dem Vor­stoss der allfällige «Anpassungsbedarf bei aktuell geltenden Gesetzen» geprüft werden.

«Bei nicht gebührender Beantwortung meiner Fragen», so Hadorn, «behalte ich mir die Einreichung einer parlamentarischen Initiative vor.»

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Rakitic schreibt exklusiv für BLICK: «Vor dem WM-Final dusche ich nochmals»

Sun, 07/15/2018 - 00:45

Ivan Rakitic (30) über seine Liebsten. Seinen Glauben. Seine wichtigsten Schweizer Trainer. Seine Jugend in Möhlin AG. Sein Tagesablauf vor dem Frankreich-Knüller.

Wenn ich ans Steinli denke, bekomme ich noch heute Hühnerhaut. Ich war knapp vier, als ich das erste Mal das Trikot des FC Möhlin tragen und auf jenem Platz spielen durfte. Das Steinli ist bis heute mein liebster Sportplatz auf der ganzen Welt. Ich bin unheimlich stolz, «Möhlemer» zu sein. Ich bin «Möhlemer» zu 100 Prozent. Ich sage das unglaublich gern.

Es begann alles im kleinen Aargau – heute darf ich im grossen WM-Final von Moskau spielen. Ich kann es immer noch nicht fassen, es ist alles so unbeschreiblich. Wenn Gott will, halte ich heute Nachmittag den WM-Pokal in Händen. Wenn ich an diese Möglichkeit denke, wird mir fast anders.

Die Schweiz hat dabei einen grossen Anteil, dass ich heute für den FC Barcelona und um den WM-Titel spielen darf. Drei Trainer und Menschen aus meiner Jugend sind für mich besonders wichtig. Als ich mit sieben, acht Jahren zum FC Basel kam, war Stefan Hirschi mein erster Trainer. Es folgten Remo Gaugler und Werner Mogg, die beide noch heute beim FCB sind. Diese drei waren mit Abstand meine besten Trainer bei den Junioren. Ich möchte ihnen hier auf diesem Weg danken für die Zeit, die sie sich für mich genommen haben. Sie werden immer ein Teil meines Lebens sein – und ein Stück des WM-Pokals würde ihnen gehören.

Ich bin beim FC Basel wie beim Schweizerischen Fussballverband unglaublich gut gefördert worden. Beide haben einen grossen Anteil an meiner Karriere. Meine Mannschaft ist und bleibt der FCB, ich war dort sogar als Ballbub stolz. Und ein grosser Teil von mir ist Schweizer.

Ich bin stolz auf jede Minute im Schweizer Nati-Dress, auf die ganzen fünf Jahre. Und ich bin stolz auf meinen Schweizer Pass. Das wird immer so sein.

Den WM-Titel würde ich meinen Töchtern widmen

Mein Vater war Gipser, kam als Saisonnier in die Schweiz nach Möhlin. Wir wurden sehr katholisch erzogen. Und Glaube ist für mich auch heute sehr wichtig. Ich habe mir sogar ein Kreuz und einen Rosenkranz auf die Arme tätowiert.

Darunter trage ich ein Tattoo der Geburtstage meines Vaters, meiner Mutter, meines Bruders und meiner Schwester. Und zwei Sätze auf Spanisch: «Die vereinte Familie wird niemals besiegt werden.» Und: «Raquel, Du bist meine Gegenwart, Du bist meine Zukunft, Du bist das Beste, was mir je passiert ist.»

Deswegen würde ich ihr und meinen Kindern Althea (5) und Adara (2) auch den WM-Titel widmen. Die Grosse hatte vergangene Woche Geburtstag, während der WM. Für jeden Papa der Welt sind die Kinder alles, ich werde mit vielen Geschenken kommen und ein grosses Fest machen und ab nächster Woche vieles mit der Familie nachholen. Eine WM ist schön, und im Moment sind wir in Tagen voller Euphorie. Aber gegen sieben Wochen unterwegs zu sein, das ist auch eine lange Zeit.

