Für seine Blossstellung von Schülern erntet SVP-Provokateur Andreas Glarner auch Schelte aus den eigenen Reihen.
Andreas Glarner (55), SVP-Nationalrat aus dem Aargau, ist in steter Sorge um die Heimat. Und um jene Dinge, die für ihn Heimat ausmachen – Cervelat zum Beispiel.
Erst behauptete er via Facebook, dass Kinder an einem Vereinsanlass in einer Aargauer Gemeinde aus Rücksicht auf ihre muslimischen Mitschüler keine Cervelats mitbringen dürften, weil diese Schweinefleisch enthalten.
Anschliessend publizierte der Asylchef der Rechtspartei auf seinem Facebook-Profil eine Klassenliste aus Dübendorf ZH mit einer Reihe ausländisch klingender Namen – ergänzt mit dem historisch belasteten Aufruf: «Schweizer, wacht auf!»
Provokation ja – aber nicht um jeden PreisDie Kritik folgte rasch. Inzwischen hat sich Glarner entschuldigt. Er sei zu weit gegangen, räumte der Parlamentarier öffentlich ein. Innerhalb der Bundeshausfraktion sieht manch ein SVP-Vertreter eine Grenze damit überschritten, dass der Provokateur aus dem Aargau die Namen der Kinder ins Netz gestellt habe.
Provokation ja, aber nicht um jeden Preis, sagen einige Mitglieder jener Partei, die nicht gerade für zarte Gemüter politisiert. Offenbar läute Glarner mit seinen jüngsten Aktionen schon einmal lautstark den persönlichen Wahlkampf ein.
Unter den innerparteilichen Kritikern ist auch der Zürcher Nationalrat Alfred Heer (56, ZH). «Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es in der Schweiz zu viele Ausländer hat und dass wir die Zuwanderung endlich begrenzen müssen», hält Heer fest. «Aber was können diese Kinder dafür? Nichts», so das SVP-Urgestein.
Heer: «Als Vater wäre ich stinksauer»Die Partei müsse einen harten Kurs in der Migrationspolitik fahren, so Heer, da habe Glarner sicher recht. «Aber als Vater wäre ich stinksauer, wenn mein Kind für eine solche Kampagne herhalten müsste.»
Und Heer erzählt von seinen Erfahrungen in der Stadt Zürich: «Meine Tochter ging in eine Klasse, in der die meisten Schüler nicht aus der Schweiz stammten. Probleme hatte sie keine.» Kindern sei so etwas halt meistens egal, so Heer. Den Kindern schon – Andreas Glarner offensichtlich nicht.
Ivan Rakitic und Giulia Ferraro. Zwei Schweizer sind beim WM-Final 2018 dabei – und machen gemeinsame Sache.
17.53 Uhr. Luschniki-Stadion zu Moskau. 80'000 Fans sind ausd em Häuschen. Der Hexenkessel brennt. 1,5 Milliarden Menschen rund um den Erdball blicken gebannt auf die TV-Gerät. Die Gladiatoren des WM-Finals 2018 laufen ein.
Als Vierter auf der kroatischen Seite? Der Mann aus Möhlin AG, Ivan Rakitic. An seiner Hand: Giulia Ferraro, das Mädchen aus Müntschemier BE. Die Berner Primarschülerin hat es also geschafft, mit ihrem Wunschspieler einzulaufen.
Minuten später springt sie überglücklich in die Arme ihres Vaters Michael, der auf der Tribüne mitfiebert. Giulia: «Ich war nur im Spielertunnel nervös. Als ich an der Hand von Rakitic eingelaufen bin, nicht mehr. Ich bin sehr stolz, dass ich es geschafft habe.»
Ihr Traum ist also wahr geworden. Dank kecker Taktik am Nachmittag beim Proben und etwas Glück. Jetzt geniesst Giulia aber erst einmal den WM-Final zusammen mit den anderen Ball-Kids auf der Tribüne.
Der Serbe Novak Djokovic siegt im Final von Wimbledon gegen den Südafrikaner Kevin Anderson mit 6:2, 6:2 und 7:6 in 138 Minuten. Zum vierten Mal triumphiert Djokovic an der Church Road und holt den 13. Major-Titel insgesamt.
Der «Djoker» ist zurück auf der grossen Bühne der Grand-Slam-Champions! Mehr als zwei Jahre nach seinem letzten Triumph, Roland Garros 2016, kann der 31-Jährige wieder eine Trophäe entgegen nehmen. Es ist der vierte Erfolg in Wimbledon und der 13. Major-Titel überhaupt.
Novak Djokovic (ATP 21) besiegt in einem unspektakulären Final auf dem Centre Court nach 138 Minuten den Südafrikaner Kevin Anderson (ATP 8) mit 6:2, 6:2 und 7:6. Im Publikum werden nebst der britischen Premierministerin Theresa May auch Prinz William und Herzogin Kate Zeuge der Partie.
Das Match verläuft einseitig zugunsten des Serben. Anderson wirkt nach seinem Mammut-Halbfinal über sechseinhalb Stunden vom Freitag nicht mehr frisch. Djokovic dagegen ist – obwohl er am Samstag noch seinen Halbfinal zu Ende spielen musste – bei idealen Kräften.
Anderson vergibt SatzbälleDjokovic gelingt mit einem Break gleich ein Traumstart zum 1:0 im ersten Satz. Das zweite Break zum 4:1 bringt früh die Entscheidung.
Ein Déjà-vu gibts im 2. Satz: Erneut startet Djokovic gleich mit einem Servicedurchbruch zum 1:0. Und wieder macht er mit einem weiteren Break zum 4:1 den Sack zu.
Im 3. Satz hält Anderson deutlicher dagegen. Insgesamt kommt er zu sechs Breakbällen, davon sogar vier Satzbälle beim Stand von 5:4 und 6:5. Djokovic rettet sich aber jedes Mal mit dem Aufschlag.
Das Tiebreak bringt die Entscheidung. Dort hat er mit 7:3-Punkten klar die Nase vorn. Den zweiten Matchball kann er ausnutzen. Wahnsinn! Veganer Djokovic gönnt sich ein Büschel Gras zur Belohnung.
Sohn Stefan kommt gratulierenBitter für Anderson: Nach den US Open 2017 (gegen Nadal) verliert er auch seinen zweiten Major-Final ohne Satzgewinn. «Ich fühle mich definitiv nicht mehr so frisch wie noch Anfang Woche. Ich hätte gerne länger gespielt und Novak mehr gefordert», sagt der Verlierer.
Mit dem Pokal in der Hand sagt Djokovic auf dem Platz: «Es ist wunderbar. Zum ersten Mal mal kann ich jemanden hören, der «Daddy Daddy» ruft.» Denn sein Sohn Stefan (4) ist nach dem Matchende in die Spielerbox zu Mami Jelena auf die Tribüne gekommen.
«Es hat viele Zweifel gegeben in den letzten zwei Jahren. Ich danke allen für die Unterstützung», sagt der Champion. Nach Verletzungen mit einer Ellbogen-OP und einer Formkrise fiel er im Mai erstmals seit zwölf Jahren aus den Top 20.
Djokovic wieder in den Top TenMit dem Sieg kassiert Djokovic ein Preisgeld von rund 3 Millionen Franken und 2000 Punkte für die Weltrangliste. Verlierer Anderson kann sich mit der Hälfte des Geldes und 1200 Punkten trösten.
