VERNIER GE - Der weltgrösste Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan ist in der ersten Jahreshälfte 2018 organisch um 5,6 Prozent gewachsen.
Mit Aromen für Speisen und Getränke sowie Riechstoffen für Parfüms und Shampoos setzte der Genfer Konzern 2,67 Milliarden Franken um, in der Berichtswährung Franken sind das 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings verdiente er wegen den steigenden Rohstoffpreisen etwas weniger daran.
Vom Umsatz blieb 22,5 Prozent als Betriebsgewinn vor Amortisationen und Abschreibungen (EBITDA) übrig, im ersten Semester 2017 waren es noch 24,0 Prozent. Insgesamt stieg der Betriebsgewinn gegenüber dem Vorjahr damit geringfügig um 0,7 Prozent auf 601 Millionen Franken. Unter dem Strich verdiente Givaudan 371 Millionen Franken, das sind 3,4 Prozent weniger als in der Vergleichsperiode.
Reingewinn tiefer als erwartetMit diesen Zahlen hat Givaudan die Konsens-Schätzungen der Analysten bei Umsatz und EBITDA leicht übertroffen, beim Reingewinn aber verfehlt. Die von AWP befragten Experten erwarteten im Durchschnitt einen Umsatz von 2,65 Milliarden, einen EBITDA von 599 Millionen und einen Reingewinn von 381 Millionen Franken erwartet.
Weiter gingen die Analysten von einem organischen Wachstum von 5,7 Prozent aus. Noch im ersten Quartal hatte Givaudan die Erwartungen mit einem organischen Wachstum von 5,0 Prozent verfehlt.
Keine Anpassung bei den DividendenWachsen konnte Givaudan sowohl in der Division Riechstoffe als auch bei den Aromen. Mit Riechstoffen setzte der Konzern 1,22 Milliarden Franken um, ein Plus von 6,5 Prozent auf vergleichbarer Basis und bei den Aromen erhöhten sich die Erlöse um 4,9 Prozent auf 1,45 Milliarden Franken.
An den mittelfristigen Zielen hält Givaudan fest. Demnach streben die Genfer im Durchschnitt über den Zeitraum 2015 bis 2020 jährlich ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an und wollen damit das Marktwachstum übertreffen. Die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12 bis 17 Prozent liegen. Die bestehende Dividendenpraxis soll im Rahmen dieser Ziele beibehalten werden. (SDA)
Am Dienstagabend feierte «Mamma Mia!» in Zürich Vorpremiere. Eine gute Gelegenheit für die Mundart-Truppe Härz, sich gegenseitig die Mamis vorzustellen.
Heute ist es so weit: Genau zehn Jahre nach dem erfolgreichen ersten Teil kommt die Fortsetzung von «Mamma Mia!» in die Schweizer Kinos – erneut mit idyllischen Sommer-Szenen aus Griechenland und untermalt von den beliebten Evergreens der schwedischen Pop-Legenden Abba.
Bereits am Dienstagabend feierten drei von sechs Mitgliedern der höchst erfolgreichen Mundartpop-Formation Härz den Musicalfilm beim «Blick am Abend Movie Star», der Schweizer Vorpremiere in den Arena Cinemas Sihlcity in Zürich. Im Schlepptau hatten die Zürcherin Tabea Vogel, die Bernerin Isabelle Rettenmund und die Walliserin Deborah Seiler passend zum Filmtitel ihre «Mamma Mias», also ihre Mamis, die sich am besagten Abend das erste Mal gegenseitig kennenlernten. Das sei ein ganz spezieller Abend für sie alle, waren sich die sechs Frauen sofort einig.
Im weissen Austin durch die Gegend gecruistTabea Vogels Mutter, Edith Egolf-Tschanz, erzählte ihrer Tochter mit einem Leuchten in den Augen, wie sie 1973 im weissen Austin zum Abba-Hit «Waterloo» durch die Gegend gecruist war. Und die Tochter gab vor den Kolleginnen von Härz zu, den Schauspieler Pierce Brosnan schon «sehr sexy» zu finden.
Marcelin Andenmatten, Mami von Deborah Seiler, hatte in den Achtzigern in St. Niklaus VS im auffallenden Agnetha-Kostüm durch die Walliser Fasnacht gefeiert, wie sie erzählte. Ihre Tochter verdrückte später bei den sentimentalen Filmszenen das eine oder andere Tränchen – und war damit nicht die Einzige im Saal.
«Ein grosser Traum ist in Erfüllung gegangen»Isabelle Rettenmund und Mami Suzanne Bachmann teilen denselben Abba-Lieblingssong: «I Have A Dream». Das stolze Mami meint: «Schliesslich ist mit dem Album-Erfolg für Härz nun auch ein grosser Traum in Erfüllung gegangen.»
Eines war nach diesem Abend sicher: Die Härz-Damen sind mit ihren Mamis mindestens so härzig wie das Mutter-Tochter-Gespann Donna (Meryl Streep) und Sophie (Amanda Seyfried) in «Mamma Mia!».
Profitieren Sie jetzt: Exklusiv für BLICK-Leser gibts 10 Prozent Rabatt auf die «Härz»-CD. Statt Fr. 19.90 kostet sie nur Fr. 17.90! Bestellen Sie die CD online auf www.härzmusig.ch/blick mit dem Promotion-Code BLICK oder wählen Sie die Telefonnummer 044 533 67 32 (Ortstarif).
Zürcher Bauernkalender-Model Katja gönnt sich eine Picknick-Pause, Cher und Meryl Streep küssen sich und Nicole Berchtold steht kurz vor dem Hitzeschlag. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
New York – Nach dem überragenden Erfolg der Verfilmung des Comics «Black Panther» will der Marvel-Verlag nachlegen. Eine neue Comicserie namens «Shuri» soll sich um die gleichnamige Schwester von Königssohn T'Challa drehen, berichtete die Website «Bustle» am Mittwoch.
Schreiben soll die Geschichte die nigerianisch-amerikanische Comicautorin Nnedi Okorafor, die auch die «Black Panther»-Serie «Long Live the King» von 2017 verfasst hatte. Die neue Reihe soll bei Marvel voraussichtlich im Oktober erscheinen.
Der fast ausschliesslich mit schwarzen Schauspielern besetzte Superheldenfilm «Black Panther» aus dem Marvel-Kosmos brach nach seinem Start im Februar mehrere Kino-Rekorde. Chadwick Boseman spielt darin T'Challa, der im fiktiven, technologisch hoch entwickelten afrikanischen Staat Wakanda die Macht übernehmen will. Im Kampf um seine Herrschaft kann er sich in den Superhelden Black Panther verwandeln. Shuri entpuppt sich im Verlauf des Films als tragende Figur.
Der russische Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia wurden in Salisbury (GB) mit dem Nervengift Nowitschok attackiert. Nun hat die Polizei mutmassliche Täter identifiziert.
