Ein perfektes Beweismittel für die Polizei: Tempo-Rowdys filmen ihre Fahrten. Nun weist ein Urteil die Ermittler in ihre Schranken.
Als der Autotuner A.* im Herbst von der Polizei vorgeladen wird, weiss er nicht, worum es geht. Erst bei der Einvernahme dämmert ihm, dass es die Beamten vor allem auf sein Smartphone und die darauf gespeicherten Fotos und Videos abgesehen haben.
Auf A. kam die Polizei, weil sie auf dem Handy eines anderen Autotuners ein Video fand, das A.s Audi zeigen soll. Im Filmchen zu sehen, wie der R8 in einer Tempo-60-Zone auf mindestens 90 km/h beschleunigte. Dazu sollte A. nun aussagen.
Zum Termin erschien er mit seinem Anwalt Roger Burges. Der intervenierte sofort, als die Polizei das Smartphone einziehen wollte. Der Jurist verlangte eine richterliche Anordnung und die Siegelung des Geräts.
Sichtung der DatenPolizei und Staatsanwaltschaft gaben zwar vor, gegen A. wegen einer Beschleunigungsfahrt zu ermitteln; auf dem Gerät hofften sie, Beweise dafür zu finden. Doch Burges vermutet, dass mit der Beschlagnahmung des Handys Hinweise auf weitere Delikte gesammelt werden sollten.
Mit dem Siegelungsgesuch verhinderte er, dass die Ermittler das Gerät wie ein offenes Buch lesen konnten. Denn, so der Anwalt: «Auf dem Smartphone ist etwa auch die Korrespondenz mit mir als Anwalt gespeichert – und die ist geheim und darf von den Ermittlern nicht gesehen werden.»
Das Zürcher Zwangsmassnahmengericht jedoch hiess das Gesuch des Staatsanwalts Jürg Boll – auch als «Raserjäger» bekannt – auf Sichtung der Daten gut. Geschützte Inhalte müssten einfach aussortiert werden. Den Auftrag dafür gab der Richter der Polizei.
Nicht die Aufgabe der PolizeiDoch das entspricht nicht dem Gesetz, urteilte jetzt das Bundesgericht. Im Entscheid von Ende Juni, der SonntagsBlick vorliegt, halten die obersten Richter fest: «Der Entsiegelungsrichter kann sich nicht auf abstrakte und allgemeine Erwägungen zum Geheimnisschutz beschränken und die eigentliche Triage (Aussortierung; Red.) der Staatsanwaltschaft und der Polizei überlassen.» Dies sei eindeutig nicht die Aufgabe der Polizei.
Nur der Entsiegelungsrichter dürfe diese Triage vornehmen. Es dürfe nicht der Polizei überlassen bleiben zu entscheiden, welche Informationen schützenswert seien und welche nicht. Das Zürcher Zwangsmassnahmengericht muss also nochmals über die Bücher und seine Praxis bei der Auswertung von Datenträgern anpassen.
Auswertung darf nicht genutzt werdenDas Urteil sei auch eine Schlappe für Raserjäger Jürg Boll, kommentiert Anwalt Burges das Urteil. «Strafverfolger dürfen nicht in der Hoffnung auf einen Zufallsfund alle Handydaten sichten.» Lediglich Beweise zum vorgeworfenen Vergehen dürften ausgewertet werden.
Staatsanwalt Boll hält dagegen, dass ein öffentliches Interesse an der Aufklärung der untersuchten «groben Verkehrsverletzung bestehe». Das Bundesgericht habe der Auswertung grünes Licht gegeben, weil zu erwarten sei, dass sich damit Beweise für die illegale Fahrt von A. finden liessen. «Das Bundesgericht hat das Vorgehen der Staatsanwaltschaft als rechtmässig bezeichnet», so Boll.
«Ja», sagt Burges, «nur darf die Auswertung nicht dazu genutzt werden, weitere Fotos und Videos zu sichten.»
* Name geändert
Um die AHV zu retten, ist dem Volk vieles recht: Rentenalter rauf, Mehrwertsteuer rauf, und sogar neue AHV-Modelle sind derzeit denkbar.