In der Weltrangliste kehrt Djokovic am Montag als Zehnter wieder in die Top Ten zurück. Anderson verbessert sich auf Platz 5, so gut ist er noch nie klassiert gewesen.
An der Spitze bleibt Rafael Nadal mit 9310 Punkten. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten Roger Federer (7080) hat sich stark vergrössert, weil Titelverteidiger Federer im Viertelfinal ausschied. Stan Wawrinka steigt von Rang 224 wieder in die Top 200 auf Platz 199 hoch.
Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin sieht Signale für eine Entspannung in den Beziehungen zu Frankreich. Es gebe Zeichen, dass seit einiger Zeit eingefrorene Mechanismen der Zusammenarbeit wieder aufgenommen würden, sagte er am Sonntag.
«Dies gibt Grund zu der Annahme, dass wir die Schwierigkeiten überwinden, mit denen wir in der letzten Zeit konfrontiert waren», sagte Putin einer Mitteilung des Kremls zufolge bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Moskau..
Das Verhältnis zwischen Moskau und der EU ist vor allem wegen der Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 und der Ukraine-Krise gespannt. Frankreich verhandelt seit Jahren gemeinsam mit Deutschland, Russland und der Ukraine über eine Lösung des Konflikts.
Putin nannte als Beispiel ein geplantes Treffen von russischen und französischen Parlamentariern. Details teilte der Kreml zunächst nicht mit. Macron sagte der Agentur Interfax zufolge zu Putin, er sei bereit, den Dialog fortzusetzen.
Sie geht sonst erfolgreich auf Torejagd in unserer Frauen-Nati. Aber im WM-Final drückt Ana Maria Crnogorcevic dem Land ihrer Eltern die Daumen.
Gleich zwei Spiele an einem Tag – das hat Ana Maria Crnogorcevic (27) in dieser Form noch nie erlebt! Morgens um 8 Uhr das WM-Final vor dem Fernseher, abends um 20 Uhr das Ligaspiel der amerikanischen Frauen-Liga.
Die Schweizer Nati-Stürmerin, seit wenigen Monaten in den USA bei den Portland Thorns engagiert, steht vor einem unvergesslichen Fussball-Tag. «Ich muss früh aufstehen», sagt Doppelbürgerin Crnogorcevic, «ich treffe mich mit einem Teamkolleginnen zum Zmorge und Final-schauen. Ich hoffe auf einen guten Start in den Tag mit einem kroatischen Sieg, ich freue mich riesig aufs Spiel!»
Keine wird beim Zmorge so mitfiebern wie die Steffisburgerin. Sie hat das Land ihrer Eltern bereits zu Beginn der K.o.-Phase als Finalist getippt. «Hätte ich Geld gesetzt, wäre ich jetzt reich», lacht sie, «verrückt, dass sie jedes Mal in die Verlängerung mussten.»
Crnogorcevic sagt: «Bei Spielen der Schweiz und Kroatien fiebere ich jeweils richtig mit. Beim Final werde ich schweissige Hände haben, wenn Kroatien spielt.» Doch selbst bei einem WM-Titel kann Ana im Gegensatz zu ihren Eltern und ihrer Schwester daheim in der Schweiz nicht hemmungslos feiern.
Sie muss selber noch spielen. «Ich mache sicher etwas Mittagschlaf, entspanne etwas und dann ist schon Besammlung», sagt die Offensivspielerin. Bei Portland gastiert Houston Dash, es werden wie immer mindestens 16000 Fans kommen. Wetten, dass einige mit kroatischen Fahnen erscheinen?
Rom – Italiens Blockadehaltung in der Migrationsfrage hat EU-Partner zu Zugeständnissen bewegt. Am Sonntag erklärte sich Deutschland wie zuvor Malta und Frankreich bereit, 50 der insgesamt 450 Flüchtlinge aufzunehmen, die am Samstag im Mittelmeer gerettet worden waren.
Trotz der zugesagten Unterstützung war am Sonntag zunächst unklar, wann und wo die Geretteten an Land gehen können. Ein italienisches und ein Frontex-Schiff warteten laut Nachrichtenagentur Ansa weiter auf Zuweisung eines Hafens.
In den vergangenen Wochen hatte die italienische Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega mehrfach Schiffe mit geretteten Flüchtlingen auf dem Meer blockiert. Hilfsorganisationen wurde die Einfahrt in italienische Häfen verwehrt.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen kritisierte die erneute Blockade. Eine «gemeinsame, vorhersehbare und wirksame Einigung», wie mit aus Seenot Geretteten verfahren werden soll, «würde Zeit sparen, das Leiden verringern und Politiker davon abhalten, in einen Wettstreit zu treten, wer am wenigsten Verantwortung übernimmt», schrieb UNHCR auf Twitter.
Italien hatte sich am Freitag geweigert, ein Holzboot in einen Hafen einlaufen zu lassen, welches Medienberichten zufolge von Libyen aus gestartet war. Auch Malta fühlte sich nicht zuständig für die Flüchtlingen. Am Samstag wurden die Menschen schliesslich an Bord der Militärschiffe genommen - doch es war ungewiss, was mit ihnen passieren sollte.
Während der rechte Innenminister Matteo Salvini den Rücktransfer der Flüchtlinge nach Libyen ins Spiel brachte, wählte Ministerpräsident Giuseppe Conte mit Aussenminister Enzo Moavero Milanesi den Weg der Diplomatie. Conte schrieb Briefe an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Ratspräsident Donald Tusk sowie an die EU-Staats- und Regierungschefs.
Letztere forderte er zu einem «unmissverständlichen Zeichen» geteilter Verantwortung im Geist des EU-Gipfels Ende Juni auf. Dort hatte Conte darauf gedrungen, dass die übrigen Mitgliedsländer Italien mehr Flüchtlinge abnehmen und sich an der Aufnahme aus Seenot geretteter Menschen beteiligen.
In der Migrationskrise fühlt sich Italien seit langem allein gelassen. Obwohl seit Monaten signifikant weniger Flüchtlinge das Land erreichen - die Vorgängerregierung hatte die umstrittene Zusammenarbeit mit Libyen im vergangenen Jahr verstärkt -, feierte die Regierung die Unterstützung der EU-Partner wie einen Durchbruch.
Transportminister Danilo Toninelli von den Fünf Sternen twitterte, die Regierung habe in 45 Tagen mehr Ergebnisse erzielt als in vielen Jahren zuvor. Salvini twitterte: «Willen ist Macht.»
Unterdessen machte sich trotz einer drohenden Blockade im Fall einer Rettung das Schiff «Open Arms» von der spanischen Hilfsorganisation Proactiva auf den Weg vor die libysche Küste. «Wir fahren dorthin, wo es weder Kriminelle, noch Übeltäter gibt, nur Menschenleben in Gefahr. Und zu viele Tote auf dem Grund», twitterte die Organisation.
Die spanische Seenotrettung und die Küstenwache retteten am Samstag Medienberichten zufolge rund 330 Flüchtlinge, die auf Booten in der Meerenge von Gibraltar und im Alborán-Meer zwischen der Iberischen Halbinsel und Nordafrika unterwegs waren. Sie wurden zu verschiedenen Häfen in Andalusien gebracht.
Der Internationalen Organisation für Migration zufolge starben in diesem Jahr bereits fast 1500 Menschen im Mittelmeer.
Es will nicht bei Tom Lüthi. Auch beim GP von Deutschland nicht. Sogar Teamkollege Stefan Bradl ist schneller.
