Berns städtische Verkehrsbetriebe Bernmobil wollen für über 100 Mio. Franken neue Trams kaufen. Am Mittwoch hat das Unternehmen den Auftrag öffentlich ausgeschrieben. Es handelt sich um das grösste Beschaffungsvorhaben in seiner Geschichte.
Wie Bernmobil am Mittwoch mitteilte, müssen in den kommenden Jahren 21 Trams ersetzt werden, die in den Jahren 1987 und 1990 in den Dienst gestellt wurden. Sie erreichen in den Jahren 2023 und 2024 ihr Lebensende.
Ausgeschrieben hat Bernmobil die Beschaffung einer Grundbestellmenge von 20 Trams zum Ersatz dieser Fahrzeuge. Dazu kommt, als Option, der Bezug von bis zu 30 weiteren Tramzügen in einer zweiten Etappe. Es geht um Fahrzeuge, welche beispielsweise auf der künftigen Linie von Bern nach Ostermundigen eingesetzt werden sollen.
Die Stimmberechtigten des Kantons Bern, Ostermundigens und der Stadt Bern genehmigten in den vergangenen zwei Jahren an der Urne Kredite für den Bau dieser neuen Tramlinie.
Erstmals hat Bernmobil in der Ausschreibung Vorgaben zum Fahrzeugdesign aufgenommen. Diese Gestaltungselemente sollen den neuen Trams ein eigenständiges «Berner» Aussehen verleihen. Ende 2019 will Bernmobil den Lieferanten bestimmen. Das erste Tram der neuen Reihe soll Anfang 2023 in Bern eintreffen.
RAFZ ZH - Schwere Zeiten für den FC Rafzerfeld. Der eigene Buchhalter hat die Kasse geplündert. Nun muss sich der Zürcher Fussballverein weiter in einem Container treffen.
Eigentlich sollte der FC Rafzerfeld ein neues Klubhaus bekommen. Lange hat der Verein darauf gespart. Sich darauf gefreut, endlich den gelben Container durch ein grösseres Häuschen ersetzen zu können. Jetzt sollte der Bau endlich losgehen. Geld genug für den Bau hätte der Zürcher Fussballverein theoretisch für das Projekt «Neues Clubhaus Rafz» gehabt. Doch die Vereinskasse war plötzlich leer. Geplündert vom eigenen Buchhalter Mark R.*!
Nachdem es immer mal wieder zu Unregelmässigkeiten kam, wurde eine interne Untersuchung eingeleitet. Das Ergebnis: Mark R. hat circa 38'000 Franken unterschlagen!
Kopf hoch, nicht aufgeben«Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Die finanziellen Reserven sind durch diese Handlung praktisch aufgebraucht», schreibt der Präsident Christian Mundt in einem internen Vereinsschreiben.
Bedeutet dies das Ende für den FC Rafzerfeld? Mundt klärt auf: «Dem Verein geht es finanziell gut. Der Vorfall wirft uns zwar zurück, aber wir sind nicht pleite», sagt er zu BLICK. Man müsse halt weiter mit dem Kiosk Vorlieb nehmen. So nennen die Kicker ihr Mini-Klubhaus liebevoll.
Und: Ein neuer Budgetplan für das nächste Jahr muss her. Keine leichte Aufgabe, aber immerhin: Schulden gibt es keine.
Ex-Buchhalter angezeigtJetzt setzt der Verein alles daran, das unterschlagene Geld von R. zurückzubekommen. Der Verein hat Anzeige gegen den Ex-Buchhalter erstattet. Laut Vereinsschreiben wurde er bereits vernommen.
Nun liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft Zürich, wie Mediensprecher Christian Philipp auf Anfrage von BLICK bestätigt. «Weitere Angaben können derzeit dazu nicht gemacht werden», so Philipp.
Wie es nun weitergeht, ist offen. Klar ist nur: Der FC Rafzerfeld muss auf ein neues Klubhaus verzichten – vorerst. Mundt ist optimistisch: «Wir werden unser Klubhaus bekommen, wenn auch mit Verzögerung.»
* Name geändert
Im Herbst 1888 massakrierte Jack the Ripper fünf Frauen in Londons Stadtviertel Whitechapel. Auf einer geführten Tour kommt man dem Serienkiller unheimlich nah.
Pünktlich fängt der Regen an, als hätte ein Regisseur seine Finger im Spiel, und verpasst Londons Quartier Whitechapel eine gespenstige Stimmung. Das perfekte Grusel-Wetter, um sich auf die Spur von Jack the Ripper zu begeben, dem berühmtesten Serienmörder der Geschichte.
Auf einer zweistündigen Tour gehts zu den Tatorten der grausamen Morde. Trotz Londons Bauwut sind noch viele Gebäude vom Ende des 19. Jahrhunderts vorhanden, zudem ist der Strassenplan der Gleiche geblieben - «Jack dem Aufschlitzer» kommt man also unheimlich nah. Gänsehaut!
Jack the Ripper - berühmtester Mörder der GeschichteKein Serienmörder ist so legendär wie Jack the Ripper - auch wenn es der Killer nicht einmal in die Top 20 der grausamster Monster schafft. Denn «nur» fünf Morde gehen auf seine Kosten; da haben andere weiter mehr hinweggerafft. Dennoch ist der Mythos «Jack the Ripper» auch nach 130 Jahren ungebrochen - man hat schlichtweg keine Ahnung, wer damlas mordend durch die düsteren gassen Londons zog.
Zwischen 31. August und 9. November1888 massakrierte der Ripper fünf Prostituierte in Londons Stadtteil Whitechapel in East London, damals das Armenhaus Londons. Flüchtlinge aus Irland und Russland strömten am Ende des 19. Jahrhunderts in die britische Hauptstadt. Die Folge: Armut und Obdachlosigkeit.
Um dem Heer der Besitzlosen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen, wurden sogenannte «Lodging Houses» eingerichtet - Massenunterkünfte, in denen die Menschen teilweise in Holzkisten schiefen. «Coffin Houses», Sarg-Häuser, wurden die Unterkünfte im Volksmund genannt. Bei unserer Tour kommen wir an einigen dieser ehemaligen Unterkünfte vorbei, heute genutzt als Warenlager, Shops oder Studentenunterkünfte.
Mit der Armut blühte auch die Prostitution. Eine schnelle Nummer brachte die nötigen vier Pennys für einen Schlafplatz. In diesem Milieu geschahen die «Jack the Ripper»-Morde, deren Grausamkeiten schon damals die Welt schockierte.
Grausame VerstümmelungenDen Prostituierten wurde die Kehle durchgeschnitten, der Bauch aufgeschlitzt und Organe entnommen. Vom ersten Mord an Mary Ann Nichols am 31. August 1888 bis zum letzten Mord an Mary Jane Kelly (8. November) nahm die Brutalität stetig zu. Kelly wurde komplett ausgeweidet, die Organe um ihr Bett verteilt, die Gesichtshaut abgezogen. Der Gerichtsmediziner benötige damals sechs Stunden, um das «Puzzle» wieder zusammenzufügen. Die Tatwaffe: ein etwa 20 Zentimeter langes, stumpfes Messer.
