Twitter hat mehrere Minuten lang ihren Nutzern den Satz «Kill all Jews» als Trendthema empfohlen. Schuld waren Computer-Algorithmen. Das Unternehmen entschuldigte sich für den Fehler.
Das soziale Netzwerk Twitter musste sich am Freitag entschuldigen, dass ihre Computer-Algorithmen den Satz «Kill all Jews» (deutsch: Tötet alle Juden) als «Trendthema» empfohlen haben. Ein Twitter-Sprecher erklärte, dass dies nicht hätte passieren dürfen und man sich für den Fehler entschuldige.
Der antisemitische Satz wurde auf Twitter mehrfach verbreitet, nachdem er am Donnerstag im Treppenhaus einer New Yorker Synagoge entdeckt wurde. Die judenfeindlichen Schmierereien lösten in Amerika Empörung aus, eine dort geplante politische Veranstaltung der Sitcom-Darstellerin Ilana Glazer wurde gar annulliert.
Computer vermutete Trend-ThemaDie Berichte über den antisemitischen Vandalismus sorgten dafür, dass hunderte Twitter-User Links und Tweets über den Vorfall teilten. Computer-Algorithmen des Kurznachrichtendienstes vermuteten daher im Satz «Kill all Jews» ein Trend-Thema.
Das Unternehmen hat mittlerweile den Satz als Trendthema gesperrt. Er war laut dem Online-Portal «BuzzFeed» mehrere Minuten für Millionen Twitter-Nutzer von der Webseite empfohlen worden. (pma)
Ex-Präsident Barack Obama hat seinem Amtsnachfolger Donald Trump und den Republikanern vorgeworfen, im Wahlkampf bewusst Ängste vor Migranten zu schüren.
Ex-Präsident Barack Obama hat seinem Amtsnachfolger Donald Trump und den Republikanern vorgeworfen, im Wahlkampf bewusst Ängste vor Migranten zu schüren. «Sie erzählen Euch, dass ein Haufen armer Flüchtlinge tausende Meilen entfernt eine existentielle Bedrohung für Amerika darstellt», sagte der Demokrat am Freitag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Miami.
Es sei «politische Show», dass Trump wegen der Migranten Soldaten an die Grenze zu Mexiko schicke, fügte Obama hinzu. Es gehe den Republikanern nur darum, mit Panikmache von ihrer eigenen Regierungsbilanz abzulenken.
Noch über 1000 Kilometer entferntDerzeit sind Tausende Menschen aus Mittelamerika in mehreren Gruppen auf dem Weg durch Mexiko in Richtung der US-Grenze. Sie sind aber noch etwa 1300 Kilometer Luftlinie von den USA entfernt. Trump hat das Pentagon wegen der Migranten angewiesen, Soldaten an die Grenze zu schicken (BLICK berichtete). Sie sollen den Grenzschutz bei logistischen Aufgaben unterstützen. Migranten festnehmen dürfen sie nicht.
Trump macht mit den Migranten massiv Wahlkampf für die Kongresswahlen am kommenden Dienstag. Er bedient sich dabei einer aufwieglerischen Rhetorik und überzeichnet die Lage stark. Der US-Präsident spricht von einer «Invasion» und einer Gefahr für die nationale Sicherheit der USA. (SDA)
Die Selbstbestimmungsinitiative ist laut Umfragen bereits gescheitert. Doch die Demoskopen irren sich oft. Und die Widersacher der SVP machen Fehler. Sie haben nur noch drei Wochen Zeit ...
Die SVP hat es ihren Gegnern schon schwerer gemacht als mit der Selbstbestimmungsinitiative. Die SBI verlangt, dass Schweizer Recht immer über internationalen Vereinbarungen zu stehen hat. Eine verkopfte Sache, weit weg von den Menschen. Werden Sie gerade von fremden Richtern geplagt? Eben. Kein Wunder, verlief der Abstimmungskampf flau. Und laut SRG-Umfrage wollen 55 Prozent Nein stimmen.
Dann trafen am Mittwoch auf dem Podium von «BLICK on Tour» die wichtigsten Akteure aufeinander: die SVP-Nationalräte Hans-Ueli Vogt und Magdalena Martullo-Blocher auf der einen, Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) und Ständerat Philipp Müller (FDP) auf der anderen Seite.
Der Saal tobte, die Auseinandersetzung war hart, teilweise jenseits des Erträglichen. Die Bundesrätin kassierte Buhrufe und Beleidigungen aus dem Publikum. Kein Zweifel: Die mehr als 400 an diesem Abend in Suhr AG hätte klar Ja gestimmt.
Das ist zwar nicht repräsentativ, es zeigt aber: Die Gegner der SVP-Initiative, also alle anderen Parteien, sollten die Sprengkraft des Themas nicht unterschätzen! Wenn sie am 25. November keine Niederlage riskieren wollen, brauchen sie dringend kräftigere Argumente.
Simonetta Sommaruga sagte im Wesentlichen: «Die Initianten wissen nicht, was sie wollen. Man hört nie genau, welche Verträge sie kündigen wollen.» Obwohl ihre Widersacher zweifelsfrei klarmachten, dass künftig nachverhandelt wird, wenn internationale Abkommen im Widerspruch zum Schweizer Recht stehen. Gekündigt wird nur, wenn Verhandlungen nichts bringen. Auch ihre Warnung, die Initiative gefährde Arbeitsplätze, mag niemand mehr ernst nehmen: Man hört sie einfach zu oft.
Ausserdem geht es darum gar nicht: Die SVP hat völlig recht, wenn sie darauf verweist, dass die Schweiz unter anderem deshalb so erfolgreich ist, weil die direkte Demokratie zu besseren Entscheiden führt. Und ihre Gegner argumentieren völlig zu Recht damit, dass die Schweiz als kleines Land auch deshalb so gut wirtschaftet, weil sie dank Tausenden Verträgen eng mit dem Ausland verknüpft ist.
Selbstverständlich sind diese Abkommen demokratisch genauso legitimiert wie alle Schweizer Gesetze. Im Alltag gibt es damit auch kaum Probleme. Und falls doch, hat sich noch immer eine Lösung gefunden. Auch ohne Selbstbestimmungsinitiative. Sie ist schlicht überflüssig.
Und doch ist alles möglich. Weil die Gegner schwach sind. Weil Umfragen oft nichts taugen. Und weil der Bundesrat ausgerechnet jetzt prüft, den umstrittenen Uno-Migrationspakt zu unterschreiben. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat diese Woche das einzig Richtige getan: klipp und klar gesagt, dass sein Land diesen Pakt nicht akzeptieren wird.