Neuntes Rennen der Saison, zum neunten Mal keine Punkte. Tom Lüthi (31) kommt weiterhin nicht vom Fleck. Mehr noch: Er wird beim GP von Deutschland auf dem Sachsenring gedemütigt.
Nicht zwingend wegen seines 17. Platzes, sondern vor allem deshalb, weil ihn Interims-Teamkollege Stefan Bradl (28) schlägt. Zwar wird der Deutsche auch nur 16. und verpasst ebenso die Punkte.
Allerdings unter denkbar ungüstigeren Voraussetzungen, ist der Bayer doch eigentlich Fernsehexperte für «ServusTV». Als Ex-Pilot hilft er nur bei Honda aus, weil Lüthis üblicher Teamkollege Franco Morbidelli verletzt fehlt.
Letztlich wird der neueste Tiefschlag Lüthis Zukunft sowieso nicht ändern. Denn diese liegt so oder so nicht mehr in der MotoGP, sondern in der Moto2. Das bekräftigt Manager Daniel Epp noch einmal. Er macht Tom gleichzeitig aber auch Mut: «Seine MotoGP-Erfahrungen werden ihm in Zukunft helfen.»
Den Sieg schnappt sich Leader Marc Marquez (Sp), es ist sein 5. in dieser Saison. Damit baut er seinen Vorsprung im Klassement auf Valentino Rossi (Platz 2) auf 46 Punkte aus.
In der Moto2 schnappt sich Dominque Aegerter mit Platz 14 immerhin zwei WM-Punkte. Sieger wird der Südafrikaner Brad Binder.
CORGÉMONT BE - Ein Mitarbeiter (49) einer Käserei ist am Sonntag während der Arbeit tödlich verunglückt. Offenbar wurde er von einem Maschinenarm eingeklemmt.
In einer Käserei in Corgémont BE kam es am Sonntag zu einem tragischen Arbeitsunfall: Kurz nach sechs Uhr morgens wurde ein Mitarbeiter von einem Maschinenarm eingeklemmt.
Trotz sofortiger Rettungsmassnahmen durch die umgehend ausgerückten Einsatzkräfte konnte nicht verhindert werden, dass der Mann noch auf der Unfallstelle verstarb.
Care Team für MitarbeiterBeim Verstorbenen handelt es sich um einen 49-jährigen Schweizer aus dem Kanton Bern, wie die Polizei in einer Mitteilung schreibt. Im Einsatz standen neben der Kantonspolizei Bern auch ein Ambulanzteam sowie die Feuerwehr.
Zur Betreuung der betroffenen Personen wurde das Care Team des Kantons Bern aufgeboten. Weitere Untersuchungen zu den Umständen des Unfalls sind im Gang. (hah)
Als Reiseland ist Kroatien dick im Geschäft. Auch Schweizer fahren und fliegen gerne an die Adria-Strände. Weniger gut läuft es für den Rest der Wirtschaft.
Klaudija Racic, Chefin des Zürcher Reisebüros Croaticum kommt ins Schwärmen: «Nationalparks und Unesco-Weltkulturerbestädte direkt am Meer, vorgelagerte Inseln mit einsamen Stränden oder Partydestinationen vom Feinsten», all das biete Kroatien.
Kein Wunder, hat Kroatien in den vergangenen Jahren einen Tourismusboom erlebt. 2017 haben 18,5 Millionen Touristen (+13 Prozent gegenüber Vorjahr) das Land an der Adria besucht.
Top-Destinationen waren die Städte Zagreb, Dubrovnik und Split. Bei den Inseln standen Krk, Pag und Losinj hoch im Kurs. Auch Schweizer fahren gerne nach Kroatien. 2017 waren es 250'000. Die Übernachtungen stiegen um 15 Prozent auf eine Million, so die Kroatische Zentrale für Tourismus.
3000 Franken pro ReiseAuch bei Croaticum wachse das Geschäft seit 2005 von Jahr zu Jahr, teils sogar zweistellig, so Klaudija Racic. Ihre Kunden buchten besonders gerne Ferien, die Erholung und Ausflüge kombinierten. Beliebt seien die Regionen Zadar/Sibenik, Split, Dubrovnik und auch die Inseln im Meer davor. «Immer mehr auch im Kommen ist das Hinterland», so Racic.
Durchschnittlich lassen sich Schweizer ihren Besuch rund 3000 Franken kosten, weiss die Tourismuszentrale. Laut den Experten gehen sie besonders gerne in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels. Aber es gibt auch jene, die gerne zelten.
Für Ferien an der Adria spricht die einfache Anreise. Unter anderen verbinden Swiss und Easyjet Zürich, Basel, Genf und Bern in rund eineinhalb Stunden mit Zagreb, Pula, Dubrovnik, Split und Zadar. Auch per Zug und Bus ist Kroatien nur eine Nachtreise entfernt. Laut dem Kroatienprofi Croaticum gibt es auch sehr viele Selbstfahrer, die dann mit dem eigenen Auto das Land erkunden.
Tourismus stützt die WirtschaftSieben Franken für eine Portion Cevapcici, zwei Franken für eine Cola und unter sechs Franken für einen Sonnenschirm am Strand, das sind Richtwerte für Ausgaben vor Ort. «Kroatien ist definitiv keine Billigdestination», hält Racic fest. In den letzten Jahren seien die Preise eher gestiegen. Trotzdem stimme das Preis-Leistungs-Verhältnis, denn es sei auch viel in Infrastruktur und Service investiert worden.
Für die kroatische Wirtschaft ist der Tourismus ein wichtiger Faktor. Direkt trug der Wirtschaftszweig 2017 fast elf Prozent zum Einkommen des Landes bei, so die Zahlen des Branchenforums World Travel and Tourism Council. Dehnt man den Begriff Tourismus etwas aus, dann war es sogar ein Viertel. Die Branche beschäftigt bis zu 320'000 Personen.
Stabiler Handel mit der SchweizDem Tourismus und der erstarkten Binnennachfrage ist der wirtschaftliche Aufschwung in den letzten Jahren zu verdanken. Das Bruttoinlandprodukt stieg 2017 um 2,8 Prozent. Die Exportindustrie konnte vom EU-Beitritt profitieren, 2017 gab es einen neuen Rekord. Ausgeführt werden vor allem Pharmaprodukte, raffinierte Erdölerzeugnisse, Lebensmittelprodukte und Maschinen. Der Handel mit der Schweiz blieb zuletzt stabil. Die beiden Länder tauschten 2017 Waren im Wert von 422 Millionen Franken.
Trotz positiver Entwicklung hat das Land weiter mit grossen Herausforderungen zu kämpfen. Dazu gehören die hohe Verschuldung, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und eine hohe Arbeitslosenquote (12 Prozent). Zudem wandern noch immer viele Junge aus.
Für Schlagzeilen bis in die Schweiz sorgten die Probleme des grössten Unternehmens Agrokor. Anfang Monat wurde bekannt, dass unter anderem die russische Sberbank das überschuldete Unternehmen übernimmt.
Kroatien ist zwar EU-Mitglied, offizielle Währung ist aber weiter die Kuna. Im Frühling hat die Regierung bekannt gegeben, dass der Euro in fünf bis sieben Jahren eingeführt werden soll. Allerdings ist das Thema politisch höchst umstritten. So müssen Touristen bis auf weiteres Kuna wechseln.
STANS-OBERDORF NW - Unser Reporter geriet in Geiselhaft – im Kanton Nidwalden. Er durfte nach dem Ausbildungs-Camp der Schweizer Armee wieder nach Hause. Seinen Kameraden droht echte Gefahr.