Dank dem Material von Überwachungskameras hat die britische Polizei offenbar mutmassliche Täter im Fall Skripal identifiziert, berichtet die britische Agentur «PA». Der russische Ex-Spion Sergej Skripal (67) und seine Tochter Julia (33) wurden im März mit Nowitschok vergiftet. Die Ermittler glauben nun, mehrere Russen seien an dem Anschlag mit dem Nervengift beteiligt gewesen. Nach einem Verdächtigen wird noch gesucht.
Gemäss einer Quelle aus Ermittlerkreisen habe man die Bilder der Kameras mit Listen von Leuten verglichen, die kurz vor dem Anschlag nach Grossbritannien eingereist sind. «Die Ermittler sind sich sicher, dass die Verdächtigen Russen sind», wird die Quelle von «PA» zitiert.
Nachdem Vater und Tochter aus dem Koma erwachten und aus dem Spital entlassen wurden, leben sie an einem geheimen Ort.
Weniger Glück hatte eine andere Britin, die ebenfalls mit Nowitschok in Verbindung kam. Dawn Sturgess (†44) ist am 8. Juli im Spital verstorben. Ihr Partner Charlie Rowley (45) ist ausser Lebensgefahr.
(man)
+++ Update folgt...
RÜSCHLIKON ZH - Es hätte Tote und Schwerverletzte geben können! Der 46-jährige Luigi H.* raste 86 Kilometer auf der falschen Seite der Autobahn durch die halbe Schweiz. Der Staatsanwalt fordert für den Italiener drei Jahre Knast und zehn Jahre Landesverweis.
Eine unfassbare Geisterfahrt, die im April durch vier Kantone führte, endet nun vor dem Richter. Nur mit viel Glück gab es während der Wahnsinnsfahrt von Luigi H.* (46) keine Verletzten oder gar Todesopfer.
Es beginnt am Abend des 14. April. Der Italiener kokst, nimmt seinen Audi A4 und fährt von Rüschlikon ZH ins Fürstentum Liechtenstein. Ohne Führerschein – sein Billett hat er wegen früherer Verkehrsdelikte schon lange abgeben müssen.
Ein paar Stunden später fährt er wieder zurück, jetzt auch noch besoffen. Luigi H. fährt gegen 2 Uhr bei Trübbach SG auf die Autobahn – auf der falschen Spur. 86 Kilometer legt er zurück, durchquert vier Kantone. Und er drückt ordentlich aufs Gas. Durchschnittsgeschwindigkeit: 143 km/h! Trotz Baustellen und Tunnels und einer kurvenreichen Strecke.
Frontal-Crash gerade noch verhindertZum Glück kommen ihm nur 30 Fahrzeuge entgegen. Riesiges Glück: Ein Lenker kann eine Frontalkollision nur vermeiden, weil er geistesgegenwärtig nach rechts ausweicht.
Die Polizei stellt in Freienbach SZ eine erste Sperre auf. Doch der Italiener zwängt sich, ohne langsamer zu werden, zwischen dem Polizeifahrzeug und der Mittelleitplanke hindurch. Zehn Kilometer vor seinem Zuhause stoppt ihn die Polizei in Horgen ZH mit einer Strassensperre. Neben Koks werden ihm noch 1,5 Promille Alkohol nachgewiesen.
Seitdem befindet er sich in Haft. Er ist umfassend geständig und möchte im für ihn vorteilhafteren abgekürzten Verfahren abgeurteilt werden. Der Staatsanwalt fordert drei Jahre Knast, davon sechs Monate unbedingt. Zudem soll er für zehn Jahre des Landes verwiesen werden.
Der Prozess findet am 25. Juli vor dem Bezirksgericht Horgen statt.
* Name geändert
Immer wieder schiesst Thomas Markle öffentlich gegen die Royals und spricht offen über seine Tochter Meghan. Jetzt verrät er, warum er die Royals dermassen provoziert.
Seine Tochter drohe, am Druck zu zerbrechen: Thomas Markle (74), Vater von Neu-Herzogin Meghan Markle (36), wettert in einem neuen Interview einmal mehr gegen die Royals. Den Tränen nahe sagte der pensionierte Lichttechniker mit zittriger Stimme der «Sun», dass Meghan «unglaubliche Angst» habe. «Ich kann es in ihren Augen sehen, ich sehe es in ihrem Gesicht und in ihrem Lächeln.» Markle glaubt zu erkennen, dass seine Tochter hinter ihrem Lächeln den Schmerz verstecke. «Ich mache mir grosse Sorgen. Wenn man in diese Familie heiratet, zahlt man einen hohen Preis.»
Der Rentner betonte im Interview, dass Meghan für ihn nicht mehr zu erreichen sei und ihre Nummer gewechselt habe. Auch der Palast-Kontakt ignoriere seine Anfragen. «Ich habe noch nie so lange nicht mehr mit ihr gesprochen. Ich will ihr doch einfach nur sagen, dass ich stolz auf sie bin», so Markle.
Jetzt verrät Meghans Vater, warum er sich öffentlich immer wieder zur Königsfamilie und seiner Tochter äussert: Er wolle so die Aufmerksamkeit der Royals auf sich ziehen. Dass er damit seine Tochter und Prinz Harry (33) verärgert, beeindrucke ihn nicht, sagt er zu «TMZ».
«Alles, was sie tun müssen, ist, mit mir zu sprechen»Er wolle einfach nur ein Teil ihres Lebens sein: «Ich war ein Jahr lang still. Die Presse hetzte jeden Tag gegen mich und schrieb, dass ich ein Einsiedler bin, der sich in Mexiko versteckt. Also erzählte ich meine Geschichte. Offenbar liess das Interview die Königsfamilie verstummen. Deshalb gab ich ein weiteres Interview, um das Schweigen zu brechen. Alles, was sie tun müssen, ist, mit mir zu sprechen.»
Markle findet es «lächerlich», dass ihn der Palast mit Schweigen straft. Die Familie würde sich damit erhoffen, dass er aufgibt. Doch damit hätten sie sich geschnitten – er werde nicht aufhören, bis Meghan mit ihm spreche. «Morgen ist mein Geburtstag», so der Rentner. «Es macht mir etwas Spass, dass ich die ganze Royal-Familie verstummen lassen kann und vielleicht ein Lachen von der Herzogin kriege.» Ob Meghan ihrem Vater nach diesem Interview zum Geburtstag gratuliert? (kad)
ZÜRICH - Bei ABB läuft es im ersten Halbjahr positiv. Der Umsatz legte auf 8,9 Milliarden Dollar zu.
Der Industriekonzern ABB hat im zweiten Quartal 2018 den Auftragseingang klar gesteigert, während der Umsatz erneut nur sehr moderat gewachsen ist. Die operative Gewinnmarge verbessert sich dagegen klar.