Nach dieser brutalen Verstümmelung hörten die Morde schlagartig auf. Warum? Ist der Mörder gestorben? Wurde er wegen einem anderen Verbrechen eingesperrt oder in ein Irrenhaus eingeliefert? Man weiss es bis heute nicht.
Grossaufgebot der Polizei - vergeblichDie damalige Polizei war mit einem Grosseinsatz unterwegs, um den Mörder zu finden: 2000 Zeugen wurden befragt, 300 verdächtige überprüft (darunter besonders Fleischer und Pferdemetzger) und 80 Männer in Untersuchungshaft genommen - vergeblich.
Bis heute ist die Identität von Jack the Ripper nicht geklärt. Freilich blühen immer noch die wildesten Theorien, die sogar vor dem Königshaus nicht halt machen. War der Monsterkiller vielleicht ein Enkel von Queen Victoria? Oder deren Leibarzt?
Die wahrscheinlichste Theorie fokussiert auf den polnischen Einwanderer Aaron Kosminski, der damals schon zu den Hauptverdächtigen gehörte und geisteskrank gewesen sein soll. Auch wenn Hobby-Ermittler immer mehr Theorien aufstellen und «Beweise» herankarren, ist der Fall Jack the Ripper für Scotland Yard immer noch ungelöst.
Zwei Stunden laufen wir durch Whitechapel, sehen ehemalige Massenunterkünfte, historische Strassenzüge und berüchtigte Pubs von einst (unbedingt im «Ten Bells», Ecke Commercial Street/Fournier Street, ein Bier trinken gehen - dort sollen alle Opfer ein und ausgegangen sein). Doch der gruseligste Moment der Führung ist der letzte Stop. Wir stehen im Mitre Square genau an jenem Spot, wo die vierte Leiche (Catherine Eddowes) gefunden wurde - ausgeblutet und aufgeschlitzt.
Übrigens: Der Übername «Jack the Ripper» stammt aus einem mutmassigen Bekennerschreiben, das mit diesen Worten unterschrieben wurde. Allerdings ging die Polizei schon damals von einem Fake aus. Und dann ist da noch der Brief, der mit «From Hell», aus der Hölle, überschrieben ist - und dem eine halbe menschliche Niere beigelegt wurde. Vom vierten Opfer? Niemand weiss es ...
Informationen
Touren können hier gebucht werden: www.jack-the-ripper-tour.com
Für das Jahr 2019 geht UBS von einem durchschnittlichen nominalen Lohnanstieg in der Schweiz von 1,0 Prozent aus. Der prognostizierte Anstieg fällt damit höher aus als in vorangehenden Jahren.
Der Lohnherbst liegt schon fast hinter uns. Damit ist nun auch bekannt, wer im nächsten Jahr mit mehr Lohn rechnen darf und wie viel es ist.
Durchschnittlich steigen die Löhne 2019 um ein Prozent, das zeigt eine UBS-Umfrage. Das ist leicht mehr als in den vergangenen Jahren. Doch die schlechte Nachricht: Auch die Teuerung wird voraussichtlich ein Prozent betragen. Damit frisst sie das Lohnwachstum gleich wieder auf. Das sogenannte Reallohnniveau stagniert also. Noch bis 2016 war der Effekt umgekehrt. Die tiefe oder sogar negative Teuerung wirkte sich positiv auf die Reallöhne aus.
Je nach Branche fällt der Lohnanstieg unterschiedlich aus. Die Medienbranche kommt am schlechtesten weg. Das war schon dieses Jahr so. Wieder gibts damit 0,5 Prozent mehr.
Nur eine Branche im Plus 2019Verbessert hat sich die Lohnlage für Angestellte des Gesundheits- und Sozialwesens: Fürs sie wachsen die Löhne mit 0,8 Prozent stärker als zuletzt. Real allerdings steht ein Minus von 0,2 Prozent an. Als dritte im Bunde gehen die Reallöhne auch im Konsumgüter-Sektor zurück. Alle übrigen Branchen haben mindestens stagnierende Saläre.
2018 am meisten abgesahnt haben Mitarbeiter in der Branche Informatik- und Telekomdienste. Für sie gab es einen realen Lohnanstieg. Einen solchen kann 2019 nur die Chemie- und Pharmabranche erwarten. (jfr/uro)
ZÜRICH - Die Bergbahnbetreiber und Hoteliers dürfen sich auf die ersten Schneeflocken freuen. Nach einer erfreulichen Sommersaison zeichnet sich eine positive Wintersaison ab.
Konkret prognostiziert die KOF einen Anstieg der Logiernächte in der Wintersaison von 2,3 Prozent, nach einem Zuwachs von 3,1 Prozent in der Sommersaison. Laut KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm ist die Trendwende damit bestätigt. Anlass zur Euphorie böten die Prognosen aber nicht.
Die Gründe für die positive Entwicklung sehen die Experten der KOF vor allem in der konjunkturellen Lage im In- und Ausland. Die Konjunkturentwicklung dürfte auch in den kommenden Jahren robust bleiben, wobei sich die Dynamik moderat abschwächen werde. «Einen Einbruch erwarten wir aber nicht», sagte Sturm am Mittwoch an der Medienkonferenz in Zürich.
Mit Blick auf die Logiernächte wird für die Jahre 2019 und 2020 von einem Anstieg von 2,7 bzw. 2,4 Prozent ausgegangen. Insbesondere Touristen aus Nordamerika und Asien, aber auch aus dem Euroraum dürften dabei für eine weitere Belebung der Nachfrage sorgen. Allerdings werde der «Nachholeffekt» der letzten beiden Jahre allmählich abnehmen und auch der wieder erstarkte Schweizer Franken werde wohl eine dämpfende Wirkung entfalten.
Ein Hauptaugenmerk wurde in der aktuellen Studie auf die Preisentwicklung gelegt. Wie die Ergebnisse zeigen, hat die Schweiz im Tourismus auch punkto Wettbewerbsfähigkeit aufgeholt und ist wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Aufhebung des Euromindestkurses angelangt. Dies sei insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Preise in den Nachbarländern stärker angestiegen sind als hierzulande, führte der KOF-Leiter aus. «Wir sind aber nach wie vor vergleichsweise teuer.»
Innerhalb der Schweiz ist die Entwicklung in den für den Tourismus relevanten Sektoren dabei uneinheitlich. Während die Beherbergungspreise in den letzten Jahren eine deutliche Abwärtstendenz aufwiesen, stiegen die Preise in der Gastronomie, Transport sowie für Freizeit- und Kulturangebote weiter an.