Der Bundesrat sollte es ihm dringend nachtun. Sonst riskiert er, dass viele Stimmbürger am 25. November doch noch ein Ja zur Selbstbestimmungsinitiative einlegen.
Bayer gibt sich nach dem millionenschweren Urteil im ersten Glyphosat-Prozess zugunsten eines Krebspatienten kämpferisch. Der Konzern will Vergleiche mit Klägern aber nicht grundsätzlich ausschliessen.
Bayer gibt sich nach dem millionenschweren Urteil im ersten Glyphosat-Prozess zugunsten eines Krebspatienten kämpferisch. Der Konzern will Vergleiche mit Klägern aber nicht grundsätzlich ausschliessen.
«Wir werden uns mit allen Mitteln in diesem Rechtskomplex verteidigen, und zwar entschieden», sagte Bayer-Chef Werner Baumann in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Er verwies abermals auf «mehr als 800 wissenschaftliche Studien», die belegten, dass der Unkrautvernichter Glyphosat sicher sei.
Einigung wäre wirtschaftliche EntscheidungEs sei zwar vorstellbar, sich in ganz bestimmten Fällen zu einigen, wenn die Kosten für die Prozessvorbereitung und Verteidigung der nächsten Monate höher wären als die Kosten für einen Vergleich. Dies wäre dann jedoch eine rein wirtschaftliche Entscheidung, so Baumann.
Der Kläger im ersten Glyphosat-Prozess, Dewayne Johnson, führt seinen Lymphdrüsenkrebs auf seinen Umgang mit dem Unkrautvernichter während seines Jobs als Platzwart an kalifornischen Schulen zurück. Eine Geschworenen-Jury hatte Johnson im August zunächst 289 Millionen US-Dollar zugesprochen (BLICK berichtete). Infolge des Juryurteils hatten die Bayer-Aktien bis zu 30 Prozent an Wert verloren. Aktuell kosten sie noch rund ein Viertel weniger als damals. Das entspricht beim Börsenwert einem Minus von rund 20 Milliarden Euro.
Neue RechtsstrategieBayer und Monsanto fochten das Urteil zwar an, die zuständige Richterin Suzanne Ramos Bolanos senkte die Strafzahlung aber lediglich auf rund 78 Millionen Dollar. Bayer will nun in Berufung gehen und baut dabei auf eine inzwischen veränderte Rechtsstrategie.
Anders als im Fall Johnson, der vor einem Staatsgericht verhandelt wurde, landete die überwiegende Zahl der nach letztem Stand rund 8700 Fälle bei Bundesgerichten. Aufgrund der grossen Zahl wurden sie in einem Verfahren gebündelt. Dabei geben die Bundesgerichte die Fälle zunächst an ein zentral bestimmtes Gericht ab. Dort werden die Fälle vorbereitet und Unterlagen sowie Aussagen aufgenommen.
New York – Hollywood-Schauspieler und Trump-Imitator Alec Baldwin ist in New York wegen Körperverletzung festgenommen und offiziell beschuldigt worden. Dem 60-Jährigen wird vorgeworfen, im Streit um einen Parkplatz einen Mann ins Gesicht geschlagen zu haben.
Wie die Polizei der US-Metropole am Freitag mitteilte, sei Baldwin offiziell wegen Körperverletzung und Bedrohung beschuldigt worden und müsse am 26. November vor Gericht erscheinen.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit). Laut einer Polizeisprecherin hatte ein 49-jähriger Mann gerade seinen Wagen in Greenwich Village eingeparkt und wollte ein Ticket am Parkscheinautomaten lösen, als er mit Baldwin in Streit geriet. Der 60-Jährige soll ihm dann einen Schlag ins Gesicht versetzt haben. Der jüngere Mann sei in «stabilem» Zustand ins Krankenhaus gebracht worden, Baldwin befinde sich in Polizeigewahrsam.
Ein weiterer Polizeisprecher sagte später, Baldwin sei wegen «Körperverletzung dritten Grades» beschuldigt worden. Das ist die am wenigsten schwere Form, die mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden kann. Ausserdem sei er wegen Bedrohung zweiten Grades beschuldigt worden, wofür er zwei Wochen hinter Gitter kommen könnte.
Der Schauspieler ist regelmässig mit Parodien auf US-Präsident Donald Trump in der Fernsehshow «Saturday Night Live» zu sehen. 2017 gewann er dafür einen Emmy-Fernsehpreis. Baldwin parodiert Trump mit zusammengekniffenen Augen, vorgestülpten Lippen und weissblonder Haartolle - sehr zum Missfallen des US-Präsidenten.
Trump äusserte sich am Freitag wenige Minuten nach der Festnahme: «Ich wünsche ihm viel Glück», sagte er, als Journalisten ihn im Garten des Weissen Hauses darauf ansprachen.
Alec Baldwin wurde nicht zum ersten Mal auf eine Polizeiwache mitgenommen. 2014 nahm ihn die Polizei in Gewahrsam, weil er mit seinem Fahrrad in falscher Richtung auf der Fifth Avenue in Manhattan fuhr. Dort lebt Baldwin mit seiner zweiten Ehefrau und den vier jungen Kindern.
Immer wieder fiel Baldwin mit aggressivem Verhalten auf. Ende 2013 hatte der Sender NBC eine nächtliche Chat-Show des Schauspielers eingestellt, weil er einen Fotografen vor seiner Wohnung homophob beleidigt haben soll. Am Tag des mutmasslichen Vorfalls war eine kanadische Schauspielerin ins Gefängnis gekommen, die als Stalkerin von Baldwin verurteilt worden war.
Anschliessend machte Baldwin in einem Artikel im «New York Magazine» seinem Ärger Luft und schrieb, er habe das Leben in der Öffentlichkeit satt. In New York könne seine kleine Tochter kein «normales Leben» führen. Baldwin schimpfte in dem Artikel über die Medien, über die Stadt, in der er seit 1979 wohnt, und über das Leben in der Öffentlichkeit in den USA im Allgemeinen.
Einen Skandal löste er auch 2007 aus, als er seine damals elfjährige Tochter aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Kim Basinger als «unverschämtes kleines Schwein» beschimpfte. Damals lieferte sich das Ex-Paar einen erbitterten Sorgerechtsstreit. Seit kurzem moderiert Baldwin am Sonntagabend eine Talkshow im Fernsehsender ABC.
