The ocean plays an essential role in regulating the global climate, absorbing around 25 % of global CO2 emissions. Scientific knowledge of the ocean’s capacity as a carbon sink is therefore essential for policy-making at the national and international level. However, the capacity of the existing marine science system to deliver this information at sufficiently high quality, without geographical and temporal gaps, and with equitable contributions by and access for less affluent national science systems, is far from assured. This contribution applies the six guiding principles of Open Science as a yardstick for science in the service of society to assess the current state of marine (carbon) science, pointing out strengths and shortcomings, and deriving specific recommendations for science policy. This contribution results from a three-year interdisciplinary research project with researchers from Brazil and Germany and was discussed within the UN Ocean Decade Program Ocean Acidification Research for Sustainability (OARS) to validate the applicability of insights and recommendations beyond these particular contexts.
The ocean plays an essential role in regulating the global climate, absorbing around 25 % of global CO2 emissions. Scientific knowledge of the ocean’s capacity as a carbon sink is therefore essential for policy-making at the national and international level. However, the capacity of the existing marine science system to deliver this information at sufficiently high quality, without geographical and temporal gaps, and with equitable contributions by and access for less affluent national science systems, is far from assured. This contribution applies the six guiding principles of Open Science as a yardstick for science in the service of society to assess the current state of marine (carbon) science, pointing out strengths and shortcomings, and deriving specific recommendations for science policy. This contribution results from a three-year interdisciplinary research project with researchers from Brazil and Germany and was discussed within the UN Ocean Decade Program Ocean Acidification Research for Sustainability (OARS) to validate the applicability of insights and recommendations beyond these particular contexts.
The ocean plays an essential role in regulating the global climate, absorbing around 25 % of global CO2 emissions. Scientific knowledge of the ocean’s capacity as a carbon sink is therefore essential for policy-making at the national and international level. However, the capacity of the existing marine science system to deliver this information at sufficiently high quality, without geographical and temporal gaps, and with equitable contributions by and access for less affluent national science systems, is far from assured. This contribution applies the six guiding principles of Open Science as a yardstick for science in the service of society to assess the current state of marine (carbon) science, pointing out strengths and shortcomings, and deriving specific recommendations for science policy. This contribution results from a three-year interdisciplinary research project with researchers from Brazil and Germany and was discussed within the UN Ocean Decade Program Ocean Acidification Research for Sustainability (OARS) to validate the applicability of insights and recommendations beyond these particular contexts.
Read here (in Greek) the Policy paper by Triandafyllos Karatrantos, ELIAMEP Senior Research Fellow.
Dass Deutschland und Europa neue Partner brauchen, auch und gerade in Afrika, ist seit Langem bekannt. Wie könnte eine deutsche Afrika-Politik aussehen, von der beide Seiten profitieren und die die Systemkonkurrenz nicht weiter anheizt?
Dass Deutschland und Europa neue Partner brauchen, auch und gerade in Afrika, ist seit Langem bekannt. Wie könnte eine deutsche Afrika-Politik aussehen, von der beide Seiten profitieren und die die Systemkonkurrenz nicht weiter anheizt?
Dass Deutschland und Europa neue Partner brauchen, auch und gerade in Afrika, ist seit Langem bekannt. Wie könnte eine deutsche Afrika-Politik aussehen, von der beide Seiten profitieren und die die Systemkonkurrenz nicht weiter anheizt?
Bonn, 28. April 2025. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bleibt laut Koalitionsvertrag als eigenständiges Ministerium erhalten. Selten wurde die Existenz des Ministeriums gesellschaftlich und über Parteien hinweg so in Frage gestellt wie in den letzten Monaten. Denn die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) gerät zunehmend unter Legitimationsdruck und verliert an gesellschaftlichem Rückhalt. Wir sind überzeugt, dass inkrementelle Reformen im Sinne eines „Weiter so“ oder „Jetzt erst recht“ in eine Sackgasse führen. Stattdessen sind tiefgreifende Reformen notwendig.
Nur eine strategisch neu ausgerichtete, glaubwürdige und selbstkritische EZ hat eine Zukunft. Die gute Nachricht: Die dafür notwendigen Reformen liegen im Einfluss- und Verantwortungsbereich des BMZ. Einer umfassenden Strukturreform unter Federführung des BMZ steht also nichts im Wege. Um eine solche Reform noch in dieser Legislaturperiode definieren und umsetzen zu können, sollte unmittelbar nach der Konstituierung der neuen Bundesregierung eine selbstkritische Überprüfung der deutschen EZ erfolgen.