Bei der Abwägung aller positiven und negativen Faktoren sei das Glas derzeit eher «halb voll» als «halb leer», resümierte Sturm die Studienergebnisse. Trotz des erwarteten Wachstums in naher Zukunft dürfe aber nicht vergessen werden, dass der Schweizer Tourismussektor in den vergangenen Jahren im internationalen Vergleich Marktanteile eingebüsst habe - eine Tendenz, die laut KOF auch in Zukunft anhalten dürfte. (SDA)
Kanye West hat den «Make America Great Again»-Hut abgelegt! Anstatt weiterhin in der US-Politik mitzumischen, geht der Rapper lieber in Basel auf Shopping-Tour.
Dabei wollte er doch vor zwei Wochen noch selbst Präsident werden! Nachdem Kanye West (41) in den letzten Wochen immer wieder mit seiner Unterstützung von US-Präsident Donald Trump (72) Schlagzeilen machte, kommt nun die Kehrtwende. «Meine Augen sind nun weit offen, und ich habe realisiert, dass man mich benutzt hat, um Botschaften zu verbreiten, an die ich nicht glaube», twittert der Superstar. «Ich distanziere mich von Politik und werde mich darauf konzentrieren, kreativ zu sein.»
Dazu dankt West seiner Familie und «seinen Lieben», dass sie immer seine «wahre Vision für eine bessere Welt» unterstützt hätten. Er unterstütze «vernünftige Waffen-Gesetze», eine «Reform des Gefängnissystems» und die Schaffung von «Jobs und Möglichkeiten für Menschen, die sie am meisten brauchen». Dazu sollen Menschen, die ihre Macht missbrauchen, zur «Rechenschaft gezogen» werden.
West distanziert sich von Candace OwensDer Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte, war seine angebliche Zusammenarbeit mit der politischen Aktivistin Candace Owens (29), wie West gegenüber dem Portal «TMZ» bestätigt. Die afroamerikanische Moderatorin ist eine von Trumps grössten Unterstützerinnen und wird von der amerikanischen Presse als «äusserst rechts» eingeschätzt. So vertritt sie unter anderem die Meinung, dass es keinen Rassismus gegen Schwarze in der USA mehr gebe.
Vor kurzem gab Owens bekannt, dass West das Logo für ihre Organisation «Blexit» designt habe. «Blexit», eine Anspielung auf den EU-Austritt von Grossbritannien, soll Afroamerikaner dazu ermutigen, sich von der demokratischen Partei abzuwenden. «Ich habe Candace der Person vorgestellt, die das Logo designt hat. Die wollte aber nicht namentlich genannt werden, deshalb hat sie meinen Namen genommen. Ich habe nichts mit Blexit zu tun», stellt West nun klar.
Rap-Star in Basler TrendladenDer Rapper dürfte sein Statement aus der Schweiz getwittert haben. West befindet sich derzeit in Basel, wie er ebenfalls auf der Social-Media-Seite verkündet hat. Dort teilte er gestern ein Bild mit dem Schweizer Star-Architekt Jacques Herzog (68). Was der Musiker und der Architekt zusammen unternahmen, wollte ein Sprecher von Herzog zu BLICK nicht kommentieren. Ausserdem ging West auf Shopping-Tour. Der Basler Trendladen Open Store teilte ein Video des Rappers, wie er durch die Designer-Kleider stöbert. Die Besitzer haben ausserdem eine spezielle Theorie. Zu einem Screenshot von Wests Tweet, dass er sich aus der Politik zurückziehen möchte, schreiben sie: «Und das nach nur einem Besuch in unserem Laden.» (klm)
In der russischen Stadt Archangelsk ist in einem Geheimdienst-Gebäude ein Sprengkörper in den Händen eines 17-Jährigen explodiert. Der Junge starb. Die Behörden nahmen Ermittlungen wegen Terrorismus auf.
Bei einem mutmasslichen Anschlagsversuch auf den russischen Inlandsgeheimdienst FSB ist ein Teenager ums Leben gekommen. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wurde der 17-Jährige am Mittwoch in der FSB-Niederlassung in der Stadt Archangelsk im Norden des Landes getötet, als ein selbst gebauter Sprengsatz in seinen Händen explodierte.
Die Behörden nahmen Ermittlungen wegen Terrorismus und illegalen Waffenbesitzes auf. Den Angaben zufolge wurden bei der Explosion drei FSB-Mitarbeiter verletzt, einer davon schwer. Der junge Mann hatte demnach am Morgen gerade das Gebäude betreten, als der Sprengsatz hochging.
Nach dem Vorfall seien die Sicherheitsmassnahmen bei allen öffentlichen Gebäuden verstärkt worden, teilte das Nationale Anti-Terror-Komitee Russlands mit.
Im April 2017 hatte es einen Angriff auf ein Büro des FSB in Ostsibirien gegeben. Ein Bewaffneter hatte zwei Menschen erschossen und war anschliessend selbst getötet worden. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatte die Tat für sich reklamiert. (SDA)
Rafael Nadal und Novak Djokovic stehen aufgrund einer Exhibition in Saudi Arabien unter Druck. Roger Federer hatte eine Offerte für den gleichen Schaukampf abgelehnt.
Ob in Seoul, Palma de Mallorca, Kuala Lumpur, Macau oder dem New Yorker Madison Square Garden: Roger Federer hat in seiner grossen Karriere schon rund um den Erdball Showspiele bestritten. Eigentlich hätte dieser Liste von Exhibition-Schauplätzen am 22. Dezember die saudi-arabische Stadt Dschidda hinzugefügt werden sollen.
Doch Federer gab den Organisatoren einen Korb! «Sie haben mich tatsächlich angefragt», bestätigt Federer das Saudi-Interesse. «Aber ich will nicht spielen. Ich trainiere dann lieber», sagt er im Vorfeld des Hallenturniers von Paris, wo der 37-Jährige heute Abend (19.30 Uhr live bei BLICK) gegen den Kanadier Milos Raonic die Jagd auf seinen 100. ATP-Titel beginnt.
Das Brisante an Federers Absage: An seiner Stelle bestreiten nun mit Rafael Nadal und Novak Djokovic die Weltnummern eins und zwei den Schaukampf in Saudi Arabien – und kassieren dafür eine Gage von je einer Million Dollar! Eine Summe, die Roger offenbar nicht ans Rote Meer locken konnte.
Blasen Nadal und Djokovic die Exhibition ab?Allerdings: Ob Nadal und Djokovic kurz vor Weihnachten tatsächlich in Saudi Arabien aufschlagen, ist fraglich. Spätestens seit der regime-kritische Journalist Jamal Khashoggi anfangs Oktober im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ermordet wurde, stehen Sport-Events im Wüstenstaat in einem schiefen Licht.
Bisher hält die Formel E aber an ihrem Rennen am 15. Dezember in der Haupstadt Riad ebenso fest, wie die europäische Golf-Tour an ihrem Turnier anfangs 2019.