New York – Hollywood-Schauspieler und Trump-Imitator Alec Baldwin ist in New York wegen Körperverletzung festgenommen und offiziell beschuldigt worden. Dem 60-Jährigen wird vorgeworfen, im Streit um einen Parkplatz einen Mann ins Gesicht geschlagen zu haben.
Wie die Polizei der US-Metropole am Freitag mitteilte, sei Baldwin offiziell wegen Körperverletzung und Bedrohung beschuldigt worden und müsse am 26. November vor Gericht erscheinen.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit). Laut einer Polizeisprecherin hatte ein 49-jähriger Mann gerade seinen Wagen in Greenwich Village eingeparkt und wollte ein Ticket am Parkscheinautomaten lösen, als er mit Baldwin in Streit geriet. Der 60-Jährige soll ihm dann einen Schlag ins Gesicht versetzt haben. Der jüngere Mann sei in «stabilem» Zustand ins Krankenhaus gebracht worden, Baldwin befinde sich in Polizeigewahrsam.
Ein weiterer Polizeisprecher sagte später, Baldwin sei wegen «Körperverletzung dritten Grades» beschuldigt worden. Das ist die am wenigsten schwere Form, die mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden kann. Ausserdem sei er wegen Bedrohung zweiten Grades beschuldigt worden, wofür er zwei Wochen hinter Gitter kommen könnte.
Der Schauspieler ist regelmässig mit Parodien auf US-Präsident Donald Trump in der Fernsehshow «Saturday Night Live» zu sehen. 2017 gewann er dafür einen Emmy-Fernsehpreis. Baldwin parodiert Trump mit zusammengekniffenen Augen, vorgestülpten Lippen und weissblonder Haartolle - sehr zum Missfallen des US-Präsidenten.
Trump äusserte sich am Freitag wenige Minuten nach der Festnahme: «Ich wünsche ihm viel Glück», sagte er, als Journalisten ihn im Garten des Weissen Hauses darauf ansprachen.
Alec Baldwin wurde nicht zum ersten Mal auf eine Polizeiwache mitgenommen. 2014 nahm ihn die Polizei in Gewahrsam, weil er mit seinem Fahrrad in falscher Richtung auf der Fifth Avenue in Manhattan fuhr. Dort lebt Baldwin mit seiner zweiten Ehefrau und den vier jungen Kindern.
Immer wieder fiel Baldwin mit aggressivem Verhalten auf. Ende 2013 hatte der Sender NBC eine nächtliche Chat-Show des Schauspielers eingestellt, weil er einen Fotografen vor seiner Wohnung homophob beleidigt haben soll. Am Tag des mutmasslichen Vorfalls war eine kanadische Schauspielerin ins Gefängnis gekommen, die als Stalkerin von Baldwin verurteilt worden war.
Anschliessend machte Baldwin in einem Artikel im «New York Magazine» seinem Ärger Luft und schrieb, er habe das Leben in der Öffentlichkeit satt. In New York könne seine kleine Tochter kein «normales Leben» führen. Baldwin schimpfte in dem Artikel über die Medien, über die Stadt, in der er seit 1979 wohnt, und über das Leben in der Öffentlichkeit in den USA im Allgemeinen.
Einen Skandal löste er auch 2007 aus, als er seine damals elfjährige Tochter aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Kim Basinger als «unverschämtes kleines Schwein» beschimpfte. Damals lieferte sich das Ex-Paar einen erbitterten Sorgerechtsstreit. Seit kurzem moderiert Baldwin am Sonntagabend eine Talkshow im Fernsehsender ABC.
ZÜRICH - Der Schweizer Dokfilm «#Female Pleasure» darf in Deutschland nicht auf Facebook beworben werden. Der Grund ist absurd.
Es ist ein Film, der Unterdrückung über die Sexualität thematisiert: «#Female Pleasure» ist ein Schweizer Dokumentarfilm von Regisseurin Barbara Miller (48), der im November in den Schweizer und deutschen Kinos anläuft. Während hierzulande für den Film auf Facebook geworben wird, ist das in Deutschland nicht möglich. «Wir können zwar Inhalte auf Facebook hochschalten, jegliche Werbung für diese ist aber gesperrt», erklärt Marvin Slotta (30) von X Verleih Berlin, der den Film in Deutschland vertreibt.
In der Schweiz zensiert Facebook den Film nichtAls Begründung weist Facebook in einer automatischen Antwort auf die Werberichtlinien hin. «Vermutlich weil es um Sexualität geht. Dass diese jedoch in einem kritischen Kontext gezeigt wird und es um Aufklärung geht, spielt für den Social-Media-Giganten offensichtlich keine Rolle», so Slotta. Am Filmtitel könne es nicht liegen, die FB-Seite heisst «A Global Issue». Absurd: In der Schweiz zensiert Facebook den genau gleichen Film nicht.
Der Billig-Emmentaler «Switzerland Swiss» stellte die traditionellen Originalkäse wie Emmentaler und Gruyère die letzten Jahre beim Export in den Schatten. Jetzt hat sich das Blatt gewendet.
Diese Trendwende ist ganz nach dem Geschmack traditioneller Schweizer Käsehersteller: Originalkäse wie Emmentaler litten die letzten Jahre unter Export- und Nachfrageeinbrüchen. Einzig «Switzerland Swiss» glänzte. Der industriell hergestellte Grosslochkäse, der als Billigimitat des Emmentalers gilt, verzeichnete seit 2013 jährlich zweistellige Wachstumsraten. Doch in diesem Jahr brechen Produktion und Exporte des viertgrössten Exportkäses – nach Gruyère, Emmentaler und Appenzeller – zweistellig ein.
Das gesamte Produktionsvolumen sank von Januar bis August gegenüber dem Vorjahr um 21,5 Prozent. Drei Viertel gehen in den Export, vor allem in die Gastronomie in den USA, die damit Sandwiches macht. Die Exportmenge sank in den ersten acht Monaten um 12,8 Prozent.
Emmi überschätzte NachfrageDie Hauptherstellerin des Emmentaler-Imitats ist Emmi. Die Sprecherin des grössten Schweizer Milchverarbeiters, Sibylle Umiker, begründet den Rückgang mit «etwas zu grossem Optimismus» an die Nachfrage und einer Überproduktion im letzten Jahr.
