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Stiftung Wissenschaft und Politik
Updated: 1 day 17 hours ago

Über Widerstand und Einschüchterung in den USA

Fri, 14/03/2025 - 08:53
Bisher gibt es auffallend wenig Widerstand gegen US-Präsident Donald Trump. Ändert sich das gerade?

Energie zwischen Markt und Geopolitik: Der Fall LNG

Fri, 14/03/2025 - 01:00

Durch den Ukraine-Krieg und die Entscheidung, auf russisches Pipelinegas zu verzichten, wurde Flüssigerdgas (LNG) zu einem Hauptpfeiler der Energieversorgung Deutschlands und der EU. Die europäische Nachfrage hat die Globalisierung des LNG-Marktes beschleunigt und fördert zugleich Konzentration und neue Abhängigkeiten. Die USA und Katar sind die weltweit dominanten Akteure auf dem LNG-Markt. China spielt eine ambivalente Rolle, während Europa in hartem Wettbewerb mit asiatischen Abnehmern steht. Der Krieg hat die Fragmentierung der Weltordnung vorangetrieben und globale Governance im Energiesektor weiter erodieren lassen. LNG-Verträge spiegeln marktpolitische, aber auch geopolitische Präferenzen und neue Machtverhältnisse wider. Auch begünstigen sie Bilateralismus und Transaktionalismus zulasten multilateraler Kooperation. Mit der Entkopplung von Russland wurden Versorgungsrisiken nicht beseitigt, sondern verlagert. Die stärkere Abhängigkeit von den USA birgt Risiken für die EU und Deutschland: Größere Schwankungen bei Preis und Angebot drohen ebenso wie eine politische Instrumentalisierung der Abhängigkeit durch die Trump-Administration. Die neuen Marktbedingungen verdeutlichen, wie geschwächt die EU und Deutschland als energie- und klimapolitische Akteure sind. Sie müssen ihre Energiebeziehungen und ihre Diplomatie neu gestalten, um Tendenzen zum Bilateralismus, Asymmetrien bei Interessen und Präferenzen sowie Marktinterdependenzen zu begegnen. Die LNG-Partnerschaft mit den USA ist weiterhin nötig. Um geopolitischen Spannungen vorzubeugen und die Marktresilienz zu erhöhen, sind allerdings eine größtmögliche Diversifizierung der Lieferbeziehungen sowie multilaterale Ansätze wie eine Art LNG-Konzert der Mächte oder langfristig eine Wasserstoffallianz erforderlich.

The EU’s Raw Materials Diplomacy: Serbia as a Test Case

Wed, 12/03/2025 - 01:00

In July 2024, the European Union (EU) and the Serbian government signed a strategic raw materials partnership. For the EU, this cooperation represents an important step towards diversifying its supply chains and strengthening economic partnerships in its neighbourhood. Serbian President Aleksandar Vučić has a geopolitical interest in this cooperation, which he also wants to use to further consolidate his already extensive power domestically. The signing of the partnership agreement has triggered massive protests in Serbia. Critics fear that the implementation of the raw materials partnership could further undermine already fragile rule-of-law structures, as well as environ­mental and social standards. The case of Serbia illustrates that the EU can only exert limited influence on the country’s authoritarian government in a geopolitically tense context. However, it must strategically use its available leverage to mitigate the existing risks.

"Es braucht mehr strategische Kommunikation gegenüber China"

Mon, 10/03/2025 - 15:41
China hat es gerade leicht, sich als vernünftige Alternative zu den USA zu präsentieren. Europa muss darauf nun ausgewogen reagieren, sagt die Sinologin Nadine Godehardt.

Europas Handlungsfähigkeit in der Außen- und Sicherheitspolitik stärken

Mon, 10/03/2025 - 01:00

Seit der russischen Vollinvasion der Ukraine am 24. Februar 2022 lässt sich eine Ver­sicherheitlichung des auswärtigen Handelns der Europäischen Union (EU) beobachten. Institutionell betrachtet wird die Gemeinsame Außen- und Sicherheits­politik (GASP) zunehmend von der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) überlagert. Damit wird aber nicht das Problem der defizi­tären außen- und sicherheitspolitischen Handlungsfähigkeit gelöst. Im Gegenteil: Der Trend zur Ver­sicherheitlichung der EU-Außenpolitik lenkt von der längst überfälligen Reform zur Stärkung ebendieser außen- und sicherheitspolitischen Handlungsfähigkeit Europas ab. Um diese endlich zu verbessern, bieten sich zwei Optionen an: a) eine Europäi­sie­rung des europäischen Pfeilers in der Nato und b) eine Vergemeinschaftung der GASP und der GSVP.