Zum Teufel, dann halt rein in die Suppe! Ich werfe mich auf den Boden, ein Albtraum aus Schlamm und Matsch. Robbe, suche Deckung, der Fischerhut klatscht ins Gesicht. Wasser rinnt in den Ärmel, der Pulli saugt sich auf. Grausig kalt für einen Tag im Frühsommer – sowieso gerade eine eher unangenehme Situation. In den Büschen hocken Soldaten und ballern mit Sturmgewehren auf uns. Ab und zu kreischt eine Granate durch die Luft, dumpfe Einschläge. «Den Kopf ganz runter auf den Boden», mahnt der Instruktor. Und wir kriechen los.
Es fing alles ganz harmlos an: Mit einem Mann, der auch als Surflehrer durchgehen würde. Pascal Kohler ist gross, schlank und locker drauf. «Das Ziel ist schon, dass ab und zu der Puls steigt», sagt er und lächelt tiefenentspannt. Wir, das sind 24 Leute aus zwölf Ländern, die meisten NGO-Mitarbeiter, die sich für Hilfswerke in Krisengebiete wagen – und ich, ein Journalist. Alles Zivilisten. Was erwähnenswert ist, denn wir befinden uns in einer Kaserne. Bei der Swissint in Stans-Oberdorf NW, wo die Schweizer Armee Soldatinnen und Soldaten für Auslandseinsätze ausbildet.
Die Entwicklungshelfer lernen in Stans die Risiken kennenPascal Kohler trägt Uniform, ist Berufsoffizier und mit 40 Jahren schon Oberstleutnant. Er leitet unseren Kurs, für den Teilnehmer aus den USA, Neuseeland und aus Syrien nach Stans gereist sind. Kohler und seine Männer sollen uns lehren, wie man in der Fremde seine Mission erfüllt, ohne dabei zu sterben. Der Kurs ist gratis, für viele Hilfsorganisationen ein zentraler Punkt. Die Warteliste ist lang.
Sicherheit dürfe nicht wegen fehlender Gelder ein Problem sein, so die Swissint. Darum solle keiner Zielgruppe der Zugang versperrt werden. Und weil in Stans schon alles vorhanden ist – Unterkunft, Verpflegung, Personal – sind die Kosten gemäss Swissint sehr tief. Und auch Stans profitiert. Die Schweizer Soldaten machen hier seit 2012 erste Bekanntschaft mit internationalen Helfern, auf die sie später im Auslandeinsatz treffen werden. Der Kurs führt zu einem Wissenstransfer. Man lernt sich besser kennen und baut Kontaktängste ab. «Wenn es bei einer Übung gar nicht mehr geht», erklärt Pascal Kohler, «ruft einfach real, real, real!». Wer das Codewort sagt, muss nicht mehr mitmachen.
Apéro am Abend. Bierchen in der einen, Käseküchlein in der anderen Hand. Von Gefahr sind wir so weit weg wie Disneyland von Damaskus. Einer scherzt, wie grimmig es in anderen Ländern bei so Kursen zu- und hergeht. In Jordanien wurden die Teilnehmer in der Nacht aus ihren Betten geholt. Abmarsch zur spontanen Übung in die Wüste. Wir nuckeln an unseren Flaschen und geniessen die Schauergeschichte. «Bier hatten sie in Jordanien wohl keines», sagt ein Scherzkeks. Wir lachen übermässig.
Wir hatten den Schrecken nicht kommen sehenDrei Tage später. Vielleicht waren wir bereits zu verwöhnt. Abgesehen vom Robben im Schlamm waren die Tage zwar lang, entpuppten sich aber nicht als übermässig schockierend. Oft machte es sogar Spass: Bei einer Waffendemonstration wurde mit Schrotflinten auf Innereien geschossen, wir waren im Fahrtraining, übten Kartenlesen, lernten zu funken. Die Soldaten waren sehr nett zu uns, wir schliefen in modernen Einzelzimmern, wurden bekocht, ja bemuttert. Jedenfalls haben wir den Schrecken nicht kommen sehen.
Es ist die letzte Schulstunde des Tages, wir haben längst abgehängt, alle freuen sich aufs Grillfest am Abend. Ein Deutscher lästert noch: «Hoffentlich grillen die Schweizer keinen Käse.» Dann bricht die Hölle los. Maskierte stürmen zur Tür rein, der Deutsche schaut verdattert. Worüber ich mich leider nicht wirklich freuen kann. Ich habe gerade eine Kalaschnikow unter der Nase. Die Typen mit den Sturmmasken brüllen. Wir stürzen uns auf den Boden. Heftiges Gepolter. Die netten Schweizer konnten nun doch sehr grob werden.
Oh, mein Gott, jetzt machen sie die Baracke zu Kleinholz. Tische und Stühle krachen zusammen. Zack, zieht mir einer einen Sack über den Kopf. Kabelbinder um die Hände und hochgezerrt. «Wo gehen wir hin?», stammle ich. «Halt die Fresse», knurrt einer. Rein in einen Minibus, neben mir keucht eine Geisel unnatürlich. Panikattacke? Nur Umrisse sind erkennbar.
Wir brettern davon, holpern über Feldwege. Ein Sadist dreht das Radio auf, SRF 1 plärrt in voller Lautstärke. Die wollen uns fertigmachen. Ankunft in einer Halle, in der es mit den Stresspositionen losgeht, also Dauerknien und Hände hoch. Zwischendurch greift mir einer ins Gesicht, hier ein Rempler, da ein Stoss von hinten. Und wieder hochgezerrt. Ich muss meine Taschen leeren. Adieu Smartphone und Portemonnaie.
Und wieder los, abermals irre Fahrt. Mittlerweile völlig orientierungslos. Aussteigen, einer zerrt an mir, Blindekuh-mässig torkle ich durchs Gelände, rein in eine Hütte. Wieder hinknien, was langsam schmerzhaft ist. Und zum ersten Mal passiert nicht mehr viel. Für Sekunden? Minuten? Stunden? Immerhin bin ich nicht allein, ich höre andere Geiseln husten. Einmal kommt noch ein Schurke vorbei, um uns zu nerven. Er schmatzt sein Abendessen, rülpst, furzt, und das war es dann. Ansonsten wird es nur noch kälter und langweilig. Mein Fuss juckt zunehmend, ich kratze heimlich. Aus dem Nichts ein höllischer Schrei. Ein Bär packt mich am Nacken, wirft mich zu Boden, hält mir eine Waffe an den Kopf. «Das nächste Mal stirbst du!», faucht er. Der Spielraum ist jetzt gleich null, die Typen haben mich im Visier.
Die Stunden als Geisel fühlen sich an wie TageIrgendwann krallt sich der Oberschurke eine der Frauen. «Tanz mit mir», haucht er. Die Ärmste wimmert, ihre Stimme tönt verzerrt. Ich höre, wie er sie in einen separaten Raum bringt. Was passiert jetzt? Stille. Riiinnngggg ... sein Telefon klingelt, und er lässt von ihr ab. Zum Glück. Die Vorstellung hat mich mitgenommen. Ich hätte mich in der Situation nur schwer zurückhalten können. Was in echt wohl tödlich wäre. Die deutschen Ausbildner, erzählt später jemand, mögen es bei dieser Übung einen Zacken härter. Die legen sich auf die Teilnehmerinnen drauf und simulieren die Vergewaltigung.