Da 2017 die Produktion gegenüber dem Vorjahr um fast 25 Prozent erhöht wurde, aber der Export nur um elf Prozent stieg, gab es dieses Jahr noch hohe Lagerbestände, wie Umiker sagt. Deshalb habe man heuer weniger produziert. Hinzu komme, dass auch die ausländischen Empfänger wie die US-amerikanische Tochtergesellschaft von Emmi noch «Switzerland Swiss» an Lager hätten.
Rasantes Wachstum passéNach dem diesjährigen Einbruch rechnet Emmi für die nächsten Jahre nur noch mit «moderatem Exportwachstum im einstelligen Prozentbereich».
Migros-Tochter Mifroma gilt als die zweitgrösste Produzentin des Grosslochkäses. Migros-Sprecher Patrick Stöpper hebt hervor, dass Mifroma Käse mit Herkunftsbezeichnung wie Gruyère AOP bevorzuge. «Switzerland Swiss» gilt bei Migros als zweitklassiges Industrieprodukt.
Als solches befindet sich der Industriekäse inmitten des internationalen Preiskampfs. Der Migros-Sprecher bestätigt, dass «Switzerland Swiss» sich den globalen Industrieprodukten annähert und stärker dem Preiswettbewerb ausgesetzt sei als AOP-Käse.
Gruyère-Erfolg ungebremstDer Vizedirektor der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland, Alfred Rufer, nimmt die Entwicklungen bei der Kopie gelassen: «Grundsätzlich ist Emmentaler einer der meistkopierten Käse der Welt.» Emmentaler AOP sei aber das Original aus der Schweiz. Im Ausland boomt aber nicht der Emmentaler-AOP, sondern der Gruyère-AOP. Kein Schweizer Käse wird im Ausland mehr verkauft.
Eine etwas längere Frage genügte, und CVP-Bundesrats-Kandidatin Heidi Z’graggen verlor die Nerven. Ein Video legt den Schluss nahe, dass sie ein Parteimitglied als Depp abkanzelt. Die Urnerin spricht von einem «akustischen Missverständnis».
Es war der erste grosse Auftritt der national noch unbekannten Möchtegern-Bundesrätin Heidi Z'graggen (52). Und er ging mächtig in die Hosen. Die Urner Regierungsrätin patzte ausgerechnet bei jenem Podium am Mittwoch in Bern, an dem sich die vier Anwärter für die Landesregierung in corpore den CVP-Mitgliedern präsentierten. Bei einer Frage und anschliessendem Zwischenruf aus dem Publikum wandte sich Z’graggen an die Walliser Nationalrätin Viola Amherd (56), die neben ihr sass, und spottete laut «Aargauer Zeitung»: «Ja, das isch wichtig. Dä isch en Depp.»
Mikrofon eingeschaltetPech für die Möchtegern-Bundesrätin: Das Mikrofon war eingeschaltet. Im Livestream, mit dem das Podium im Internet übertragen wurde, sind die Worte gut hörbar. Wen die Möchtegern-Bundesrätin da als Deppen betitelt? BLICK hat den Herrn aus dem Publikum ausfindig gemacht. Es ist Peter Henzi (85), Solothurner CVP-Präsident der Seniorensektion 60Plus. Er wollte wissen, ob man nicht zwei Milliarden Franken des Nationalbank-Vermögens à fonds perdu zur kurzfristigen Sanierung der AHV verwenden könne, anstelle der vorgeschlagenen Verknüpfung mit der Steuerreform 17.
Er stellte die Frage nicht direkt, sondern holte zu einem etwas langen Exkurs aus. Der Zuger CVP-Ständerat und Bundesratsanwärter Peter Hegglin (57) antwortete schliesslich, dass die Nationalbank eine unabhängige Institution sei. Jetzt komme das wieder, rief Henzi dazwischen. Was Z'graggen mit der Depp-Aussage quittierte. Was die Mikrofone im Video deutlich machen, hat das Opfer der Tirade gar nicht mitgekriegt. «Ich sass in der drittvordersten Reihe und habe die Depp-Aussage nicht gehört, sonst hätte ich wohl sofort Stellung bezogen», sagt Henzi zu BLICK.
Taktik AbstreitenZ’graggen wählt die Taktik abstreiten. Sie behauptet, das Wort «Depp» nie in den Mund genommen zu haben. Gegenüber der «Aargauer Zeitung» nahm sie nur schriftlich Stellung: Es handle sich um ein «akustisches Missverständnis, das zu bedauern ist». Akustisches Missverständnis? Was das genau heissen soll, lässt Z'graggen auf Anfrage unbeantwortet. Auch die CVP Schweiz hüllt sich zum missglückten Auftakt ihrer Bundesratskandidatin in Schweigen. Zu Hilfe eilt ihr dafür ihre Konkurrentin Viola Amherd: «Das Wort ‹Depp› habe ich auf dem Podium nie gehört.» Sie habe zu diesem Zeitpunkt nichts zu Heidi Z'graggen gesagt und auch nichts gehört. Amherd: «Heidi Z'graggen und ich haben auf dem Podium nur einmal miteinander gesprochen, als ich ihr sagte, es sei kalt hier. Darauf antwortete sie mir, sie hätte kalte Hände.»
SPREITENBACH AG - Michelle H. (22) versuchte so diskret zu stillen wie eben nur möglich. Ein Security-Mann der Modekette Zara sah sie trotzdem, störte sich daran und warf sie kurzerhand aus der Filiale im Shoppi Tivoli. Nun hat sich Zara bei ihr entschuldigt.
Michelle H.* (22) wollte nicht im Stillen stillen – und flog dafür mit Getöse aus einer Zara-Filiale. Es ist für die junge Mutter das unschöne Ende eines eigentlich entspannten Shoppingausflugs ins Einkaufscenter Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG.
Michelle H. war mit ihrer Freundin gerade in die Zara-Filiale spaziert, als ihr sechs Monate alter Sohn Hunger bekam. Michelle H. hebt deshalb kurz das T-Shirt, setzt das Baby an ihre Brust und stillt es. Das T-Shirt zieht sie ihm übers Köpfchen, so dass ihr Sohn unter dem Stoff ungestört trinken kann und nichts zu sehen ist.
«Ich stillte so diskret, dass man meinte, er schlafe. Niemand hat mich angeschaut – es fiel gar nicht auf», sagt die junge Mutter zu BLICK. So schlendert sie durch den Laden, während ihre Freundin sich umsieht.
