You are here

Diplomacy & Defense Think Tank News

Wie man aus einer Mücke einen Elefanten macht: Wieso das Target-System ein Anker der Stabilität für Deutschland und Europa ist

Zusammenfassung:

Die Forderungen der Bundesbank gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) aus dem Zahlungssystem Target2 nähern sich der 1 000-Milliarden-Euro-Marke. Einige deutsche Ökonomen warnen vor enormen Risiken und Verlusten für Deutschland. Eine genaue Ursachenanalyse und Risikoeinschätzung zeigt aber deutlich, dass ein dysfunktionales Interbankensystem sowie der Abzug von Kapital deutscher Banken aus den südlichen Euroländern maßgeblich für den Anstieg der Target-Salden bis zum Jahr 2012 waren. Target2 war somit nicht eine „Falle“, sondern eine „Fluchthilfe“ für deutsche Investoren. Der Anstieg der Target-Salden seit dem Jahr 2015 ist dagegen vor allem das Ergebnis des Anleihekaufprogramms der EZB, dessen Erlöse Investoren vor allem in Finanzzentren in Deutschland und Nordeuropa parken. Die Target-Salden sind somit nicht das Resultat eines dysfunktionalen Zahlungssystems oder steigender Risiken, sondern eine Folge der Fragmentierung des Finanzsystems und der Mechanik der EZB-Geldpolitik. Das Zahlungssystem Target2 ist essentiell für ein sicheres Eurosystem, von dem deutsche Anlegerinnen und Anleger sowie Unternehmen profitieren. Die Vollendung der europäischen Banken- und Kapitalmarkt-union und eine stärkere Wachstumsdynamik im Euroraum werden zu einem Abbau der Target-Salden beitragen, indem sie der EZB einen Ausstieg aus ihrer expansiven Geldpolitik erlauben.


DIW Konjunkturbarometer stabilisiert sich im Juli – Deutsche Wirtschaft wächst weiter, allerdings mit etwas geringerem Tempo

Zusammenfassung:

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat sich im Juli etwas aufgehellt und verharrt für das zweite und dritte Quartal bei rund 104 Punkten. Die deutsche Wirtschaft dürfte also weiterhin überdurchschnittlich wachsen, auch wenn sie nicht an die hohen Raten des vergangenen Jahres anknüpfen kann. „Der Aufschwung setzt sich im Umfeld des Handelskonflikts zwischen den USA, der Europäischen Union und China zunächst noch in gemächlicherer Gangart fort, auch wenn sich zuletzt zwischen den USA und der EU zumindest eine gegenseitige Gesprächsbereitschaft abgezeichnet hat“, sagt DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Im zweiten Vierteljahr dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent höher ausgefallen sein als im Auftaktquartal (erste Zahlen veröffentlicht das Statistische Bundesamt am 14. August). Im laufenden dritten Quartal wird der Zuwachs dann wohl bei gut 0,4 Prozent liegen.


Hochdotierte Auszeichnung für DIW-Forscher Hannes Ullrich

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council - ERC) vergibt Fördergeld in Höhe von 1,5 Millionen Euro an Hannes Ullrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Unternehmen und Märkte am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Hannes Ullrich, der an der Schnittstelle von Gesundheitsökonomik und Digitalisierung arbeitet, kann damit ein eigenes Forschungsteam für sein geplantes Projekt Antibiotic Resistance: Socio-Economic Determinants and the Role of Information and Salience in Treatment Choice aufstellen und über einen Zeitraum von fünf Jahren finanzieren. Der Europäische Forschungsrat ist eine Einrichtung der Europäischen Kommission zur Förderung von Grundlagenforschung, insbesondere bahnbrechender Pionierforschung. Hannes Ullrich ist einer von insgesamt neun innovativen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Berlin, die mit dem renommierten ERC Starting Grant ausgezeichnet werden.

Weltweit sind Antibiotika-Resistenzen auf dem Vormarsch. Um den Kampf gegen sie zu gewinnen, sind neue Konzepte zur Regulierung von Angebot und Nachfrage auf dem Markt für Antibiotika erforderlich. Bei Ullrichs Projekt steht die Nachfrageseite im Fokus – also ÄrztInnen und PatientInnen. Welche gesundheitspolitischen Maßnahmen können die Verschreibungspraxis nachhaltig verbessern und die Qualität der medizinischen Versorgung erhöhen? Ullrich geht dazu neue Wege und verwendet unter anderem hoch-dimensionale, verknüpfte sozio-ökonomische und Gesundheitsdaten, die er anhand von mikroökonometrischen Modellen und Methoden maschinellen Lernens analysiert. Die Ergebnisse sollen zu einem besseren Verständnis der ärztlichen Verschreibungen von Antibiotika beitragen. Darüber hinaus sollen effektive Politikmaßnahmen zur Eindämmung von Resistenzen entwickelt und evaluiert werden.