Was machen nun Nadal und Djokovic? Den Vertrag mit den Veranstaltern sollen sie schon vor einem Jahr unterschrieben haben. Sie wollen weitere Informationen einholen, um eine eventuelle Absage zu prüfen.
Allan Hogarth, Sprecher der Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert gegenüber der «Times»: «Es ist an Nadal und Djokovic zu entscheiden, wo sie ihre lukrativen Schaukämpfe austragen. Aber wenn sie nach Dschidda gehen, sähen wir es gerne, wenn sie ihre Bekanntheit nützten, um Menschenrechtsverletzungen aufzubringen.»
Saudi Arabien stand aufgrund seiner Rolle im Jemen-Konflikt schon vor dem Khashoggi-Mord international in der Kritik. Hatte Federers Absage also auch politische Gründe? Der Maestro gibt sich diplomatisch: «Ich will dort zu diesem Zeitpunkt nicht spielen. Für mich war es eine schnelle Entscheidung.» (cmü)
Neue Saison, neue Ski: Unser Testcenter ist am Wochenende 13./14.10.18, sowie vom 19.10. - 02.12.2018 für Sie offen. Schaffen Sie sich die Voraussetzungen für einen traumhaften Winter - während unserer Skitest-Wochen im Herbst, natürlich bei Top-Schneebedingungen! Am Start sind die besten neuen Modelle von Atomic, Fischer, Head, Rossignol, Salomon oder Völkl. Aber auch Snowboarder finden das perfekte Brett von Burton oder Nitro!
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Heute können Fernsehzuschauer ihr Programm dank Replay-TV selbst zusammenstellen. Doch diese Funktion könnte beschnitten werden. Was das für die Konsumenten bedeutet.
Dank Replay-TV verpassen Fernsehzuschauer nichts mehr: Sie können am Abend ihre Nachmittagssoap anschauen oder am Sonntagmorgen die Samstagabendshow nachholen. Ohne Werbeunterbrüche! Genau das macht Replay-TV aber höchst umstritten, denn Fernsehen ist ein grosses Werbegeschäft.
Keine Abschaffung, aber eine Einschränkung der Funktion möchte nun die Rechtskommission des Nationalrats. Ihr Vorschlag: Anbieter sollen für Replay-TV das grüne Licht der Fernsehsender einholen – wohl gegen Bezahlung. Fehlt dieses, müssten sie das Überspringen der Werbung sperren.
Gegen den neuen Vorschlag wehrt sich UPC in einer Medienmitteilung. Der TV-Anbieter befürchtet, dass eine Änderung bei Replay-TV viele Verlierer haben könnte. Zudem bemängelt UPC die «faktisch doppelte Vergütung an die TV-Sender». Denn bereits heute zahlen die Anbieter eine Replay-Entschädigung. Was aber bedeutet der neue Vorschlag für die Konsumenten?
Höhere KostenMan kann davon ausgehen, dass die Telekom-Firmen wie UPC ihre Mehrkosten nicht selbst schultern, sondern diese an die Konsumenten weitergeben werden.
Die Stiftung für Konsumentenschutz SKS rechnet deshalb damit, dass Replay-TV-Angebote massiv teurer würden. Der Kampf um den Werbekuchen dürfe nicht auf dem Buckel der Konsumenten ausgetragen werden, fordert sie.
Weniger AuswahlLeidtragende wären die Konsumenten auch beim Angebot der Anbieter. Laut der SKS sei zu befürchten, dass nur grosse Telekom-Unternehmer die zusätzlichen Kosten für die Replay-Rechte zahlen könnten.
Für spezialisierte Anbieter wie Zattoo, Wilmaa und Teleboy könnte dies aber den Untergang bedeuten. Vermutlich würden sie vom Markt verschwinden, glauben die Konsumentenschützer. Den Kunden bliebe nichts anders übrig, als zu einem der Grossen zu wechseln.
Rückkehr der AufnahmegeräteDer Konsumentenschutz sagt eine Rückkehr in die Steinzeit voraus. Denn statt wie heute bequem im TV-Programm einen Tag nach hinten zu springen, müssten Zuschauer unter Umständen die Sendungen wieder manuell aufnehmen.
Dazu brauchts Videorekorder. Wer Glück hat, findet im Keller oder Estrich noch ein altes Gerät. Das Paradoxe: Auch damit kann Werbung problemlos überspult werden.
BERN - Der Bundesrat will im Dezember den Uno-Migrationspakt unterzeichnen. Vorstösse aus dem Parlament verlangen aber dessen Mitsprache. Doch zu einem Showdown der beiden Gewalten dürfte es nicht kommen, weiss BLICK.
Nach den USA und Ungarn hat mit Österreich heute ein weiterer Staat den Rückzug aus dem Uno-Migrationspakt bekannt gegeben. Und auch in der Schweiz wächst der Widerstand gegen die internationale Vereinbarung. Der Bundesrat möchte die Vereinbarung für «eine geordnete, sichere und reguläre Migration» an der Konferenz vom 10. und 11. Dezember in Marrakesch (Marokko) unterzeichnen (BLICK berichtete).
Die Staatspolitische Kommission des Nationalrats wehrt sich dagegen. Sie verlangt in einer Motion, dass der Bundesrat die Vereinbarung vorerst nicht unterschreibt, sondern erst dem Parlament als Bundesbeschluss vorlegt.
Zwei weitere Motionen aus der SVP – von Nationalrat Thomas Aeschi (39, ZG) und Ständerat Hannes Germann (62, SH) – verlangen sogar den kompletten Übungsabbruch. Die Schweiz solle den Pakt gar nicht erst unterzeichnen. Zumindest aber müsse das Parlament mitreden können, sodass die Möglichkeit eines fakultativen Referendums bestünde.
Anträge werden wohl zu spät behandeltDie Zeit drängt. Denn will das Parlament die Unterzeichnung sistieren oder selbst absegnen, muss es die eingereichten Anträge in der Wintersession, aber noch vor Unterzeichnung des Pakts in Marokko behandeln.
Doch daraus wird nichts, wie BLICK-Recherchen zeigen. Auf dem provisorischen Sessionsprogramm sind die beiden nationalrätlichen Vorstösse gar nicht traktandiert. «Der Bundesrat hat diese Vorstösse noch nicht beantwortet, deshalb können wir sie auch nicht behandeln», sagt SP-Fraktionschef Roger Nordmann (45, VD) dazu. Er sitzt im Büro des Nationalrats, welches die Traktandenliste zusammenstellt. Nordmann betont zudem: «Der Migrationspakt ist eine bundesrätliche Kompetenz.»