Security wirft sie rausDas tut auch der Sicherheitsmann und glaubt gesehen zu haben, wie Michelle H. den Still-BH geöffnet hatte. «Sicher war er sich aber nicht. Denn als er auf mich zukam, musste er mich erst fragen, ob ich am Stillen sei», erzählt Michelle H. «Als ich bejahte, meinte er, dass ich das hier nicht dürfe.» Sie antwortet, dass andere Kinder hier auch trinken würden. Der Sicherheitsmann ist verdutzt ob der Widerworte, geht weg.
Wenige Augenblicke später kehrt er zurück und eröffnet Michelle H., dass die Chefin der Filiale bestätigt habe, dass Stillen hier nicht erlaubt sei. «Ich müsse aufhören oder er würde mich rausbegleiten, sagte er. Wir gingen – weil ich keine Zeit für eine Diskussion hatte. Zudem wollte ich nicht, dass meine Freundin auch noch ein Hausverbot erhält.» Das Shirt, das sich die Freundin bereits ausgesucht hatte, kauften sie nicht mehr.
«Habe nichts Unrechtes getan»Das Ereignis nervt die junge Mutter auch drei Wochen später noch. «Wer sind die denn, dass sie bestimmen können, ob ich meinem Sohn zu trinken geben darf oder nicht? Ich decke alles ab, das ist mir wichtig», sagt sie. Sie wisse, dass es im Shoppi Tivoli einen Stillraum gebe, aber der lag am anderen Ende des Einkaufszentrums.
Zara entschuldigt sichZara tut der Vorfall leid. In einem Schreiben an Michelle H., das BLICK vorliegt, schiebt die Modekette die Schuld dem Security-Mitarbeiter zu, der «wahrscheinlich nach seiner eigenen Meinung agiert» habe. Man wolle den Fall mit der Filialleitung besprechen. Zara werde dafür sorgen, dass das nicht mehr passiere.
Michelle H. freut sich: «Jetzt werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren, ob ich beim Stillen nicht mehr rausgeschmissen werde.»
Tivoli-Leiter Patrick Stäuble wollte den Vorfall auf Anfrage von BLICK nicht kommentieren. In den allgemeinen Bereichen des Shoppi werde das Stillen nicht verboten. Nebst der allgemeinen Hausordnung könne aber jedes Geschäft für seine Flächen weitere Regeln aufstellen.
* Name geändert
Ein bewaffneter Mann hat in einem Yogastudio im US-Staat Florida einen Menschen getötet und vier weitere schwer verletzt. Danach hat sich der mutmassliche Schütze selbst gerichtet.
Ein bewaffneter Mann hat in einem Yogastudio im US-Staat Florida einen Menschen getötet und vier weitere schwer verletzt. Danach hat sich der mutmassliche Schütze selbst gerichtet.
Der Vorfall ereignete sich demnach am Freitag in der Hauptstadt von Florida in einem kleinen Einkaufszentrum, in dem das Yogastudio untergebracht ist. Etliche Polizei- und Ambulanzwagen waren vor Ort. Eine grosse Kreuzung in der Nähe wurde gesperrt, die Geschäfte im Einkaufszentrum wurden abgeriegelt.
Über Identität und Motiv des mutmasslichen Schützen wurde zunächst nichts bekannt. DeLeo mahnte Bürger, die zum Zeitpunkt der Schiesserei etwas Ungewöhnliches bemerkt haben, die Polizei zu alarmieren.
Bürgermeister Andrew Gillum, der sich für die Demokraten um das Gouverneursamt in Florida bewirbt, brach seinen Wahlkampf ab. Er werde nach Tallahassee zurückkehren, twitterte er. Er dankte der Polizei zudem für deren schnelle Reaktion. (SDA)
Juventus kann gegen Cagliari den nächsten Sieg feiern. Auch Inter und Napoli gewinnen, jeweils mit einem Kantersieg. Hier gehts zum Serie-A-Roundup.
Am Samstag:Juventus – Cagliari 3:1
Wer braucht schon einen Ronaldo, wenn man Spieler wie Paulo Dybala hat? Der Argentinier bringt die Alte Dame nämlich schon in der 1. Minute in Führung. Doch Cagliari kann reagieren, kommt in der 36. Minute zum Ausgleich. Joao Pedro trifft. Noch vor der Pause verspielen die Gäste die Führung wieder. Ein Eigentor von Filip Bradaric bringt Juve erneut in Front. Den Schlusspunkt der Partie setzt der eingewechselte Juan Cuadrado. Die Vorlage kommt von Cristiano Ronaldo. Uneigennützig spielt der Portugiese rüber auf den Kolumbianer, der nur noch einschieben muss. Juventus gibt sich hier gegen Cagliari keine Blösse.
Inter Mailand – Genua 5:0
Inter Mailand feiert einen Kantersieg! Das Team von Luciano Spalletti schiesst sich vor dem wichtigen Champions-League-Knaller gegen Barcelona ordentlich warm. Tore von Gagliardini (14.), Politano (16./49.), Joao Mario (91.) und Nainggolan (94.) sorgen Giuseppe-Meazza-Stadion für klare Verhältnisse.
Florenz – AS Rom 1:1
Am Freitag:Napoli – Empoli 5:1
Mertens-Show in Napoli! Der Belgier feiert gegen Empoli einen Hattrick. Weitere Tore von Insigne (9.) und Milik (90.) sorgen im Stadio San Paolo für einen klaren Sieg. Einziger Seelentröster auf Seitens Empoli ist der Ehrentreffer von Caputo (58.). Alles in allem zeigt das Team von Carlo Ancelotti aber eine bemerkenswerte Leistung und steht somit weiterhin auf Platz 3 der Tabelle.
12.30 Uhr: Lazio – SPAL
15.00 Uhr: Verona – Sassuolo
15.00 Uhr: Parma – Frosinone
15.00 Uhr: Sampdoria – Turin
18.00 Uhr: Bologna – Atalanta
20.30 Uhr: Udinese – Milan
Roger Federer ist seinem 100. ATP-Titel einen weiteren Schritt näher. Der Maestro schlägt beim Masters-Turnier in Paris-Bercy Kei Nishikori mit 6:4, 6:4 – und löst damit das Ticket für den Halbfinal gegen Novak Djokovic.
Die Fans in Paris-Bercy bekommen jene grosse Partie, auf die sie gewartet und gehofft haben. Die designierte Weltnummer eins trifft auf die Weltnummer drei. Novak Djokovic trifft auf Roger Federer. Der Halbfinal-Kracher beim ATP-1000-Turnier in der französischen Hauptstadt ist perfekt!