Drei Reformbereiche sind unverzichtbar:
1. Weniger ist mehr: Klare Ziele statt thematischer ÜberfrachtungDie deutsche EZ braucht eine strategische Neuausrichtung. Sie leidet unter einem „Schweizer-Taschenmesser-Problem“. Über Jahrzehnte wurde das Portfolio erweitert, ohne dem „Omnibus-Prinzip“ zu folgen. Neue Themen und Ziele kamen hinzu, ohne dass alte aufgegeben wurden. Die Folge: eine fragmentierte Politik, die kaum noch steuerbar ist. Eine wirksame EZ benötigt Ziele, die auf einer realistischen Einschätzung der eigenen Gestaltungskraft beruhen. Das BMZ sollte signifikante Teile des EZ-Portfolios „depriorisieren“ und eine begrenzte Anzahl von drei bis fünf thematischen Zielen profilbildend verfolgen. Ein solcher Prozess erfordert die transparente Benennung von Interessen und Werten sowie den bewussten Umgang mit daraus resultierenden Zielkonflikten. Nur so werden Ziele mit internationalen Partnern und in Deutschland diskutierbar und nachhaltbar.
2. Wirkung messen – ehrlich und differenziertDie Definition klarer Ziele ist die Grundlage für die Bewertung und Stärkung der entwicklungspolitischen Wirksamkeit. Um glaubwürdig zu sein, muss die deutsche EZ ihre Wirkungen auf drei Ebenen gründlicher und differenzierter als bisher analysieren: Erstens die strukturelle Ebene – wie gut sind die Verwaltungsabläufe von Ministerium, Haushalt und Durchführungsorganisationen auf die Ziele ausgerichtet? Zweitens die Mikroebene – welche konkreten und messbaren Wirkungen erzielen einzelne Projekte vor Ort? Und drittens die Makroebene – welchen Beitrag leistet Deutschland im Zusammenspiel mit Partnerländern und anderen Gebern zur Lösung globaler Probleme? Eine solche verzahnte Wirksamkeitsbewertung erfordert neben Verfahren zur Stärkung der Qualitätssicherung fachliche Kompetenz und vor allem den politischen Mut, auch über Misserfolge offen zu sprechen.
3. Lernbereitschaft statt SelbstdarstellungDer Reformstau in der EZ ist nicht das Ergebnis mangelnder Ideen, sondern mangelnder Konsequenz. Es fehlt an der Bereitschaft, Prioritäten zu setzen, aus Fehlern zu lernen und langfristige Veränderungen konsequent zu verfolgen. Der allgegenwärtige Erfolgsdruck hat dazu geführt, dass die öffentliche Selbstdarstellung der EZ des Öfteren positiv verzerrt ist. Während Expert*innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Kontexten argumentieren, man müsse davon ausgehen, dass 80 Prozent der Entwicklungsprojekte nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, zeigen die Eigenberichte der Entwicklungsorganisationen im Vergleich hohe Erfolgsquoten. Entwicklungsprojekte befassen sich mit vertrackten Problemen in schwierigen Kontexten. Häufiges Scheitern ist daher zu erwarten und sollte als Gelegenheit zum Lernen genutzt werden. Der Druck, nur über Erfolge zu berichten, verhindert dagegen eine kritische Selbstreflexion und Lernmöglichkeiten. Eine zukunftsfähige EZ erfordert daher einen Wandel im BMZ hin zu mehr Fehlerakzeptanz, Lernbereitschaft und Langfristigkeit.
Im aktuellen Koalitionsvertrag finden sich nur vage Hinweise auf eine grundlegende Reform, etwa im Hinblick auf mehr Wettbewerb in der Technischen Zusammenarbeit. Ob und in welcher Form diese konkrete Strukturreform der Durchführungsorganisationen sinnvoll ist, kann aber erst beurteilt werden, nachdem die oben identifizierten Bereiche angegangen worden sind. Welche Art der Technischen Zusammenarbeit Deutschland braucht, hängt von den Zielen des BMZ ab. Auch hier ist der erste Schritt politischer und nicht technischer Natur: Die zentrale Herausforderung besteht darin, die eigenen Ziele klarer zu definieren, im Zusammenspiel mit anderen Ressorts abzustimmen und auch in der Umsetzung ressortübergreifende Kohärenz herzustellen.
