Die Pole-Position in Japan geht an Lewis Hamilton (Mercedes). Hinter ihm nehmen Valtteri Bottas und Max Verstappen den Formel-1-GP am Sonntag (7.10 Uhr) in Angriff. Ferrari verpokert sich mit den Reifen!
Qualifikation 1. Teil (18 Minuten)1. Hamilton 1:28,702
2. Vettel
3. Bottas
4. Verstappen
5. Räikkönen
6. Leclerc
7. Grosjean
8. Ricciardo
9. Ocon
10. Gasly
11. Magnussen
12. Sainz
13. Pérez
14. Hartley
15. Stroll 1:30,317
-------------------------------
16. Hülkenberg 1:30,361
17. Sirotkin
18. Alonso
19. Vandoorne
20. Ericsson 1:31,213
***********
Qualifikation 2. Teil (15 Minuten)1. Bottas 1:27,987
2. Hamilton
3. Vettel
4. Räikkönen
5. Verstappen
6. Ocon
7. Pérez
8. Grosjean
9. Gasly
10. Hartley 1:29,848
--------------------------
11. Leclerc 1:29,864
12. Magnussen
13. Sainz
14. Stroll
15. Ricciardo
****
Qualifikation Pole-Kampf (12 Minuten)1. Hamilton 1:27,760
2. Bottas 1:28,059
3. Verstappen
4. Räikkönen
5. Grosjean
6. Hartley
7. Gasley
8. Ocon
9. Vettel
10. Pérez
********
STRAFEN:
Ocon 3 Strafplätze (zu schnell unter roter Flagge).
********
SO STARTEN SIE(Sonntag 7.10 Uhr, MEZ (TV live)
1. Reihe:
Hamilton – Bottas
**
2. Reihe:
Verstappen – Räikkönen
**
3. Reihe:
Grosjean – Hartley
**
4. Reihe:
Gasly – Vettel
**
5. Reihe:
Perez – Leclerc
**
6. Reihe:
Ocon – Magnussen
**
7. Reihe:
Sainz – Stroll
**
8 Reihe:
Ricciardo – Hülkenberg
**
9. Reihe:
Sirotkin – Alonso
**
10. Reihe:
Vandoorne – Ericsson
Mit «Barcelona» und Freddie Mercury im Duett wurde sie weltberühmt, nun ist die spanische Sopranistin Montserrat Caballé im Alter von 85 Jahren gestorben.
Die spanische Opernsängerin Montserrat Caballé ist tot. Wie die spanische Zeitung «El Mundo» berichtet, starb die legendäre Sängerin im Alter von 85 Jahren am Samstagmorgen in Barcelona. «Sie starb diese Nacht im Spital Sant Pau», sagte ein Spitalsprecher gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. Die Operndiva lag seit zwei Wochen im Spital. Sie war wegen eines Blasenproblems eingeliefert worden.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bedauerte auf Twitter die «traurige Nachricht». «Eine grosse Botschafterin unseres Landes ist gestorben. Montserrat Caballé, ihre Stimme und ihre Sanftmut werden aber immer bei uns bleiben», schrieb der Sozialist.
Die Totenwache findet am Samstag statt, Caballés Bestattung ist für Montag geplant, teilten die Behörden in Barcelona mit.
Seit Jahren im RollstuhlDie legendäre Sängerin hatte seit Jahren gesundheitliche Probleme. Nach einem Sturz vor sechs Jahren konnte die damals 79-Jährige kaum noch gehen und war auf einen Rollstuhl angewiesen. Zuletzt trat die zweifache Mutter nur noch sitzend auf.
«Barcelona» mit Freddie Mercury machte sie weltberühmt
Montserrat Caballé galt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. In Erinnerung bleibt sie vor allem mit dem Lied «Barcelona», das sie 1987 mit Queen-Sänger Freddie Mercury aufnahm und auf einem gleichnahmigen Album veröffentlichte.
Für die Olympischen Sommerspiele in Barcelona 1992 wurde der Song nochmals als Single herausgebracht, wenige Monate nach Mercurys Tod und wurde als Olympia-Hymne weltberühmt.
Ballade mit GotthardUnvergessen bleibt auch Caballés Zusammenarbeit mit der Schweizer Rockband Gotthard. 1996 nahm sie an der Seite von Sänger Steve Lee (†47) die Ballade «One Life, One Soul» auf.
Die am 12. April 1933 in Barcelona in der Nähe des Gebirgszuges Montserrat geborene María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé i Folch galt für viele als die letzte grosse Operndiva. Während ihrer langen Karriere stand die Sängerin über 4000 Mal auf der Bühne. Ihren ersten Auftritt hatte sie 1956 in Basel mit der Oper «La Bohème». (kin/brc)
Bald können sich iPhone-Besitzer noch besser ausdrücken: Mit dem neuen iOS-Update vergrössert sich die Emoji-Vielfalt um Dutzende Elemente.
Die Tage werden kürzer und kälter: Noch vor dem Winteranfang bringt Apple mit dem nächsten Update des iOS-Betriebssystems (auf die Version 12.1) mehr als 70 neue Emojis auf seine Geräte. Unter anderem ein vor Kälte blau angelaufener und schon teilweise vereister Kopf.
Die anderen Emojis haben nicht direkt mit der kalten Jahreszeit zu tun, werden aber ebenfalls viel Freude bereiten. Bei den Tieren kommt jetzt etwa der Schwan, das Lama, der Waschbär, das Känguru und die fliegende Ameise. Bei den Smileys sind endlich auch Menschen mit Glatze vertreten.
Auch das Repertoire der Freizeitaktivitäten wird erweitert: Nun kommen auch Tennis-Fans, Frisbee-Spieler und Skateboarder auf ihre Kosten. Und – für und Schweizer ganz wichtig – mit einem Wanderschuh auch die Berggänger. (rey)
Das SBB-Management will zentrale Aufgaben der Instandhaltung auslagern. Die Gewerkschaften sind alarmiert.
Wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet, plant die SBB eine Radikal-Kur. Ein internes Papier, das der Zeitung vorliegt, enthüllt: Die Bahn will ausgerechnet die wichtigen Instandhaltungsaufgaben an private Firmen auslagern.