Es ist fast Mitternacht, als wir freikommen. Fünf Stunden als Geisel fühlten sich an wie fünf Tage. Oder wie eine halbe Stunde. Wer weiss das schon so genau, das Zeitgefühl hatte sich längst verabschiedet. Und was genau ist das Codewort gewesen? Vergessen.
In der Kaserne gibt es Bündner Gerstensuppe, und zum Dessert kommen die Terroristen vorbei, um sich bei uns vorzustellen. Zwei Dutzend Soldaten – und eine Soldatin – haben bei der Übung mitgemacht, sogar ein Arzt und ein Psychologe waren dabei. Wir klatschen brav. Am meisten Applaus bekommt natürlich der Oberschurke. Das fällt wohl unter Stockholm-Syndrom. Zum Ausklang sitzen die Teilnehmer herum und reden aufeinander ein. Die Ersten führen schon wieder eine grosse Klappe. Es sind die Gleichen, die vor einer Stunde noch Schnappatmung hatten.
Schon wieder werden wir verschlepptEs naht der Freitag mit der finalen Übung. Im Grunde besteht diese darin, im Jeep in Nidwalden herumzufahren und an Checkpoints von den Ausbildnern in Angst und Schrecken versetzt zu werden. Erst danach gibt es das Diplom.
Wir sind zu viert in der Gruppe: Baba aus Nigeria, Enzo aus Italien, Mariana aus Deutschland und ich. Am Vorabend brüten wir im Gasthof Schützenhaus über der Aufgabe. Was für Überraschungen haben sie für uns noch in petto? Wir beginnen, ein paar Grosse zu heben. Das heisst, Baba nicht, der trinkt Ovomaltine. Er wolle ein paar Schweizer Spezialitäten ausprobieren, sagt er. Ausserdem ist er unser Fahrer. Irgendwann an dem Tag wurde auch beschlossen, dass ich das Himmelfahrtskommando anführen sollte.
Showdown am Freitag: Schon bei der zweiten Übung werden wir wieder verschleppt. Diesmal praktischerweise gleich mitsamt unserem Jeep. Es folgt der bekannte Ablauf, einfach noch gröber. Am Ende knien wir wieder in der Pampa, gefesselt und mit einem Sack über dem Kopf. Mit dem Unterschied, dass es diesmal nur ein Überfall und keine Geiselnahme ist, denn die Typen sind bereits wieder verschwunden.
Also schütteln wir uns den Sack ab. Zufällig sah ich zuvor, wie einer der Gangster unseren Wagenschlüssel in den Wald geschmissen hatte. Also nichts wie hin, es ist Zeit zu verschwinden. Booom! Voll auf die Mine getreten. Wasser spritzt aus der Attrappe, der Instruktor grinst, meine Leute schauen blöd. Damit habe ich mich als Chef selber erledigt.
Nächste Übung: Ein Wanderer zeigt hysterisch auf ein Auto, das in einem Graben liegt. «Falle oder Unfall?», fragen wir uns. Langsam werden wir paranoid. Wir steigen aus. Im Auto sitzen zwei Männer, beide verletzt. Wieso auch immer beginnt die Karre auch noch zu brennen. Wir zerren die beiden raus.
Wiederbelebungsversuch. In unserem Rücken strolcht noch immer der ausgeflippte Wanderer herum. Und dann kommt auch noch ein Bauer hinzu. Irgendwie scheint der mit den beiden Verletzten kein Mitleid zu haben. Halb-wahnsinnig beginnt der hinterhältige Kerl auf einmal, mit seinem Hirtenstock auf das blutende Bein des einen Verletzten einzuhauen. Ich gehe dazwischen, halbe Keilerei, totales Tohuwabohu. Auf Teufel komm raus will mir der Bauer plötzlich seine Felder zeigen. Jene Äcker, bei denen schon von weitem die Minenwarnschilder zu sehen sind. Endlich der erlösende Abpfiff der Instruktoren.
Mittlerweile sind wir völlig verunsichert. Im Schritttempo rumpeln wir im Jeep durch Nidwalden, alles scheint uns suspekt. Harmlose Bauern könnten sich als heimtückische Heckenschützen entpuppen, Wanderer als hinterhältige Wegelagerer. Bei einer weiteren Übung trotten wir wie Schlachtlämmer durch einen Minengarten, ausserdem nimmt uns noch ein Kriegsverbrecher ins Gebet. Kurz: Für die letzte Übung sind wir weichgekocht: Besuch eines Flüchtlingslagers. Zuerst lungern die Menschen nur apathisch herum, werden dann aber schnell aufdringlich. Binnen weniger Minuten bedrängen uns 20 Flüchtlinge und verlangen eine Mitfahrgelegenheit. Es wird Zeit für einen schnellen Abgang.
Baba, unser Fahrer, geht zum Jeep. Die Meute entert mittlerweile unseren Wagen, ein Dutzend sitzt schon drin, sogar auf dem Dach hocken welche. Wir stehen ums Auto und wissen nicht, was tun. Plötzlich startet jemand den Motor, das setzt uns in Betrieb. Als wir die Fahrertür erreichen, trauen wir unseren Augen nicht: Baba sitzt hinter dem Steuer an seinem angestammten Platz, bereit, loszufahren. Tatsächlich hätte er uns allein in dieser Schlangengrube zurückgelassen! Wir lachen uns schlapp, sogar die als Flüchtlinge verkleideten Soldaten halten sich die Bäuche vor Lachen.
Dann ist die Woche vorbei, der Kurs zu Ende. Khaled reist zurück ins Bürgerkriegsland Syrien. Baba fliegt retour nach Nigeria, wo er sich mit der Terrortruppe Boko Haram herumschlagen muss. Enzo wird nur Tage später nach Afghanistan entsendet. Wer weiss, vielleicht wird ihnen der Kurs einmal das Leben retten.
Ich sitze an einer Tramstation in Zürich, das Diplom in Händen. Mit dem Rücken zur Wand, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Gegenüber beim Coop lokalisiere ich einen Gefahrenherd: Junge Typen grölen und trinken Bier. Rechts von mir redet einer verdächtig laut, links biegt einer etwas zu schnell um die Ecke. Ich spanne meine Muskeln, meine Sinne sind geschärft, bereit zur Flucht.
Kylie Jenner wird die jüngste Selfmade-Milliardärin aller Zeiten. Die Social-Media-Jugend reisst sich um ihre Kosmetik-Artikel.
Sie erkennen die Frau auf dem Foto nicht? Dann haben Sie zehn Jahre keinen Bildschirm mehr gesehen! Kylie Jenner (20) entstammt dem Kardashian-Clan, bei dem niemand genau weiss, wofür er eigentlich megaberühmt ist. Die Kardashians sind es, seit 2007 ein US-Reality-TV-Format über sie lanciert wurde, das in 160 Ländern zu sehen war.
Kylie Jenner – Jahrgang 1997 – wurde quasi im Fernsehen gross. Und gilt seit Donnerstag als jüngste Selfmade-Milliardärin aller Zeiten. «Forbes» setzte die junge Frau aufs Cover, weil sie in drei Jahren mit Kylie Cosmetics rund 900 Millionen Dollar scheffelte.
Kernkompetenz: MarkenpflegeNoch 2018 könnte Jenner, die im Februar Mutter wurde, die Milliarde knacken, glaubt das US-Magazin. Und zwar dank eines neuen Werkzeugs – des «Extrem-berühmt-Hebels».
Jenner beschäftigt nur sieben Vollzeit- und fünf Teilzeitangestellte. Fast alle Aufgaben hat sie ausgelagert – von der Entwicklung, über die Produktion bis zum Vertrieb.