Ich werde alles dafür tun, dass ich ihnen den WM-Pokal zu Hause in Barcelona zeigen darf. Meine Frau und meine Kinder, sie bedeuten mir alles in meinem Leben.

Sie liess mich ein halbes Jahr lang abblitzen

Meine Frau und ich, es ist eine Story wie in Hollywood. Ich wechselte von Schalke zu Sevilla, sass mit meinem Bruder Dejan am Abend an der Hotelbar. Kurz davor war ich im Zimmer, aber weil ich am nächsten Tag unterschreiben sollte, konnte ich aus Nervosität nicht schlafen, wir entschieden uns für einen Drink.

Und da servierte sie uns die Getränke, diese wunderschöne Frau. Ich sagte zu meinem Bruder, dass ich sie heiraten würde. Er lachte sich kaputt.

Über ein halbes Jahr lang liess sie mich abblitzen, sie müsse nebenher studieren, sie habe keine Zeit, hatte immer eine Ausflucht. Bis ein Freund von mir mich anrief, weil er sie in Privatkleidern entdeckt hatte. Ich fuhr sofort hin, sagte ihr: «Fertig mit den Ausreden, jetzt gehen wir essen!» Seit jenem Abend sind wir ein Paar.

Raquel gibt mir unvorstellbar viel Kraft. Gerade auch während einer so langen Zeit wie einer WM ist so ein Halt für einen Spieler sehr wichtig. Auch wenn es sein könnte, dass in den nächsten Jahren mal ein kleiner Beziehungstest ansteht: Vielleicht steht ja irgendwann die Entscheidung an, ob ich zum FC Basel oder in ihre andalusische Heimat zurück zum FC Sevilla wechsle – das könnte harte Diskussionen geben …

Vielleicht bringe ich den Pokal nach Möhlin

Wir haben uns diesen WM-Final heute als Mannschaft verdient. Wie wir zusammen auf dem Platz stehen. Wie wir zusammen ausserhalb des Platzes miteinander umgehen. Der Zusammenhalt ist sensationell, es passt einfach alles zwischen uns. Wir haben das ganze Land schon richtig stolz gemacht. Aber jetzt wollen wir den ganz grossen Schlag landen und den Pokal nach Kroatien bringen.

 Heute am frühen Abend steigt für uns alle das Spiel der Spiele. Luschniki-Stadion, 80'000 Zuschauer, WM-Final, vielleicht eine Milliarde vor dem Fernseher. So etwas gibts höchstwahrscheinlich nur einmal im Leben.

In der Vorbereitung des Spieltags ändert sich nicht allzu viel für mich. Jetzt, wo wir diese Zeilen gemeinsam zu Papier bringen, sitze ich gerade beim Kaffeetrinken im Hotel. Wir Kroaten versuchen, entspannt zu bleiben.

Am Matchtag bin ich relativ gelassen. Erst schlafe ich gut aus, spreche mit Teamkollegen, wir haben Mannschaftssitzung. Nach dem Mittagessen schlafe ich nochmals ein wenig, lagere danach die Beine hoch, dusche nochmals, bevors ins Stadion geht – und zum Start des Spiels, dann bin ich bereit. Einen Sieg würde ich mit der kroatischen, der spanischen und der Schweizer Flagge feiern. Ich hoffe, dass die ganze Schweiz mit Kroatien mitfiebert.

Und vielleicht komme ich nach der WM bald wieder nach Möhlin. Ins Steinli. Und wer weiss: Vielleicht habe ich ja sogar den WM-Pokal dabei.

Aufgezeichnet: Andreas Böni

 

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Streit um 450 Bootsflüchtlinge: Malta und Frankreich nehmen Italien Flüchtlinge ab

Sat, 07/14/2018 - 23:26

Im Streit um das Schicksal von 450 im Mittelmeer geretteten Flüchtlingen hat Italien erste Zusagen von anderen Ländern erhalten.