Anzeichen für neue Immobilienpreisblasen in einigen OECD-Ländern – Gefahr in Deutschland geringer

Zusammenfassung:

DIW-Ökonomen untersuchen Immobilienpreise in 20 Ländern auf spekulative Überbewertung – Verhältnis von Kaufpreisen zu Mieten in deutschen Großstädten bedenklich, landesweite Preisblase aber unwahrscheinlich – Regulierungsinstrumente sollten dennoch konsequent weiterentwickelt werden

Zehn Jahre nach Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, die ihren Ursprung auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt hatte, steigen die Immobilienpreise weltweit wieder kräftig. Auf Basis von OECD-Daten haben Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) für insgesamt 20 Länder untersucht, wie sich die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Dabei fanden sie anhand des Verhältnisses von Kaufpreisen zu Mieten vielerorts Hinweise auf ein spekulatives Anlageverhalten von InvestorInnen. Beispielsweise halten die Studienautoren Spekulationsblasen im Vereinigten Königreich, in Portugal und in Schweden für wahrscheinlich. „Die Gefahr, dass wieder Immobilienpreisblasen entstehen, die in eine neue weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise münden können, ist real“, sagt der Studienautor und DIW-Immobilienökonom Claus Michelsen. „Die Regulierung der Finanzmärkte ist nicht so weit vorangeschritten, wie man sich das wünschen würde und wie man sich das nach der großen Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 gegenseitig versprochen hat.“


„Regulierung der Finanzmärkte ist nach letzter Krise noch nicht so weit wie nötig“: Interview mit Claus Michelsen

Herr Michelsen, vor zehn Jahren löste das Platzen einer Immobilienpreisblase in den USA eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise aus. Sie haben OECD-Daten für 20 Länder untersucht. Wie steht es um die Bewertung von Immobilien in diesen Ländern?

Wir haben uns angeschaut, wie sich die globalen Immobilienpreise entwickeln und festgestellt, dass in allen untersuchten Ländern die Immobilienpreise kräftig steigen. Wir sehen einen weltweiten Immobilienzyklus, der einen Aufschwung markiert. Das ist nach den starken Verwerfungen in den großen Immobilienmärkten wie den USA durchaus erstaunlich. [...]

Das Interview mit Claus Michelsen wurde im DIW Wochenbericht Nr. 30-31/2018 veröffentlicht. Hier gibt es das Interview als PDF-Dokument und als Podcast


Endlich! Fördern statt nur fordern: Kommentar von Jürgen Schupp

Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil hat kürzlich seine Vorschläge für eine Reform der Grundsicherung für Arbeitssuchende vorgelegt. Auch wenn es dabei durchaus Anlass zur Kritik gibt, der Schritt war lange überfällig. Denn 17 Jahre nach der Neuordnung des deutschen Sozialsystems muss man festhalten: Im Zweiklang Fördern und Fordern hat vielfach das Fordern die Oberhand gewonnen, das Fördern wird zunehmend kleingeschrieben. Die angestrebte Symmetrie zwischen Rechten („Ich habe ein Recht darauf, in einer schwierigen Phase meines Lebens finanziell und bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit unterstützt zu werden“) und Pflichten („Ich muss alle Möglichkeiten zur Beendigung oder Verringerung der Hilfebedürftigkeit ausschöpfen, um der Gemeinschaft nur so lange wie wirklich nötig auf der Tasche zu liegen“) ist aus der Balance geraten. [...]

Der volständige Kommentar von Jürgen Schupp aus dem DIW Wochenbericht 30/31 2018


Wer nicht durchgängig Vollzeit gearbeitet hat, verdient als Führungskraft weniger

Zusammenfassung:

Korrigierte Version vom 25. Juli, 14:00 Uhr: Präzisierungen im zweiten Absatz der Pressemitteilung und in der Infografik mit Blick auf Prozent vs. Prozentpunkte.