Was sie selber macht: die Markenpflege. Fast stündlich lässt sie über ihre diversen Social-Media-Kanäle Hunderte Millionen junger Menschen an ihrem Leben teilhaben. Und die kaufen wie betäubt Jenners Lip Gloss und Lidschatten.
So macht man das heute: erst berühmt werden, dann reich – früher war es umgekehrt.
Blutvergiftungen enden bei jedem dritten Patienten tödlich. Nun soll ein neuartiges Verfahren aus der Nanomedizin den Krankheitsverlauf hinauszögern und Ärzten so genug Zeit verschaffen, um den richtigen Wirkstoff zu finden.
Erkrankt jemand an einer Blutvergiftung, zählt jede Sekunde. Fieberschübe schütteln den Patienten, seine Atem- und Herzfrequenz steigen. Bald darauf sackt der Blutdruck ab, die Nieren versagen, später auch die Lunge, das Herz und das Hirn. Allein in der Schweiz erkranken jährlich etwa 18'000 Menschen an einer Blutvergiftung, weltweit sind es laut der Weltgesundheitsorganisation WHO 30 Millionen Menschen.
Bis zu 30 Prozent der Betroffenen sterben daran. Auslöser einer solchen Schockreaktion sind Bakterien, Viren oder Pilze – was genau, zeigt eine Laboranalyse, die jedoch bis zu zwanzig Stunden dauert. Zeit, die ein Patient nicht hat. Denn schon nach wenigen Stunden droht Lebensgefahr.
Deshalb verabreichen Ärzte in den meisten Fällen unverzüglich Antibiotika. Allerdings eliminieren diese nur Bakterien. Viren und Pilzen können sie nichts anhaben. Und: Je mehr überflüssige Antibiotika verschrieben werden, desto mehr fördert das die Bildung resistenter Bakterien.
Dennoch bleibt Ärzten bisher nichts Anderes übrig, als diesen Patienten Antibiotika zu verabreichen. «Wir dürfen nicht riskieren, dass jemand stirbt, weil wir zu lange gewartet haben», sagt Andreas Widmer, Infektiologe am Universitätsspital Basel.
An einer Lösung für dieses Dilemma arbeiten Biomediziner des Start-up-Unternehmens Hemotune. Sie haben magnetische Nanoteilchen entwickelt, welche das Blut von Giftstoffen befreien sollen. Solche Giftstoffe entstehen, weil bei einer Blutvergiftung das Immunsystem überreagiert.
Klinische Studien erst geplant
Das Prinzip der neuartigen Blutwäsche: Ausserhalb des Körpers strömt das vergiftete Blut durch eine Maschine mit zwei Kammern. In der ersten Kammer befinden sich die besagten magnetischen Teilchen. Sie sind nur dreissig Nanometer klein – ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter – und mit einer speziellen Kohlenstoffbeschichtung ummantelt. Daran docken die Giftstoffe an. In der zweiten Kammer zieht ein Magnet die Nanokügelchen wieder aus dem Blut heraus, und damit auch die Giftstoffe.
Zumindest in Experimenten mit Mäusen hat das Verfahren funktioniert: Nach vierzig Minuten hatten die Nanomagnete 75 Prozent aller Giftstoffe aus den infizierten Nagern entfernt. Auch Versuche im Labor mit menschlichen Blut verliefen erfolgreich. Sollte das Verfahren künftig auch bei Menschen gelingen, verschafft dies Ärzten auf der Intensivstation genug Zeit, um die Erreger einer Blutvergiftung zu bestimmen und den richtigen Wirkstoff zu finden. Im Jahr 2020 will soweit sein, die ersten klinischen Studien mit Menschen durchzuführen.
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Blutvergiftungen enden bei jedem dritten Patienten tödlich. Nun soll ein neuartiges Verfahren aus der Nanomedizin den Krankheitsverlauf hinauszögern und Ärzten so genug Zeit verschaffen, um den richtigen Wirkstoff zu finden.
Erkrankt jemand an einer Blutvergiftung, zählt jede Sekunde. Fieberschübe schütteln den Patienten, seine Atem- und Herzfrequenz steigen. Bald darauf sackt der Blutdruck ab, die Nieren versagen, später auch die Lunge, das Herz und das Hirn. Allein in der Schweiz erkranken jährlich etwa 18'000 Menschen an einer Blutvergiftung, weltweit sind es laut der Weltgesundheitsorganisation WHO 30 Millionen Menschen.
Bis zu 30 Prozent der Betroffenen sterben daran. Auslöser einer solchen Schockreaktion sind Bakterien, Viren oder Pilze – was genau, zeigt eine Laboranalyse, die jedoch bis zu zwanzig Stunden dauert. Zeit, die ein Patient nicht hat. Denn schon nach wenigen Stunden droht Lebensgefahr.
Deshalb verabreichen Ärzte in den meisten Fällen unverzüglich Antibiotika. Allerdings eliminieren diese nur Bakterien. Viren und Pilzen können sie nichts anhaben. Und: Je mehr überflüssige Antibiotika verschrieben werden, desto mehr fördert das die Bildung resistenter Bakterien.
Dennoch bleibt Ärzten bisher nichts Anderes übrig, als diesen Patienten Antibiotika zu verabreichen. «Wir dürfen nicht riskieren, dass jemand stirbt, weil wir zu lange gewartet haben», sagt Andreas Widmer, Infektiologe am Universitätsspital Basel.
An einer Lösung für dieses Dilemma arbeiten Biomediziner des Start-up-Unternehmens Hemotune. Sie haben magnetische Nanoteilchen entwickelt, welche das Blut von Giftstoffen befreien sollen. Solche Giftstoffe entstehen, weil bei einer Blutvergiftung das Immunsystem überreagiert.
Klinische Studien erst geplant
Das Prinzip der neuartigen Blutwäsche: Ausserhalb des Körpers strömt das vergiftete Blut durch eine Maschine mit zwei Kammern. In der ersten Kammer befinden sich die besagten magnetischen Teilchen. Sie sind nur dreissig Nanometer klein – ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter – und mit einer speziellen Kohlenstoffbeschichtung ummantelt. Daran docken die Giftstoffe an. In der zweiten Kammer zieht ein Magnet die Nanokügelchen wieder aus dem Blut heraus, und damit auch die Giftstoffe.
Zumindest in Experimenten mit Mäusen hat das Verfahren funktioniert: Nach vierzig Minuten hatten die Nanomagnete 75 Prozent aller Giftstoffe aus den infizierten Nagern entfernt. Auch Versuche im Labor mit menschlichen Blut verliefen erfolgreich. Sollte das Verfahren künftig auch bei Menschen gelingen, verschafft dies Ärzten auf der Intensivstation genug Zeit, um die Erreger einer Blutvergiftung zu bestimmen und den richtigen Wirkstoff zu finden. Im Jahr 2020 will soweit sein, die ersten klinischen Studien mit Menschen durchzuführen.
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Ein Schweizer Mitglied einer Beobachtergruppe im Westjordanland hat am Mittwoch einen Bub (10) aus einer jüdischen Siedlung in Hebron geohrfeigt. Nach der Veröffentlichung des Videos musste sich der Schweizer Botschafter entschuldigen.
Ein Video sorgt im Westjordanland für Aufruhr: Ein Bub ist zu sehen, der sich einer TIPH-Beobachtergruppe nähert. Da holt ein Mann mit der Hand aus, verpasst dem Jungen eine saftige Ohrfeige! Dessen Kippa fliegt weg, ein anderer Mann geht dazwischen.