Der Umsatz legte um 5 Prozent auf 8,89 Milliarden US-Dollar zu. Rechnet man Konsolidierungs- und Währungseffekte von je 2 Prozent heraus, ergibt sich noch ein organisches Plus von 1 Prozent, wie ABB am Donnerstag mitteilt. Das Wachstum hat damit gegenüber dem ersten Quartal stagniert.
Dabei stieg der Umsatz vor allem in den Divisionen Robotik & Antriebe sowie Elektrifizierungsprodukte, wogegen die Division Industrieautomation stabil blieb und die Division Stromnetze wegen eines geringeren Auftragsbestands gar rückläufige Verkäufe verzeichnete.
Der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITA) erhöhte sich um 12 Prozent auf 1'167 Millionen US-Dollar, während sich auf vergleichbarer Basis ein Plus von 8 Prozent ergab. Die entsprechende Marge zog gegenüber dem Vorjahresquartal um 60 Basispunkte auf 13,0 Prozent an. Der Wert sei vor allem von der stetigen Verbesserung der Produktivität gestützt worden, heisst es dazu. Der Reingewinn wurde um 30 Prozent auf 681 Millionen Dollar verbessert.
Der Auftragseingang lag mit 9,48 Milliarden um 14 Prozent über dem Vorjahr. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseinflüsse ergab sich ein Plus auf vergleichbarer Basis von 8 Prozent.
Damit hat ABB die Erwartungen der Analysten ausser mit dem Umsatz übertroffen. Der AWP-Konsens für den Auftragseingang lag bei 9,23 Mrd, für den Umsatz bei 9,03 Mrd, für den EBITA bei 1'139 Mio und für den Reingewinn bei 619 Mio USD.
Mit Blick nach vorne bleibt ABB weiter vorsichtig. Die makroökonomischen Zeichen stünden sowohl für Europa, USA und China auf weiteres Wachstum. Die geopolitischen Risiken hätten aber zugenommen. Der Ölpreis und Effekte aus der Währungsumrechnung werden das Unternehmensergebnis voraussichtlich weiterhin beeinflussen, so die Mitteilung weiter. (SDA/jfr)
Wien – Wenn es läuft, dann läuft's: Die bedeutendsten Werke und Forschungsergebnisse entstehen meist während einer Supersträhne. Eine Forschungsgrupp der Northwestern University im US-Staat Illinois hat in den Karrieren der meisten Kreativen einen solchen «Lauf» gefunden.
Für ihre in der Zeitschrift «Nature» veröffentlichte Analyse zog das Team die Lebensläufe von 3480 Künstlern, 6233 Filmregisseuren und 20'040 Forschern aus mehreren Jahrhunderten heran. Die zweit- und drittbesten Werke lägen oft zeitlich nahe an der erfolgreichsten Arbeit, so die Komplexitätsforscherin und Co-Autorin Roberta Sinatra vom Complexity Science Hub Vienna. «Wir sprechen deshalb von einem »Hot Streak«: einem »Lauf«.»
Ein Beispiel dafür ist Albert Einstein, der 1905 in wenigen Monaten drei Arbeiten verfasste, die die Physik revolutionierten. Auch Vincent van Goghs erfolgreichste Malereien wie die berühmten Sonnenblumen oder das Bild «Sternennacht über der Rhône» entstanden in seiner kreativsten Phase.
Bei Künstlern halte eine Erfolgssträhne durchschnittlich 5,7 Jahre an, schreiben die Forscher. Bei Filmemachern dauere sie etwa 5,2 Jahre. In der Wissenschaft seien die Erfolgsläufe mit durchschnittlich 3,7 Jahren deutlich kürzer.
«In einer früheren Arbeit haben wir gesehen, dass es keinen bestimmten Zeitpunkt für das erfolgreichste Werk gibt», so Sinatra. Das einflussreichste Werk könne zu jeder Zeit im Leben entstehen. Wie es zu dem Kreativitäts-Hoch kommt, ist demnach unklar. Jedenfalls gilt es, die Zeit zu nutzen: Etwa zwei Drittel der Kreativen erleben nur einen einzigen solchen Lauf im Leben.
Der Erfolg der einzelnen Arbeiten wurde bei Kunstwerken durch den erzielten Preis bei Auktionen bestimmt, bei Filmen durch die Bewertungen auf der International Movie Database (IMDb). Als Massstab für den Einfluss einer wissenschaftlichen Veröffentlichung galt die Anzahl der Zitierungen in den ersten zehn Jahren nach Erscheinen des Artikels.
Wer sich in den Ferien auf einen Esel oder Elefanten setzt, tut das meist auf Kosten des Tieres. Darum bevorzugt BLICK-Redaktorin Katja Richard Reitferien im Engadin.
Der Weg auf den Rücken von Caruso braucht Geduld: Zuerst holen wir das Highlandpony von der Weide, und dann wird gestriegelt, und zwar überall, auch unten am Bauch. Caruso scheint es zu gefallen, und ich verliere meine leichte Angst vor diesen grossen Tieren, die auf mich in ihrer nervösen Art oft unberechenbar wirken.
«Es sind Flucht- und Herdentiere, darum ist es wichtig, zuerst ihr Vertrauen zu gewinnen und die Rangordnung klarzumachen», erklärt Eva Baumann (40). Im Oberengadin hat sie sich mit Stalla Chapella ihren Traum von einer eigenen Reitschule erfüllt.
Ihre Pferde und Ponys trainiert sie unter anderem nach der Lehre der «Natural Horsemanship», das ist in etwa das, was Robert Redford (81) im Film «Pferdeflüsterer» macht. «Es geht nicht darum, das Pferd mit Härte zu dominieren, wie man das im klassischen Pferdesport lernt», so die erfahrene Reiterin. «Sondern um ein harmonisches Zusammenspiel, das dem Pferd in seinem Wesen gerecht wird.»
Am ersten Tag geht die Reiterin zu FussDarum steige ich am ersten Tag auch noch nicht auf Carusos Rücken, sondern übe mit ihm sogenannte Bodenarbeit. Zum Glück ist das Pony lammfromm und überaus geduldig, wenn hier jemand Angst hat, dann das 600-Kilo-Tier, das sich leicht erschreckt. An der Longe übe ich das Führen, etwa Rückwärts-Gehen.
Das funktioniert nicht mit Ziehen oder Rufen – bei Eva Baumann übrigens ein Tabu –, sondern auf einer feinstoffliche Ebene: «Einfach ausatmen, die Energie wegnehmen, stehen bleiben und denken, wo man hin will, erst wenn nötig die Hilfe verstärken», instruiert Eva mich so klar wie ihre Pferde.
Wenns Pferd schnaubt, ist es entspanntDas mag fast esoterisch klingen, aber es funktioniert. Caruso kann meine Gedanken lesen! «Sehr gut», lobt Eva. «Und immer, wenn er etwas richtig gemacht hat, wieder stoppen und ihn loben, streicheln oder in die Hocke gehen.»