Wäre die AHV ein Turm, stünde er in Pisa. Das Bundeshaus weiss sich einig mit dem ganzen Land: Die Finanzen der ersten Säule befinden sich in Schieflage.
Doch wie die Altersvorsorge zu stützen wäre, darüber herrscht heftiger Streit. Im September ist Sozialminister Alain Berset (46) mit seiner AHV-Reform beim Volk aufgelaufen. Nun nimmt der Bundesrat einen neuen Anlauf. Zusätzliche Einnahmen aus der Mehrwertsteuer und eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen auf 65 Jahre sollen den Turm wieder aufrichten. Die Parteien lassen an Bersets Vorschlägen kaum ein gutes Haar. Die Rettung der AHV bleibt eine Knacknuss.
Gleichberechtigung soll nun doch wirkenSonntagsBlick liegt eine repräsentative Studie des Forschungsinstituts GFS Bern vor, die dem Bundesrat die Sommerferien versüssen dürfte. Die Politikwissenschaftler stellen fest, dass sich derzeit eine breite Mehrheit für das Frauenrentenalter 65 ausspricht: Zwei Drittel der Befragten waren bei der Befragung eher oder sogar voll dafür. Die Männer stimmen mit 78 Prozent noch viel deutlicher zu als die Frauen; bei denen waren es 54 Prozent.
Ebenfalls zwei Drittel stimmen der Aussage zu, dass es angesichts der Gleichberechtigung von Frauen und Männern sinnvoll wäre, für beide Geschlechter das gleiche Rentenalter einzuführen. Das erstaunt. Die vorgeschlagene Erhöhung des Frauenrentenalters war ein wesentlicher Grund für das Scheitern von Bersets Reform. Schon 2004 war das Frauenrentenalter 65 an der Urne gescheitert.
Heute wäre Bersets Vorschlag mehrheitsfähigWenn es nach den Stimmberechtigten ginge, wäre mit 65 übrigens noch nicht Schluss. Könnten die Befragten das Rentenalter frei festlegen, würde der Ruhestand für Frauen im Durchschnitt bei 65,3 Jahren beginnen, für Männer bei 65,6 Jahren. Und noch eine freudige Kunde für Berset: Fast zwei Drittel der Befragten würden eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1,9 Prozentpunkte akzeptieren. Eine Schuldenbremse dagegen oder gar eine Senkung der Renten kommt für die Wähler nicht in Frage.
Würde heute abgestimmt, wären Bersets Vorschläge damit mehrheitsfähig. «Es sind aber teils Schritte, die eine extreme persönliche Betroffenheit auslösen können», schränkt GFS-Sprecherin Cloé Jans ein. Und sobald die Politik mitmische, «können die Dinge sich auch wieder drehen».
Was Bern zusätzlich aufschrecken dürfte, ist der Satz: «Solange es schwierig ist, zwischen 50 und 60 noch eine Stelle zu finden, ist eine Diskussion über die Erhöhung des Rentenalters müssig.» Dieser Aussage stimmen über zwei Drittel der befragten Stimmbürger zu. Sogar GFS-Sprecherin Jans bezeichnet diesen Wert als hoch.
Bereitschaft ist da, sich mit neuen Vorschlägen zu beschäftigenDer Auftrag für die Studie stammt von der Industrie- und Handelskammer Thurgau (IHK). Die IHK beliess es aber nicht dabei. Sie lieferte den Forschern auch noch ein hausgemachtes Modell zur AHV-Sanierung, um es von den Forschern demoskopisch testen zu lassen. IHK-Direktor Peter Maag: «Wir wollten einen Gegenvorschlag zur Abstimmungsvorlage finden.»
Das Thurgauer Modell funktioniert so: Ab 2021 wird das Rentenalter in kleinen Schritten erhöht. Für Männer soll es pro Jahr um einen Monat erhöht werden, das Rentenalter für Frauen stiege pro Jahr um zwei Monate. So würden beide im Jahr 2032 das Rentenalter 66 erreichen, womit die Erhöhung abgeschlossen wäre.
