Die EU-Kommission hat entschieden, erneut ein Defizitverfahren gegen Italien anzustreben. Dazu ein Statement von Stefan Gebauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Konjunkturpolitik des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Experte für die italienische Wirtschaft:
Nachdem sich die EU-Kommission Ende des vergangenen Jahres noch zu einem Kompromiss mit der italienischen Regierung durchgerungen hatte, stellt sie dieser nun ein schlechtes Zeugnis aus und strebt erneut die Eröffnung eines Defizitverfahrens an. Die im vergangenen Jahr ergriffenen Maßnahmen zur Haushaltsstabilisierung reichen nach Einschätzung der Brüsseler Behörde nicht aus, die Schuldenlast wird relativ zur Wirtschaftsleistung wohl auch in diesem Jahr steigen. Zwar hat der italienische Innenminister unmittelbar angekündigt, in einem erneut aufflammenden Haushaltsstreit mit Brüssel hart bleiben und die im Winter ausgehandelten Ziele zur Neuverschuldung deutlich überschreiten zu wollen. Allerdings steckt die Regierungskoalition selbst in der Krise, auch mit Blick auf neuen Ärger mit der EU tritt sie bei weitem nicht geschlossen auf. Möglich, dass die lauten Töne aus Rom wie schon im vergangenen Winter verstummen, sobald die ökonomischen Kosten einer Konfrontation mit Brüssel aus dem Ruder zu laufen drohen. Zwar stehen mögliche Sanktionen erst am Ende eines langwierigen Verfahrens, jedoch könnten ein weiterer Vertrauensverlust und damit einhergehend höhere Refinanzierungskosten an den Finanzmärkten diese Kosten schnell steigen lassen. Letztlich schadet das Ende des Burgfriedens mit der EU-Kommission also vor allem Italien. Statt eine erneute Eskalation des Konflikts mit der EU zu provozieren und ökonomische Nebelkerzen wie eine potenzielle Parallelwährung in Form bargeldähnlicher Schuldscheine zu werfen, sollte sich die italienische Regierung zügig um eine nachhaltige Verbesserung der weiterhin schwachen wirtschaftlichen Entwicklung bemühen. Für diese wäre ein neuerlicher Anstieg der politischen Unsicherheit ohnehin Gift.Daniel Bierbaumer, who worked at the Macroeconomics department, has successfully defended his dissertation at the Humboldt-Universität zu Berlin.
The dissertation with the title "Commodity Pricing, Credit and Capital Flows: The Role of Financial Intermediaries" was supervised by Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. (DIW Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin) and Prof. Dr. Florentine Schwark (Humboldt-Universität zu Berlin.
We congratulate Daniel on his success and wish him all the best for his future career!
DIW-ForscherInnen berechnen, was ein niedrigeres Rentenniveau für die Altersarmut und den Bezug von Grundsicherung bedeuten würde – Deutlich mehr RentnerInnen als bisher stünden finanziell schlecht da, wenn nicht gegengesteuert wird – Langfristig sollten unter anderem die private und betriebliche Altersvorsorge ausgebaut werden
Sinkt das Rentenniveau wie erwartet von heute 48 Prozent auf etwa 43 Prozent im Jahr 2045, steigt die Armutsrisikoquote bei Älteren – wenn sich an den derzeitigen Rahmenbedingungen nichts ändert – um bis zu 20 Prozent. Auch der Anteil derer, die Grundsicherung im Alter beziehen, nähme deutlich zu – es sei denn, die Renten wachsen schneller als der Grundsicherungsbedarf. Das sind die zentralen Befunde einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Nun also doch: Deutschland will nicht länger hinterherhinken in Sachen Klimaschutz. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich beim Petersberger Klimadialog vor gut zwei Wochen nach langem Zögern dem französischen Präsidenten angeschlossen. Deutschland soll also endlich konsequent den Pfad der Klimaneutralität beschreiten und die Wirtschaft spätestens ab dem Jahr 2050 komplett dekarbonisiert sein. [...]
Berlin Centre for Consumer Policies will Fokus der Forschung auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung legen – Zweite Förderphase läuft bis Ende 2023 – Neuer Kooperationspartner mit an Bord
Der Leibniz-WissenschaftsCampus Berlin Centre for Consumer Policies (BCCP) erhält von der Leibniz-Gemeinschaft eine weitere Förderung von insgesamt 1,1 Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren. Die Mittel wurden im Frühjahr vom Senat der Leibniz-Gemeinschaft für die gemeinsame Forschung im Bereich der Wettbewerbs-, Verbraucherschutz- und Steuerpolitik bewilligt. Das BCCP ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin, der ESMT Berlin, der Hertie School of Governance und seit dieser Förderphase auch des Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG).