So kann sich das Tier entspannen. Ein Zeichen dafür ist, wenn es anfängt zu lecken, kauen, schnaubt oder gähnt. Eine gute Übung, um zu erkennen, wie angespannt der eigene Kiefer oft ist – am besten gleich mitmachen. Wer mit Pferden unterwegs ist, muss absolut präsent sein, einen Fokus haben und sich selber spüren. Darum werden die feinfühligen Tiere sowohl für Therapie wie auch für Managerkurse eingesetzt.
Reiten lernen ist ein lebenslanger ProzessWichtig ist bei Eva Baumann nicht nur der Umgang mit den Pferden, sondern auch die Haltung. Bei ihr stehen sie nicht in Boxen, leben das ganze Jahr über im Offenstall und im Sommer auch auf Weiden. Diese Haltung entspricht der natürlichen Lebensweise und ist mit Schweizer Tierschutzlabel ausgezeichnet.
Erst am zweiten Tag steige ich auf Carusos Rücken, am dritten geht es auf den ersten Ausritt. Schon nach ein paar Metern stoppt er, um Gras zu fressen. So ganz habe ich das mit der subtilen Dominanz nicht im Griff. «Reiten lernt man nicht an einem Tag», tröstet mich Eva Baumann. «Für mich ist das ein lebenslanger Prozess.»
Es ist Ferienzeit – auch für die obersten Beamten in Bundesbern. Die rechten Hände der Bundesräte geniessen grosszügige Ferienregelungen. Doch die Frage, wie lange sich Ignazio Cassis' Staatssekretär Roberto Balzaretti erholt, sorgt für Verwirrung.
Er zeigte es mit seinen Fingern an: Acht davon hielt Roberto Balzaretti (53), Staatssekretär im Aussendepartement (EDA), während einer Pressekonferenz Anfang Juli in die Höhe, als Bundesrat Ignazio Cassis (57) über Balzarettis Ferien sprach. Dazu ein freudiges Grinsen. Und sein Chef Cassis meinte amüsiert: «Ferien. Acht Wochen – wie alle Staatssekretäre.»
Auf mündliche Nachfrage von BLICK erzählt Roberto Balzaretti von seinen Sommerplänen. Er gehe ausgerüstet mit Angelschnur und Gummistiefeln zum Fischen nach Sardinien (I).
Das vertrage sich gut mit seiner Position als Chefunterhändler mit der EU. Denn nicht nur in Süditalien, wo das Dolcefarniente als Lebensphilosophie zelebriert wird, ist während der heissesten Wochen im Jahr nix los. Auch Bern und Brüssel ruhen.
Nur ein ScherzBLICK hakte schriftlich beim EDA nach: Wie kommt der Tessiner Balzaretti zu so viel Ferienguthaben, um acht Wochen angeln zu gehen? Gar nicht, antwortet das Departement. Und sorgt für Verwirrung.
«Die Aussage von Staatssekretär Balzaretti war scherzhaft gemeint», so Sprecher Tilman Renz. Balzaretti «arbeitet in Bern und nimmt Ferien, wenn die Arbeit es zulässt».
Anspruch darauf hätte der Chefbeamte so einigen: Alle Angestellten der Bundesverwaltung haben bis zum 20. Lebensjahr sechs Wochen, ab dem 21. fünf und, sobald der 50. Geburtstag gefeiert ist, erneut sechs Wochen für Erholung zugut. Fürstlich haben es diejenigen beim Bund, die schon 60 Kerzen auf der Geburtstagstorte ausblasen durften: Sie können sieben Wochen in der Sonne liegen.
Lohn: 15'000 Franken aufwärtsDafür kann das oberste Kader beim Bund Überstunden nicht kompensieren. Dort ist die Vertrauensarbeitszeit obligatorisch. Diese gilt in den Lohnklassen 30 bis 38 – also wenn die Beamten zwischen 15'527.85 Franken und 29'079.50 Franken pro Monat verdienen.
Doch ganz ohne Gegenleistung müssen sie keine Überstunden schieben: Sie kriegen stattdessen Geld. «Anstelle der Kompensation für Überzeit erhalten sie eine jährliche Entschädigung in Form einer Barvergütung von sechs Prozent des Jahreslohnes», so Antje Baertschi, Leiterin Kommunikation im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).
Baertschis Chefin spannt dieses Jahr vier Wochen aus: Seco-Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch (57) ist von Mitte Juli bis Mitte August ferienabwesend.
Chefbeamte, die doch lieber Zeit statt Geld wollen, können das haben. «Sie können sich im Einvernehmen mit den Vorgesetzten auch zehn Ausgleichstage, also zwei zusätzliche Ferienwochen, oder 100 Stunden auf ein Sabbatical-Konto gutschreiben lassen», so Evelyn Kobelt, Sprecherin im Wirtschaftsdepartement von Johann Schneider-Ammann (66).
Bundesräte nehmen nur «einige Tage frei»Auch beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind während sieben Wochen entweder nur der Chef oder sein Stellvertreter im Haus: Direktor Pascal Strupler (59) bezieht vier Wochen, seine Nummer zwei Roland Charrière (61) drei Wochen Ferien im Juli und August. Sprecher Gregor Lüthy: «Uns ist wichtig zu erwähnen, dass für Stellvertreterregelungen gesorgt ist und dass sowohl Pascal Strupler wie auch Roland Charrière während ihrer Abwesenheiten für das Amt jederzeit erreichbar sind.»
Und die Bundesräte? Justizministerin Simonetta Sommaruga (58) werde «ein paar Tage der Entspannung in der Schweiz und in Spanien» verbringen, Aussenminister Ignazio Cassis (57) erholt sich einige Tage zu Hause im Tessin – wenn er schon mal seinen Privatpool geniessen kann.
Maurer hält sich bedecktUnd auch Verkehrs- und Umweltministerin Doris Leuthard (55) nimmt sich diesen Sommer ein paar Tage frei. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) wird sich «wahrscheinlich im Berner Oberland» entspannen. Verteidigungsminister Guy Parmelin (58) will im Juli einige Tage in der Toskana und den Rest seiner Ferien in der Schweiz verweilen. Finanzminister Ueli Maurer (67) zieht es hingegen in den Norden: Rund um den Nationalfeiertag ist er in Norwegen.
Hyundai lanciert im Oktober die zweite Generation seines Wasserstoff-SUV. BLICK ist den Nexo schon gefahren.