In Deutschland lag der Gender Pay Gap bei Führungskräften im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2016 bei 30 Prozent – Ein maßgeblicher Erklärungsfaktor hierfür ist der Arbeitsumfang im bisherigen Erwerbsleben – Wer nicht durchgängig Vollzeit gearbeitet hat, verdient weniger – Arbeitgeber sind gut beraten, Frauen und Männern mehr Zeitsouveränität zu gewähren

Unter den vollzeitbeschäftigten Führungskräften in Deutschland sind Frauen mit 28 Prozent nicht nur unterrepräsentiert, sie erzielen auch nur 70 Prozent der Verdienste der Männer: Der Gender Pay Gap beträgt somit 30 Prozent. Das hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf Basis des Bruttostundenverdiensts vollzeitbeschäftigter Führungskräfte in der Privatwirtschaft in einer neuen Studie ermittelt. Die Angaben beziehen sich auf den Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2016.


Interview with Thanos Dokos: “The deterioration of Moscow–Athens relations as unpleasant surprise”

ELIAMEP - Tue, 07/24/2018 - 15:53

The interview is available only in Greek here.

Source: Free Sunday

Orphan reforms

ELIAMEP - Tue, 07/24/2018 - 15:45

Commentary published in the newspaper “Filelevtheros” (available only in Greek here), which refers to the recently published report entitled “Structural Reforms in Greece during the Crisis: 2010-2014. Overview, Evaluation and Policy Proposals” edited by the Crisis Observatory