Die breite Zustimmung zur Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland bröckelt. Ohne eine mutige und grundlegende Reform droht diesem Politikfeld ein fortschreitender Bedeutungsverlust– gerade in einer Zeit, in der die strategische Mitgestaltung globaler Herausforderungen noch relevanter geworden ist. Das BMZ hat es in der Hand – und in der neuen Legislaturperiode die Gelegenheit dazu. Vielleicht ist es aber auch die letzte Chance, um die deutsche EZ als zukunftsfähiges und eigenständiges Politikfeld zu erhalten.
Bonn, 28. April 2025. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bleibt laut Koalitionsvertrag als eigenständiges Ministerium erhalten. Selten wurde die Existenz des Ministeriums gesellschaftlich und über Parteien hinweg so in Frage gestellt wie in den letzten Monaten. Denn die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) gerät zunehmend unter Legitimationsdruck und verliert an gesellschaftlichem Rückhalt. Wir sind überzeugt, dass inkrementelle Reformen im Sinne eines „Weiter so“ oder „Jetzt erst recht“ in eine Sackgasse führen. Stattdessen sind tiefgreifende Reformen notwendig.
Nur eine strategisch neu ausgerichtete, glaubwürdige und selbstkritische EZ hat eine Zukunft. Die gute Nachricht: Die dafür notwendigen Reformen liegen im Einfluss- und Verantwortungsbereich des BMZ. Einer umfassenden Strukturreform unter Federführung des BMZ steht also nichts im Wege. Um eine solche Reform noch in dieser Legislaturperiode definieren und umsetzen zu können, sollte unmittelbar nach der Konstituierung der neuen Bundesregierung eine selbstkritische Überprüfung der deutschen EZ erfolgen.
Drei Reformbereiche sind unverzichtbar:
1. Weniger ist mehr: Klare Ziele statt thematischer ÜberfrachtungDie deutsche EZ braucht eine strategische Neuausrichtung. Sie leidet unter einem „Schweizer-Taschenmesser-Problem“. Über Jahrzehnte wurde das Portfolio erweitert, ohne dem „Omnibus-Prinzip“ zu folgen. Neue Themen und Ziele kamen hinzu, ohne dass alte aufgegeben wurden. Die Folge: eine fragmentierte Politik, die kaum noch steuerbar ist. Eine wirksame EZ benötigt Ziele, die auf einer realistischen Einschätzung der eigenen Gestaltungskraft beruhen. Das BMZ sollte signifikante Teile des EZ-Portfolios „depriorisieren“ und eine begrenzte Anzahl von drei bis fünf thematischen Zielen profilbildend verfolgen. Ein solcher Prozess erfordert die transparente Benennung von Interessen und Werten sowie den bewussten Umgang mit daraus resultierenden Zielkonflikten. Nur so werden Ziele mit internationalen Partnern und in Deutschland diskutierbar und nachhaltbar.
2. Wirkung messen – ehrlich und differenziertDie Definition klarer Ziele ist die Grundlage für die Bewertung und Stärkung der entwicklungspolitischen Wirksamkeit. Um glaubwürdig zu sein, muss die deutsche EZ ihre Wirkungen auf drei Ebenen gründlicher und differenzierter als bisher analysieren: Erstens die strukturelle Ebene – wie gut sind die Verwaltungsabläufe von Ministerium, Haushalt und Durchführungsorganisationen auf die Ziele ausgerichtet? Zweitens die Mikroebene – welche konkreten und messbaren Wirkungen erzielen einzelne Projekte vor Ort? Und drittens die Makroebene – welchen Beitrag leistet Deutschland im Zusammenspiel mit Partnerländern und anderen Gebern zur Lösung globaler Probleme? Eine solche verzahnte Wirksamkeitsbewertung erfordert neben Verfahren zur Stärkung der Qualitätssicherung fachliche Kompetenz und vor allem den politischen Mut, auch über Misserfolge offen zu sprechen.