Eine »Kurzfriststrategie Negativemissionen«: Politikoptionen für den Hochlauf von CO2-Entnahme

Fri, 07/03/2025 - 13:27

Die Rolle von Technologien zur dauerhaften Entnahme von Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal, CDR) wird im Rahmen der Erarbeitung eines neuen EU-Emissionsreduktionsziels für 2040 und einer deutschen Langfrist­strategie Negativemissionen intensiv diskutiert. Ergänzend zu diesen Langfriststrategien bedarf es einer Kurz­friststrategie, damit die Skalierung von Technologien für industrielles CDR gelingt. Bislang liegt der Fokus häufig auf einer konzeptionellen Diskussion darüber, welche Mengen an CDR im Netto-Null-Jahr benötigt werden. Zu wenig Beachtung findet die Frage, wie und mit welchem Vorlauf die ersten groß­skaligen CDR-Projekte überhaupt ent­stehen können. Einige Länder haben bereits kurz­­fristige Instrumente entwickelt, um einen ersten Investitionsschub in Technologien für industrielles CDR aus­zulösen. Eine ver­gleichende Bewertung dieser Ansätze zeigt mehrere umsetzbare Politik­optionen für eine gezielte CDR-Skalierung in der EU und Deutschland auf.

Trump-Rede im Kongress: "Wie eine Wahlkampfveranstaltung"

Wed, 05/03/2025 - 09:47
Die Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress war voll von "Übertreibungen, Unwahrheiten und Lügen."

Der politische Übergang in Syrien: Regionale und internationale Interessen

Wed, 05/03/2025 - 01:00

Am 8. Dezember 2024 wurde in Syrien das Assad-Regime durch eine von Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) angeführte Rebellenallianz gestürzt. Die Übergangsregierung unter Ahmad al-Sharaa steht nun vor immensen Herausforderungen – wirtschaftlich, ge­sellschaftlich und politisch. Noch hat sie auch nicht die Kontrolle über das gesamte Territorium des Landes errungen; jihadistische Gruppierungen wie der sogenannte Islamische Staat (IS) bleiben eine Bedrohung. Das Vorgehen einiger regionaler und internationaler Akteure birgt die Gefahr, Syrien zu destabilisieren bzw. den Übergangsprozess zu sabotieren. Auf jeden Fall wird durch diese externen Kräfte der Handlungsspielraum der neuen Machthaber abgesteckt. Die Interimsregierung hat Maßnahmen zur Auflösung der Milizen eingeleitet, Gespräche mit den kurdisch domi­nierten Syrian Democratic Forces (SDF) über deren Eingliederung in die neue syrische Armee begonnen und einen politischen Übergang angestoßen. Deutschland und seine Partner in der EU sollten eine inklusive politische Transition unterstützen und dazu beitragen, durch Sanktionserleichterungen den Weg für einen umfassen­den Wiederaufbau freizumachen. Dabei gilt es auch, geopolitische Spannungen um Syrien zu entschärfen, anstatt sie zu verstärken.

Die EU-Rohstoffpolitik: Testfall Serbien

Wed, 05/03/2025 - 01:00

Im Juli 2024 vereinbarten die Europäische Union (EU) und die serbische Regierung eine strategische Partnerschaft im Rohstoffsektor. Für die EU ist diese Kooperation ein wichtiger Schritt zur Diversifizierung ihrer Lieferketten und zur Stärkung wirt­schaftlicher Partnerschaften in ihrer Nachbarschaft. Serbiens Präsident Aleksandar Vučić hat ein geopolitisches Interesse an der Kooperation, die er auch dazu nutzen will, seine bereits umfassende Machtstellung im Inland noch auszubauen. Die Unterzeichnung der Vereinbarung hat in Serbien massive Proteste ausgelöst. Kritiker:innen befürchten, die Umsetzung der Rohstoffpartnerschaft könne die ohnehin fragilen rechtsstaatlichen Strukturen weiter untergraben, ebenso wie die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards. Der Fall Serbien zeigt, dass die EU in einem geopolitisch aufgeladenen Kontext die autoritäre Regierung des Landes nur begrenzt beeinflussen kann. Doch muss sie ihren Spielraum gezielt nutzen, um die Risiken einzudämmen.

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