Was der Globale Migrationspakt wirklich bedeutet

Bonn, 23.07.2018. Vor gut einer Woche haben sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (VN) auf einen „Globalen Pakt für sichere, reguläre und geordnete Migration“ geeinigt. Das wirkt in Zeiten der Abschottungspolitik von Seehofer, Salvini, Trump und Co. beinahe wie ein kleines Wunder. Befürworter des Abkommens wie UN-Generalsekretär António Guterres reden in diesem Zusammenhang schon von einer wahrhaft historischen Vereinbarung. AfD und rechtspopulistische Medien wollen dagegen im globalen Migrationspakt ein Instrument identifiziert haben, das der (hundert-)millionenfachen Einwanderung aus Afrika nach Europa Tür und Tor öffnet. Die USA haben ihre Beteiligung an den Verhandlungen bereits im Vorfeld aufgekündigt und auch Ungarn hat nun angekündigt, aus dem Pakt auszusteigen. Was also verbirgt sich genau hinter diesem globalen Abkommen, und was können wir uns davon erhoffen? Ausgangspunkt des Migrationspaktes – wie auch des Globalen Flüchtlingspaktes, der derzeit noch verhandelt wird – war ein Gipfeltreffen zu Flucht und Migration unter dem Dach der VN im September 2016, zu dem noch Barack Obama eingeladen hatte. Im Gegensatz zur Flüchtlingspolitik, wo es konkrete globale Schutzvereinbarungen und das für ihre Einhaltung zuständige UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR gibt, existiert kein vergleichbares Regelwerk für Migration und auch keine Welt- oder UN-Migrationsorganisation. Entgegen eines weit verbreitenden Missverständnisses kommt der Internationalen Organisation für Migration (IOM) diese Rolle eben nicht zu. Sie ist vielmehr Dienstleisterin ihrer Mitgliedsstaaten für Migrationsmanagement, -beratung und Rückführung. Ein (verbindliches) Abkommen zum Schutz von Migrantinnen und Migranten vor Menschenrechtsverletzungen oder Ausbeutung gibt es bis dato ebenfalls nicht. Der globale Migrationspakt, der im Kern aus 23 Zielen besteht, versucht, diese Lücke in gewisser Weise zu schließen. Der Vertragstext legt einen starken Fokus auf den Schutz, die Rechte und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen von Migrantinnen und Migranten und ihren Familien. Der Kampf gegen Arbeitsausbeutung, Menschenhandel und Diskriminierung sowie auch die Ausweitung der Möglichkeiten zur regulären Migration stellen wichtige Elemente des Paktes dar. Hier konnten sich insbesondere zivilgesellschaftliche Organisationen beim Verhandlungsprozess durchsetzen. Des Weiteren fordert der Pakt eine bessere Datenlage zu internationalen Migrationsprozessen, spricht sich für die Bekämpfung ökonomischer, umweltbezogener und politischer Fluchtursachen aus und betont das Ziel eines „ganzheitlichen, sicheren und koordinierten Grenzschutzes“. Wichtig ist aber vor allem die Botschaft, die dieses Abkommen ausstrahlt: Der Globale Migrationspakt ist sicherlich kein Türöffner für ungebremste Masseneinwanderung nach Europa oder dergleichen. Er ist vielmehr ein nüchternes Bekenntnis zu dem, was Migration eigentlich ist. Nämlich eine globale Realität, die sich nicht einfach durch Grenzschließungen oder ein paar Milliarden Euro mehr an Entwicklungshilfe unterbinden lässt. Zudem zeigt der Pakt auf, was Migration eigentlich sein kann, nämlich eine, wie es im Text des Paktes heißt, „Quelle globalen Wohlstands, Innovation und nachhaltiger Entwicklung“. Die seit Jahren steigenden Rücküberweisungen sind nur ein Bespiel hierfür. Der Migrationspakt ist allerdings nicht verbindlich und zunächst nur eine Absichtserklärung. Eine zentrale Voraussetzung für mehr „sichere, reguläre und geordnete Migration“ – wie es die UN-Nachhaltigsziele vorsehen –  ist daher der Wille zu einer besseren politischen Gestaltung von Migration und die Ziele des Paktes zu verwirklichen. Die gute Nachricht ist, dass viele Länder bei der Umsetzung sicherlich voranschreiten werden. So dürften Herkunfts-, Transit- und Zuwanderungsländer des globalen Südens wie Mexiko, Marokko oder Bangladesch ein starkes Interesse an einer besseren migrationspolitischen Zusammenarbeit haben. Denn in Europa sollten wir bei allen schrillen Diskussionen um Transitzentren oder (verweigerter) Flüchtlingsaufnahme nicht vergessen: Ein Großteil der internationalen Migrationsbewegungen findet innerhalb der Regionen des globalen Südens statt. Die Migration von Afrika in Richtung Europa etwa stellt nur einen kleinen Teil der gesamten afrikanischen Migrationsprozesse dar. Zwei Drittel der afrikanischen Migranten leben hingehen in anderen afrikanischen Ländern. Damit die Umsetzung des Paktes – auch gegen mächtige Gegenstimmen – gelingen kann, sind noch weitere Dinge zwingend notwendig. So ist eine Aufwertung der IOM oder die Schaffung einer VN-Migrationssekretariats mit einer politisch-programmatischen (und nicht nur koordinierenden) Funktion, dringend erforderlich. Denn die internationale Migrationspolitik muss mit der Entwicklungs-, Klima- oder Umweltpolitik, die Migrationsbewegungen ebenso beeinflussen kann, viel stärker verzahnt werden. Auch Regionalorganisationen, die eine wichtige Rolle bei der Regelung regionaler Migrationssysteme erfüllen, müssen in der globalen Migrationsarchitektur gestärkt werden. Dies gilt zu guter Letzt auch für Städte und Kommunen. Denn insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern sind sie zentrale Orte und Akteure für die Aufnahme- und Integration von Migrantinnen und Migranten.

Potentiale der griechischen Privatwirtschaft liegen weiterhin brach

Zusammenfassung:

Wertschöpfung griechischer Privatunternehmen immer noch 38 Prozent niedriger als 2008 – in naher Zukunft kein stärkeres Wirtschaftswachstum zu erwarten – Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen nur punktuell verbessert – Chancen in der Wissenschaft und bei schnell wachsenden Unternehmen – Reformdruck schwindet: Krise wurde nicht als Chance genutzt

Am 20. August endet das dritte Hilfsprogramm für Griechenland, zehn Jahre nach dem Beginn des wirtschaftlichen Einbruchs. Neu verfügbare Daten, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ausgewertet hat, erlauben nun einen detaillierten Blick auf die Entwicklung der Privatwirtschaft in der Krise: Diese wurde besonders stark getroffen, ihre Bruttowertschöpfung brach bis zum Jahr 2014 um 42 Prozent ein. Seitdem hat sich die Privatwirtschaft nur wenig erholt und liegt nun 38 Prozent unter dem Wert von 2008.


„Die griechische Wirtschaft ist auch heute noch zu kleinteilig aufgestellt“: Interview mit Alexander S. Kritikos

Herr Kritikos, vor zehn Jahren hat die Finanzkrise Griechenland erfasst. Es wurde während dieser Krise viel von einem Strukturwandel hin zu einer innovationsgetriebenen Ökonomie gesprochen. Inwieweit ist das gelungen?