Bislang gabs in der Schweiz zwei Wasserstoff-Tankstellen – und zwei Wasserstoff-PW, den Toyota Mirai und den Hyundai-SUV ix35. Tritt der Toyota mit extravertiertem Blechkleid auf, packte Hyundai den zukunftsweisenden Brennstoffzellenantrieb – bei dem Strom an Bord hergestellt wird und der als Emissionen nur Wasserdampf verursacht – bislang in eine unauffällige SUV-Hülle. Zwar ist auch der ix35-Nachfolger Nexo ein SUV. Aber sein Design mit LED-Leuchtband vorne und den speziellen Aerodynamik-Details (wie versenkbaren Türgriffen, Lufttunnel an der D-Säule) wirkt nun futuristischer – und somit zur Technik passend!
Edles Interieur und viel PlatzInnen gefällt der 4,67 Meter lange Nexo mit digitalen Instrumenten, 12,3-Zoll-Touchscreen und grosszügigem Platzangebot. Dank der cleveren Anordnung der nun kompakteren Wasserstoffstanks (zwei vor und einer hinter der Hinterachse) mit je 52,2 Litern Inhalt resultieren eine optimale Gewichtsverteilung und ein grosser Kofferraum mit flachem Ladeboden (461 bis 1466 l).
Grosse ReichweiteSo futuristisch Hülle und Antrieb, so normal und komfortabel fährt sich der Hyundai. Der E-Motor (163 PS, 395 Nm) lässt den SUV in 9,2 Sekunden auf Tempo 100 sprinten und ermöglicht 179 km/h Spitze. Dank 0,95 kg H2/100 km soll der Nexo satte 666 Kilometer (künftiger WLTP-Zyklus; (noch) aktueller NEFZ-Zyklus gar 756 km) bis zum nächsten Tankstopp schaffen. Bei unserer Fahrt war es 1 Kilo, zum aktuellen Wasserstoffpreis somit 10 Fr./100 km. Günstig im Vergleich zu den 84'900 Franken, die der Nexo bei uns kosten wird. Schade, sind der Zukunftsantrieb und die coolen Details, wie das Einblenden des Aussenspiegel-Bildes in die Instrumente, sobald man den Blinker setzt, nicht preiswerter zu haben.
US-Präsident Donald Trump (72) sorgte auch am Mittwoch für viel Verwirrung. Seine Aussagen zum Zweier-Gipfel mit Russlands Präsident Vladimir Putin (65) in Helsinki werden immer mehr zu einem Kommunikations-Debakel. Die Demokraten versuchen den Rückenwind auszunutzen.
Auch am dritten Tag nach dem Zweier-Gipfel mit Kreml-Chef Vladimir Putin (65) in Helsinki steht Donald Trump (72) in seiner Heimat unter Beschuss. Die Diskussionen über seine Aussagen betreffend den Einmischungen Russlands im US-Wahlkampf 2016 reissen nicht ab.
Trump hatte vor der internationalen Gemeinschaft offen seine Geheimdienstleute diskreditiert. Er sagte: «Es gab keine Wahlkampfeinmischung Russlands.» Putin sei ihm gegenüber in seinem Dementi «extrem stark und kraftvoll gewesen». Das hiess im Umkehrschluss: Der US-Präsident vertraut den Worten des Kreml-Chefs mehr als den Beweisen seiner Geheimdienstleute.
Auch Parteikollegen und Freunde haben ihn daraufhin stark kritisiert (BLICK berichtete).
Trump sagt doppelt «Nein» und verwirrt alleDass der Aufschrei immer noch nicht verhallt ist, liegt auch an Trumps Kommunikation. Nachdem er am Dienstag eine Mega-Kehrtwende hinlegte und erklärte, dass sein Misstrauensvotum gegenüber seinen Geheimdienstleuten lediglich ein Irrtum war, ging es am Mittwoch im gleichen Stil weiter.
Der US-Präsident antwortete auf die Frage einer Journalistin, ob sich Russland weiterhin in den USA einmische zuerst mit einem bestimmten «Danke, nein». Dazu schüttelte er den Kopf. Auf die Nachfrage, ob er nicht glaube, dass dies der Fall sei, antwortete Trump erneut: «Nein.»
Drei Stunden nach diesem Auftritt teilte das US-Präsidialamt mit: Alles wieder ein Missverständnis! Trump habe keineswegs erklärt, dass Russland sich nicht länger einmische. «Der Präsident hat «Nein» gesagt, weil er keine weiteren Fragen mehr habe beantworten wollen, sagte seine Sprecherin Sarah Sanders vor Journalisten. «Ich habe mit dem Präsidenten gesprochen, er hat auf die Frage nicht geantwortet», erklärte sie. Warum Trump nach seinem doppelten «Nein» aber noch eine weitere Minute mit den Reportern sprach, blieb unbeantwortet.
Trump warnte Putin nun doch vor Einmischungen — und zwar «sehr stark»
Doch damit nicht genug: Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) veröffentlichte der US-Sender «CBS» Interviewausschnitte mit Trump. Der US-Präsident bekräftigte seinen historischen Satz, den er am Dienstag vor versammelter Presse ablas: «Ich habe zur Kenntnis genommen, dass die Russen versucht haben, sich in unsere Wahlen einzumischen.»
Nach der Premiere am Dienstag folgte am Mittwoch gleich eine weitere. Auf die Frage des «CBS»-Journalisten, ob Trump Putin für die Einmischungen verantwortlich mache, antwortete dieser: «Ich würde das tun, weil er für das Land verantwortlich ist, so wie ich mich selbst für die Dinge verantwortlich sehe, die in diesem Land passieren.» Und weiter: «Als Anführer des Landes muss man ihn also zur Verantwortung ziehen.»
Trump bekräftigte, dass er Putin in Helsinki vor künftigen Einmischungen und Cyberattacken «sehr stark» gewarnt hatte. «Ich liess ihn wissen, dass wir das nicht zulassen können. Wir werden es nicht tolerieren.» Als Lügner wollte er Putin aber nicht betiteln. «Ich will nicht vertiefen, ob er lügt oder nicht. Ich kann aber sagen, dass ich meinen Geheimdienstleuten sehr vertraue.»
Auch FBI-Direktor äusserte sich am Mittwoch. Er bestätigte, dass Russland «in bösartigen Operationen bis zum heutigen Tag versucht, Einfluss in den USA zu nehmen.» Die Angriffe seien darauf ausgerichtet «Zwietracht und Spaltung in unserem Land zu säen.»
Demokraten wollen Trumps Übersetzerin anhörenMit den neuerlichen Verwirrungen fand Trump auch am Mittwoch nicht aus der Krise. Die Demokraten versuchen nun, aus dem Kommunikations-Debakel Kapital zu schlagen. Abgeordnete forderten eine Aussage der Übersetzerin von Trump vor dem US-Kongress. Sie soll zum Vier-Augen-Gespräch zwischen der beiden Staatchefs in Helsinki Auskunft geben, damit die Öffentlichkeit «erfahre, was genau im Namen der USA besprochen und entschieden wurde».