Gut eineinhalb Stunden nach dem «Djoker», der sich gegen den Kroaten Marin Cilic (ATP 8) zum 4:6, 6:2, 6:3-Sieg müht, zieht auch Roger in die Runde der letzten vier ein. Gegen Viertelfinal-Gegner Kei Nishikori lässt er kaum etwas anbrennen. 6:4, 6:4 heissts am Ende zugunsten des 37-jährigen Baselbieters.
Das Weiterkommen verdankt der Maestro einmal mehr seinem variantenreichen Spiel, insbesondere am Netz beweist er immer wieder ein unglaubliches Händchen – und entzückt damit die rund 20'000 Zuschauer in der Arena von Bercy.
Ein Gala-Auftritt des 20-fachen Grand-Slam-Siegers ists dennoch nicht. Dafür spielt Nishikori, der im Oktober schon in zwei Finals stand (Tokio und Wien) insgesamt zu solide. Der Japaner lässt sich auch nach dem Verlust des ersten Satzes und nach dem frühen Break zu Beginn des zweiten Durchgangs nie richtig abschütteln.
Federer bleibt von der Konstanz seines Widersachers aber unbeeindruckt, zieht sein Spiel durch – bis er nach einer Stunde und 19 Minuten den ersten Matchball hat und diesen eiskalt verwertet.
Nun fehlen Federer in Paris noch zwei Siege für den 100. ATP-Titel. Der erste davon muss am Samstag im Halbfinal her (ab ca. 16.30 Uhr live bei BLICK im Ticker und Stream). Ob er da auch den formstarken Djokovic aus dem Weg räumen kann?
Managua – Anlässlich des lateinamerikanischen Feiertags «Día de los Muertos» haben Nicaraguaner der Toten bei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Land gedacht. Auf dem Ostfriedhof der Hauptstadt Managua legten am Freitag Menschen Blumen an Gräbern nieder.
In der rund 30 Kilometer entfernten Stadt Masaya wurden 36 Holzkreuze mit Namen von Opfern aufgestellt. An einer Wand wurde der Schriftzug «Vergesst unsere Toten nicht» mit blauer Farbe angebracht.
Bei dem seit April anhaltenden Konflikt in dem mittelamerikanischen Staat sind nach Angaben von Menschenrechtsgruppen bisher mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen.
An Kreuzen auf Friedhöfen wurden als Zeichen des Protests blaue und weisse Luftballons angebracht. Die Farben entsprechen der Nationalflagge Nicaraguas und werden als Symbol gegen die Farben der Sandinistischen Regierungspartei von Präsident Daniel Ortega gesehen, die schwarz-rot ist.
Die politische Krise in dem Land begann vor mehr als einem halben Jahr, als die Regierung eine umstrittene Sozialreform durchsetzen wollte. Die Bevölkerung protestierte dagegen mit Erfolg, die Reform wurde zurückgezogen.
Die Demonstranten forderten anschliessend jedoch den Rücktritt des autoritären Ortegas und dessen Ehefrau, Vize-Präsidentin Rosario Murillo. Regierungsnahe Schlägertrupps und die Polizei griffen die Proteste an. Hunderte kamen ums Leben, weitere Demonstranten wurden inhaftiert oder verschwanden spurlos.
Der VfB Stuttgart kommt in der Bundesliga einfach nicht auf Touren – auch unter dem neuen Trainer Markus Weinzierl nicht. Im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt setzt es eine 0:3-Pleite ab.
Stuttgart - Frankfurt 0:3
Jubelabend für Ex-YB-Trainer Adi Hütter. Seine Eintracht fertigt einen desolaten VfB Stuttgart mit 3:0 ab. Sébastien Haller (11.), Ante Rebic (32.) und Nicolai Müller (89.) skoren. Dank des Auswärtserfolgs stossen die Frankfurter, bei denen Gelson Fernandes in der ersten Halbzeit zum Zug kommt, zwischenzeitlich auf Platz drei vor. Derweil bleibt Stuttgart mit fünf Punkten Tabellenletzter. Und der Horror-Start von Neu-Trainer Markus Weinzierl ist perfekt – mit drei Pleiten in drei Partien.
15.30 Uhr Leverkusen - Hoffenheim
15.30 Uhr Schalke - Hannover
15.30 Uhr Bayern - Freiburg
15.30 Uhr Wolfsburg - Dortmund
15.30 Uhr Augsburg - Nürnberg
18.30 Uhr Hertha - Leipzig
15.30 Uhr Gladbach - Düsseldorf
18.00 Uhr Mainz - Bremen
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Der HC Davos kommt nach dem Penalty-Sieg gegen die Lakers von letzter Wochewieder richtig unter die Räder; 1:8 gegen den EV Zug. Derweil fahren Bern, die Tigers und Lausanne Siege ein.
Davos - Zug 1:8
Unter der Woche hatte Arno Del Curto erneut ans Ehrgefühl seiner Stars appelliert. Der Engadiner forderte für das Heimspiel gegen den EV Zug eine fehlerlose Leistung im Abwehrbereich und Geduld im Abschluss. «Wir müssen es wegstecken, wenn der Puck nicht sofort ins Tor will.» Will er aber. Nach 16 Sekunden und dem etwas überhasteten Puckmanagement des Zuger Torhüters Nummer 2, Sandro Aeschlimann.
Die als Initialzündung gedachte Führung wird für den taumelnden HCD allerdings zum Rohrkrepierer. Kurze Zeit später lässt Aeschlimanns Gegenüber Lindbäck einen 20-Meter-Schlenzer Widerströms durchrutschen, die rumliegende Scheibe murkst Schnyder dann mit der Brechstange über die Linie.
Und das wars dann auch schon wieder für die Bündner. Auf dem Weg zur siebten erschütternden Heimniederlage im achten Anlauf verrät die Mannschaft erneut Zerfallserscheinungen, ein Déja-vu in Endlosschleife.
Die zuschnürende Verunsicherung, am Dienstag in Rapperswil höchstens phasenweise erkennbar, nimmt die Mannschaft gestern wieder in Vollbesitz. In diesem Zustand ist die Mannschaft nicht konkurrenzfähig, Torhüter Anders Lindbäck mit eingeschlossen. Der erfahrene Schwede wankt gewaltig, als ihn Senteler beim 4:1 von der Torlinie aus erwischt, wirkt er zudem orientierungslos.
Das Donnergrollen im Landwassertal wird bedrohlicher. Die blutleeren Vorstellungen in der Vaillant-Arena schlagen nicht nur aufs Gemüt, sondern auch auf die Zuschauerzahlen.