3. Lernbereitschaft statt SelbstdarstellungDer Reformstau in der EZ ist nicht das Ergebnis mangelnder Ideen, sondern mangelnder Konsequenz. Es fehlt an der Bereitschaft, Prioritäten zu setzen, aus Fehlern zu lernen und langfristige Veränderungen konsequent zu verfolgen. Der allgegenwärtige Erfolgsdruck hat dazu geführt, dass die öffentliche Selbstdarstellung der EZ des Öfteren positiv verzerrt ist. Während Expert*innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Kontexten argumentieren, man müsse davon ausgehen, dass 80 Prozent der Entwicklungsprojekte nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, zeigen die Eigenberichte der Entwicklungsorganisationen im Vergleich hohe Erfolgsquoten. Entwicklungsprojekte befassen sich mit vertrackten Problemen in schwierigen Kontexten. Häufiges Scheitern ist daher zu erwarten und sollte als Gelegenheit zum Lernen genutzt werden. Der Druck, nur über Erfolge zu berichten, verhindert dagegen eine kritische Selbstreflexion und Lernmöglichkeiten. Eine zukunftsfähige EZ erfordert daher einen Wandel im BMZ hin zu mehr Fehlerakzeptanz, Lernbereitschaft und Langfristigkeit.
Im aktuellen Koalitionsvertrag finden sich nur vage Hinweise auf eine grundlegende Reform, etwa im Hinblick auf mehr Wettbewerb in der Technischen Zusammenarbeit. Ob und in welcher Form diese konkrete Strukturreform der Durchführungsorganisationen sinnvoll ist, kann aber erst beurteilt werden, nachdem die oben identifizierten Bereiche angegangen worden sind. Welche Art der Technischen Zusammenarbeit Deutschland braucht, hängt von den Zielen des BMZ ab. Auch hier ist der erste Schritt politischer und nicht technischer Natur: Die zentrale Herausforderung besteht darin, die eigenen Ziele klarer zu definieren, im Zusammenspiel mit anderen Ressorts abzustimmen und auch in der Umsetzung ressortübergreifende Kohärenz herzustellen.
Die breite Zustimmung zur Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland bröckelt. Ohne eine mutige und grundlegende Reform droht diesem Politikfeld ein fortschreitender Bedeutungsverlust– gerade in einer Zeit, in der die strategische Mitgestaltung globaler Herausforderungen noch relevanter geworden ist. Das BMZ hat es in der Hand – und in der neuen Legislaturperiode die Gelegenheit dazu. Vielleicht ist es aber auch die letzte Chance, um die deutsche EZ als zukunftsfähiges und eigenständiges Politikfeld zu erhalten.
Bonn, 28. April 2025. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bleibt laut Koalitionsvertrag als eigenständiges Ministerium erhalten. Selten wurde die Existenz des Ministeriums gesellschaftlich und über Parteien hinweg so in Frage gestellt wie in den letzten Monaten. Denn die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) gerät zunehmend unter Legitimationsdruck und verliert an gesellschaftlichem Rückhalt. Wir sind überzeugt, dass inkrementelle Reformen im Sinne eines „Weiter so“ oder „Jetzt erst recht“ in eine Sackgasse führen. Stattdessen sind tiefgreifende Reformen notwendig.
Nur eine strategisch neu ausgerichtete, glaubwürdige und selbstkritische EZ hat eine Zukunft. Die gute Nachricht: Die dafür notwendigen Reformen liegen im Einfluss- und Verantwortungsbereich des BMZ. Einer umfassenden Strukturreform unter Federführung des BMZ steht also nichts im Wege. Um eine solche Reform noch in dieser Legislaturperiode definieren und umsetzen zu können, sollte unmittelbar nach der Konstituierung der neuen Bundesregierung eine selbstkritische Überprüfung der deutschen EZ erfolgen.
Drei Reformbereiche sind unverzichtbar:
1. Weniger ist mehr: Klare Ziele statt thematischer ÜberfrachtungDie deutsche EZ braucht eine strategische Neuausrichtung. Sie leidet unter einem „Schweizer-Taschenmesser-Problem“. Über Jahrzehnte wurde das Portfolio erweitert, ohne dem „Omnibus-Prinzip“ zu folgen. Neue Themen und Ziele kamen hinzu, ohne dass alte aufgegeben wurden. Die Folge: eine fragmentierte Politik, die kaum noch steuerbar ist. Eine wirksame EZ benötigt Ziele, die auf einer realistischen Einschätzung der eigenen Gestaltungskraft beruhen. Das BMZ sollte signifikante Teile des EZ-Portfolios „depriorisieren“ und eine begrenzte Anzahl von drei bis fünf thematischen Zielen profilbildend verfolgen. Ein solcher Prozess erfordert die transparente Benennung von Interessen und Werten sowie den bewussten Umgang mit daraus resultierenden Zielkonflikten. Nur so werden Ziele mit internationalen Partnern und in Deutschland diskutierbar und nachhaltbar.