Die Demokraten sind gut beraten, den Rückenwind auszunutzen. Denn der Wind dreht in den USA in dieser Präsidentschaft schnell.
Zwei Kinder sind auf der New Yorker Insel Fire Island unabhängig voneinander offenbar Opfer eines Haiangriffs geworden.
Aufregung im US-Staat New York: Ein 13 Jahre alter Knabe und ein 12-jähriges Mädchen sind auf der New Yorker Insel Fire Island unabhängig voneinander von einem Hai gebissen worden. Die beiden seien nach den Vorfällen aus dem Spital entlassen worden, teilten die Behörden mit.
Rettungskräfte hätten einen Zahn aus dem Bein des Jungen entfernt. Bei der 12-Jährigen hiess es lediglich, ihre Bisswunden entsprächen denen eines grossen Fischs. Ob der Zahn tatsächlich von einem Hai stammte, sollte das New Yorker Umweltamt bestimmen.
Hai soll zwischen 90 bis 120 Zentimeter lang seinNach dem Geschehen wurden die zwei betroffenen Strände auf Fire Island vorerst gesperrt. Das Mädchen sagte bei einer Pressekonferenz, etwas neben sich im Wasser gesehen und dann Schmerzen gefühlt zu haben. Schliesslich habe sie eine Flosse entdeckt und sei aus dem Wasser gerannt. Der mutmassliche Hai sei zwischen 90 Zentimeter und 1,20 Meter lang.
Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo zeigte sich erleichtert. Er sei froh, dass beide Jugendlichen nicht mehr im Spital seien. «Der Staat wird alles tun, damit Strandgänger und die Gemeinde sicher sind.» (SDA)
Washington – US-Präsident Donald Trump versucht, die massive Kritik an seinen Äusserungen beim Gipfeltreffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin abzuwiegeln. Er habe Putin mitgeteilt, die USA würden keine Einmischung in ihre Wahlen tolerieren, sagte er in einem TV-Interview.
Er würde Putin persönlich für eine russische Einmischung bei der Präsidentschaftswahl 2016 verantwortlich machen, sagte Trump am Mittwoch auf eine entsprechende Frage in einem Interview des TV-Senders CBS. «Das würde ich, weil er für das Land verantwortlich ist. Genauso wie ich mich selbst für Dinge verantwortlich sehe, die in diesem Land passieren», sagte Trump.
Bei seinen Gesprächen mit Putin habe er sehr deutlich gemacht, dass es solche Einmischungen nicht geben dürfe. Zugleich deutete er aber Zweifel an, ob solche Anmerkungen Einfluss auf Russland haben könnte.
Kurz zuvor hatte Trump erneut mit Äusserungen über eine Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf für Aufregung und Verwirrung gesorgt. Zwei Tage nach dem auch in den eigenen Reihen umstrittenen Treffen mit Putin antwortete Trump auf die Frage von Journalisten vor einer Kabinettssitzung, ob sich Russland weiterhin in den USA einmische: «Nein.» Dazu schüttelte er den Kopf.
Dies sah zunächst so aus, dass der Präsident damit erneut den eigenen Geheimdiensten widersprechen würde. Wenige Stunden später allerdings teilte das Präsidialamt mit, Trump habe keineswegs erklärt, dass Russland sich nicht länger einmische. Der Präsident habe vielmehr «Nein» gesagt, weil er keine weiteren Fragen mehr habe beantworten wollen, sagte seine Sprecherin Sarah Sanders.
Es war bereits das zweite Mal seit dem Gipfel am Montag, dass Trump und das Präsidialamt von einem Missverständnis in der Russland-Affäre gesprochen haben. «Der Präsident hat Wladimir Putin klargemacht, dass er sich aus US-Wahlen heraushalten soll», ergänzte Sanders. Trump und seine Regierung arbeiteten sehr hart daran, sicherzustellen, dass Russland nicht in der Lage sei, sich in US-Wahlen einzumischen, wie es das in der Vergangenheit getan habe. Trump sei davon überzeugt, dass Russland das erneut versuchen würde. «Wir glaube, dass die Bedrohung seitens Russlands noch immer besteht.» Trump erklärte zudem vor der Kabinettssitzung, es habe bislang keinen Präsidenten geben, der so hart gegen Russland gewesen sei, wie er.
Trump hatte am Mittwoch das Gipfeltreffen abermals verteidigt und «viele positive Dinge» angekündigt. Zugleich versuchte er via Kurznachrichtendienst Twitter, die Kritik nach dem Treffen mit Verweisen auf Erfolge seiner Präsidentschaft in der US-Wirtschaft zu mildern. Zuvor hatte er seine vielfach kritisierten Äusserungen zur russischen Einmischung in die US-Wahl als Missverständnis dargestellt. Er habe sich bei der Pressekonferenz mit Putin falsch ausgedrückt und versprochen.
Trump hatte auf der Pressekonferenz mit Putin am Montag öffentlich Erkenntnisse der US-Geheimdienste über eine russische Einmischung in die Wahl 2016 angezweifelt und war dafür parteiübergreifend scharf kritisiert worden. Am Dienstag ruderte er zurück: Er habe sagen wollen, dass er keinerlei Grund sehe, warum es nicht Russland gewesen sei, das sich in die Wahl eingemischt habe.
Kano – Viehdiebe haben laut Bewohnern bei Angriffen auf mehrere Dörfer im Norden Nigerias mindestens 30 Menschen getötet. Die Bewaffneten seien auf Töffs gekommen und hätten zeitgleich fünf Dörfer im Bezirk Maradun attackiert, sagten Dorfbewohner der Nachrichtenagentur AFP.
Dabei hätten sie wahllos auf die Einwohner geschossen und Vieh entwendet. Die Angriffe ereigneten sich demnach am Dienstagnachmittag.
Ein Polizeisprecher im Bundesstaat Zamfara bestätigte die Angriffe, gab aber eine deutlich geringere Zahl von Toten an. Demnach wurden drei Menschen bei den Attacken getötet. Weitere Details nannte er nicht.
Ländliche Kommunen in Zamfara werden seit Jahren von Viehdieben und Entführer-Banden heimgesucht, die in den Dörfern töten, plündern und brandschatzen. Als Reaktion haben viele Gemeinden Selbstverteidigungstruppen gebildet, denen jedoch ebenfalls Verbrechen vorgeworfen werden, etwa die Ermordung mutmasslicher Viehdiebe.
Nach den Ausschreitungen am Rande der Jubelfeiern zum französischen WM-Sieg hat ein Gericht in Paris drei Männer wegen Diebstahls und Gewalt verurteilt. Zuvor waren wegen Gewalt in mehreren französischen Städten über 300 Personen festgenommen worden.
Die Freude in Frankreichs Hauptstadt Paris war gross! Les Bleus gewann in Russland am vergangenen Sonntag den zweiten Weltmeistertitel. Die Feierlichkeiten in Paris wurden aber von gewalttätigen Auseinandersetzungen und Plünderungen überschattet. Jetzt kam es zu ersten Verurteilungen.