Das Strategiepapier namens «Beauftragung Dritte» stammt vom Juni 2018. Die Pläne der Infrastruktur-Division der SBB sehen offenbar vor, nicht nur Arbeiten an der Farbahnerneuerung auszulagern, sondern die gesamte Verantwortung dafür in die Hände privater Firmen zu geben. Das könnte laut der «Schweiz am Wochenende» die Hälfte der Arbeiten betreffen – das betrifft rund 100 Kilometer Fahrbahn.
Gewerkschaften sind alarmiertDie SBB bestätigte auf Nachfragen der Zeitung die Pläne. Bis 2025 soll die «externe Vergabe mit Ausführungsverantwortung» von bisher sechs Prozent auf 50 Prozent steigen. Die Bahn wünsche sich mehr Wettbewerb. Stellen sollen nicht gestrichen, sondern «umverteilt» werden. Doch im Strategiepapier ist offenbar auch von einer «Stellenreduktion» die Rede.
Die Gewerkschaften sind alarmiert. Denn die SBB-Mitarbeiter sind auch an anderen Stellen von Umstrukturierungen und Sparprogrammen betroffen. Die Infrastruktur-Division hat laut «Schweiz am Wochenende» innerhalb der vergangenen zwei Jahre mehr als 380 Stellen abgebaut. Die Gütersparte SBB Cargo plant, rund 800 Stellen zu streichen. Die Abbauwelle könnte bis im Jahr 2020 konzernweit um die 1400 Jobs kosten, während parallel kräftig in die Digitalisierung und die Automatisierung investiert wird (BLICK berichtete). (kin)
Tokio – Tokios berühmter Fischmarkt Tsukiji, einer der grössten der Welt, hat nach 83 Jahren den Betrieb eingestellt. Ein letztes Mal wechselten am Samstag dort Thunfische und andere Meerestiere den Besitzer.
Dies geschah, bevor der Markt am 11. Oktober in neue Hallen auf einer künstlichen Insel im nahe gelegenen Stadtteil Toyosu umzieht. Die alten Hallen sollen abgerissen werden und für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio Platz schaffen für neue Häuser und breite Strassen.
Rund 900 in Tsukiji tätige Firmen werden bis zum Umzug kommende Woche ihr Geschäft ruhen lassen. Eigentlich sollte der Markt schon vor zwei Jahren umgezogen sein, doch musste der Untergrund des neuen Geländes in Toyosu wegen hochgradiger Verseuchung mit Umweltgiften wie Benzol und Arsen zunächst saniert werden. Dort stand früher eine Gasfabrik.
1700 Tonnen Fisch pro TagVon der Scholle bis zum Blauflossenthunfisch: Tsukiji bot über all die Jahrzehnte alles, was das Herz von Fischliebhabern höher schlagen lässt. Rund 1700 Tonnen wurden hier tagtäglich umgeschlagen, bevor die Fische in den unzähligen Sushi-Restaurants des Archipels landen. Doch die traditionsreichen Hallen sind in die Jahre gekommen.
Ein Hauch von Wehmut hing denn auch in der Luft, als die Fischhändler ein letztes Mal zur Thunfisch-Versteigerung die begehrten Tiere in der kalten Morgenluft in Augenschein nahmen. Nun ist das geschäftige Treiben auf dem altehrwürdigen Markt zu Ende - und damit auch ein Stück Tokioter Stadtgeschichte.
Künftig können Touristen aus aller Welt die Thunfischauktionen in Toyosu hinter einer Glaswand von einer Aussichtsplattform aus beobachten. In Tsukiji konnten nur höchstens 120 Gäste täglich den Auktionen beiwohnen. Die Versteigerungen beginnen auch künftig um 04.30 Uhr morgens und dauern eine Stunde. (SDA/koh)
Der Regen ist in Suzuka angekommen. Mit einem unheimlichen Wind. Nach 15 Minuten störte er den letzten Galopp vor der Qualifikation um 8 Uhr MEZ (TV live) für knapp 30 Minuten. Dann machte Hamilton wieder einmal alles klar – Bestzeit vor Vettel, Räikkönen und Verstappen.
Vettel lag diesmal nur 0,116 hinter Hamilton. Der Deutsche über das für viele heikle Thema einer Stallorder: «Mercedes beherrscht alle Situationen perfekt. Und bei uns müssen sie das Team fragen!» Eine klare Aussage.
Hamilton vor seiner 80. PoleDas Trainingsduell zwischen WM-Leader Lewis Hamilton (33, Mercedes) und Sebastian Vettel (31, Ferrari) steht diese Saison 7:5 für den Briten (8:5 nach Siegen). Hamilton jagt seine 80. Pole, Vettel seine 56. Unter normalen Umständen könnten die Silberpfeile zum 56. Mal beide Autos in die erste Startreihe stellen!
Schlägt Sauber wieder zu?
Alfa Sauber versucht den Coup vor einer Woche in Sotschi zu wiederholen. In Russland starteten beide Hinwiler Boliden aus den Top Ten. Zuletzt gelang dies in China 2015.
Selbst mit den Positionen 12 und 16 zeigten Leclerc und Ericsson erneut, dass der C37 endgültig im Mittelfeld angekommen ist. Selbst Renault-Teamchef Cyril Abiteboul sagt: «Momentan ist Sauber stärker als wir!» Die Schweizer haben dieses Jahr schon in 10 der 16 Rennen gepunktet.
Hülkenberg – Crash!Im dritten Training erwachte zwar Sainz (9.) im Renault, doch Teamkollege Hülkenberg (15.), seit 151 Rennen ohne Podestplatz, flog in der dritten Kurve in die Reifenmauer – der erste Formel-1-Crash in Suzuka dieses Jahr!
Wenn es keine Überraschung mehr gibt, hat es Brett Kavanaugh (53) geschafft: Die bisher unentschlossenen Senatoren haben sich offenbar für Trumps umstrittenen Richterkandidaten entschieden. Für den US-Präsidenten ist das ein grosser Erfolg.
Der Richter-Showdown ist entschieden: Brett Kavanaugh (53) wird heute Samstag vom US-Senat als neuer Richter des Obersten Gerichtshofs bestätigt. Trumps Supreme-Court-Kandidat hat die nötigen Stimmen beisammen.