Verblüffend: Mit 51 Prozent befürwortet eine knappe Mehrheit dieses Stufenmodell. «Damit ist ein solcher Vorschlag aktuell mehrheitsfähig», stellen die Forscher fest. In einer intensiven Abstimmungsdebatte könnte die Mehrheit allerdings kippen. Jans liest denn auch aus diesem Wert die Bereitschaft der Stimmbürger heraus, sich mit neuen Vorschlägen zu beschäftigen.
89 Prozent orten bei der AHV ReformbedarfAuch eine weitere neue Idee fand bei der Befragung eine Mehrheit: Dass das Renten-Einstiegsalter von der Anzahl der Arbeitsjahre abhängig werden soll. Wer lange studiert hat, wird später pensioniert als jemand, der unmittelbar nach einer Lehre zu arbeiten begonnen hat: Damit wären 63 Prozent einverstanden. Der Vorschlag findet nicht nur unter Arbeitern breite Zustimmung, sondern auch bei Personen mit hoher Bildung, wie die Forscher betonen.
Dass der Turm schief steht, sehen alle: 89 Prozent der Stimmberechtigten orten bei der AHV Reformbedarf. Für 38 Prozent ist die Reform sogar «sehr dringend». Danach gefragt, wie die Altersvorsorge in zehn Jahren funktionieren werde, zeigt sich eine knappe Mehrheit von 58 Prozent optimistisch. 39 Prozent rechnen aber damit, dass die Altersvorsorge eher schlecht oder sehr schlecht funktionieren werde. Der Turm neigt sich. Aber noch steht er.
Die repräsentative Befragung zur Reform der Altersvorsorge wurde vom 25. Mai bis 11. Juni von der GFS Bern durchgeführt. Die Forscher fragten 1336 Stimmberechtigte in der Schweiz. Auftraggeber war die Industrie- und Handelskammer Thurgau.
Heilbronn – Bei einer Karambolage mit zehn beteiligten Autos sind auf einer Autobahn in Südwestdeutschland vier Menschen ums Leben gekommen. Vier weitere wurden schwer verletzt, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Zehn Fahrzeuge, darunter drei Kleinbusse, waren auf der Autobahn A81 nahe Heilbronn zwischen Ahorn und Boxberg am Samstagnachmittag ineinander gekracht. Ein Polizeisprecher sprach am Unfallort von einem «riesengrossen Trümmerfeld» und einem «sehr komplexen Unfallgeschehen».
Zur Ursache des Unglücks und dem Hergang konnte er zunächst keine Angaben machen. Untersucht wurde auch, ob starker Regen zu der Karambolage geführt haben könnte. Sicher war zunächst nur, dass die Fahrbahn zur Zeit des Unfalls nass war.
Die Polizei war gegen 16 Uhr zum Unfallort gerufen worden. Insgesamt waren demzufolge rund 100 Kräfte von Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr im Einsatz. Die Schwerverletzten wurden mit Helikoptern in verschiedene Spitäler geflogen.
Probleme mit Gaffern auf der Gegenseite der Autobahn gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. Auf dem Grünstreifen in der Mitte stehen hohe Büsche, die Unfallstelle war von der Gegenseite nicht zu sehen.
In jüngster Zeit beobachte ich immer wieder ein mysteriöses Phänomen: die Toiletten-Meditation. Ich trete ein, das rote Signal an der Nachbartür zeigt mir, dass jemand im gleichen Moment ein dringendes Bedürfnis hat wie ich.
Doch dann: kein einziger Ton von nebenan. Kein Reissverschlussgeräusch. Kein Geraschel von Klopapier. Kein Plätschern, erst recht keine – wie es Ärzte so elegant zu formulieren wissen – Windabgänge.
Da ich mit einer überdurchschnittlichen Portion Fürsorge gesegnet bin, beginnt mein Gedankenkarussell zu kreisen: Ist der Person nebenan übel? Hat sie Suizid auf der Toilette begangen? Ich rede mir gut zu: Wahrscheinlich meditiert sie nur.