Kaum. Griechenland hat hunderte von Reformen durchmachen müssen. Man hat Renten gespart, Löhne und Staatsausgaben massiv gekürzt und auch die Arbeitsmärkte erheblich dereguliert. Was man aber nicht wirklich gemacht hat, ist, den Transformationsprozess in Richtung einer innovationsgetriebenen Ökonomie anzugehen. Angesichts seiner guten Forschungsleistungen hat es Griechenland nicht geschafft, Forschung und Wirtschaft zu verknüpfen. Man hat nicht versucht, Überregulierung und staatliche Bürokratie so abzubauen, dass es für innovative Unternehmen attraktiv ist, in Griechenland zu bleiben. [...]

Das Interview mit Alexander S. Kritikos ist im Wochenbericht 29/2018 erschienen. Hier gibt es das ganze Interview als PDF-Dokument und als Podcast.


Theresa Mays Brexit Weißbuch: Goods First, Finance Second: Kommentar von Dorothea Schäfer

Nach der Veröffentlichung des Brexit-Weißbuches ist es nun amtlich: Die Regierung May strebt ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union an, allerdings ohne die Finanzbranche einzubeziehen. Der Handel mit Waren und landwirtschaftlichen Erzeugnissen soll auch nach dem Brexit möglichst in gewohnter Weise funktionieren. Dazu ist das Vereinigte Königreich bereit, die Vorschriften und Standards der EU für den Warenverkehr zu übernehmen und gegebenenfalls auch an seinen Außengrenzen Zölle zu erheben. Anders sieht es beim Handel mit Finanzdienstleistungen aus. [...]

Der vollständige Kommentar von Dorothea Schäfer aus dem DIW Wochenbericht 29/2018 als PDF-Dokument


Verena Grass has successfully defended her dissertation

Verena Grass, who is a member of the DIW Graduate Center, has successfully defended her dissertation at the Freie Universität Berlin.

The dissertation with the title "Aftermath of financial crises and natural disasters on public budgets" was supervised by Prof. Dr. Helmut Lütkepohl (DIW Berlin, Freie Universität Berlin) and Prof. Ronny Freier Ph.D. (DIW Berlin, Technical University of Applied Sciences Wildau).

We congratulate Verena on her success and wish her all the best for her future career!


Annika Schnücker has successfully defended her dissertation

Annika Schnücker, who works at the Macroeconomics department, has successfully defended her dissertation at the Freie Universität Berlin.

The dissertation with the title "Model Selection for Panel Vector Autoregressive Models" was supervised by Prof. Dr. Helmut Lütkepohl (DIW Berlin, Freie Universität Berlin) and Prof. Dr. Dieter Nautz (Freie Universität Berlin).

We congratulate Annika on her success and wish her all the best for her future career!


Georg Camehl has successfully defended his dissertation

Georg Camehl, who works at the Education and Family department, has successfully defended his dissertation at the Freie Universität Berlin.

The dissertation with the title "Non-cognitive Skills and the Quality of Early Education - Four Essays in Applied Microeconomics" was supervised by Prof. Dr. C. Katharina Spieß (DIW Berlin, Freie Universität Berlin) and Prof. Jan Marcus, Ph.D. (DIW Berlin, Universität Hamburg).

We congratulate Georg on his success and wish him all the best for his future career!


Strategic Workshop: “Threat perceptions and scenarios for EU security and defense”

ELIAMEP - Mon, 07/16/2018 - 15:43

The Hellenic Foundation for European and Foreign Policy (ELIAMEP) under the Mercator European Dialogue (MED) program, successfully organized the strategic  workshop on: “Threat perceptions and scenarios for EU security and defense” on the 10th of July.

European MPs and researchers attended the event, had the opportunity to exchange views on critical issues of the European Union. This exchange has been initiated under the framework of the Mercator European Dialogue, a project organised by the German Marshall Fund of the United States in cooperation with the Barcelona Centre for International Affairs, the Istituto Affari Internazionali in Rome, and the Hellenic Foundation for European and Foreign Policy in Athens and is funded by Stiftung Mercator and since 2017 also by the King Baudouin Foundation.