Ein 23-Jähriger erhielt am Mittwoch eine zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe von sechs Monaten wegen Diebstahls in einem Motorroller-Geschäft in der Nähe der berühmten Pariser Prachtmeile Champs-Elysées. Ein 19-jähriger Student, der in einem Optikerladen Sonnenbrillen gestohlen hatte, wurde zu einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt. Ein weiterer Mann erhielt drei Monate Haft auf Bewährung, weil er Flaschen auf die Polizei geworfen hatte.
Student: «Dumme Tat»Die drei Angeklagten bekannten sich vor Gericht zu den Taten. Der 23-Jährige begründete den Einbruch mit hohem Alkoholkonsum. Der Student sagte, er sei «dumm» gewesen und anderen Menschen «gefolgt», die in den Optikerladen einbrachen. Der dritte Angeklagte entschuldigte sich für die Angriffe auf die Polizei. Er wisse nicht, was an dem Abend in seinem Kopf vorgegangen sei.
Nach dem Sieg der französischen Nationalmannschaft im Finale der Fussball-Weltmeisterschaft in Moskau hatten am Sonntagabend hunderttausende Menschen auf den Champs-Elysées gefeiert. Währenddessen kam es in der Gegend zu Ausschreitungen von Jugendlichen. 57 Verdächtige wurden in Paris festgenommen. Auch in weiteren französischen Städten wurden die Feiern von Ausschreitungen überschattet, knapp 300 Verdächtige wurden festgenommen. (SDA/nim)
Facebook-Chef Mark Zuckerberg (34) hat sich mit einer umstrittenen Aussage in die Nesseln gesetzt. Er sagte in einem Interview am Mittwoch, Holocaust-Leugner werden nicht aus seinem sozialen Netzwerk ausgeschlossen.
Eine Aussage von Mark Zuckerberg sorgte am Mittwoch in den USA für grosses Aufsehen. Nach Ansicht des Facebook-Chefs sollen Holocaust-Leugner in dem sozialen Netzwerk nicht gesperrt werden. Ziel seines Netzwerks sei nicht, User davon abzuhalten, etwas Unwahres zu sagen, sondern die Verbreitung von Falschnachrichten zu stoppen.
Zuckerberg findet die Leugnung des Völkermords an europäischen Juden im Zweiten Weltkrieg zwar «tief beleidigend», wie er in einem Interview mit dem Technikblog «Recode» sagte. Inhalte auf seiner Plattform sollten aber lediglich verboten werden, wenn sie für den Angriff auf jemanden verwendet würden oder Schaden erzeugten. Detail: Zuckerberg ist selbst Jude.
In sozialen Netzwerken wurde der Facebook-Chef nach Veröffentlichung des Interviews angegriffen und beleidigt.
Die Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League beklagte, Facebook habe eine «moralische und ethische Verpflichtung», Nutzern die Verbreitung der Holocaustleugnung zu verbieten.
«Will Holocaust-Leugner nicht verteidigen»In dem Gespräch mit dem Technikblog erklärte Zuckerberg ausserdem, es gebe seiner Meinung nach Dinge, die unterschiedliche Leute falsch verstehen würden, ohne aber die Absicht dazu zu haben. Redakteurin Kara Swisher entgegnete darauf, im Falle von Holocaust-Leugnern sei wahrscheinlich doch möglich, dass sie absichtlich Falsches verbreiteten.
In einem auf das Interview folgenden Nachtrag stellte Zuckerberg klar, Holocaust-Leugner nicht verteidigen zu wollen. Ziel seines Netzwerks sei aber nicht, User davon abzuhalten, etwas Unwahres zu sagen - sondern die Verbreitung von Falschnachrichten und falschen Informationen über Facebook zu stoppen. (nim/SDA)
Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende vorläufig zum letzten Mal in Hockenheim. Der deutsche Rennsport steckt in der Krise.
Der deutsche Formel-1-Klassiker verschwindet im Hochsommer 2018. Nach dem Nürburgring (letzter Sieger war 2013 Vettel) wirft jetzt auch Hockenheim das Handtuch. Das zweite Heimrennen nach Monza der Schweizer Fans.
In Italien sprang hinter den Kulissen auch Ferrari ins finanzielle Rettungsboot. In Deutschland kommt jede Hilfe zu spät. Die Autogiganten Mercedes, BMW, Audi, Opel, VW und Porsche, die den Nürburgring und Hockenheim in anderen Serien nützen, haben für eine Finanzspritze keine Unterstützung mehr. Weder intern noch nach aussen. Sie haben andere Sorgen. Abgas-Skandale, Millionen-Strafen, usw.
Hockenheim muss Liberty Media rund 12 bis 15 Millionen Euro pro Auftritt auf den Tisch legen. Bei mehr als 60 000 Fans werden die Amis zudem noch am Gewinn beteiligt, diesmal werden 70 000 Fans erwartet. So sieht Georg Seiler, seit 1991 Geschäftsführer der Hockenheim GmbH und seit 40 Jahren hier im Direktorium, keine Zukunft mehr. «Wir können nicht jedes Jahr Verlust machen! Und die goldenen Zeiten mit Schumi im Ferrari sind leider längst vorbei.»
Genau wie die billigen Eintritsspreise, die sich in den letzten 50 Jahren verzehnfacht haben. Da investieren die Familien ihr Geld lieber in einen Urlaub am Meer.
Nur noch Hamilton (Silverstone) und Verstappen (Spa) füllen dort jedes Jahr die leeren Kassen mit ihren Fans wieder auf.
Hockenheim folgt auf alten NürburgringDer GP von Deutschland kam 1970 in Hockenheim übrigens nur zur WM-Premiere, weil die Fahrer auf der 22 km langen Nordschleife in der Eifel zehn Kilometer Leitplanken verlangten. Die Frist für die Erfüllung der Forderung war zu kurz. Auf nach Hockenheim.
Die Piste in der Nähe von Heidelberg war 1968 weltberühmt geworden: Der zweifache Weltmeister Jim Clark verunglückte bei einem Formel-2-Rennen tödlich.
Nach dem Auftakt-Sieg von Jochen Rindt im Lotus (fünf Wochen später starb er in Monza) musste Hockenheim bis 1977 auf das zweite Rennen warten.
Denn das Feuer-Drama am 1. August 1976 von Niki Lauda auf dem Nürburgring war das GP-Ende der Grünen Hölle. 1984 kehrte man dort mit einer neuen Strecke in den Zirkus zurück.
Doch Hockenheim hatte das Kommando übernommen. Hier feierten neben Rindt auch Gerhard Berger 1997 auf Benetton (kurz nachdem sein Vater im Privatjet abgestürzt war) und Alain Prost 1993 auf Williams-Renault ihre letzten Siege. Für den Franzosen war es der 51. GP-Erfolg.