Im Ständerat wiederum ist Germanns – ebenfalls noch unbeantwortete – Motion zwar auf den 11. Dezember angesetzt. Doch dann ist die Tinte auf dem Migrationspakt schon trocken. «Es bringt nichts, im Nachhinein über die Anträge zu diskutieren. Das wäre unverständlich», ärgert sich Germann. Das bedeute nicht nur eine Schwächung des Parlaments, sondern geradezu «eine Bankrotterklärung gegenüber dem Bundesrat».
Germann hofft nun darauf, dass der Bundesrat von sich aus auf die Unterzeichnung des Paktes verzichtet. «Die Vorbehalte sind in den letzten Wochen deutlich an die Oberfläche gekommen», so Germann. «Wir können den Pakt auch später noch unterzeichnen, es eilt nicht. Erst müssen wir Mehrwert und Risiken in aller Ruhe diskutieren.»
Aussenpolitiker gegen öffentliche AnhörungZumindest in der Aussenpolitischen Kommission (APK) des Nationalrats ist nächsten Dienstag eine Diskussion darüber angesetzt. Dann müssen Aussenminister Ignazio Cassis (57) und seine Beamten Red und Antwort stehen, was es mit dem Pakt auf sich hat.
Die APK hätte es sogar in der Hand gehabt, eine öffentliche Anhörung zum Thema anzusetzen. Eine solche hatten die Aargauer SVP-Nationalräte Luzi Stamm (66) und Maximilian Reimann (76) beantragt.
Doch die Aussenpolitiker lehnten den Antrag grossmehrheitlich ab. Stamm zeigt sich darüber enttäuscht: «Ich bedaure extrem, dass man diese Gelegenheit bei einem derart wichtigen Geschäft nicht nutzt, die vielen offenen Fragen vor laufenden Kameras zu klären.»
FRAUENFELD TG - Über ein Jahr hüllten sich die Thurgauer Behörden im Skandal von Hefenhofen in Schweigen. Heute sollen mit der Veröffentlichung des längst erwarteten Untersuchungsberichts Fakten geschaffen werden.
Die Fakten sprechen schon im Vorfeld für ein überfordertes Veterinäramt und eine kantonale Regierung, die ihre eigenen Behörden nur ungenügend kontrolliert. Nur so lässt es sich bisher erklären, wie Pferdezüchter Ulrich K.* (50) aus Hefenhofen TG über viele Jahre hinweg ungestört Tiere halten und quälen konnte.
Denn klar scheint: Erst die Schockbilder einer mutigen Hof-Insiderin, welche der BLICK im letzten Sommer veröffentlichte, beendeten die Ära des Wegschauens und Nicht-Handelns im Kanton Thurgau.
Um die Missstände nach der unter dem Druck der Öffentlichkeit erfolgten Hofschliessung doch noch detailliert aufzuarbeiten, wurde durch die Regierung eine externe Untersuchungskommission unter der Leitung von Hanspeter Uster (60) eingesetzt.
Fliegt der Kantonstierarzt raus?Diese präsentiert heute ihren Abschlussbericht an einer Medienkonferenz in Frauenfeld TG. Die ausführliche Analyse, deren Veröffentlichung sich wegen grosser Aktenberge vom Sommer in den Spätherbst verschoben hat, darf mit grossem Interesse erwartet werden.
Dies einerseits, weil in der Schweiz erstmals der Vollzug des Tierschutzgesetzes eines Kantons in der Praxis unter die Lupe genommen wird, und zum anderen, weil vom Erscheinen des Berichts letztlich die Glaubwürdigkeit des Thurgaus abhängt. Die methodisch-nüchterne Publikation wirft somit automatisch auch Personenfragen auf.
Werden die Thurgauer wirklich an Kantonstierarzt Paul Witzig (63) festhalten, der sich bei Ulrich K. nicht mehr auf den Hof traute? Und wie zieht sich Regierungsrat Walter Schönholzer (52) aus der Affäre? Dieser hatte beim renitenten Tierhalter bis zuletzt auf eine fehlgeschlagene «Deeskalationsstrategie» gesetzt.
Klar ist: Schönholzer hält nach der Vorstellung des Untersuchungsberichts, in Begleitung von Regierungspräsidentin Cornelia Komposch (54), eine eigene Medienkonferenz ab.
*Name der Redaktion bekannt
D.R.* (55) war die rechte Hand von UBS-Topmanagern. Mit der Geschäftskreditkarte benützte sie die Grossbank wie einen Selbstbedienungsladen. Schuld war das Versagen des Controlling.
Ein Strickpullover aus der Edelboutique «Trois Pommes» für 820 Franken, ein mit Brillanten besetzter Goldanhänger à 3000 Franken, eine Handtasche für 1420 Franken oder eine Reise mit ihrem Ehemann nach Thailand und Singapur für 7'200 Franken: Die damalige Direktionssekretärin D.R* (54) der UBS genoss das Leben in vollen Zügen. Dass sie dazu die UBS-Firmenkreditkarte benützte, störte die Frau nicht im Geringsten.
Bei 850 Bezügen über eine Million Franken verputztInnert sieben Jahren, zwischen 2003 und 2010, zahlte die Direktionsassistentin mit ihrer Geschäftskreditkarte rund 850 Mal für über eine Million Franken. Dabei bezog sie Waren, buchte Reisen oder liess es sich in Nobelbeizen im In-und Ausland gut gehen. Unter anderem speiste sie mit ihrem Mann beim 19-Punkte Koch Andreas Caminada für rund 900 Franken. Oder man reiste nach Wien, wo das Paar im berühmten Hotel Sacher nächtigte. Weitere 20'000 Franken kostete offenbar der Aufenthalt in einer Schönheitsklinik.
Im ersten Jahr, 2003, hatte die Direktionsassistentin die Karte nur zweimal eingesetzt (Schaden: 570 Franken). Im Oktober 2010, als die Sache aufgeflogen war, hatte sie in jenem Jahr bereits Leistungen von 246'000 Franken bezogen.
Ex-Direktionsassistentin: «Nie hat mir jemand gesagt, dass dies nicht geht»Einsicht in ihr Tun war bei der Ex-Kadersekretärin heute vor dem Zürcher Bezirksgericht nicht auszumachen. «Mir hat nie jemand gesagt, dass dies nicht geht», rechtfertigte sich die Beschuldigte.
Die Anwältin der UBS warf ihr vor, sie habe ihren Vorgesetzten ihre Kreditkartenabrechnung richtiggehend untergejubelt. Dies bestritt die Ex-Chefsekretärin. «Alles war frei einsichtbar.» Mit der Geschäftskarte habe sie auch private Auslagen der Chefs bezahlt. Beispielsweise die Geburtstagsfeier der Frau eines Konzernleitungsmitgliedes.
Besonders dreist ging D.R. bei der Buchung einer Reise auf die Malediven vor. Erst bezahlte sie die 12'000 Franken mit der Kreditkarte. Später stornierte sie das Arrangement und liess sich das Geld auf ihr Privatkonto überweisen.