Gross ODA disbursement to Liberia, 2007–2017 (Click for full graphic)
Top 10 donors of gross overseas development assistance in Liberia, 2015–2017 (Click for full graphic)
The reforms to the UN development system, effective on January 1, 2019, marked the start of a new period for the UN presence in Liberia, making it one of the earliest test cases of a “next generation” UN country team. This comes less than a year after two other transitions: the withdrawal of the UN Mission in Liberia and the inauguration of a new Liberian president. On top of longstanding socioeconomic challenges, these transitions are testing the country’s ability to sustain peace.
This paper, a publication of IPI and the Global Partnership for the Prevention of Armed Conflict (GPPAC), examines the implementation of the UN’s peacebuilding and sustaining peace framework in Liberia, looking at what has been done and what is still needed. It focuses on the four issue areas highlighted in the secretary-general’s 2018 report on peacebuilding and sustaining peace: operational and policy coherence; leadership at the UN country level; partnerships with local and regional actors; and international support. It looks specifically at how the UN country team is adapting its strategy and operations in the wake of the recent transitions in Liberia.
The changes taking place in Liberia illustrate that efforts to implement the secretary-general’s recommendations are already underway. The UN has implemented a new, innovative model centered on an empowered resident coordinator’s office, which has been able to effectively coordinate its approach with the Liberian government. Nonetheless, this office needs support to ensure that programming is oriented toward conflict prevention and connected to discussions at UN headquarters.
Die Ökonomin Katharina Wrohlich leitet künftig die Forschungsgruppe Gender Economics am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Sie löst zum 1. Juni 2019 Elke Holst ab, die das Institut altersbedingt verlässt.
Holst war mit kurzen Unterbrechungen rund 32 Jahre am Institut tätig, seit 2010 als Forschungsdirektorin Gender Studies und seit 2013 auch als Leiterin des gleichnamigen Forschungsbereichs. Sie trieb die Forschung etwa zu Frauen in Führungspositionen und zu Geschlechterunterschieden auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland, beispielsweise beim Verdienst und der Arbeitszeit, maßgeblich voran. Mit dem jährlichen Managerinnen-Barometer und dem Führungskräfte-Monitor etablierte Holst zwei in der Öffentlichkeit vielbeachtete Publikationsformate, die sich mit dem Anteil von Frauen in Top-Positionen in Unternehmen und Verwaltung sowie den Strukturmerkmalen von Führungskräften beschäftigen. Zusätzlich war sie unter anderem in Beiräten und Expertenkommissionen von Ministerien und in der Hochschullehre tätig.
„Elke Holst hat sich sehr verdient gemacht – um das DIW Berlin, vor allem aber auch um die Genderforschung in Deutschland insgesamt. Mit großer Beharrlichkeit hat sie dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Diskriminierung von Frauen in der Wirtschaft zu schärfen und auf die politische Agenda zu bringen, und gleichzeitig aufgezeigt, wie die Unterschiede abgebaut werden können“, so DIW-Präsident Marcel Fratzscher. „Genderungleichheiten bleiben ein zentrales Thema unserer Zeit und damit auch ein zentrales Thema am DIW Berlin. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Katharina Wrohlich eine ebenso kompetente wie forschungsstarke Kollegin dafür gewinnen konnten.“
Wrohlich arbeitet seit 2002 am DIW Berlin, unter anderem war sie stellvertretende Leiterin der Abteilung Staat. 2017 wechselte die 41-jährige gebürtige Wienerin in den Genderforschungsbereich – der fortan Gender Economics heißt, um den Fokus auf ökonomische Entscheidungen und deren Auswirkungen zu unterstreichen. Neben der Betrachtung diverser Gender Gaps auf dem Arbeitsmarkt soll die Untersuchung gleichstellungspolitischer Auswirkungen von Steuer- und Familienpolitik ein zweiter Forschungsschwerpunkt sein. Dazu zählen beispielsweise Effekte des Kita-Ausbaus, des Elterngeldes oder mögliche Reformen des Ehegattensplittings.