    

 

Report: “Structural Reforms in Greece during the Crisis”

ELIAMEP - Mon, 07/16/2018 - 13:14

A new report entitled “Structural Reforms in Greece during the Crisis: 2010-2014. Overview, Evaluation and Policy Proposals”, has just been published by the Crisis Observatory. The report is the outcome of the research programme “The Political Economy of Structural Reforms in Greece”, which was assigned to the Crisis Observatory by the Bank of Greece.

The report was coordinated and edited by Dimitris Katsikas (Head of the Crisis Observatory). The researchers that participated in the research programme and contributed to the report are: Dimitris Katsikas, Marianthi Anastasatou, Elisavet Nitsi, Athanasios Petralias, Kyriakos Filinis, Giannis Vintzileos and AlexandroGeorgakopoulos.

A printed version of the report will be presented in a special event, which will be announced by the website and the social media of the Crisis/ Observatory and ELIAMEP.

Sorry, this entry is only available in Greek.

Training for Senior Leadership in Missions

European Peace Institute / News - Wed, 07/11/2018 - 22:06
Download Meeting Brief

Scenario-based learning for senior leadership teams in UN field missions can greatly improve strategic thinking, decision making, and crisis management in increasingly uncertain operational environments. IPI’s Scenario-Based Learning for Senior Leadership project therefore aims to develop eight training scenarios to be used by senior leadership in peace operations. To integrate these scenarios into existing training being undertaken by the United Nations, the International Peace Institute (IPI) and the UN Integrated Training Service (ITS) within the Department of Peacekeeping Operations/Department of Field Support hosted a closed-door roundtable on July 11, 2018, as part of a continued collaboration between IPI and ITS.

Specifically, the event focused on the idea of developing an in-mission leadership retreat as a means of supporting current leadership teams approach challenges environments, the viability of such an idea, and practicalities involved. The meeting resulting in five main takeaways:

  • Teambuilding is an important priority for senior leaders.
  • Training is most relevant and needed in anticipation of transition or change.
  • Leadership within the UN is different than in other contexts, and these differences should be stressed in training.
  • Topics covered in trainings should be tailored to the needs and requirements of each mission.
  • In-mission training for senior leadership needs support from UN headquarters.

This event forms part of IPI’s project on Scenario-Based Learning for Senior Leadership Teams in UN Field Missions. Within this project, IPI, with support from the Government of Canada, is developing eight scenario-based-learning modules over the course of this year for UN leadership teams in field missions, as well as for tabletop exercises in UN headquarters and capitals. IPI believes that scenario-based learning for senior leadership teams in UN field missions can greatly improve strategic thinking, decision making, and crisis management in increasingly uncertain operational environments. IPI’s Scenario-Based Learning for Senior Leadership project therefore aims to develop eight training scenarios to be used by senior leadership in peace operations. The modules, which include addressing instances of sexual exploitation and abuse, difficult host-state relations, protection of civilians, a security crisis, issues of election support, among others, reflect real-world challenges that confront senior UN leadership teams in most missions. The modules will also address the main leadership skills required for managing complex multidimensional missions.

The overall objective of IPI’s engagement with senior leadership training is to better equip senior leadership within UN missions to manage contemporary crises, lead teams, make decisions while being confronted with competing objectives and priorities, and effectively deliver the mandate of the United Nations. This will ultimately improve senior leadership training and foster team building within missions.

Orte, die man als Zuhause bezeichnen kann?