Die Wackelkandidaten auf Seiten der Republikaner, Jeff Flake und Susan Collins, haben am Freitag ihre Unterstützung für Kavanaugh verkündet. Zuvor sicherte zudem der demokratische Senator Joe Manchin Trumps Richterkandidat seine Stimmte zu. Darum nützt es den Kavanaugh-Gegnern auch nicht, dass sich die Republikanerin Lisa Murkowski als einzige ihrer Partei gegen Kavanaugh aussprach.
Kavanaugh überstand hitzige Wochen
In den vergangenen Wochen war Kavanaugh zur meist diskutierten Personalie des Landes geworden. Mehrere Frauen haben den konservativen Richter des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Die Spannungen im Land erreichten am Donnerstag vor einer Woche ihren Höhepunkt, als die kalifornische Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford vor dem Justizausschuss des Senats gegen Kavanaugh aussagte. Dieser wehrte sich mit einer Wutrede und bezeichnete die Anhörung teils schreiend, teil schluchzend, als «nationale Schande».
Seither haben sich die Gemüter keineswegs beruhigt: Das FBI führte innert fünf Tagen eine limitierte Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe durch. Dabei wurden keine stichfeste Beweise gegen Kavanaugh gefunden. Die Demokraten monierten anschliessend, dass die Republikaner zu wenig Zeit für eine ausreichende FBI-Untersuchung gewährt haben. Am Donnerstag kam es zu Protesten in Washington, wobei Hunderte Personen festgenommen wurden. Darunter auch die berühmte US-Schauspielerin Amy Schumer und das Model Emily Ratajkowski.
Trumps Triumph gefällt seinen Anhängern
Für Donald Trump (72) ist die bevorstehende Bestätigung Kavanaughs durch den US-Senat ein grosser Sieg. Der US-Präsident hat von Anfang an zum umstrittenen Richter gehalten. Mit Kavanaugh gelingt es Trump, den Obersten US-Gerichtshof auf Rechtskurs zu bringen. Das gefällt seinen Anhängern.
Trump schickte am frühen Freitagabend einen triumphierenden Tweet ab. Der US-Präsident schrieb: «Ich bin sehr stolz auf den US-Senat, weil er «JA» gestimmt hat und so die Ernennung von Richter Brett Kavanaugh vorantreibt!»
Jakarta – Bei den jüngsten Erdbeben in Indonesien ist das Verschwinden einer Siedlung der Stadt Palu auf der Insel Sulawesi auf einem Satellitenvideo festgehalten worden. Auf den am Samstag veröffentlichten Aufnahmen ist die Verflüssigung des Bodens klar zu erkennen.
«Häuser und Gebäude sind vom Schlamm verschluckt worden. Nun arbeiten Such- und Rettungstrupps in dem Gebiet», sagte Sutopo Nugroho, Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes in der Nacht auf Samstag.
Nach Darstellung der Behörden sind in Palu im Ortsteil Balaroa nach den Beben am 28. September rund 1000 Häuser und möglicherweise ebenso viele Bewohner in einer Art Erdloch verschwunden. In zwei Teilen der 350'000-Einwohner-Hafenstadt Palu hatte die Erde nicht nur gebebt, sondern sich auch noch in einen Brei verwandelt - ein Phänomen, das als Bodenverflüssigung bekannt ist.
Bis Samstagmorgen hat sich die Zahl der Toten durch das Erdbeben auf 1658 erhöht. Mindestens 683 Menschen werden noch vermisst. (SDA/koh)
Auf einem Militärstützpunkt bei Verzasca TI sind der Schweizer Armee 1500 Pistolen- und Sturmgewehrpatronen abhanden gekommen. Die Militärjustiz ermittelt.
Einsatz der Militärpolizei in der Tessiner Magadinoebene: In der Zivilschutzanlage unter dem Schulzentrum Riazzino soll Munition spurlos verschwunden sein. Dies berichtet «20 Minuten» und verweist auf einen anonymen Hinweis. Auf dem Militärstützpunkt befinden sich aktuell Angehörige der Sanitätsschulen 42 der Schweizer Armee.
Am Mittwoch und Donnerstag seien bei der Schule mehrere Fahrzeuge der Militärpolizei gesichtet worden. Armeesprecher Daniel Reist bestätigt den Vorfall: «Es handelt sich um rund 1500 Pistolen- und Sturmgewehrpatronen, die vermisst werden», sagt Reist. Die Militärpolizei und der militärische Untersuchungsrichter hätten ihre Arbeit aufgenommen. (nim)
Hongkong – Die Verweigerung einer Aufenthaltsbewilligung für einen Journalisten der «Financial Times» durch die Behörden in Hongkong hat in der Region starke Kritik und Besorgnis ausgelöst. Dies teilte die Zeitung in der Nacht auf Samstag mit.
Die Behörden hätten die Erneuerung des Arbeitsvisums für ihren Mitarbeiter Victor Mallet abgelehnt, wie es hiess.
«Das ist das erste Mal, dass wir eine solche Situation in Hongkong beobachten. Uns wurde keine Begründung für die Ablehnung gegeben.» Mallet ist zudem Chef des Clubs ausländischer Korrespondenten (FCC) in der Stadt.
Vor zwei Monaten hatten Regierungsvertreter Chinas und Hongkongs die Ausladung des Aktivisten Andy Chan von einer Veranstaltung des FCC gefordert, der sich für die Unabhängigkeit der Finanzmetropole von der Volksrepublik einsetzt.
China hat Hongkong 1997 von Grossbritannien zurück erhalten und gewährt dort weitaus mehr Freiheiten als in anderen Teilen der Volksrepublik, pocht aber auf die Einheit des Landes. Der FCC nannte die Entscheidung zu Mallet «extrem selten, wenn nicht beispiellos.»
Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte die Behörden von Hongkong auf, den Bescheid rückgängig zu machen. Die Ausländerbehörde erklärte, sie äussere sich nicht zu Einzelfällen. Ein Sprecher des US-Generalkonsulats in der Stadt nannte den Vorfall zutiefst besorgniserregend. Mallet arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Journalist und Auslandskorrespondent, zunächst für die Nachrichtenagentur Reuters, später für die «Financial Times».
Dem Einbrecher, der 2016 die tschechische Weltklasse-Tennisspielerin Petra Kvitova (WTA 4) mit einem Messer verletzt hatte, drohen bis zu zwölf Jahre Haft.