Beim Mann handelt es sich um Schweizer Mitglied der TIPH-Beobachtertruppe, die Stabilität in Hebron fördert. Der Bub ist laut «Times of Israel» zehn Jahre alt und ein Einwohner der israelischen Siedlung im Westjordanland. Gegenüber dem Fernsehsender Hadashot TV sagte der Bub, er sei geschlagen worden, weil er sich der Gruppe genähert habe.
TIPH steht für «Temporary International Presence in the City of Hebron» und wurde nach der Ermordung von Palästinensern im Jahre 1994 durch die UN-Resolution eingerichtet. Die internationale Beobachtergruppe soll die «Wiederherstellung des normalen Lebens gewährleisten» und setzt sich aus Bürgern aus Norwegen, Dänemark, Schweden, Italien, der Schweiz und der Türkei zusammen.
Netanjahu schmeisst Schweizer rausAm Freitag musste der Mann auf Anweisung des Aussenministers Israel verlassen, nachdem das Video des Vorfalls publik wurde ist. Das Aussenministerium teilte mit, Israels Premierminister Benjamin Netanjahu habe seine Ausreise angeordnet.
Der Schweizer war auf einer Tour in Hebrons Siedlung, geleitet von der israelischen NGO «Breaking the Silence». Die NGO beschäftigt sich mit Rechtsverletzungen gegen palästinensische Zivilisten im Westjordanland. Nach der Veröffentlichung des Videomaterials wurde der Schweizer von der Tour ausgeschlossen. «Breaking the Silence verurteilt jegliche Gewalt gegen Kinder», sagte ein Sprecher.
Botschafter entschuldigt sich
Jean-Daniel Ruch, Schweizer Botschafter in Israel, entschuldigte sich anschliessend bei den Führern der Siedlungsgemeinschaft für den Vorfall. «Obwohl zweifellos eine Provokation seitens der Siedler vorausging, ist das Vorgehen des TIPH-Mitglieds völlig inakzeptabel», teilte Ruch schriftlich dem Direktor der jüdischen Gemeinde in Hebron, Uri Karzen, mit.
«Von unseren TIPH-Mitgliedern wird erwartet, dass sie unter allen Umständen die Nerven behalten», so Ruch. Er appellierte an Karzen, eine Verschlechterung der Situation zu verhindern. Die Siedlergemeinde in Hebron akzeptierte laut «Times of Israel» die Entschuldigung und forderte die Schweiz auf, den Beobachter vors Gericht zu bringen, damit er dem Zehnjährigen eine Entschädigung zahlt. (man)
Vor zwei Jahren kannten ihn erst Insider. Jetzt ist Kylian Mbappé die Lichtgestalt der französischen Titelhoffnungen. Der Werdegang des «blauen Wunders».
Jetzt ist er mit seinen «Les Bleus» noch einen Schritt davon entfernt, sein Riesenpotenzial sogar schon vor dem 20. Geburtstag mit dem WM-Titel zu krönen. Der Aufstieg zum Super-Teenager war steil und lange nicht absehbar. Als Frankreichs U17 Weltmeister wird, fehlt er trotz passendem Jahrgang im Kader.
Wo kommt dieser pfeilschnelle Schlacks her, den man noch vor drei Jahren bei den Junioren übergehen konnte und nun als «blaues Wunder» gefeiert wird? Mbappé blickt im Fussballmagazin «FourFourTwo» auf seinen Werdegang zurück. Sein Aufstieg beginnt in der Banlieue, den schmucklosen Aussenquartieren von Paris. Kylian wächst in Bondy auf, elf Kilometer nordöstlich vom Eiffelturm.
Sein Adoptivbruder ist Profi in der TürkeiSein Vater stammt aus Kamerun, hat auf hohem Amateurniveau Fussball gespielt und trainiert dann im AS Bondy Junioren. Die Mutter spielte in der höchsten Liga Handball. «Die Erfahrungen meiner Eltern als Sportler haben mir geholfen, Fehler zu vermeiden», sagt Mbappé. Und da ist auch noch Adoptivbruder Jirès Kembo Ekoko (heute 30). Er wird zum Vorbild für den elf Jahre jüngeren Kylian. Ekoko ist ebenfalls Fussballprofi, schaffte in Rennes den Durchbruch und spielt heute in der Türkei bei Bursaspor. «Jirès war mein Idol. Wir sind oft nach Rennes zu seinen Spielen gefahren.»
Mbappé beginnt mit vier Jahren beim AS Bondy. Verblüffend: Bis er zu Monaco wechselt, kickt er für seinen lokalen Klub, wo sein Vater trainiert. Möglich machts die Fussballschule in Clairefontaine, wo die besten Talente des Landes gefördert werden. «Am Wochenende war ich in nur einer Stunde daheim und habe unter meinem Vater für Bondy gekickt», sagt Mbappé.
Chelsea und Real laden ihn zum Vorspielen einBeim grossen Fussball darf das Stürmertalent vorerst nur reinschnuppern. Als Elfjähriger lädt ihn Chelsea nach London ein. «Ich trainierte eine Woche und spielte ein Testspiel gegen Charlton mit. Wir gewannen 6:0 oder 7:0, aber ich habe kein Tor gemacht.» Drei Jahre später lässt der nächste Weltklub Mbappé vorspielen: Real Madrid.
«Das war ein Traum, es war die Woche meines 14. Geburtstags. Ich habe ihn mit den Spielern von Real gefeiert», sagt er. Es entsteht das mittlerweile berühmte Foto mit Cristiano Ronaldo. Doch als sich Mbappé mit 15 erstmals einer Profiklub-Akademie anschliesst, wird es Monaco. «Das war die beste Option, mich als Fussballer und Teenager zu entwickeln. Es war weit weg von daheim, aber mein Vater ist mit umgezogen und die Familie ist oft zu Besuch gekommen. Ich hatte kein Heimweh.»
Kylian setzt sich in Monaco durch. Er unterschreibt im März 2016 seinen ersten Profivertrag, muss aber in der Vorrunde der Saison 2016/17 noch Geduld aufbringen. Dann die ganz grosse Explosion. Je mehr es bei Monaco im Titelkampf und in der Champions League um die Wurst geht, desto besser wird Mbappé. In der Rückrunde schiesst er in 21 Pflichtspielen 18 Tore.
Bei Saisonstart hatten ihn erst Insider gekannt. Im Sommer 2017 schnürt PSG für ihn einen 210-Millionen-Franken-Deal. Mbappé wechselt als kommender Megastar zurück in die Heimatstadt: «Ich führe trotz meiner Bekanntheit ein normales Leben. Ich lebe bei meiner Familie, gehe ins Training und komme wieder heim. Der PSG-Wechsel war viel einfacher als ein Wechsel ins Ausland.»
Doch der könnte bald folgen. Wenn Mbappé heute Frankreich zum Weltmeister macht, erst recht.
In Muttenz BL hat sich der Kleintraktor eines Bauern mehrmals überschlagen – der 76-Jährige fiel vom Gefährt. Er starb später im Spital.
Nach dem schweren Traktorunfall in Leibstadt AG vergangene Woche ist nun ein Bauer in Muttenz BL vom Traktor gestürzt und verstorben.
Am Samstag fuhr ein 76-jähriger Bauer mit seinem Kleintraktor auf dem Feld neben der Madilohstrasse. Beim Versuch, den letzten steilen Abschnitt auf die Strasse zu fahren, überschlug sich plötzlich der Traktor.