Bonn, 11.07.2018. Nach den jüngsten Marathonverhandlungen steht die EU-Politik weiterhin vor großen Hürden bei der Suche nach einem humanen und funktionsfähigen Weg zur Steuerung der Migration im Mittelmeerraum. Das Problem ist, dass die Politik die Frage stellt: „Wie halten wir Menschen von der Migration ab?“ Eine bessere Frage, die nicht als faustischer Pakt daherkommt, würde lauten: „Unter welchen Umständen wollen Menschen bleiben?“ Sie kann mit Instrumenten der Entwicklungszusammenarbeit beantwortet werden und bietet eine hervorragende Gelegenheit für politische Entscheidungsträger, Forschung für Politik nutzbar zu machen. Eine der wichtigsten politischen Antworten, die auf europäischer Ebene diskutiert wurden, ist die Unterstützung von Aufnahmezentren in Nordafrika, in denen Migranten Asylanträge stellen und eine reguläre Einreise nach Europa beantragen können. Diese Politik basiert jedoch auf der Einschränkung der Möglichkeiten von Migranten, was nach neuen Untersuchungen kaum zu besseren Ergebnissen für die Migranten oder die EU führen dürfte. Wenn politische Entscheidungsträger den auf EU-Ebene diskutierten, relativ engen politischen Raum verlassen und kreative Wege finden wollen, um Migranten in ihren Heimatländern zu unterstützen, ist der Ansatz der Entwicklungshilfegemeinschaft bei der Bewältigung von Vertreibungen und der Aufnahme von Flüchtlingen ein guter Ausgangspunkt. Am Horn von Afrika führen Weltbank und Intergovernmental Authority on Development (IGAD) ein Projekt mit dem Titel Development Responses to Displacement Impacts durch, um Flüchtlinge und ihre Aufnahmegesellschaften bei nachhaltiger sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung und Governance zu unterstützen. Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit eignen sich gut für die Entwicklung von Städten und anderen Räumen der Migration, einschließlich der Entwicklung von Infrastruktur, Finanzsystemen, Bildungs- und Verwaltungsapparaten. Es gibt zwar große Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Art von Politiken, aber wichtig ist, dass der politische Ansatz zunehmend durch die Frage, „warum sollten Menschen hier leben wollen?“ statt „wie halten wir sie davon ab, zu gehen?“ geprägt wird. Diese Entwicklungsansätze funktionieren jedoch am besten, wenn sich die Geber der unterschiedlichen Gründe bewusst sind, aus denen die Menschen ihre Heimat verlassen, oder warum sie trotz erheblicher Schwierigkeiten bleiben würden. Neue Forschungsergebnisse, die kürzlich am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) vorgestellt wurden, helfen, die Komplexität von Migrationsentscheidungen zu erklären, sei es zu gehen oder zu bleiben. Arbeitsplätze und Wohnungen sind wichtige Faktoren, um Menschen zu helfen, sich niederzulassen, aber sie sind möglicherweise nicht die Lösung. Anis Fellahi und Eva Youkhana vom Zentrum für Entwicklungsforschung zeigten, dass die Bemühungen von Lokalverwaltungen in Algerien, junge Menschen dazu zu ermutigen, in ländlichen Gebieten zu bleiben, ergeben haben, dass das Angebot an Arbeitsplätzen und Wohnungen wenig Einfluss auf ihre Entscheidung hatte, in städtische Gebiete zu migrieren. Dies lag zum großen Teil an der Komplexität Zugang zu Arbeitsprogrammen zu erhalten oder sich für Wohnungsprogramme zu qualifizieren. Während der algerische Fall zeigt, dass die Erwartungen nicht immer der Realität entsprechen, bleiben die Menschen oft an einem Ort, an dem wir erwarten würden, dass sie fliehen. Nathalie Williams von der University of Washington zeigt das interessante Beispiel eines Polizeibeamten aus Nepal, der trotz massiver Bedrohung während des Bürgerkriegs in seinem Heimatgebiet blieb. Er blieb nicht nur, weil er einen Job hatte, sondern vor allem, weil der Job mit einer Pension verbunden war. Die Arbeit ermöglichte es, eine Familie dauerhaft zu unterstützen und dies machte sein Bleiben auch bei hohem Gewaltrisiko so lange wie möglich lohnend. Diese Beispiele zeigen zwei wichtige Dinge, die politische Entscheidungsträger bei Migrationsentscheidungen berücksichtigen sollten: Wenn Menschen sich zur Migration entscheiden, ist es schwer, sie aufzuhalten. Wenn sie aber etwas haben, für das es sich zu bleiben lohnt, werde sie trotzt Widrigkeiten ihre Heimat nicht verlassen. Menschen, die vor Armut, Umweltgefahren oder gewalttätigen Konflikten in ihren Heimatregionen fliehen, suchen den besten Ort, um sich niederzulassen und ein Leben aufzubauen. Die derzeitigen von der EU vorgelegten Optionen für die Migrationspolitik konzentrieren sich jedoch hauptsächlich auf die Einschränkung der Freizügigkeit und zwingen die Menschen dazu, nach alternativen Migrationsrouten zu suchen und dadurch noch höhere Risiken einzugehen. Eine wirklich nachhaltige Migrationsstrategie für die Entwicklung sollte sich darauf konzentrieren, die Fähigkeit potenzieller Migranten zum eigenständigen Handeln zu verbessern. Sei es durch neue Kanäle legaler Migration oder durch die Schaffung von Orten on an denen Menschen sich niederlassen wollen.

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.