Genugtuung für die zweifache Wimbledonsiegerin Petra Kvitova. Dem Einbrecher, der vor knapp zwei Jahren die tschechische Weltklasse-Tennisspielerin mit einem Messer verletzt hatte, drohen bis zu zwölf Jahre Haft. Dies teilte ein Gerichtssprecher in der Stadt Brünn (Brno) am Freitag mit.
Der 33-Jährige war im Mai nach einem anonymen Hinweis festgenommen worden. Er soll vor knapp zwei Jahren in Kvitovas Haus im osttschechischen Prostejov eingedrungen sein.
Kvitova kämpfte sich zurückAls sich die heute 28-Jährige gegen den bewaffneten Eindringling wehren wollte, verletzte er sie mit dem Messer schwer an ihrer linken Hand. Alle fünf Finger an ihrer Schlaghand wurden verletzt - Ärzte fürchteten sogar, Finger amputieren zu müssen.
Kvitova konnte fünf Monate lang nicht spielen. Die Tennisspielerin kämpfte sich aber zurück. Derzeit ist sie die Nummer vier der Weltrangliste. Nach dem Einbruch war die zweifache Wimbledon-Gewinnerin auf Platz 29 abgerutscht. (SDA)
Ein Hauch von Staatsbesuch auf der Wiesn: Die 70-jährige Hillary und der 72-jährige Bill Clinton haben am Freitag das Münchner Oktoberfest besucht.
Während die USA über Trumps Richterkandidaten Brett Kavanaugh (53) debattiert, feiert die Verliererin des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 in einem Münchner Bierzelt: Hillary Clinton ihr Ehemann, der frühere US-Präsident Bill Clinton, kamen am Abend im beliebten Käfer-Zelt am Münchner Oktoberfest an.
Das ehemalige Präsidentenpaar fuhr mit einer grossen Eskorte vor. Die Beiden stiegen aus einem schwarzen, verdunkelten Wagen und winkten kurz, bevor sie hinter einer Absperrung und dann im Zelt verschwanden.
Bill in Lederhosen, Hillary ohne TrachtDrinnen wurde dann gewissermassen fürstlich gefeiert. Bill Clinton trug Lederhosen und sass mit einer Mass Bier in der Hand neben Gloria Fürstin von Thurn und Taxis. Der Ex-Präsident der USA zeigte sich gut gelaunt, lachte und umarmte Wiesn-Besucherinnen. Seine Frau verzichtete auf die bayerische Tracht und kam im rot-gemusterten Blazer.
Ex-US-Präsident Barack Obama, den Hillary Clinton im Amt beerben wollte, hatte zudem angekündigt, die Wiesn nach dem Ende seiner Amtszeit besuchen zu wollen. «Ich bin noch nie beim Oktoberfest in Deutschland gewesen, das heisst: Ich muss nochmal wiederkommen. Wahrscheinlich macht es mehr Spass, wenn ich kein Präsident mehr bin», sagte er 2016. Entsprechende Einladungen der Wiesn-Wirte und von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter nahm er aber bisher nicht wahr. (SDA/nim)
Halb Afrika ist aus dem Häuschen, weil unser Bundespräsident in New York auf einem Randstein sass und in seinen Notizen blätterte. Woher kommt es, dass die Schweiz die unkompliziertesten Politiker der Welt hat?
Alain Berset hat während der 73. Generalversammlung der Uno in New York ein wenig Zeit und nutzt sie, um frische Luft zu schnappen. Er setzt sich auf den Randstein und geht seine Notizen durch. Ein Agenturfotograf hält die Szene fest.
Hunderttausende, wenn nicht Millionen in aller Welt verblüfft dieses Foto. Denn wie es bald auf Facebook, Twitter, Instagram heisst: Alain Berset ist nicht irgendwer, sondern Schweizer Bundespräsident. Dass ein Staatenlenker so unkompliziert sein kann, sorgt vor allem in Afrika für ein Riesenecho. Was für ein Kontrast zu den eigenen Despoten, die sich bestenfalls schwer bewacht und in Kolonnen gepanzerter Luxuslimousinen auf die Strasse wagen! Eine Frau aus Kenia schwärmt von Berset: «Das Bild eines Mannes, der seiner Aufgabe verpflichtet ist und nicht seinem Status!»
In der Schweiz nimmt man den Vorgang – wenn überhaupt – achselzuckend zur Kenntnis. Volksnahe Minister und Präsidenten sind wir uns gewohnt. Wir treffen sie im Kino oder im Zug, vor dem Bundeshaus oder auf dem Märt.
Die Welt aber reagiert immer wieder mit masslosem Erstaunen: Wenn der einstige OSZE-Vorsitzende Didier Burkhalter auf dem Perron in Neuenburg mutterseelenallein auf den Zug wartet. Oder (ausgerechnet!) Verkehrsministerin Doris Leuthard keinen Sitzplatz findet und sich auf die Treppe eines SBB-Waggons setzt.
Warum ist die Schweiz auch hier ein Sonderfall?
Erstens funktioniert unser kleines Land nach dem Milizsystem. Der Bürger ist auch Politiker, der Politiker auch Bürger.
Zweitens beweisen wir der Welt, dass eine effiziente Terrorabwehr nicht nur aus schusssicheren Autos, messerscharfem Stacheldraht und gut trainierten Geheimdienstlern besteht, sondern vor allem aus einem offenen politischen System.
Drittens sind wir eine direkte Demokratie. Politiker können es sich nicht leisten abzuheben: Dann würden sie an der Urne unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Sie müssen sich dem Volk pausenlos erklären, ständig um seine Unterstützung werben.
Viertens ist bei uns kein Einzelner wirklich wichtig. In keinem Land der Welt ist die Macht derart breit verteilt wie in der Schweiz. Darum muss auch kein Brimborium um irgendjemanden veranstaltet werden.
Doch die Volksverbundenheit unserer Spitzenpolitiker ist nicht gottgegeben. In Schweden war die Situation bis vor 15 Jahren ähnlich. Dann wurde Aussenministerin Anna Lindh in einem Kaufhaus erstochen. Seither haben alle Minister einen Leibwächter.
