Die Türkei ist nicht nur ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Kraftfahrzeuge, sie exportiert zugleich in bedeutendem Umfang Automobile und diverse Komponenten nach Deutschland. Durch ihre Einbindung in die deutschen Lieferketten tragen türkische Zulieferer maßgeblich zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie bei. Allerdings sieht sich die türkische Autoindustrie mit komplexen wirtschaftlichen, technologischen und geopolitischen Herausforderungen konfrontiert: Handelshemmnisse, Verschärfung des internationalen Wettbewerbs, makroökonomische Ungleichgewichte. Diese Herausforderungen gewinnen nun auch für die deutsche Automobilwirtschaft und Sicherheitspolitik an Relevanz – bergen sie doch sicherheits- und geoökonomische Risiken und könnten die deutsch-türkische Verflechtung schwächen. Türkische Autohersteller und Regierungsvertreter reagieren auf die genannten Herausforderungen mit einer strategischen Neupositionierung hin zu Digitalisierung und Elektrifizierung. Daraus ergeben sich neue Kooperationschancen mit Deutschland.
Die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Reformen dienen dem Ziel, die Herrschaft des saudischen Kronprinzen Muhammad Bin Salman langfristig zu festigen. Bin Salman zentralisiert die Entscheidungsfindung in seiner Person und kontrolliert die gesamte Politik des Landes. Der neue Autoritarismus des Kronprinzen ist weitaus durchgreifender und kompromissloser, als es in Saudi-Arabien bis 2015 der Fall war. Von Beginn an setzte Bin Salman auf einen ausgeprägten saudischen Nationalismus, den viele Beobachter als »Saudi-First-Politik« beschreiben. Aus Sicht des Kronprinzen ist eine soziale und kulturelle Liberalisierung Grundvoraussetzung für das Gelingen seiner Wirtschaftsreformen und damit für das langfristige Überleben des Königreichs und der Herrscherfamilie. Die Reformen zeitigen nur begrenzten Erfolg, denn trotz wirtschaftlicher Belebung bleibt Saudi-Arabien unverändert von seinen Öleinnahmen abhängig.
Moderne Streitkräfte sind enorm abhängig von Softwareprodukten. Diese sind das Ergebnis komplexer Geflechte aus Software-Anbietern, Dienstleistern, Softwarekomponenten und weiteren Unternehmen, die zusammen die Software-Lieferkette bilden. Bei »herkömmlichen« Cybersicherheitsvorfällen verschaffen sich Bedrohungsakteur:innen in der Regel direkt Zugang zu ihrem Ziel. Im Gegensatz dazu haben Risiken der Software-Lieferkette ihren Ursprung an einer vorgelagerten Stelle der Lieferkette und erzeugen dann an anderer Stelle einen Effekt – häufig bei den Endnutzer:innen. Streitkräfte sind besonders anfällig für diese Risiken. Vorfälle im militärischen Bereich, bei denen die Software-Lieferkette eine Rolle spielte, haben militärische Betriebsabläufe unterbrochen oder böswilligen Akteuren Wirtschaftsspionage, politische Spionage und Sabotage ermöglicht. Der Bundespolitik und der Bundeswehr stehen mehrere Maßnahmen zur Verfügung, um die Streitkräfte vor den Auswirkungen der Risiken der Software-Lieferkette zu schützen. Dabei müssen Entscheidungsträger:innen zunächst für unterschiedliche Einsatzbereiche von Software ein angemessenes Schutzniveau festlegen, um die Balance zu wahren zwischen dem Schutz vor den Risiken auf der einen und Funktionalität, Kosten und Einsatzgeschwindigkeit auf der anderen Seite. Die Bundesregierung und die Bundeswehr sollten einerseits Maßnahmen ergreifen, um einen bewussten Umgang der Streitkräfte mit den Risiken der Software-Lieferkette zu ermöglichen und sich selbst zu schützen; andererseits sollten sie Software-Anbieter dazu bringen, die Angreifbarkeit ihrer Produkte zu reduzieren. Durch die Kombination beider Ansätze kann diese mögliche Bedrohung in Schach gehalten werden.