Die spärlich besetzte Ostkurve verbürgt sich war auch beim Stand von 1:6 noch, nie aufgeben zu wollen. Auf die Mannschaft springt dieser Funke allerdings nicht mehr über. Der EV Zug kommt mit etwas taktischer Raffinesse und Systemdisziplin zu drei lockeren Punkten. Viel einfacher ging es für die Zentralschweizer wohl noch nie im Landwassertal.
Beim HC Davos wird man sich in der Länderspielpause nächste Woche prinzipielle Fragen stellen (und beantworten) müssen.Egal, wie sich die Mannschaft heute im Emmental aus der Affäre zieht: So kann es in Davos nicht weitergehen.
Prince – Der designierte Scharfschütze tickt im letzten Abschnitt aus und deckt den völlig verdutzten EVZ-Verteidiger Schlumpf mit Faustschlägen à discrétion ein. Das ist Frustbewältigung.
Stalberg – Der schwedische
Flügelstürmer bestreitet in Davos sein (vorerst) letztes Auswärtsspiel in der Schweiz. Dabei holt er sich drei Assists. Ab nächster Woche steht Stalberg bei KHL-Klub Avangard Omsk im Sold .
Der Beste – Suri (EVZ). Strahlt ordenlich viel Spielfreude aus.
Die Pflaume – Lindbäck (HCD). Kann nach dem frisch gelegten Ei beim 1:1 seine Unsicherheit nicht mehr verbergen. Ist allerdings nur der Schwächste unter vielen Schwachen.
Tore 1. D. Wieser (M. Wieser) 1:0. 2. Schnyder (Widerström, Stadler) 1:1. 17. Simion (Albrecht, Alatalo) 1:2. 18. Sentler (Klingberg, Stalberg) 1:3. 25. Senteler (Stalberg, Klingberg) 1:4. 28. Martschini (Suri) 1:5. 31. Diaz (Martschini, Stalberg/PP) 1:6. 51. Suri 1:7. 52. Alatalo (Schnyder, Haberstich) 1:8.
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Ambri - Tigers 2:4
(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel – Grosses Langnau. Armes Ambri. Die SCL Tigers feiern den sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen. Ambri verliert zum vierten Mal in Folge. Bitter: Im zweiten Drittel drehen die Leventiner innerhalb von 113 Sekunden das Spiel. Zweimal trifft Spektakel-Stürmer Dominik Kubalik in Überzahl, erwischt beim 1:1 Tigers-Goalie Damiano Ciaccio zwischen den Beinen. Sechs Minuten später hat Ambri Pech, als die Scheibe zum dritten Mal hinter der Linie liegt, die Schiedsrichter das Spiel jedoch schon unterbrochen haben. Für die Entscheidung sorgt ausgerechnet Benjamin Conz. Der Ambri-Goalie, der lange tadellos agiert, spielt die Scheibe direkt auf Anton Gustafssons Stock. Benjamin Neukom schiesst Langnau ins Glück. Angelo Rocchinotti
Verbot – Tigers-Goalie Ivars Punnenovs, der zuletzt an muskulären Problemen litt, stösst nächste Woche nicht zur lettischen Nati. «Wir lassen ihn nicht gehen. Das Risiko ist zu gross», so Sportchef Marco Bayer. «Ivars ist einverstanden.»
Zukunft – Ende Saison läuft der Vertrag von Erfolgs-Coach Heinz Ehlers aus. Klar, dass Langnau verlängern will. Bayer: «Nach der Nati-Pause sitzen wir zusammen. Ziel ist, bis Ende Monat Klarheit zu haben.»
Pechvogel – Linesman Sandro Gurtner, der 2017 von einem Puck im Gesicht und dann am Knie getroffen wurde, stösst mit Tiger-Elo zusammen, stürzt auf die Schulter, macht aber auch dieses Mal weiter.
Der Beste – Gustafsson (SCL), perfekte Vorarbeit zum 3:2.
Die Pflaume – Conz (HCAP), Blackout zur Unzeit. A. R.
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Bern – Lakers 3:1
(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel – Nach zwei Pleiten in Folge wirbelt SCB-Coach Jalonen seine Sturmreihen kräftig durch. Das wirkt aber nur kurzfristig. Nach Mursaks 2:0 in der 17. Minute stellt Bern den Betrieb unverständlicherweise ein. Dank dem ideenlosen Gegner reicht es am Ende dennoch zum Sieg.
Die Harmlosigkeit – Die Lakers-Offensive hat gegen die beste Abwehr der Liga nichts zu melden. Im 16. Spiel gelingt dem Schlusslicht zum elften Mal maximal ein Tor.
Das Comeback – Rappis Amerikaner Casey Wellman gibt nach fünfwöchiger Verletzungspause sein Comeback. Der Temporärvertrag mit dem Tschechen Radek Smolenak wird deshalb nicht verlängert.
Der Beste – Mark Arcobello (Bern). Ein Tor, eine Vorlage.
Die Pflaume – Jared Aulin (Lakers). Auch nach 16 Spielen ohne Tor. C.S.
Tore 3. Ebbett (Scherwey, C. Gerber) 1:0. 17. Mursak (Arcobello) 2:0. 40. Ness (Iglesias, Brem/PP) 2:1. 46. Arcobello (Moser) 3:1.
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Lausanne - Lugano 2:1
(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel – Aus Krisen haben beide Teams zum Höhenflug angesetzt, kommen mit je drei Siegen in Serie in dieses Duell. Die Waadtländer streben den vierten in Folge entschlossener an. Lugano-Goalie Merzlikins rettet sein Team vor dem frühen Rückstand. Zwei Lausanner Treffer im Start-drittel reichen dennoch zum Sieg. Weil die Bianconeri aus unzähligen Chancen keine Tore mehr zustande bringen.
Die Szene – Lugano-Verteidiger Romain Loeffel muss von seinem Goalie Merzlikins vom Eis geschoben werden. Warum? Positionskollege Julien Vauclair trifft mit einem harten Schuss die Kufe von Loeffels Schlittschuh, die sich deswegen löst. Mit nur einer Kufe kommt ein Spieler nicht vorwärts.
Der Beste – Boltshauser (Lausanne), grundsolide und stark.
Die Pflaume – Lapierre (Lugano), tritt nicht in Erscheinung. N.V.