2. Wirkung messen – ehrlich und differenziertDie Definition klarer Ziele ist die Grundlage für die Bewertung und Stärkung der entwicklungspolitischen Wirksamkeit. Um glaubwürdig zu sein, muss die deutsche EZ ihre Wirkungen auf drei Ebenen gründlicher und differenzierter als bisher analysieren: Erstens die strukturelle Ebene – wie gut sind die Verwaltungsabläufe von Ministerium, Haushalt und Durchführungsorganisationen auf die Ziele ausgerichtet? Zweitens die Mikroebene – welche konkreten und messbaren Wirkungen erzielen einzelne Projekte vor Ort? Und drittens die Makroebene – welchen Beitrag leistet Deutschland im Zusammenspiel mit Partnerländern und anderen Gebern zur Lösung globaler Probleme? Eine solche verzahnte Wirksamkeitsbewertung erfordert neben Verfahren zur Stärkung der Qualitätssicherung fachliche Kompetenz und vor allem den politischen Mut, auch über Misserfolge offen zu sprechen.
3. Lernbereitschaft statt SelbstdarstellungDer Reformstau in der EZ ist nicht das Ergebnis mangelnder Ideen, sondern mangelnder Konsequenz. Es fehlt an der Bereitschaft, Prioritäten zu setzen, aus Fehlern zu lernen und langfristige Veränderungen konsequent zu verfolgen. Der allgegenwärtige Erfolgsdruck hat dazu geführt, dass die öffentliche Selbstdarstellung der EZ des Öfteren positiv verzerrt ist. Während Expert*innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Kontexten argumentieren, man müsse davon ausgehen, dass 80 Prozent der Entwicklungsprojekte nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, zeigen die Eigenberichte der Entwicklungsorganisationen im Vergleich hohe Erfolgsquoten. Entwicklungsprojekte befassen sich mit vertrackten Problemen in schwierigen Kontexten. Häufiges Scheitern ist daher zu erwarten und sollte als Gelegenheit zum Lernen genutzt werden. Der Druck, nur über Erfolge zu berichten, verhindert dagegen eine kritische Selbstreflexion und Lernmöglichkeiten. Eine zukunftsfähige EZ erfordert daher einen Wandel im BMZ hin zu mehr Fehlerakzeptanz, Lernbereitschaft und Langfristigkeit.
Im aktuellen Koalitionsvertrag finden sich nur vage Hinweise auf eine grundlegende Reform, etwa im Hinblick auf mehr Wettbewerb in der Technischen Zusammenarbeit. Ob und in welcher Form diese konkrete Strukturreform der Durchführungsorganisationen sinnvoll ist, kann aber erst beurteilt werden, nachdem die oben identifizierten Bereiche angegangen worden sind. Welche Art der Technischen Zusammenarbeit Deutschland braucht, hängt von den Zielen des BMZ ab. Auch hier ist der erste Schritt politischer und nicht technischer Natur: Die zentrale Herausforderung besteht darin, die eigenen Ziele klarer zu definieren, im Zusammenspiel mit anderen Ressorts abzustimmen und auch in der Umsetzung ressortübergreifende Kohärenz herzustellen.
Die breite Zustimmung zur Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland bröckelt. Ohne eine mutige und grundlegende Reform droht diesem Politikfeld ein fortschreitender Bedeutungsverlust– gerade in einer Zeit, in der die strategische Mitgestaltung globaler Herausforderungen noch relevanter geworden ist. Das BMZ hat es in der Hand – und in der neuen Legislaturperiode die Gelegenheit dazu. Vielleicht ist es aber auch die letzte Chance, um die deutsche EZ als zukunftsfähiges und eigenständiges Politikfeld zu erhalten.