450 Flüchtlinge wurden auf dem Mittelmeer gerettet. Erneut ist dabei ein Streit entbrannt, welches Land die Bootsflüchtlinge aufnehmen soll. Nun hat Italien von Malta und Frankreich die Zusage erhalten, dass sie einen Teil der Flüchtlinge aufnehmen. Das behauptet jedenfalls der italienische Ministerpräsident auf Facebook.

Die beiden EU-Länder hätten sich bereit erklärt, jeweils 50 der 450 Migranten aufzunehmen, teilte Conte am Samstagabend auf seiner Facebook-Seite mit. «Sehr bald werden Zusagen anderer europäischer Länder eintreffen«, fügt er hinzu. 

Die Vereinbarungen mit Malta und Frankreich seien «nach einem Tag telefonischer und schriftlicher Kontakte mit allen 27 europäischen» Staats- und Regierungschefs zustande gekommen, erläuterte Conte. Er habe ihnen «die Logik und den Geist des Teilens in den Schlussfolgerungen» des EU-Gipfels Ende Juni in Erinnerung gerufen.

Conte fügte der Mitteilung einen Brief bei, den er an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk sowie an alle Staats- und Regierungschefs der EU adressiert hatte. 

Darin heisst es, da Italien «immer an vorderster Front» bei der Rettung von Menschen auf dem Meer stehe, fordere er «ein klares Zeichen» für eine Lastenteilung in der EU und die Bereitschaft, «die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, einen Teil der rund 450 geretteten Personen in einem Hafen zu empfangen oder sie aufzunehmen».

Zwei Schiffe der EU-Grenzschutzbehörde Frontex hatten am Samstag die rund 450 Flüchtlinge aus prekärer Lage von einem Holzboot im Mittelmeer gerettet und in italienische Gewässer gebracht. Der rechtsgerichtete italienische Innenminister Matteo Salvini weigerte sich aber, sie ins Land zu lassen, und kündigte an, die Flüchtlinge nach Malta oder zurück nach Libyen zu schicken.

Bereits am Freitag hatte Rom die maltesische Regierung dazu bringen wollen, das überladene Holzschiff bei sich anlegen zu lassen. Malta argumentierte aber, das Schiff befände sich näher an italienischem als an maltesischem Staatsgebiet. Zudem würden die Menschen an Bord lieber nach Italien einreisen.

Die EU-Grenzschützer von Frontex retteten die Flüchtlinge dann am Samstag von dem Holzboot und verteilten sie auf ihre beiden Schiffe. Acht Frauen und Kinder wurden zur medizinischen Behandlung auf die italienische Insel Lampedusa gebracht.

Italien und Malta haben in den vergangenen Wochen wiederholt über die Zuständigkeit für Flüchtlingsschiffe gestritten. Im vergangenen Monat musste Malta das Flüchtlings-Hilfsschiff «Lifeline» mit 234 Menschen an Bord anlegen lassen. Tage zuvor hatten Italien und Malta das Rettungsschiff «Aquarius» mit 630 Flüchtlingen an Bord zurückgewiesen, so dass es nach Spanien umgelenkt werden musste.

Salvini will die Zahl der in Italien ankommenden Flüchtlinge auf Null senken. Im Juni hatte er entschieden, dass Schiffe von Hilfsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord nicht mehr in italienischen Häfen anlegen dürfen.

Italien ist das Hauptankunftsland für Flüchtlinge, die von Afrika aus über das Mittelmeer in die EU gelangen. Bei ihrem Gipfel Ende Juni hatte die EU Beschlüsse gefasst, die darauf abzielen, Flüchtlingen den Weg nach Europa zu erschweren. Italien hatte darauf gedrungen, dass die übrigen Mitgliedsländer dem Land an der Aussengrenze Europas mehr Flüchtlinge abnehmen und sich an der Aufnahme aus Seenot geretteter Menschen beteiligen.