«Was sagen Sie dazu. Ihr Kontostand war damals auf Null», wollte Gerichtspräsidentin Simone Nabholz wissen. Die vielsagende Antwort von D.R.: «Ich habe mich nie für meinen Kontostand interessiert.»
Gerichtspräsidentin: «Das Kontrollsystem der UBS hat gänzlich versagt»Beim ersten Prozess vor drei Jahren war die Ex-UBS-Angestellte vom selben Gericht von Schuld und Strafe freigesprochen worden. Darauf gelangte die Staatsanwaltschaft ans Obergericht. Dieses wies die Staatsanwaltschaft an, die Anklage auf Betrug nachzubessern.
Ohne Erfolg. Erneut sprach das Gericht die Frau frei. «Die Beschuldigte hat nicht nur bezogen, sondern ein dreifaches Kontrollsystem durchlaufen», so die Gerichtspräsidentin. «Das Controlling hat gänzlich versagt. Eine Manipulation war ihr nicht nachzuweisen.» Natürlich frage man sich, wie dies über all die Jahre möglich war. «Doch wir sind keine moralische Instanz», so Nabholz. Die Schadenersatzforderung der UBS wurde auf den Zivilweg verwiesen.
Das Urteil kann von der Staatsanwalt und der abgewatschten UBS nochmals ans Obergericht weitergezogen werden.
*Name bekannt
BERLIN - Bleibt Angela Merkel bis 2021 Kanzlerin? Drei Szenarien, wie sie die politische Bühne verlassen könnte.
Angela Merkel (64) versucht den geordneten Rückzug. Am Montag kündigte sie überraschend an, ihren CDU-Parteivorsitz nicht verteidigen zu wollen. Kanzlerin will sie in der aktuellen Wahlperiode trotzdem bleiben. Ob ihr das gelingt, bezweifeln Experten. BLICK nennt drei Szenarien, wie die Amtszeit der deutschen Bundeskanzlerin ein Ende nehmen könnte.
Als GestürzteMerkel überlebt die Trennung von Parteivorsitz und Kanzleramt nicht. Ihre Rücktrittsrede als CDU-Chefin wurde zwar gut aufgenommen, doch im Hintergrund bringen sich die parteiinternen Kritiker schon in Stellung. Dazu gehören auch die möglichen Merkel-Nachfolger Jens Spahn (38) und Friedrich Merz (62). Sollte die aktuelle CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer (56) den Parteivorsitz übernehmen, besteht kaum Gefahr für Merkel.
Dennoch: Der sozialdemokratische Kurs der Kanzlerin stösst den Konservativen weiter auf. Sie wollen keine drei Jahre eine «lahme Ente» im Kanzleramt sehen und fürchten den weiteren Aufstieg der AfD. Im Dezember könnten sie einen «von ihnen» zum CDU-Chef machen. Danach würden sie vermutlich öffentlich meutern.
Merkel könnte daraufhin das gleiche Schicksal wie bei ihrem Vorgänger Gerhard Schröder (SPD) ereilen. Der konnte sich der Unterstützung der Parteilinken nicht mehr sicher sein. Merkel bekommt Gegenwind von den konservativen Kräften. Mögliches Ergebnis: Im Parlament würde sie die Vertrauensfrage stellen – und wohl verlieren.
Als VerlasseneDie Sozialdemokraten knicken ein. Ihre Umfrageergebnisse sind im Keller, bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen wurden sie böse abgewatscht. In der Grossen Koalition (GroKo) konnten sie sich nicht profilieren. Das wird sich wahrscheinlich nicht ändern: Die Kanzlerin kümmert sich in ihrer verbleibenden Amtszeit eher nur noch um unkomplizierte Themen. Die grossen Baustellen Digitalisierung, Klimawandel und Verarmung bleiben vermutlich unangetastet. Folge: Die SPD unter Andrea Nahles (48) könnte darum die Regierungskoalition mit CDU/CSU aufkünden.
Für die «Waffe des Parlaments» würden den Sozialdemokraten aber geeignete Bündnispartner fehlen, um durch ein konstruktives Misstrauensvotum Angela Merkel als Bundeskanzlerin zu ersetzen. Eine Minderheitsregierung würde die Kanzlerin jedoch auf ihre letzten Tage wohl auch nicht führen wollen.
Die schwere Regierungskrise könnte sie wie ihr Vorgänger mit einer unechten Vertrauensfrage lösen. Dabei würde sie eigentlich gar keine Unterstützung mehr wollen – sondern Neuwahlen erzwingen, um die Mehrheiten im Bundestag zu verändern und den Weg für eine handlungsfähige Regierung freizumachen.
Davon würden nach aktuellem Stand vor allem zwei Parteien profitieren: Umfragen sehen die Grünen mit 20 Prozent als zweitstärkste Kraft, die AfD aktuell bei 16 Prozent. Die Sozialdemokraten wären mit 14 Prozent zwar aktuell nur viertstärkste Kraft, von einer klaren Kante gegen die Kanzlerin und einer programmatischen Neuausrichtung könnten die Genossen aber auch profitieren. Quasi: Die Stunde null der Sozialdemokratie.
Als EhrenvolleDie Kanzlerin tritt ab, wie sie es geplant hat – in Würde. Seit 2005 regiert Angela Merkel unaufgeregt, hat innerhalb der Partei noch immer hohe Zustimmungswerte.
Die ehemalige Physikerin ist rational und macht sich moralisch nicht angreifbar. Sie ist demütig gegenüber ihrem Amt und wird in ihrer restlichen Amtszeit vermutlich nicht über Fehler oder Eitelkeiten stolpern, wie einst Helmut Kohl (CDU-Spendenaffäre) oder der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff (Skandale um Korruption und andere Gefälligkeiten).
Zudem hat Merkel keinen Karriereplan für danach, sie strebt kein weiteres politisches Amt an. Als Staatsdienerin will sie ihre Kanzlerschaft möglichst sauber beenden und würde Staatschefs wie dem Franzosen Emmanuel Macron eine verlässliche Partnerin sein.
Ihre verbleibende Amtszeit könnte sie als geordneten Übergang gestalten. So gäbe sie allen Parteien die Möglichkeit, sich auf (Neu-)Wahlen einzustellen und Spitzenkandidaten aufzubauen.
Ihr parteiinterne Nachfolger – zum Beispiel CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer (56) oder NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (57) – hätte dadurch genug Zeit, um sich zu profilieren. Ob Merkel dann das Kanzleramt mit der Bundestagswahl 2021 oder schon etwas früher zur GroKo-Halbzeit aufgibt, spielt dann eigentlich keine Rolle mehr.
In Zürich ist in der Nacht auf Mittwoch ein Mehrfamilienhaus in Brand geraten. Ein Bewohner wurde schwer verletzt.
Beim Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Stadt Zürich ist in der Nacht auf Mittwoch eine Person schwer verletzt worden. Rund ein Dutzend Hausbewohner wurden über Leitern evakuiert.