Der Bauer fiel vom Gefährt und verletzte sich schwer. Er musste mit der Rega ins Spital geflogen werden.
Dort ist er in der Nacht auf Sonntag seinen Verletzungen erlegen, wie die Polizei Basel-Landschaft in einer Mitteilung schreibt. Untersuchungen zum genauen Unfallhergang wurden aufgenommen. (hah)
Beim Cross-Country-Weltcup in Vallnord (Andorra) krönt sich Gunn Rita Dahle Flesjaa (Norwegen) mit 45 Jahren zur ältesten Siegerin aller Zeiten und verweist Jolanda Neff auf Platz zwei. Bei den Männern wird Nino Schurter hinter Kerschbaumer Zweiter.
Über drei Jahre nach dem letzten Weltcup-Erfolg in Lenzerheide schraubt die Norwegerin Gunn Rita Dahle Flesjaa ihren eigenen Rekord weiter nach oben. Mit 45 Jahren, 5 Monaten und 5 Tagen wird sie die älteste Weltcup-Siegerin der Geschichte.
In der Höhenlage von Vallnord (Andorra) auf rund 1900 Metern erweist sich Dahle Flesjaa als ausdauerndste Fahrerin des Feldes und teilt sich das Rennen perfekt ein. In der vierten von sechs Runden holt sie die Führende, Jolanda Neff, ein und setzt sich von der Schweizerin ab.
Innert Kürze fährt die Legende einen grossen Vorsprung heraus. Im Ziel sinds nach 1:22:58 Stunden 25 Sekunden Abstand zur Zweitplatzierten Neff und 47 Sekunden auf die Dritte, Emily Batty (Kanada).
Fährt Dahle doch weiter?Es ist der 30. Weltcup-Sieg für Dahle Flesjaa, die 1996 in Hawaii erstmals gewann. Ursprünglich wollte die vierfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin 2004 nach dieser Saison aufhören.
Das wird sie sich nun nochmals überlegen. «Ich werde mich nach der WM entscheiden. Ich würde gerne weitermachen. Vorher spreche ich aber noch mit meiner Familie und Sponsoren», sagt Dahle Flesjaa.
Im Gesamtweltcup kann Neff ihre Führung weiter ausbauen, weil Verfolgerin Annika Langvad (Dänemark) nur Achte wird. Andere Schweizerinnen schaffen es nicht in die Top Ten.
Schurter muss Italiener ziehen lassenBei den Männern reisst Nino Schurters Siegesserie von drei Rennen. Der Schweizer belegt hinter dem Italiener Gerhard Kerschbaumer den zweiten Rang. Erst zum zweiten Mal in den letzten elf Weltcups heisst der Sieger nicht Nino Schurter.
Zu Beginn macht der Bündner Tempo, nur Kerschbaumer kann mithalten. Dann setzt sich der Aussenseiter in der 5. von 8 Runden ab und baut seinen Vorsprung fortlaufend aus.
Die Höhenlage macht Kerschbaumer nichts aus. Am Ende siegt er nach 1:32:05 Stunden mit 73 Sekunden Vorsprung auf Schurter und 2:06 vor Mathieu van der Poel (Holland).
Die weiteren Schweizer: 7. Vogel, 12. Litscher, 13. Forster, 14. Frischknecht. Schurter, der weiter im Gesamtweltcup führt, sagt erschöpft: «In der Mitte des Rennens musste ich etwas zurück nehmen, um nicht zu explodieren. Ich habe die Höhe gesprürt. Bisher machte ich dieses Jahr noch kein Höhentraining.»
Im Weltcup gehts erst Mitte August in Mont-Sainte-Anne (Kanada) weiter, vorher stehen Anfang August noch die EM-Rennen in Glasgow an.
WIMBLEDON - Herzogin Kate und Meghan Markle feierten gestern Premiere: Erstmals zeigten sie sich zu zweit und ohne ihre Männer an einem öffentlichen Anlass. Beim Wimbledon-Final verstanden sich die Royals blendend.
Zum ersten Mal zeigten sich Herzogin Kate (36) und Meghan Markle (36) gestern zu zweit in der Öffentlichkeit. Gemeinsam besuchten die beiden Royals den Wimbledon-Final, wo Meghan ihrer Freundin, Tennis-Star Serena Williams (36), die Daumen drückte. Ihre Ehemänner, Prinz William (36) und Prinz Harry (33), blieben zuhause.
Die Herzoginnen verstanden sich dabei offenbar blendend: Kate und Meghan tuschelten, lachten und genossen den Tennis-Match sichtlich. Von den angeblichen Zickereien zwischen den beiden keine Spur! So schaffte es Herzogin Kate auch, ihrer Schwägerin wieder ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, nachdem ihre Freundin Serena gegen die Deutsche Angelique Kerber (30) verlor.
Serena Williams war nach dem Spiel enttäuscht. «Ich bin natürlich sehr enttäuscht, aber ich darf nicht enttäuscht sein», sagte sie den Tränen nahe. «Ich habe soviel, auf das ich mich freuen kann. Ich fange erst an.» Die Tennisspielerin, die im September ihr Töchterchen Alexis Olympia zur Welt brachte, sagte weiter: «Ich war sehr glücklich, so weit gekommen zu sein. An alle Mütter da draussen, heute spielte ich für euch!» Kate und Meghan, die sich von dieser Aussage berührt zeigen, dürften Williams später bestimmt etwas getröstet haben. (kad)
Der Glarner Nationalrat Martin Landolt will das Präsidium der BDP Anfang 2020 abgeben. Er begründete seine Ankündigung mit dem Generationenwechsel, den die BDP nötig habe.
Die BDP brauche Fürsprecher und neue Gesichter, sagte Landolt in einem Interview mit der Zeitung «SonntagsBlick». «In den nächsten Jahren leiten wir einen Generationenwechsel ein.» Er wolle, dass auf den Listen der Partei Frauen und junge Leute bevorzugt würden.
Er selbst sei Teil dieses Generationenwechsels, sagte Landolt auf eine entsprechende Frage. Anfang 2020 wolle er das Parteipräsidium abgeben. Im eidgenössischen Parlament will er aber über die Wahlen im Herbst 2019 hinaus bleiben, «wenn ich in Glarus wiedergewählt werde».
Der 50-jährige Landolt ist seit 2009 Nationalrat und seit Mai 2012 Präsident der BDP. Bei seiner Wahl gab er als Ziel an, mit seiner Partei im Jahr 2019 die Zehn-Prozent-Hürde knacken zu wollen. An diesem Ziel hielt er im Interview fest, räumte aber ein, dass es der BDP erst einmal gelingen müsse, wieder relevant zu werden.
Die BDP besteht seit nunmehr zehn Jahren und verliert derzeit Wähleranteile und Sitze. Auch die jüngsten Wahlen in Glarus und Graubünden änderten daran nichts. In Bern kam die Partei mit einem blauen Auge davon. Bei den eidgenössischen Wahlen 2015 erreichte sie 4,1 Prozent Wähleranteil.
Bis 2015 sei die BDP als Mehrheitsbeschafferin im Parlament von Bedeutung gewesen, sagte Landolt im Interview. Der Verlust dieser Rolle schmerze mehr als der des Bundesratssitzes von Eveline Widmer-Schlumpf, sagte er. Ab 2019 wolle die BDP der progressiven Seite wieder zum Durchbruch verhelfen.