Nach internationalem Recht können Migranten nicht an Orte zurückgebracht werden, an denen ihr Leben in Gefahr ist. Sowohl die Vereinten Nationen als auch die EU haben festgestellt, dass Libyen nicht sicher ist. Salvini hatte deshalb die EU-Innenminister beim Treffen in Innsbruck gedrängt, das nordafrikanische Land zu einem sicheren Ort zu erklären.

Laut der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini sind in den vergangenen Monaten rund 20'000 Migranten mit internationaler Unterstützung freiwillig aus Libyen in ihre Heimat zurückgekehrt. 

Mogherini, die am Samstag Libyen besuchte, eröffnete dort eine EU-Vertretung und eine EU-Grenzschutz-Unterstützungsmission. Die EU sei der grösste Geber humanitärer Hilfe sowie der grösste Unterstützer von Uno-Programmen und der wichtigste Wirtschaftspartner des Landes, erklärte sie.

In Libyen herrschen seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi 2011 chaotische Zustände, die international anerkannte Regierung hat kaum Macht im Land. Auch deshalb ist das Land Startpunkt für Tausende Migranten, die einen Weg über das Mittelmeer nach Europa suchen. (SDA)

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Terrorismus - Frankreich: Mehr Hilfe für Terroropfer in Frankreich

Sat, 07/14/2018 - 23:18

Nizza – Frankreich hat mit einer feierlichen Zeremonie der Opfer des Terroranschlages von Nizza vor zwei Jahren gedacht. Dieses Drama dürfe nie vergessen werden, sagte Premierminister Edouard Philippe am Samstag an der Gedenkfeier in der Mittelmeer-Stadt.

«Wir müssen es in das kollektive Gedächtnis eingravieren, in das Gedächtnis der gesamten Nation.»

Die Überlebenden des Anschlags und die Angehörigen der Opfer litten noch heute. Ihnen müsse der Zugang zu staatlicher Hilfe erleichtert werden, sagte Philippe.

Er sagte bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Terroranschlags 2016 in Nizza ausserdem zusätzliche Unterstützung für Anschlagsopfer zu. Künftig solle es einen «Richter für die Entschädigung von Opfern terroristischer Akte» geben, erklärte Philippe im Rahmen der Gedenkzeremonie in der südfranzösischen Stadt. Er hob obendrein hervor, dass die französischen Sicherheitsbehörden seit Anfang vergangenen Jahres 25 Anschlagspläne vereitelt hätten.

Am 14. Juli 2016, am französischen Nationalfeiertag, war auf der Promenade des Anglais in Nizza ein Islamist mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. 86 Menschen kamen ums Leben.

An der Zeremonie am Samstag nahmen unter anderem Nizzas Bürgermeister, Hinterbliebene und Mitglieder mehrerer Opfer-Organisationen teil. Für den Abend war ein Philharmonie-Konzert geplant. 86 Lichtsäulen auf der Promenade des Anglais sollen an die Opfer erinnern.

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Zwei Jugendliche tot: Israelische Armee fliegt die grössten Angriffe seit 2014

Sat, 07/14/2018 - 22:56

Bei Vergeltungsangriffen der israelischen Armee sind am Samstag zwei Jugendliche gestorben und 14 weitere Menschen verletzt worden. Die Luftangriffe Israels sind die schwersten seit 2014.

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben Israel am Samstag mit rund hundert Raketen und Mörsergranaten angegriffen. Bei Vergeltungsangriffen der israelischen Luftwaffe starben zwei palästinensische Jugendliche.

Die Zahl der auf israelisches Gebiet abgefeuerten Geschosse nannte der israelische Brigadegeneral Zvika Chaimowitsch. Verantwortlich für die Angriffe seien die im Gazastreifen herrschende Hamas sowie andere radikalislamische Organisationen.

Israel habe mit der grössten Angriffsserie seit dem Gaza-Krieg 2014 reagiert. «Wir befinden uns mitten in einer Angriffskampagne», sagte er. Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Hamas-Gebäude in der Stadt Gaza wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza zwei Teenager getötet und 14 weitere Menschen verletzt.