Das Feuer brach am frühen Morgen in einer Wohnung im Erdgeschoss des fünfstöckigen Gebäudes an der Frohburgstrasse im Uni-Quartier aus, wie ein Sprecher von Schutz und Rettung Zürich sagt. Er bestätigt damit Informationen von Radio Energy Zürich.
Der Schwerverletzte sei in ein Spital gebracht worden, sagt der Sprecher. Die übrigen Evakuierten seien vor Ort vom Rettungsdienst betreut worden.
Ursache des Feuers unklarDie Feuerwehr stand mit einem Grossaufgebot im Einsatz. Laut Angaben des Behördensprechers brachte sie die Flammen rasch unter Kontrolle. Mehrere Wohnungen wurden durch Rauch beschädigt.
Es entstand ein Sachschaden von über 100'000 Franken. Die Brandursache ist unklar. Entsprechende Ermittlungen wurden aufgenommen.
Wegen des Einsatzes der Rettungskräfte wurde die Winterthurerstrasse gesperrt. Trams und Busse konnten in dem Gebiet vorübergehend nicht verkehren. (SDA/noo)
Der Protest gegen die geplante Lockerung der Waffenexporte war gross. Mit der Drohung, sonst eine Initiative zu lancieren, forderten die Gegner den Bundesrat auf, seinen Entscheid rückgängig zu machen. Jetzt hatten sie Erfolg.
Der Druck wurde zu gross: Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) will die geplante Lockerung für Waffenexporte nach heftiger Kritik überdenken. Er kündigte es bereits gegenüber zwei Westschweizer Zeitungen an, dem Bundesrat an der heutigen Sitzung vorzuschlagen, das Geschäft aufzuschieben. «Ich werde meinen Kollegen vorschlagen, mit handeln zu warten», sagt er zu «24 Heures» und der «Tribune de Genève».
Am Nachmittag erfolgte dann die Vollzugsmeldung: Der Bundesrat verzichtet auf eine Lockerung der Kriegsmaterialverordnung. Der Bundesrat krebst also ein Stück weit zurück. «Ausschlaggebend für den Verzicht auf die Verordnungsanpassung ist für den Bundesrat, dass die politische Unterstützung für die Reform insbesondere in den zuständigen Sicherheitspolitischen Kommissionen nicht mehr gegeben ist», heisst es in der Medienmitteilung des Bundesrates. Zur Erklärung: Schneider-Ammann hatte selbst bei Sicherheitspolitikern den Rückhalt verloren.
Im Interview mit «24 Heures» hatte Schneider-Ammann argumentiert: «Wir sind keine Roboter. Wir haben viel diskutiert und die Vor- und Nachteile abgewogen und sind selbst zum Schluss gekommen, dass es weder sehr realistisch noch sehr intelligent ist, den Liberalisierungsprozess zu einem solchen Zeitpunkt fortzusetzen.»
Externer Druck habe eine Rolle gespielt – und auch der Fall Khashoggi. Es sei notwendig, die aktuellen Marktbedingungen und die Vor- und Nachteile einer Lockerung der Kriegsmaterialverordnung zu analysieren. Genauere Angaben machte Schneider-Ammann nicht.
Der Bundesrat hatte Mitte Mai angekündigt, die Regeln zu Kriegsmaterialexporten lockern zu wollen. Er beauftragte das Wirtschaftsdepartement mit der Ausarbeitung einer entsprechenden Verordnungsänderung.
Neu sollten demnach Schweizer Rüstungsfirmen Waffen auch in Bürgerkriegsländer exportieren können, wenn kein Grund zur Annahme besteht, dass das Kriegsmaterial im internen Konflikt eingesetzt wird. Die geplante Änderung hielt der Bundesrat bislang für notwendig. Die Kriegsmaterialexporte der Schweiz hätten sich in den letzten Jahren rückläufig entwickelt. Die Industriebasis werde damit zunehmend geschwächt.
Für seine Pläne erntete der Bundesrat jedoch viel Kritik. Der Nationalrat nahm in der vergangenen Session eine Motion der BDP-Fraktion an, wonach in Zukunft das Parlament über die Kriterien zur Bewilligung von Waffenexporten entscheiden soll. Stimmt auch der Ständerat in der Wintersession zu, ist dafür in Zukunft nicht mehr der Bundesrat zuständig.
Zuvor hatte eine überparteiliche Allianz gegen Waffenexporte angekündigt, eine sogenannte «Korrektur-Initiative» zu lancieren. Der Text liegt derzeit bei der Bundeskanzlei zur Vorprüfung. (SDA/lha/vfc)
Hallo, Halloween! Der Schreckenszeit des Jahres widmen Vanja Kadic und Manuel Kellerhals die neue «Popcast»-Folge. In der schaurig-schönen Spezial-Ausgabe zu Halloween diskutieren die beiden Podcast-Hosts, welche Horror-Serien die besten sind, was es mit dem Youtube-Trend ASMR auf sich hat und wieso Youtube den Hass der Woche verdient hat.
Film, Promis, Memes – im neuen Blick-Podcast «Popcast» sprechen die People-Redaktoren Vanja Kadic und Manuel Kellerhals alle zwei Wochen über aktuelle Themen und Phänomene der Popkultur. Das sind die Themen:
Halloween-Trauma und Monster-Fetisch
Vanjas Schauer-Favorit: «Spuk in Hill House»
Manuels Lieblings-Horror: «The Conjuring 2»
Rubrik «Manuel hasst alles»: Youtube-Star Logan Paul
ASMR – Ist das Flüster-Kribbeln entspannend oder sexuell?
ASMR-Star als Kind - what the....?!
Rubrik «Würsch lieber...»: Geisterhaus oder Kinder-ASMR?
Den BLICK-«Popcast» gibt es jetzt auch bei Spotify.
Mountain View – Die Google-Schwesterfirma Waymo darf als erste Roboterwagen-Entwicklerin ihre Autos ohne Sicherheitsfahrer auch auf öffentliche Strassen in Kalifornien schicken. Die Fahrzeuge sollen um die Zentralen von Google und Waymo in Mountain View und Palo Alto unterwegs sein.
Wie die Firma am Dienstag ankündigte, sind in diesem Teil des Silicon Valley die selbstfahrenden Autos von Waymo bereits seit Jahren unterwegs. Insgesamt hätten die Wagen 16 Millionen Kilometer auf öffentlichen Strassen zurückgelegt, hiess es.
Im benachbarten Arizona mit seiner lockeren Regulierung hält Waymo bereits eine Erlaubnis zum Fahren ohne einen Menschen am Steuer. In dem Bundesstaat baut die Firma gerade einen Robotertaxi-Service für Einwohner eines Vororts der Stadt Phoenix auf.