Aber ich habe mich auch schon dabei erwischt, wie ich mit kurzem Blick unter der Trennwand hindurch festzustellen suchte, ob die Füsse nebenan noch gerade stehen oder die Nachbarin am Boden liegt.
Also, liebe Damen, falls Sie nicht möchten, dass ich aus der Nachbarkabine den Notarzt rufe, machen Sie sich doch in der Pinkelpause bemerkbar. Es muss kein Small Talk werden, Sich räuspern reicht.
Ein melodisches Flöten wäre mir allerding noch lieber.
Facebook hat laut einem Medienbericht einer US-Datenanalysefirma vorerst die Auswertung seiner Nutzerdaten untersagt.
Facebook hat laut einem Medienbericht einer US-Datenanalysefirma vorerst die Auswertung seiner Nutzerdaten untersagt. Wie die Zeitung «Wall Street Journal» am Freitag (Ortszeit) berichtete, untersucht das soziale Netzwerk nun, ob einige der zwischen dem Dienstleister und dessen Kunden geschlossenen Verträge Nutzungsbedingungen verletzt haben könnten.
Laut dem Artikel geht es um Verträge mit US-Regierungsbehörden sowie einer regierungsnahen russischen Organisation, die zu den Kunden der in Boston ansässigen Firma Crimson Hexagon gehören.
Facebook habe weitere Informationen von Crimson Hexagon angefordert. Ein Facebook-Sprecher sagte der Zeitung, die Prüfung habe bisher keine zu unzulässige Nutzung von Informationen ergeben. Der Dienstleister nutzt nach eigenen Angaben lediglich öffentlich frei verfügbare Informationen, etwa um den Erfolg von PR-Kampagnen zu messen.
Das sei «absolut legal«, schrieb Crimson-Hexagon-Manager Chris Bingham in einem Blogeintrag. Es gebe aber «eine besondere Sensibilität», was die Nutzung von frei zugänglichen Onlinedaten durch die Regierung angehe. Crimson Hexagon verlange von Behörden stets, dass sie die Zulässigkeit einer Datennutzung garantierten.
Das «Wall Street Journal» zitierte Branchenkenner, denen zufolge es offenbar um den Vorwurf geht, Crimson Hexagon habe seine mit US-Regierungsbehörden abgeschlossenen Dienstleistungsverträge Facebook nicht vorab zur Prüfung vorgelegt. Der Auftrag für die russische Nichtregierungsorganisation stammte demnach aus dem Jahr 2014.
Facebook sieht sich in Folge des Skandals um die Datenanalysefirma Cambridge Analytica derzeit mit zahlreichen Untersuchungen durch Aufsichts- und Ermittlungsbehörden konfrontiert. Die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern waren bei Cambridge Analytica gelandet und sollen unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein. (SDA)
Sydney – Tausende Australier haben am Samstag gegen die Politik ihrer Regierung demonstriert, Flüchtlinge in Lagern im Ausland zu internieren.
Die Demonstranten gingen anlässlich des fünften Jahrestags der Einführung der umstrittenen und völkerrechtswidrigen Politik auf die Strasse, wonach Asylbewerber in Internierungslager in Papua-Neuguinea oder auf der Pazifikinsel Nauru gebracht werden. Ausser in Sydney gab es Proteste in Melbourne, Adelaide, Brisbane, Canberra und Perth.
Der Organisator Ian Rintoul von der Refugee Action Coalition forderte in Sydney die sofortige Schliessung der Lager in Manus und Nauru und die Verlegung der Flüchtlinge nach Australien.
«Befreit die Flüchtlinge», riefen die Demonstranten in Sydney. Der Pater Dave Smith, der kürzlich das Lager Manus besuchte, kritisierte, ein Land habe «seine Seele verloren», wenn es zu Abschreckungszwecken unschuldige Menschen «foltert».