Das internationale und europapolitische Umfeld Deutschlands verändert sich drastisch. Dies erfordert auch ein Umdenken in der deutschen Europapolitik. Für Deutschland wird die EU als schlagkräftige Handlungsgemeinschaft noch wichtiger. Sie sollte zu einer wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Lebensversicherung fortentwickelt werden. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD nehmen die künftigen Regierungsparteien für Deutschland eine mit Pragmatismus praktizierte Führungsrolle in der Europapolitik in Anspruch. Um dieses Ansinnen mit Leben zu füllen und jene Schlüsselpolitiken voranzubringen, die für die Selbstbehauptung der Europäer zentral sind, sollte die Bundesregierung eine Führung anbieten, die sich durch eine verbesserte europapolitische Koordination auszeichnet, in eine erweiterte Partnerschaftsstrategie eingebettet ist und die Handlungsfähigkeit der Union insgesamt stärkt.
This Working paper draws on the emerging literature that has established that the employment rates and the earnings of men and women start to diverge once they have children, with women’s labour market performance deteriorating, while that of men’s left unaffected or even improving. This phenomenon has been dubbed the motherhood penalty (or the child penalty). The size of the penalty is affected by the choices parents make as regards employment and childcare, which in turn are affected by gender norms, instilled in women and men early in life, but also by public policies aiming to establish a better work-life balance and help working mothers and fathers combine bringing up a child with pursuing a career. The paper reviews cultural norms and institutional arrangements as potential determinants of mothers’ employment in two polar cases: Greece (where female employment is low, and child penalties large) compared to Norway (where female employment is high, and child penalties are virtually non-existent). The paper concludes with a list of policy recommendations, inspired by our understanding of the gradual emergence of family-friendly work-life policies in Norway, and informed by our awareness of constraints facing policy makers in Greece.
Read here in pdf the Working paper by: Manos Matsaganis, Head, Greek and European Economy Programme, ELIAMEP; A. G. Leventis Foundation Senior Research Fellow; Professor, Polytechnic University, Milan; Tone Fløtten, Senior Researcher, FAFO Institute for Labour and Social Research, Oslo; Chrysa Papalexatou, Research Fellow, Greek and European Economy Programme, ELIAMEP; European Institute, London School of Economics; Daphne Nicolitsas, Research Associate, Greek and European Economy Programme, ELIAMEP;
Assistant Professor, University of Crete and Bjorn Dapi, Researcher, FAFO Institute for Labour and Social Research, Oslo.
Die am DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches
Panel (SOEP) sucht zum 1. Juni 2025
zwei studentische Hilfskräfte (w/m/div)
(für 10 Wochenstunden)
Black Economic Empowerment (BEE) is a policy that aims to empower previously disadvantaged individuals and decrease racial economic inequality in South Africa. As the program puts reformation pressure on firms, it might strongly influence firm performance. This article examines how BEE affects turnover, profits, and labour productivity of firms listed on the Johannesburg Stock Exchange (JSE). We use an extensive dataset covering a major share of listed firms between 2004 and 2019. The analysis employs fixed-effects regressions and the system GMM approach to account for endogeneity. Subsample analyses are used to account for heterogeneity in BEE scores. Overall, we find that BEE tends to have a small positive impact on firms’ turnover, a positive but not robust impact on labour productivity, and no impact on profits. Larger JSE-listed firms drive the positive effect on turnover. We conclude that BEE had a slightly positive effect on large JSE firms in the best case but also did not harm JSE firms in the worst case. To increase the benefits of BEE, we propose that the policy should be further adapted to reduce the cost of compliance and focus on areas that enhance structural change in South African companies, like skills development.
Black Economic Empowerment (BEE) is a policy that aims to empower previously disadvantaged individuals and decrease racial economic inequality in South Africa. As the program puts reformation pressure on firms, it might strongly influence firm performance. This article examines how BEE affects turnover, profits, and labour productivity of firms listed on the Johannesburg Stock Exchange (JSE). We use an extensive dataset covering a major share of listed firms between 2004 and 2019. The analysis employs fixed-effects regressions and the system GMM approach to account for endogeneity. Subsample analyses are used to account for heterogeneity in BEE scores. Overall, we find that BEE tends to have a small positive impact on firms’ turnover, a positive but not robust impact on labour productivity, and no impact on profits. Larger JSE-listed firms drive the positive effect on turnover. We conclude that BEE had a slightly positive effect on large JSE firms in the best case but also did not harm JSE firms in the worst case. To increase the benefits of BEE, we propose that the policy should be further adapted to reduce the cost of compliance and focus on areas that enhance structural change in South African companies, like skills development.