Kalifornien hat deutlich strengere Regeln für Roboterwagen und sieht diverse Auflagen für den Betrieb von Wagen ohne Sicherheitsfahrer auf öffentlichen Strassen vor. In dem Bundesstaat haben insgesamt rund 60 Firmen - darunter auch europäische Autobauer und Zulieferer - die Erlaubnis für Roboterwagen-Tests mit Sicherheitsfahrern.
Waymo darf Autos ohne Menschen am Steuer in der Stadt, auf Landstrassen und Autobahnen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von knapp 105 Kilometern pro Stunde (65 Meilen pro Stunde) einsetzen. Sie dürfen auch bei Nebel und leichtem Regen fahren.
Wenn ein Waymo-Roboterwagen nicht wisse, wie er in einer Verkehrssituation vorgehen solle, bleibe er zur Sicherheit stehen, bis eine Lösung gefunden werde, eventuell auch mit Hilfe von per Funk zugeschalteten Spezialisten, hiess es. Der Einsatzbereich im Silicon Valley soll mit der Zeit ausgeweitet werden.
Waymo entstand aus dem Roboterwagen-Projekt von Google, bei dem bereits seit 2009 selbstfahrende Autos auf die Strasse geschickt wurden.
Entwickler von Roboterwagen versprechen, dass sie den Strassenverkehr sicherer machen werden - schliesslich gingen über 90 Prozent der Unfälle auf Fehler von Menschen zurück. Wann selbstfahrende Autos jedoch in grossem Stil auf die Strasse kommen, ist offen.
In diesem Jahr gab es den ersten tödlichen Unfall mit einem Roboterauto: Ein Wagen von Uber erfasste bei einer Testfahrt in Arizona in der Dunkelheit eine Fussgängerin, die die mehrspurige Strasse überquerte und dabei ein Fahrrad schob. Ein ausführlicher Untersuchungsbericht zu diesem Unfall steht noch aus.
Budapest – Sie hatte 2015 mit Tritten gegen Flüchtlinge Empörung ausgelöst: Jetzt ist die ungarische Kamerafrau in letzter Instanz freigesprochen worden.
Der Oberste Gerichtshof Ungarns urteilte am Dienstag, das Verhalten der Journalistin sei zwar «moralisch falsch und illegal» gewesen. Es habe sich aber nicht um Vandalismus gehandelt, wie es die vorherigen Instanzen gesehen hatten.
Vielmehr habe sich die Frau einer «Störung» schuldig gemacht, erklärte das Gericht. Dabei handle es sich um ein Bagatelldelikt, das inzwischen verjährt sei. Die Medienschaffende war im Januar 2017 wegen Vandalismus zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Die Kamerafrau hatte im September 2015 nahe der Grenze zu Serbien unter anderem einem rennenden Flüchtling mit einem Kind auf dem Arm ein Bein gestellt. Beide stürzten daraufhin zu Boden. Auf anderen Aufnahmen ist zu sehen, wie die Frau einem fliehenden Mädchen einen Tritt versetzt. Die Bilder gingen um die Welt.
Die Vorfälle ereigneten sich, als hunderte Flüchtlinge nahe dem Ort Röszke eine Polizeiabsperrung durchbrachen. Die Kamerafrau, die für den Internet-Fernsehsender N1TV arbeitete, der der rechtsextremen ungarischen Partei Jobbik nahe steht, erklärte ihr Verhalten mit Panik angesichts der heranstürmenden Menschen. Nach dem Vorfall wurde sie gefeuert.
Im September 2015 waren täglich tausende Flüchtlinge aus Serbien nach Ungarn gelangt. Eine Woche nach dem Vorfall in Röszke stellten ungarische Soldaten einen 175 Kilometer langen Grenzzaun fertig.
Davos schafft den geforderten Sieg in Rapperswil. Haarscharf. Corvi erwirkt die Entscheidung erst im Penaltyschiessen.
Für diese Art von Spielen sind eine ganze Reihe mehr oder weniger gelungene Wortkonstruktionen im Umlauf. Spiel der Angst, beispielsweise. Kellerduell, Not gegen Elend – und so weiter und so weiter.
Der inzwischen dermassen angezählte Rekordmeister, dass Trainer Arno Del Curto in Frage gestellt wird, verrät im Rapperswiler Lido allerdings erst mal keine Anzeichen einer schweren allgemeinen Verunsicherung.
Nur vor dem Tor des Aufsteigers, da äussert sich das längst verloren gegangene Selbstvertrauen in einer fast grotesk anmutenden Chancenauswertung. Das gegnerische Tor ist scheinbar zugenagelt. Getroffen wird lange Zeit höchstens der Pfosten oder dann der irrwitzig gute Torhüter Nyffeler, mit grossem Abstand der beste Mann seines Teams.
Die Feldüberlegenheit der Bündner wird bald zum Belagerungszustand. Die Frage, die zu diesem Zeitpunkt noch im Raum steht, ist einzig, wann der Treffer endlich fällt. Oder auf welcher Seite: Weil die Lakers zwar einen ziemlich ratlosen Eindruck machen, in solchen Partien der Spielverlauf aber manchmal doch auf den Kopf gestellt wird. Dann, wenn die dominierende Mannschaft ihr Pulver sinnlos verballert.
Ungefähr bei Spielmitte werden die Angriffe der Bündner weniger zwingend. Als Konsequenz der schwindenden Dominanz beginnt die Abwehr zu bröckeln. Abspielfehler schleichen sich ein, leichtfertige Puckverluste neben und hinter dem eigenen Tor.
Verunsicherung weiterhin spürbarUnd dann ist sie plötzlich wieder greifbar, die Verunsicherung mit ihren Kollateralschäden. Als der Laker Schmuckli von der blauen Linie abdrückt, ist Davos-Center Bader einen Augenblick unaufmerksam. Das genügt Schlagenhauf, um den Puck unhaltbar abzufälschen.
Ja, Davos gelingt noch die Wende. Haarscharf. Und mit viel Glück. Ein Treffer Aulins wird annulliert, danach scheppert der Puck hinter HCD-Goalie Lindbäck an den Pfosten.
In diesem Spiel geht nicht mal das Penaltyschiessen ohne Drama über die Bühne. Corvi versenkt den letzten Penalty. Aber erst verliert er den Puck, läuft zurück und versetzt dann den verdutzten Nyffeler.
Alles korrekt. Solange der Puck in Vorwärtsbewegung bleibt, darf der Spieler machen, was er will. Der HCD schafft den geforderten Sieg gegen den Aufsteiger. Schön wars nicht. Aber wenn kümmerts, wenn nur noch Siege zählen?
Die National-League-Vollrunde vom Dienstag mit allen Video-Highlights gibts hier im Überblick!
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1658:32332. SCL Tigers1443:27273. Bern1440:25264. Zug1439:32265. Fribourg1638:38266. ZSC Lions1431:31247. Lausanne1641:42228. Lugano1443:34219. Ambri1434:412110. Servette1534:432011. Davos1425:531112. Lakers1517:457