Und: Registrierte die Bundespolizei 2002 in der Schweiz noch 105 Drohungen gegen Politiker, Richter oder öffentliche Personen, waren es fünf Jahre später bereits 1700! Das ist nicht einfach eine ungute Entwicklung, das ist der Weg in die Katastrophe. Wir sollten daher, bei allen politischen Differenzen, dieser wichtigsten Qualität unseres Landes Sorge tragen: dass sich hier weiterhin jeder und jede immer und überall frei und sicher bewegen kann!
BASEL - Wegen seiner rassistischen und antisemitischen Büchern wurde der Basler Jürgen Graf (67) in mehreren Ländern zu Knast verurteilt. Dann tauchte er ab. Nun ist der 67-Jährige zurück in Basel.
Jahrelang war Jürgen Graf (67) auf der Flucht vor der Schweizer Justiz. Der bekannte Holocaustleugner tauchte unter anderem in Russland ab. 1998 war er vom Bezirksgericht Baden wegen seiner kruden Thesen zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten verurteilt worden. Auch in Deutschland hätte er ein Jahr hinter Gitter gemusst. Dazu kam es nicht. Nun ist der 67-Jährige wieder zurück in seiner alten Heimat. BLICK hat ihn in einem Hotel in Basel aufgespürt.
Der Schreiber von Machwerken mit Titeln wie «Der Holocaust-Schwindel» ist ausgerechnet im Hotel der Mission 21 abgestiegen, das zu einem evangelischen Missionswerk gehört. Als BLICK ihn aufsucht, öffnet er in Unterwäsche die Tür, wirkt kränklich und verschlafen. Sagen will er nichts.
Graf, der die Vernichtungslager der Nazis gern als «Propaganda-Lüge» betitelte, drohte schon länger mit seiner Rückkehr in die Schweiz. Bereits 2014 gab er auf rechtsextremen Internetseiten an, dass seine Taten bald verjährt seien (SonntagsBlick berichtete): «Dann komme ich in die Heimat zurück.»
Kirche schmeisst Graf aus dem HotelAuch wenn der 67-Jährige juristisch nicht belangt werden kann, willkommen ist er nicht überall. Von BLICK auf den speziellen Gast angesprochen, reagiert der Verwaltungsrat des Hotelbildungszentrums 21 AG rasch: «Ich kann Ihnen mitteilen, dass die Anwesenheit von Herrn Graf nicht erwünscht ist und dass wir ihn somit als unerwünschten Gast betrachten», heisst es in einer Stellungnahme. Und weiter: «Seine Ansichten decken sich in keiner Weise mit dem Geist unseres Hauses und sind ein für uns absolutes No-Go.» Kurz darauf schmeissen die Kirchenleute Graf aus dem Hotel.
Auch sonst befindet sich der alternde Antisemit auf dem absteigenden Ast. Extremismusexperte Samuel Althof (62): «Die jungen Rechtsextremen wollen mit den Alten kaum etwas zu tun haben. Er bewegt sich vor allem unter anderen alten Holocaust-Leugnern. Es gelingt ihnen nicht, die Brücke zu den jungen Rechtsextremen zu schlagen.» Dementsprechend glaubt der Experte nicht, dass Graf in der Schweiz politisch aktiv werden will. Auch dürfte er von der Polizei genau beobachtet werden, so Althof.
Der gebeutelte HCD verschafft sich mit einem Sieg in der Westschweiz etwas Luft. Torhüter Lindbäck ist der beste Mann auf dem Eis.
Captain Andres Ambühl müsse da spielen, wo er gerade benötigt werde, sagte Arno Del Curto am Mittwoch in einem Interview mit BLICK. Die Absicht dahinter: Ambühl soll mit seinen Qualitäten die ins Stottern geratene Angriffsauslösung in Schwung bringen. Am Freitag erscheint sein Name in der offiziellen Aufstellung zwar in der Abwehr – aber das ist eine Propagandlüge. Ambühl nimmt neben Temporär-Center Shane Prince und Marc Wieser auf der Position des Flügelstürmers Platz. Im Powerplay steht Ambühl bald im Mittelpunkt des Geschehens, das 1:0 ist sein erster Saisontreffer.
Andere angekündigte Massnahmen wurden allerdings in die Tat umgesetzt: Perttu Lindgren wurde aus dem Spielbetrieb entfernt. Der finnische Mittelstürmer und MVP der vorletzten Saison soll mittels Aufbautraining wieder auf Vordermann gebracht werden. Und sein Landsmann Sami Sandell muss einen Knorpelschaden im Knie beheben lassen. Eine Prognose lässt sich wohl erst nach der notwendigen Operation erstellen, beim HCD geht man von einer Pause von mindestens vier Monaten aus.
Auf dem sportlichen Glatteis zeigen die Bündner nach den blutleeren Auftritten gegen die SCL Tigers und Fribourg erstmal ein anderes Gesicht. Von der einst typischen dynamischen Tempobolzerei ist man sehr weit entfernt, gefragt sind momentan aber vor allem andere Tugenden: Eine solide Defensive, geschicktes Puckmanagement und eine etwas variantenreichere Spielgestaltung. Mit Vollgas durch die Couloirs – dieses typische Davoser Stilmittel stellt die Gegner längst nicht mehr vor unlösbare Probleme.
Beim 2:0 in Lausanne profitiert der HCD allerdings auch von einer starken Torhüterleistung. Anders Lindbäck war zuletzt auch in die Kritik geraten, obwohl er als letzter Mann den Unzulänglichkeiten seiner (teilweise desolaten) Vorderleute ausgeliefert war. Gestern erinnert der schwedische Schlussmann an die bemerkenswert starke Vorstellung beim 2:1 vor Wochenfrist in Zug.
Der Sieg vor der heutigen Generalversammlung wird die Gemüter im Landwassertal erstmal etwas runterkühlen. Unter dem Eindruck der lamentablen Vorstellungen wurde teilweise bereits eine Systemkritik betrieben, die schon hysterische Züge aufwies.