Die Regierung begründet ihre harte Linie damit, dass sie Menschen davon abhalte, die gefährliche Seereise zu wagen. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsgruppen haben jedoch scharfe Kritik an den Lagern geübt, aus denen immer wieder von Suiziden, Missbrauch und Gewalt berichtet wird.
Mehr als hundert Insassen wurden laut der Refugee Action Coalition inzwischen in Drittländer umgesiedelt, doch blieben noch 1600 Menschen in den Lagern.
Havanna – Kubas neue Verfassung soll den Weg für die Homo-Ehe frei machen und auch auf andere Weise die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben vorantreiben.
Kubas neue Verfassung soll den Weg für die Homo-Ehe frei machen und auch auf andere Weise die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben vorantreiben.
In Artikel 68 des Verfassungsentwurfs, zu dem das kubanische Parlament am Samstag die Beratungen aufnahm, werde die Ehe als «freiwillig geschlossener Bund zwischen zwei Personen» definiert, berichtete die Zeitung «Granma», das Organ der Kommunistischen Partei Kubas.
Auf das Geschlecht der Beteiligten werde in dem Text nicht eingegangen, stellte die Zeitung heraus. In der derzeit noch geltenden Verfassung von 1976 wurde die Ehe hingegen als «freiwilliger Bund zwischen einem Mann und einer Frau» definiert.
Der Journalist und Aktivist für die Rechte Homosexueller, Francisco Rodríguez, nannte den Entwurf «eine offene Tür» für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe.
Rodríguez, der Kubas Kommunistischer Partei angehört, hob in seinem Blogeintrag ausserdem hervor, dass der Verfassungstext das «Prinzip der Nicht-Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung» beinhalte. Auf dieser Grundlage könne die Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender (LGBT) in der kubanischen Rechtsordnung festgeschrieben werden.
Es handle sich allerdings nur um «einen ersten Schritt», schrieb Rodríguez. Der Kampf für die Umsetzung dieser Rechte werde «nicht einfach» werden.
Sexuelle Minderheiten wurden im kommunistischen Kuba lange Zeit stigmatisiert. Homosexuelle wurden oftmals angegangen oder in sogenannte Umerziehungslager gesteckt und systematisch vom Staatsdienst ferngehalten.
2010 gestand Revolutionsführer Fidel Castro «Ungerechtigkeiten» gegenüber Homosexuellen ein, die zahlreiche Intellektuelle und Künstler in den 60er, 70er und 80er Jahren ins Exil getrieben hätten.
Für die Rechte sexueller Minderheiten sowie für die Frauenrechte setzt sich seit Jahren die Abgeordnete und Tochter von Ex-Staatschef Raúl Castro, Mariela Castro, ein, die das Nationale Zentrum für Sexualerziehung leitet.
Das kubanische Parlament soll bis Montag über die 224 Artikel der neuen Verfassung abstimmen. Danach soll der Text den Bürgern in einem Referendum zur Abstimmung vorgelegt werden. Die herrschende Kommunistische Partei hat die Verfassungsreform bereits abgesegnet.
Die neue Verfassung soll marktsozialistische Elemente festschreiben und die sozialistische Wirtschaftsordnung des Karibikstaates vorsichtig lockern. Zudem ist eine Aufteilung der politischen Macht zwischen dem Staatsoberhaupt und einem Regierungschef vorgesehen. Dazu soll das Amt eines Ministerpräsidenten geschaffen werden, wie es bereits vor 1976 bestand. (SDA)
Busen-Céline legt sich in die Sonne, Frieda Hodel lässt sich in die Wange beissen und Jonny Fischer kriegt Krankenbesuch. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Sie gehören zu den wichtigsten Popmusikern aller Zeiten. Und haben sich nach 35 Jahren vor kurzem wiedervereinigt: Björn Ulvaeus und Benny Andersson von Abba über Teil 2 von «Mamma Mia!». Und ihr gewaltiges musikalisches Erbe.