Tore 13. Mitchell (Kenins) 1:0. Genazzi (Jeffrey, Kenins) 2:0. 20. Hofmann (Chiesa, Sannitz) 2:1.
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Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1658:32332. SCL Tigers1547:29303. Bern1543:26294. Zug1547:33295. Fribourg1638:38266. Lausanne1743:43257. ZSC Lions1431:31248. Lugano1544:36219. Ambri1536:452110. Servette1534:432011. Davos1526:611112. Lakers1618:487Ein Spieler aus Grossbritannien hat am Freitagabend den hohen Jackpot bei der Euro-Millions-Lotterie geknackt. Die Gewinnsumme beträgt rund 100 Millionen Franken.
Ein Spieler aus Grossbritannien hat am Freitagabend den hohen Jackpot bei der Euro Millions-Lotterie geknackt. Er oder sie setzte auf die Zahlen 5, 15, 17, 37, 44 sowie auf die Sterne 7 und 11. Der Glückspilz ist der einzige Gewinner und darf sich auf eine Gewinnsumme von 99'670'603.90 Franken freuen. Bei der nächsten Ziehung am kommenden Dienstag befinden sich 19 Millionen Franken im Jackpot.
Am 2. Oktober 2018 sahnte ein Schweizer Glückspilz bei Euro Millions satte 184 Millionen Schweizer Franken ab. Schweizer Rekord! Um das Geld abzuholen, liess sich der Gewinner oder die Gewinnerin aus der Nordwestschweiz jedoch Zeit.
Knapp drei Wochen nach der Ziehung, wurde der Gewinn abgeholt, wie Swisslos-Sprecher Willy Mesmer gegenüber BLICK sagte. «Wir haben den Gewinnschein erhalten. Der Jackpot wurde dem Gewinner überwiesen.»
Islamabad – Islamistische Hardliner in Pakistan haben am Freitag das Ende ihrer dreitägigen Strassenproteste bekannt gegeben. Ein Sprecher der Islamistenpartei Tehreek-e-Labaik sagte am Abend, mit der Regierung sei eine entsprechende Einigung erzielt worden.
Auslöser der wütenden Proteste war die Aufhebung des 2010 verhängten Todesurteils gegen die Christin Asia Bibi wegen Gotteslästerung. Pakistans Oberster Gerichtshof hatte am Mittwoch das Urteil gegen die Frau gekippt, deren Fall international für Aufsehen gesorgt hatte.
Der Parteisprecher Pir Ijaz Qadri sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Führung von Tehreek-e-Labaik habe zum Ende der Proteste und Strassenblockaden aufgerufen. Arbeiter seien aufgefordert worden, sich «friedlich zu zerstreuen». Zuvor hatten zwei Minister die Einigung bestätigt, darunter der Minister für religiöse Angelegenheiten, Noor-Ul-Haq Qadri.
Blasphemie ist im streng konservativ-islamischen Pakistan ein folgenschwerer Vorwurf. Wegen entsprechender Anschuldigungen verbüssen dort derzeit rund 40 Menschen nach Schätzungen eines US-Ausschusses zur Religionsfreiheit lebenslängliche Gefängnisstrafen oder warten auf ihre Hinrichtung. Immer wieder kommt es zu Lynchmorden wegen Vorwürfen der Gotteslästerung.
Jennifer Lopez zeigt viel Haut, Elena Miras schlüpft wieder in ihren Bikini und Will Smith und Martin Lawrence haben grosse Neuigkeiten. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Das Naturhistorische Museum Bern bringt in einem Video auf skurril witzige Weise ausgestopfte Tiere zum Reden. Jetzt erhält der Kurzfilm «Büsu 4 – eine Art Geschäftsbericht» die höchste Auszeichnung der Werbefilm-Branche.
Ganz und gar nicht museal kommt der Geschäftsbericht des Naturhistorischen Museums Bern daher. Er ist ein Kurzvideo, in dem ausgestopfte Tiere zum Leben erweckt werden.
Der Gorilla beginnt plötzlich zu reden – es ist Museumsdirektor Christoph Beer, der erzählt, worauf er besonders stolz ist. Dann mischen sich eine Schildkröte ein, ein Faultier, eine Eule und natürlich der legendäre Rettungshund Barry. Alles Präparate, die mit den Stimmen von Mitarbeitern des Museums sprechen und deren menschlichen Züge annehmen. Und skurril wirres Zeug von sich geben.
Früher waren es ZombiesEs ist bereits der vierte Geschäftsbericht, der auf solch unkonventionelle Art daherkommt. Vergangenes Jahr irrlichterten in einem Horror-Video die Angestellten als Zombies durch die Räume – passend zur Ausstellung «Weltuntergang».
Der Mut, der Witz und die Extravaganz wurden jetzt belohnt: Am Donnerstagabend erhielt der Kurzfilm «Büsu 4» in Bern einen von sieben goldenen Edi. Es ist die höchste Schweizer Auszeichnung in der Werbefilm-Branche. «Die Animationen sind sehr charmant umgesetzt und die Dialoge sind sehr geistreich, witzig und mutig», heisst es in der Begründung der Jury. Der Clip sei «der diesjährige Benchmark im Corporate Film».
Lust statt Zahlen«Wir freuen uns natürlich sehr», sagt Marketing- und Kommunikationsleiter Simon Jäggi, der das Konzept zusammen mit der Produktionsfirma Lomotion ausgeheckt hat. BLICK-Lesern ist Jäggi bekannt als Autor der Tierkolumne «Wild im Herzen», die jeden zweiten Freitag erscheint.
Statt dicker Geschäftsberichte auf Papier, «die ohnehin kaum jemand liest», habe man sich vor ein paar Jahren für das überraschende Format entschieden. Die Videos sollen vor allem Lust aufs Museum machen. Wer die Zahlen und Fakten im Detail haben will, findet sie auf der Website.
Unkonventionell und mutigDer tierisch schräge Geschäftsbericht passt zum Naturhistorischen Museum Bern, das auch mit seinen Ausstellungen immer wieder für Aufsehen sorgt und alles andere als verstaubt oder belehrend-didaktisch daherkommt – obschon es der traditionsbewussten Burgergemeinde Bern gehört. «Sie steht voll hinter unserem Anspruch, unkonventionell und mutig zu sein», sagt Jäggi.
Die Auszeichnung ist nun auch Verpflichtung: Im Museum überlegt man sich schon jetzt, wie die Fortsetzung von «Büsu 4» nächstes Jahr aussehen soll. Gut möglich, dass es wieder ein Brüller wird.