Der grosse Befreiungsschlag ist dieser Erfolg (noch) nicht. Aber vielleicht ein Befreiungs-Schlägli. Für eine generelle Kurskorrektur muss der HCD auch Zuhause mal eine solide Leistung zeigen, in der Vaillant Arena waren die Bündner bisher besonders verwundbar. Die Partie heute gegen den EHC Biel ist darum eine echte Nagelprobe.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel726:10182. Bern723:11143. Tigers723:14124. ZSC714:13125. Zug722:19126. Ambri819:27107. Lugano619:2098.Lausanne719:2099. Fribourg717:22910. Genf713:19911. Davos714:22912. Lakers78:203
SAAS-ALMAGELL VS - Dominic Zurbriggen aus Saas-Almagell ist Zeichner und Illustrator. Zum vierten Mal ist er verantwortlich für den neuen «Papagallo & Gollo»-Band, der eben erschienen ist. «Auf dieses Werk bin ich besonders stolz, weil ich nur drei Monate Zeit hatte.»
In die Wiege gelegt wurde ihm sein Traumjob nicht. «Ich habe eine Detailhandelslehre gemacht, weil meine Eltern ein Sportgeschäft führen», sagt Dominic Zurbriggen (37), der den neuen, soeben erschienenen «Papagallo & Gollo»-Band «Quer dür d’Schwiiz» gezeichnet hat. Doch er wusste schon früh, dass er lieber seine künstlerische Ader ausleben wollte.
Bereits als Kind zeichnete er gerne und verschlang Comics von Asterix bis Tim & Struppi. Ein Kollege aus der Gewerbeschule gab dem Walliser schliesslich den Tipp mit der Kunsthochschule Epac in Saxon VS, wo er Illustration und Comic studierte, danach folgte ein Game-Lehrgang in Wien. Heute ist Zurbriggen als Illustrator und Zeichner selbständig.
«Das Internet ist ein Segen für mich»«Über Umwege lernte ich TJ Gyger (42) kennen, den Produzenten von ‹Papagallo & Gollo›, und wurde neuer Zeichner der Kinderlieblinge.» Auch Mundartrocker Gölä (50), Vater des Erfolgsprojekts, liefert Inputs und schickt ihm Skizzen.
Zurbriggen zeichnet nicht mehr wie früher auf Papier, sondern auf einem Profi-Tablet. Sein Studio liegt abgeschieden in einem Weiler bei Saas-Almagell VS. «Ohne digitale Möglichkeiten wäre diese Arbeitsweise unmöglich», sagt er, «das Internet ist ein Segen für mich. So kann ich mich mit anderen Künstlern austauschen». Dort verfügt er auch über ein spezielles, persönliches Testpublikum. «Die zwei Kinder meiner Schwester – eines davon ist mein Göttibub Jonas – sind sehr kritisch. Wenn ich sie hüte, nehme ich jeweils ein zweites Tablet mit und zeige ihnen meine ersten Entwürfe.»
«Ich durfte umsetzen, was mir persönlich gefällt»Das Schönste für ihn: «Ich musste keine Kompromisse machen und durfte umsetzen, was mir persönlich gefällt.» Der vorliegende Band ist der vierte aus seiner Hand. «Ich habe meinen Stil eingebracht, ohne die Charaktere entscheidend zu verändern. «Und ich durfte auch neue Figuren entwickeln. Auf dieses Werk bin ich besonders stolz, weil ich nur drei Monate Zeit hatte.» Für ihn steht fest: «Ich habe den tollsten Job, den ich mir wünschen kann.» Mehr über seine Arbeiten auf Instagram: @dominic_zurbriggen.
Der Multimillionär Jean-Claude Bastos sitzt in Angolas berüchtigtstem Gefängnis. Er soll das südafrikanische Land um Millionen geprellt haben. Der Schweiz-Angolaner wurde bei einer Routineanhörung verhaftet.
Angolas Justiz kennt keine Gnade. Seit Mitte September sitzt der Schweizer Geschäftsmann Jean-Claude Bastos (51) in Untersuchungshaft. Jetzt wurde der bereits 2011 in Zug verurteilte Wirtschaftsbetrüger auch noch in einen Brutalo-Knast verlegt! Der Multimillionär hockt im Hochsicherheitsgefängnis Viana in der Hauptstadt Luanda. Teilt sich die Zelle mit 32 Männern.
«Es ist eine gewalttätige und eklige Anstalt», sagt Bastos-Sprecher Mitchell Prather auf BLICK-Anfrage. Bastos hatte zuvor über gesundheitliche Probleme geklagt. Doch statt im Krankenzimmer befindet sich der Schweiz-Angolaner nun in dem Brutalo-Knast wieder, den Amnesty International und das US-Aussenministerium bereits mehrfach wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierten.
Angola um Millionen betrogenDem schillernden Financier wird vorgeworfen, den Staat Angola um Millionen geprellt zu haben. Seine Zuger Finanzgesellschaft Quantum Global sieht in der Verhaftung und Verlegung einen Einschüchterungsversuch der Behörden. In der Anstalt sässen vor allem Mörder und Vergewaltiger. Quantum protestiert gegen die Inhaftierung ihres Firmenchefs. «Er ist ja noch nicht mal verurteilt», sagt Prather. Eine Antwort der Behörden erwarten Bastos Anwälte am kommenden Mittwoch.
Die Verlegung ist der vorläufige Höhepunkt eines monatelangen Rechtsstreits. Mit Quantum Global war der Financier jahrelang für die Investments des milliardenschweren Staatsfonds zuständig. Doch der Fundo Soberano de Angola (FSDEA) kämpft mittlerweile erbittert gegen den Investor. Er wirft ihm vor, an einem mehrere Hundert Millionen Dollar schweren Betrugsversuch rund um Angolas Nationalbank beteiligt zu sein.
Dafür muss sich Bastos seit Anfang des Jahres wegen mutmasslicher Geldwäsche verantworten. Alle zwei Wochen musste er den Behörden Rede und Antwort stehen. Laut Quantum kooperierte er vollumfänglich. Dennoch sei er bei einer dieser Routineanhörungen verhaftet worden. Im Mai nahm ihm der Staat bereits den Pass weg, um eine mögliche Flucht zu verhindern.
«Paradise Papers» deckte Bastos Machenschaften aufBastos wurde bereits 2011 von einem Zuger Gericht wegen ungetreuer Geschäftsführung verurteilt. Im Zuge der «Paradise Papers»-Enthüllungen, die auf Daten einer Anwaltskanzlei auf den Bermudas zurückgehen, rückte er erneut in den Fokus des Fiskus. Bei der Verwaltung von drei Milliarden Dollar aus Angolas Staatsfonds soll er in die eigene Tasche gewirtschaftet haben.