2010 fuhren noch sieben Deutsche mit!Genau diese Marke hat vor zehn Tagen Sebastian Vettel in Silverstone erreicht. Der Ferrari-Star und WM-Leader ist neben dem seit 145 Rennen podestlosen Renault-Piloten Nico Hülkenberg (ebenfalls 31) der einzige Deutsche im Feld. Beide kamen als Sieger der Formel BMW Junior 2004 und 2005 in die Formel 1.
Jetzt stockt die deutsche Nachwuchsausbildung. Es bleiben nur noch Erinnerungen an 2010, als gleich sieben Fahrer hier starteten: Schumi, Vettel, Rosberg, Hülkenberg, Heidfeld, Glock und Sutil.
Nach dem Scheitern von Pascal Wehrlein (trotz Mercedes-Unterstützung bei Manor und Sauber) ist kein echtes Talent mehr in Sicht. Auch wenn Michaels Sohn Mick und David Schumacher (Sohn von Ralf) versuchen, nach oben zu kommen.
Die kleine Stadt Hockenheim ist ab Freitag zum 36. Mal GP-Ort. Picken wir einige Rennen heraus. 1994 gingen die Bilder vom grössten Boxenfeuer der Geschichte um die Welt: Max Verstappens Vater Jos kam mit versengten Augenbrauen davon.
Legendäre Sieger – auch neben Schumi1995 gewann Schumi hier im Benetton. Als erster Deutscher bei einem GP von Deutschland. 2000 schaffte es im 123. Anlauf endlich Rubens Barrichello im Ferrari. Doch er brauchte bei seiner Aufholjagd vom letzten Platz die Hilfe eines frustrierten Mercedes-Mitarbeiter aus Frankreich. Dieser protestierte mit einem Regenumhang mitten auf der Strecke gegen die Arbeitsbedingungen.
Sofort kam das Safety Car raus – und die beiden mit fast 30 Sekunden führenden Silberpfeile von Häkkinen und Coulthard wurden so eingebremst und dann im Regen vom Brasilianer überholt!
2006 liess Schumi den Hockenheim-Hexenkessel zum letzten Mal richtig explodieren: Sieg. Wenige Wochen später verkündete er in Monza unter Tränen den Rücktritt. Um 2012 mit Comeback-Mercedes für drei Jahre erfolglos zurückzukommen. Nur ein dritter Platz 2012 Valencia…
2010 entsetzte wieder einmal eine Ferrari-Stallorder die Sportwelt: Leader Massa musste Alonso vorbeilassen. Die Busse von 100 000 Euro störte die Italiener nicht.
Und 2012 siegte wieder Fernando Alonso in Hockenheim. Doch am meisten jubelten die Sauber-Fans: 4. Kobayashi, 6. Pérez. Oder 20 WM-Punkte! So erfolgreich waren die Hinwiler seither nie mehr.
LONDON - Vergangene Woche sorgte Boris Johnson (54) mit seinem Rücktritt als britischer Aussenminister für einen Eklat. Heute drosch er im Unterhaus noch einmal auf Theresa May ein. Dieses Muster führte auch schon zu einem Rücktritt einer Premierministerin.
Die Regierungskrise in Grossbritannien weitet sich aus. Nachdem der wirblige Aussenminister Boris Johnson (54) vor zehn Tagen überraschend den Bettel hingeschmissen hatte und von seinem Amt zurückgetreten war, griff er gestern im Unterhaus erneut Premierministerin Theresa May (61) an.
Beobachter sagen, es könnte der Beginn von Mays Sturz sein!
Grund für den Streit zwischen den beiden konservativen Politikern ist der Brexit. Theresa May arbeitet mit Deals auf einen sanften Austritt aus der EU hin. Johnson hingegen will mit der EU nichts mehr zu tun haben, gar nichts. Er ist für den «harten Brexit». In seinen Augen läuft Mays Plan auf den «Status einer Kolonie» hinaus.
40 Milliarden verscherbeltIm Unterhaus las Johnson, neu wieder ein Hinterbänkler, der Premierministerin gestern die Leviten. Sie habe die Wähler in die Irre geführt. Sie verspreche Brüssel das eine, den Briten das andere. «Ihr neuer Brexit-Plan hält Grossbritannien halb drinnen und halb draussen», ätzte Johnson.
Es sei ohnehin nie ein Thema für sie gewesen, den harten Weg einzuschlagen. May sei eingeknickt und habe ohne Verhandlungen eingewilligt, 40 Milliarden Pfund – das entspricht rund 52 Milliarden Franken – für den Austritt zu zahlen. Johnson: «Wir haben unser Verhandlungskapital verbrannt.»
Am schlimmsten sei, dass bei May der Brexit von der Grenzfrage in Irland dominiert werde. Technische Lösungen für Grenzkontrollen seien ohne Prüfung verworfen worden. Der abgetretene Aussenminister rief den Parlamentariern zu: «Aber es ist noch nicht zu spät. Noch haben wir Zeit für Verhandlungen.» May selbst konnte auf seine Vorwürfe nicht antworten, da sie in einer Kommissionssitzung sass.
Johnson bringt sich in StellungMit dieser Abrechnung gab Johnson den Gerüchten Auftrieb, dass er selber Chef der Konservativen und damit auch neuer Premier werden will. Mays Thron wackelt, weil neben Johnson auch der für den Brexit zuständige Minister David Davis (69) und andere Hart-Brexianer ihre Ämter niedergelegt hatten.
Am Dienstag entging May im Parlament nur knapp einer Niederlage. Die proeuropäischen Abgeordneten in ihrer Partei versuchten noch einmal mit Hilfe der Labour-Opposition, die Regierung zu Verhandlungen über eine Zollunion mit der EU zu verpflichten, sollte bis Januar kein Handelsabkommen mit Brüssel stehen.
Rücktrittsreden mit KonsequenzenMinisterrücktritte sind in der britischen Politik seit je ein Mittel, um dem Premier einen empfindlichen Schlag zu versetzen. So hatte 1990 die bittere Abschiedsrede des damaligen Vize-Premiers und Aussenministers Geoffrey Howe (†88) den Rücktritt von Margaret Thatcher (†87) eingeläutet – es ging ebenfalls um die Europafrage. Britische Medien setzten Johnsons gestrigen Auftritt in dieselbe Reihe. Ob zu Recht, wird sich weisen.
Die Zeit läuft jedenfalls ab. Der definitive Bruch mit der EU ist auf den 29. März 2019 terminiert. Es bleiben nur noch knapp neun Monate für ein Abkommen. Sonst bestehen zwischen Europa und der Insel auf einen Schlag keine Handelsverträge mehr. Muss dann ein Premierminister Boris Johnson bei null anfangen?