In der israelischen Grenzstadt Sderot sei eine Rakete eingeschlagen und habe drei Menschen verletzt, sagte Chaimowitsch. Auch die Küstenstadt Aschkelon sei angegriffen worden.

Israel habe Raketenabwehrsysteme im Gebiet nahe dem Gazastreifen positioniert. «Wir sind für alle Szenarien vorbereitet», sagte der Brigadegeneral. Bisher hätten die meisten der aus Gaza abgefeuerten Geschosse eine Reichweite von weniger als zehn Kilometern gehabt.

Die Raketenabwehr habe bislang 20 «relevante» Geschosse abgefangen. Dabei handle es sich um Raketen oder Mörsergranaten, die Bevölkerungszentren oder militärische Einrichtungen bedrohten, sagte er. Man tue alles, um den Schaden gering zu halten. «Aber es gibt keinen hundertprozentigen Schutz.»

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte am Samstag mit einer Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen, sollten Raketenangriffe militanter Palästinenser auf Israel andauern. Bei einer Beratung mit Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und der Armeespitze habe man sich «für einen entschlossenen Einsatz gegen den Hamas-Terror entschlossen», sagte Netanjahu.

Seit dem 30. März haben israelische Soldaten bei teils gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze nach palästinensischen Angaben rund 140 Menschen getötet. Viele davon waren Hamas-Mitglieder. Die Palästinenser fordern ein Ende der vor mehr als zehn Jahren verhängten Gaza-Blockade und ein Rückkehrrecht palästinensischer Flüchtlinge in das israelische Staatsgebiet.

Hamas-Sprecher Fausi Barhum sagte am Samstag, man wolle mit den Angriffen auf Israel eine «klare Botschaft senden» und «den Feind dazu zwingen, die Eskalation zu stoppen».

Am Abend verkündete die Hamas schliesslich eine Waffenruhe. Barhum teilte mit, ägyptische Bemühungen um eine Beruhigung der Lage hätten Erfolg gehabt. Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wollte sich dazu nicht äussern. (SDA)

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Vergne neuer Formel-E-Weltmeister: Podestplatz für Buemi

Sat, 07/14/2018 - 22:55

Zürich-Sieger Lucas Di Grassi ist auch im ersten von zwei Formel-E-Rennen in New York unschlagbar. Der Titelkampf ist entschieden.

Jetzt hat Sébastien Buemi nur noch ein Rennen Zeit, den ersten Saisonsieg in der Formel E einzufahren. Am Sonntag beim zweiten Rennen in New York.

Beim ersten von zwei E-Prix in Brooklyn am Samstag startet der Schweizer zwar von der Pole-Position. Aber die beiden Audi sind zu stark. Zürich-Sieger Lucas Di Grassi doppelt mit seinem zweiten Saisonsieg nach. Daniel Abt wird vor Buemi Zweiter.

Das wahre Drama spielt sich aber dahinter ab. WM-Leader Jean-Eric Vergne wird in der Quali die schnellste Runde gestrichen, er muss im Rennen von ganz hinten losfahren.

Aber der Franzose pflügt durch Feld, schnappt sich den verbliebenen WM-Rivalen Sam Bird und wird so als Fünfter vorzeitig neuer Weltmeister.

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Grossdemonstration nach Puigdemont-Aufruf: Tausende Separatisten gehen in Barcelona auf die Strasse

Sat, 07/14/2018 - 22:06

BARCELONA - In Barcelona sind am Samstag rund 110'000 Menschen dem Aufruf des Separatistenführer Carles Puigdemont gefolgt: «Die Strassen Barcelonas müssen heute mit Freiheit gefüllt werden».

Zehntausende Separatisten der spanischen Region Katalonien sind zur Unterstützung ihrer politischen Führer auf die Strassen gegangen. Nach Schätzung der städtischen Polizei nahmen am Samstagabend in Barcelona rund 110'000 Menschen an der Kundgebung teil.