Bastos kassierte aus dem Fonds in weniger als zwei Jahren 90 Millionen Dollar an Gebühren und Dividenden. Die Mehrheit der Fonds-Gelder soll er nicht investiert, sondern auf Konten auf der Insel Mauritius parkiert haben. Zuvor hatte er sich jahrelang als Retter Afrikas dargestellt, der den Kontinent durch privatwirtschaftliche Initiativen vom Elend befreien wollte. Konsequenzen musste er als Freund der Familie des angolanischen Ex-Präsidenten José Eduardo dos Santos nicht fürchten. (BLICK berichtete)
Doch seit das Land von João Lourenço regiert wird, ist die frühere Elite um Ex-Präsident dos Santos in Ungnade gefallen. Der Skandal um Angolas Staatsmilliarden erreichte auch die Schweiz: Die Bundespolizei durchsuchte die Zürcher Büros von Bastos. Auch die Finanzmarktaufsicht (Finma) ermittelt. (BLICK berichtete)
BLICK: Michi Frey, Fenerbahce Istanbul hat rund 20 Millionen Fans. Können Sie überhaupt unerkannt durch Istanbul schlendern?
Michi Frey: Nein. Man erkennt mich an jeder Strassenecke. Aber das ist kein Problem, das gehört dazu. Ich posiere doch gerne für Fotos und verteile Autogramme. Die Leute sind total freundlich hier.
Die Popularität könnte mühsam werden, wenn es nicht läuft. Die Türken gelten als sehr leidenschaftlich.
(Lacht.) Gehen wir einmal davon aus, dass es immer gut läuft. Diese Leidenschaft spürt man überall, auch im Stadion. Jeder ist mit vollem Herzblut dabei. Fussball ist ihr Leben, und es macht mich stolz, ein Teil von Fener zu sein. Der Druck ist aber schon gross hier.
Sind Sie dem Druck gewachsen?
Sonst hätte ich nicht gewechselt. Ich habe mir grosse Ziele gesetzt, die ich erreichen will.
Welche?
Erfolg mit Fener und dass ich mittelfristig in die Nati aufgeboten werde. Das ist schon lange mein Ziel. Dafür arbeite ich hart.
Sie waren vor vier Jahren schon mal aufgeboten.
Ja, ich habe aber nicht gespielt. Und dann habe ich mich bei Lille verletzt.
Tönt, als laufe bei Ihnen zurzeit alles nach Wunsch.
Fenerbahce übertrifft alle meine Erwartungen. Der Klub, die Fans, das Team und der Trainer. Es ist fantastisch hier. Es passt perfekt.
Gar nicht mehr gepasst hat es am Ende beim FCZ. Sie haben sich geweigert zu spielen und so Ihren Abgang erzwungen...
... für meinen Abgang will ich mich entschuldigen. Bei allen FCZ-Fans und beim Verein. Ich hatte ein perfektes Jahr in Zürich mit dem Cup-Sieg und der Qualifikation für die Europa League. Nur der Abschied war alles andere als perfekt.
Und warum waren Sie derart sauer?
Weil ich aus den Medien erfahren habe, dass der FCZ die Verhandlungen mit Fener eingestellt habe und dass ich in Zürich bleiben soll. Dabei liefen die Verhandlungen seit einem Monat, man war sich eigentlich einig, und ich freute mich wahnsinnig. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass man mir die grosse Chance verbauen will und ich habe meinen Frust rausgelassen.
Sie sind sehr emotional.
Ich bin emotional. Ich bin wohl auch ein wenig verrückt. Aber das ist meine Art, meine Spielweise. Ich bin fussballverrückt und tue alles, damit ich meine Ziele erreiche. Schauen wir lieber nach vorne.
Verfolgen Sie den FCZ auch in der Türkei?
Sicher. Mit zahlreichen ehemaligen Mitspielern habe ich regelmässig Kontakt. Und ich kenne alle Resultate.
Dann haben Sie auch gesehen, dass dem FCZ Tore fehlen?
Ja, was soll ich sagen? Der FCZ wusste schon lange, dass ich ein Angebot habe (lacht). Was der FCZ aber in den letzten Spielen in der Europa League und der Meisterschaft bietet, ist doch sehr, sehr stark.
Was wünschen Sie Ihrem Ex-Klub?
Dass der FCZ diese Saison wieder einen Titel holen kann und dass er eine super Kampagne in der Europa League hinlegt.
In der Finalrunde könnte der FCZ auf Sie und Fener treffen?
Das wäre ein Traum! Ich würde gerne nach Zürich zurückkehren.
Wohnen Sie noch im Hotel?
Nein, ich habe ein schönes Zuhause gefunden.
Sie wohnen allein?
Ja, und bevor Sie fragen, ob ich mich einsam fühle. Es geht mir bestens. Meine Familie und Freunde kommen ab und zu zu Besuch. Und bin ich mal alleine, male ich gern. Das ist noch immer ein grosses Hobby von mir. Eine super Abwechslung, die mich erfüllt.
Sie werden nun viele neue Sujets haben. Istanbul soll ja malerisch sein.
Die Stadt ist unglaublich schön und unglaublich vielfältig. Die Altstadt mit den vielen tollen Restaurants.
Könnten Sie schon den Fremdenführer machen?
Nein. Obwohl ich mir mit Kollegen und meinem Bruder schon einiges angesehen habe. Aber ich bin hier, um mit Fener Erfolg zu haben, und nicht, um mir Sehenswürdigkeiten anzusehen.
BERN - Der Baustellen-Streit um Löhne, Arbeitszeiten und Rente mit 60 eskaliert vollends: Die Baumeister werfen den Gewerkschaften «Missbrauch der Sozialversicherungen» vor. Diese kontern: Die Baumeister würden bewusst Lohndumping fördern.
Die Branche ist unbarmherzig: Bauarbeiter schuften bei erdrückender Hitze und eisiger Kälte – und das stundenlang jeden Tag. Baufirmen stehen unter heftigem Kostendruck – auch wegen ausländischer Konkurrenz. Entsprechend hart wird seit jeher um die Arbeitsbedingungen gerungen.