Wenige Stunden vor der Demonstration hatte Separatistenführer Carles Puigdemont seine Anhänger zur Mobilisierung aufgerufen. «Die Strassen Barcelonas müssen heute mit Freiheit gefüllt werden», forderte er in einer auf Twitter geposteten Videobotschaft.

Puigdemont soll aus Exil nach Katalonien zurückkehren dürfen

Die Demonstranten forderten die sofortige Freilassung der in Untersuchungshaft sitzenden separatistischen Aktivisten und Politiker. Sie verlangten ausserdem, dass die wie Puigdemont ins Exil ins Ausland geflüchteten Separatisten nach Katalonien zurückkehren dürfen, ohne Gefahr zu laufen, verhaftet zu werden.

Der ehemalige Regionalpräsident Puigdemont war im vergangenen Herbst nach einem verfassungswidrigen Unabhängigkeitsreferendum nach Belgien geflohen. Er hält sich seit seiner Festnahme im Frühjahr in Deutschland auf.

Das schleswig-holsteinische Oberlandesgericht hatte am Donnerstag eine Auslieferung des 55-Jährigen nach Spanien wegen des Verdachts der Veruntreuung für zulässig erklärt, nicht jedoch wegen Rebellion, dem Hauptvorwurf der spanischen Justiz.

 «So oft wie nötig auf die Strasse gehen»

Das Oberste Gericht in Madrid hatte Ende Juni die Eröffnung von Prozessen gegen Puigdemont und 14 weitere separatistische Politiker wegen Rebellion, Veruntreuung und zivilen Ungehorsams bestätigt. Eine Reaktion des zuständigen Richters Pablo Llarena zum Beschluss des schleswig-holsteinischen Oberlandesgerichtes lag am Samstag noch nicht vor.

An der Demonstration in Barcelona nahm unter anderem der Nachfolger von Puigdemont im Amt des Regionalpräsidenten, Joaquim («Quim») Torra, teil. Man wolle «so oft wie nötig auf die Strasse gehen», sagte er. Neben Torra und Politiker verschiedener Parteien beteiligten sich an der Kundgebung auch bekannte Sportler und Künstler Kataloniens.

Niemand soll mehr Angst haben müssen, «Ideen zu äussern»

Die Demonstration solle dazu führen, «dass die Häftlinge aus den Gefängnissen, in die sie niemals hätten gebracht werden dürfen, entlassen werden, dass die Exilanten frei nach Hause zu den Ihren zurückkehren können und dass niemand mehr Angst haben muss, Ideen zu äussern», hatte Puigdemont in seiner Botschaft erklärt.

Im Katalonien-Konflikt hatten sich in den vergangenen Wochen die Zeichen für eine Entspannung verdichtet. Der neue spanische Ministerpräsident, der Sozialistenführer Pedro Sánchez, empfing Torra jüngst erstmals im Madrider Regierungspalast. Beide Politiker vereinbarten die Aufnahme konkreter Verhandlungen. (SDA/rad)

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Trotz Final-Pleite in Wimbledon: Juniorin Küng freut sich aufs Champions Dinner

Sat, 07/14/2018 - 22:00

Auch wenn es ganz am Ende nicht gereicht hat, kann Juniorin Leonie Küng (17) stolz auf Wimbledon 2018 blicken. Die Schweizerin nimmt viele Eindrücke mit.

Nur wenig fehlt am Schluss und die Schweiz hätte mit Leonie Küng (17) nach Martina Hingis (1994) und Belinda Bencic (2013) wieder eine Siegerin bei den Juniorinnen in Wimbledon gehabt. Doch die Kraft reicht der Schaffhauserin im Final gegen Iga Swiatek (Pol) nicht mehr (4:6, 2:6).

«Ich war nicht mehr so schnell auf den Beinen, nicht mehr so parat», sagt Küng, die vor dem Hauptturnier schon die Quali bestritt und so zwei Matches mehr in den Knochen hat. Dennoch ist die grosse Bühne des Court 1 einmalig für Leonie. «Die vielen Leute, die für einen klatschen. Das ist ein extremes Erlebnis», sagt sie.

Eintöniger Speiseplan

Statt des Pokals nimmt Küng die kleine Schale mit heim. Bevors am Montagmorgen mit dieser zurück in die Schweiz geht, putzt sie sich am Sonntagabend heraus. «Ich freue mich aufs Champions Dinner.» Dort wird sie die einzige Schweizerin sein. Und sicher ein leckeres Mahl serviert bekommen.

Denn in den letzten zwei Wochen war ihr Speiseplan etwas eintönig. «Ich bin sehr abergläubisch. Ich mache jeden Tag das Gleiche, esse jeden Tag das Gleiche. Meistens esse ich Lachs mit Kartoffel», erklärte sie nach dem Halbfinal.

Auf der Anzeigetafel steht nicht das übliche Kueng sondern Kung. Auch bei der WTA ist Leonie so geführt. Was steckt dahinter? Sie klärt auf: «Wir mussten ihn abändern. Als wir nach Amerika gingen, haben sie es nicht akzeptiert, dass wir K-U-E-N-G schrieben. Drum haben wir gewechselt. Mich stört es eigentlich nicht.» Im Alter zwischen 11 und 13 verbrachte Küng jeweils den Winter fürs Training und Schule in Florida.

Dank einer Wildcard in Gstaad dabei

Dank des starken Wimbledon-Auftritts rückt sie in den Fokus der Öffentlichkeit. Das nützt auch neben dem Court. Leonies Vater und Coach Martin Küng sagt: «Es haben sich bereits einige Sponsoren gemeldet.» Aktuell kümmert er sich zusammen mit Mutter Angelika um Leonies Karriere.

Diese setzt sie nächste Woche in Gstaad BE fort, wo sie dank einer Wildcard ihr erstes WTA-Turnier im Hauptfeld spielen darf. Es wird eine Herausforderung, denn Sand ist nach Rasen und Hartplatz Leonies unliebsamster Belag.

Wimbledon ist ihr letztes Major bei den Juniorinnen gewesen. «Die US Open spiele ich eher nicht. Denn in jener Zeit findet ein grosses ITF-Turnier in Montreux statt. Wir finden das wichtiger für meine Karriere als nochmals ein Juniorenturnier zu spielen.»

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Neuville, der 1. Schweizer im WM-Final: «Ich wollte für die Nati spielen»

Sat, 07/14/2018 - 22:00

Oliver Neuville ist 2002 der erste Schweizer in einem WM-Final. Hier erzählt der Tessiner seine Geschichte – und warum die Nati ihn verpennte.

Es ist der 15. Juni 2002, als Oliver Neuville in der deutschen Fussball-Geschichte eine Hauptrolle spielt. Im WM-Achtelfinal gegen Paraguay macht er in der 88. Minute das 1:0. Dieser Sieg ebnet Deutschland den Weg in den Final.

Neuville spielt im Endspiel gegen Brasilien (0:2) durch, trifft den Pfosten: «Schade, aber das Finalerlebnis kann mir keiner mehr nehmen. Die Atmosphäre, die tausenden Fans am Strassenrand auf dem Weg zum Stadion, einmalig», sagt er heute. Der inzwischen 45-Jährige ist der erste Schweizer in einem WM-Final. Am Sonntag ist der Kroate Ivan Rakitic der zweite in einem Endspiel.

Dabei hätte Neuville für unsere Nati spielen sollen. Er sagt zu BLICK: «Als ich 1996 in Teneriffa spielte, meldete sich der Schweizerische Fussball-Verband bei mir. Ob ich mir vorstellen könnte, für die Nati zu spielen. Ich sagte ja, wollte für die Schweiz spielen – und wartete auf das weitere Vorgehen. Nur: Dann meldete sich einfach niemand mehr bei mir...»