Jetzt aber spitzt sich die Lage zu. Ende Jahr läuft der Landesmantelvertrag (LMV) aus. Gewerkschaften und der Baumeisterverband streiten, wie flexibel die Arbeiter auf den Baustellen eingesetzt werden dürfen und wie viel sie verdienen sollen.
Hinzu kommt ein Streit um die Rente mit 60. Die finanzierende Stiftung muss saniert werden. Aber wie? Auch hierüber herrscht Uneinigkeit.
Protestbrief an die GewerkschaftsbosseLetzten Mittwoch hat die bereits 17. Verhandlungsrunde um den LMV stattgefunden. Das Klima war vergiftet – derart, dass sich die Baumeister jetzt an die Präsidenten der Gewerkschaften wenden, die in den direkten Verhandlungen nicht dabei sind. Baumeister-Präsident Gian-Luca Lardi (49) wirft den Gewerkschaftsunterhändlern in einem Schreiben, das BLICK vorliegt, vor, sie wollten «systematischen und willentlichen Missbrauch unseres Sozialversicherungssystems» betreiben.
Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Unia, Nico Lutz (47), und andere hätten vorgeschlagen, dass anstelle einer flexibleren Arbeitszeitregelung die Arbeitslosenkasse die Bauarbeiter über die Wintermonate übernehmen müsse. Im Klartext: Der Steuerzahler soll die Kosten tragen, wenn Bauarbeiter im Winter nicht beschäftigt werden können.
Ein happiger Vorwurf, den die Baumeister im Protestschreiben mit einer Drohung abschliessen: «Wenn weiterhin solche Anstiftungsvorschläge für Sozialmissbrauch eingebracht werden sollten, sähen wir uns gezwungen, die Verhandlungen über einen neuen LMV vorübergehend zu sistieren.»
Mit Schlechtwetterversicherung abfedernUnia-Lutz dementiert. Man habe betont, dass die Saisonalität in der Baubranche zu einem gewissen Teil über die Schlechtwetterversicherung abgefedert werden könne, so wie das bereits geschehe.
Die Schlechtwetterentschädigung ist Teil der Arbeitslosenversicherung (ALV). Branchen, die vom Wetter abhängig sind, können bei wetterbedingten Arbeitsausfällen diese Versicherung in Anspruch nehmen.
Was für die Gewerkschaften jedoch nicht geht, ist eine von den Baumeistern geforderte Flexibilisierung der Arbeitszeit. «Damit würden 12-Stunden-Arbeitstage zum Normalfall. Das wäre ein Massaker an der Gesundheit der Bauarbeiter», sagt Lutz.
«Baumeister fordern Lohndumping-Artikel»Lutz wiederum greift die Baumeister beim Lohnschutz frontal an: Die Baumeister hätten in den Verhandlungen einen «Lohndumping-Artikel» gefordert. Damit bekäme der hiesige Lohnschutz «Löcher so gross wie Scheunentore», was allen seriösen Schweizer Firmen schaden würde.
Konkret sollen für «Praktikanten», die weniger als vier Monate angestellt sind, keine Mindestlöhne mehr gelten. «Praktikant ist kein definierter Begriff. Ausländische Firmen dürfen 90 Tage ohne Bewilligung in der Schweiz arbeiten. Sie könnten so über die ganze Auftragszeit nur noch mit angeblichen Praktikanten arbeiten, und es würde kein Mindestlohn mehr gelten», so Lutz.
Kontrolliert und geahndet werden könne das kaum. Mit verheerenden Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Baufirmen, warnt der Unia-Mann. «Diese könnten den Schirm zumachen.» Die Baumeister weisen diesen Vorwurf zurück. Man wolle einzig angehende Lehrlinge, Studenten und Quereinsteiger früher und einfacher in die Arbeitswelt integrieren.
Die Lage scheint aussichtslos. Und sie spitzt sich gefährlich zu. Die bereits geplanten Streiks auf den Baustellen ab Mitte Oktober können jetzt kaum mehr verhindert werden. Der Schweiz steht ein heisser Arbeitskampf bevor.
Brüssel/Rom – Die EU-Kommission hat Italien angesichts einer geplanten Neuverschuldung im kommenden Jahr von 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung eine «deutliche Abweichung» von der gemeinsamen Wirtschaftspolitik vorgeworfen. «Dies ist ein Grund zu ernsthafter Sorge.»
Dies schrieben Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis und Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici in einem am Freitagabend veröffentlichten Brief an die Regierung in Rom. Nur Stunden zuvor hatte Italien seine Haushaltsplanungen für die kommenden drei Jahre veröffentlicht. Auch EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte bereits angesichts der in Rom angepeilten höheren Neu-Verschuldung eine strenge Gangart gegenüber Italien angemahnt.
Nach den EU-Regeln ist das Land angesichts seines gewaltigen Schuldenbergs in Höhe von 2,3 Billionen Euro - mehr als 130 Prozent der Wirtschaftsleistung - dazu verpflichtet, besser zu haushalten. Italien ist die drittgrösste Volkswirtschaft der Eurozone.
Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte am Mittwochabend versucht, die Sorgen in Brüssel und an den Finanzmärkten zu zerstreuen. Für 2020 sei eine Neuverschuldung von 2,1 Prozent und 2021 von 1,8 Prozent geplant, sagte Conte. Zuletzt hatte die europakritische Koalition auch für 2020 und 2021 ein Minus von 2,4 Prozent angepeilt. Die Massnahmen im kommenden Jahr sollen das Wachstum ankurbeln.
Nach den Plänen der Regierung soll so die Staatsverschuldung bis 2021 auf 126,5 Prozent der Wirtschaftsleistung eingedämmt werden. Die Regierungsparteien Lega und Fünf-Sterne-Bewegung wollen teure Wahlversprechen wie ein Bürgereinkommen, Steuersenkungen und einen früheren Renteneintritt einlösen.
Dombrovskis und Moscovici bemängeln jedoch, dass die Finanzpläne der Regierung in Rom vorsehen, dass der Schuldenberg einem noch grösseren Prozentsatz der Wirtschaftsleistung entsprechen werde. Vereinbart sei jedoch genau das Gegenteil gewesen.