Ab diesem Zeitpunkt ist die Nati für ihn abgeschlossen. Er hat zwei weitere Länder zur Auswahl: Italien, das Herkunftsland seiner Mama. Oder Deutschland, die Nationalität seines Vaters.

Neuville spielt für die DFB-Elf, macht 1998 sein erstes Länderspiel. Dabei beginnt seine Geschichte im Tessin. SonntagsBlick besucht ihn 2005 in seiner Heimat. Auf einer Wiese sticht er in Gambarogno mit einer Mistgabel ins Heu. «Hier», erzählt er, «war früher mein erster Fussballplatz.» Rund um die Wiese ragen Berge in die Höhe. 200 Meter muss Neuville gehen, dann betritt er eine Schule, geht in eine Kabine. «In dieser Ecke sass ich jeweils als Jugendspieler», sagt er und setzt sich.

Inzwischen hat der FC Gambarogno-Contone einen neuen Platz. Im Klubhaus des Zweitligisten hängt damals ein riesiges Foto von Neuville. Als Silvano Sartori ihn sieht, gibt’s eine herzliche Umarmung – er war Neuvilles erster Trainer. Als Sechsjähriger kommt Neuville 1979 zu Gambarogno, spielte zwölf Jahre lang da.

Sartori stellt einen Fernseher an, schiebt eine Videokassette ein, sagt: «Das ist ein Film von 1983, als Oli zehn war.» Neuville gerührt: «Das bin ich? Es ist wunderschön, das zu sehen.»

Sartori erzählt: «Er war ein Naturtalent, was er wohl von seinem Vater hatte. Aber der kritisierte ihn immer hart, weil er nichts für die Defensive machte.» Neuville lächelt. Bei Rindsfilet und Pasta erzählt er: «Auch mein Vater war Stürmer, spielte unter anderem für St. Gallen. Und er war drei Jahre lang mein Trainer.»

Papa Jupp zog einst aus Aachen in das Tessin. Und es ist ein Schicksalsschlag für Neuville, als er 1990 an einem Herzschlag stirbt. Mama Carmen (69) – eine Italienerin – wohnt noch heute in Ascona. Neuvilles Sohn Lars-Oliver (20), aus erster Ehe, ebenfalls – er hat gerade das Militär in Liestal BL hinter sich gebracht.

Neuville ist wegen ihnen manchmal zu Besuch, wohnt mit seiner zweiten Ehefrau und den zwei weiteren Söhnen Alessandro (8) und Leandro (1) in Gladbach, ist Co-Trainer der U19 bei Borussia.

Seit 1992 spielt er nicht mehr im Tessin. Via NLB-Klub Locarno, wo sie ihn liebevoll «Piccolino» (den Kleinen) nennen, geht er zu Servette. Weitere Stationen: Teneriffa, Rostock, Leverkusen, Gladbach – bevor er bei Arminia Bielefeld seine Karriere 2011 beendet.

69 Länderspiele macht er für Deutschland. «Ich glaube, es war die richtige Entscheidung», sagt er schmunzelnd. Auch die WM 2006 im eigenen Land ist ein emotionales Highlight für ihn. Erst entscheidet er das Vorrundenspiel gegen Polen mit einem Tor in der Nachspielzeit, dann versenkt er im Viertelfinal gegen Argentinien den ersten Ball beim Penaltyschiessen.

Neuville: «Wenn jetzt erzählt wird, die Engländer hätten Penaltyschiessen geübt, dann halte ich das für Quatsch. Diesen Druck, wenn du vom Mittelkreis zum Penalypunkt gehen musst, kannst du nicht trainieren.»

Ivan Rakitic hat bereits zwei Penaltyschiessen gegen Dänemark und Russland gewonnen und jeweils den letzten Elfer reingemacht. Er kann es in Moskau gegen Frankreich besser machen als Neuville: Und als erster Schweizer Weltmeister werden.

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