Zehn Jahre ist es her, seit «Mamma Mia!» zum Kinohit wurde. Verständlich, dass die Fans dem Donnerstag, 19. Juli entgegenfiebern. Dann kommt der zweite Teil des Abba-Musicals mit dem Untertitel «Here We Go Again» in die Kinos. Ein kleiner Wermutstropfen: Einige Hits durften im Film nicht verwendet werden. Grund dafür ist die Selbstkritik der Band-Bosse Benny Andersson (71) und Björn Ulvaeus (73): «Wir fanden ein paar Songs nicht mehr gut genug!»
BLICK: Welche Titel denn?
Björn Ulvaeus: Ach, das verraten wir lieber nicht. Sie stammen vom Anfang unserer Karriere. Damals hatten wir nicht genug Zeit im Studio, um sie so gut zu machen, wie sie hätten sein sollen.
Was ist der schlechteste Abba-Song?
Benny Andersson: Es gibt ein paar schlechte, auch ein paar sehr gute. Ich würde sagen, der allerschlechteste ist «Watch Out».
Björn Ulvaeus: Stimmt. Darum ist er auch nicht im Film.
Welcher Titel ist Ihr bester?
Benny Andersson: «The Day Before You Came».
Björn Ulvaeus: Wir sind damals durch verschiedene Phasen gegangen, haben uns an den Beatles ein Beispiel genommen und wollten mit jedem Album Neuland betreten.
Auch Abba hat viele Musiker beeinflusst.
Benny Andersson: Es ist schmeichelhaft, wenn selbst U2 finden, dass wir gut sind.
Björn Ulvaeus: Led Zeppelin waren die ersten, die das gesagt haben. Und die waren cool, während Abba eindeutig uncool war.
Benny Andersson: Heute sind wir zu alt, um uncool zu sein.
Hat es Ihnen Spass gemacht, im Film eine Mini-Rolle zu spielen?
Benny Andersson: Ja. Aber ich mochte den Hut nicht, den ich tragen muss.
Hat man die Abba-Frauen auch gefragt, ob sie im Film auftreten wollten?
Benny Andersson: Das bezweifle ich.
Warum leben Anni-Frid und Agnetha heute so zurückgezogen?
Benny Andersson: Mir wäre es auch lieber, wenn Sie heute hier sitzen würden (schmunzelt).
Björn Ulvaeus: Genau. Sie waren schliesslich die Gesichter von Abba.
35 Jahre nach der Trennung standen Sie kürzlich wieder zusammen im Studio.
Björn Ulvaeus: Ja. Benny und ich arbeiten an diesem «Avatar»-Projekt. Da singen virtuelle Figuren von uns einige neue Songs.
Benny Andersson: Dafür haben wir die Girls angerufen, und sie haben «Ja, kein Problem» gesagt. So kam es, dass wir plötzlich wieder gemeinsam ein paar Tage im Studio verbracht haben.
Wie hat sich das angefühlt?
Benny Andersson: Als ob nur sechs Monate vergangen wären. Es war erstaunlich, wie glücklich wir alle waren.
Hatten Sie während der Jahrzehnte überhaupt noch Kontakt gehabt?
Benny Andersson: Ja, klar. Wir sind bis heute Freunde. Treffen uns gelegentlich. Hier und da.
Was hat es mit diesem «Avatar»-Projekt auf sich?
Björn Ulvaeus: So richtig wissen wir das auch noch nicht. Nur so viel: Wir vier werden auf Tournee gehen. Nur, dass wir es nicht selber sind, sondern virtuelle Figuren.
Haben sich Agnetha und Anni-Frid stimmlich verändert ?
Benny Andersson: Natürlich. Wenn du vor 35 Jahren ein hohes F singen konntest, dann kriegst du heute höchstens noch ein E oder so hin. Aber wir passen das den Songs an.
Was ist das Geheimnis, dass Sie beide nach so vielen Jahre noch zusammenarbeiten?
Benny Andersson: Wir streiten zwar gerne, aber nie, wenn wir arbeiten.
Und wie steht es um Ihre Freundschaft?
Benny Andersson: Privat haben wir nicht mehr so viel Kontakt wie früher.
Vermissen Sie sich gegenseitig?
Benny Andersson: Eben nicht, weil wir uns ja immer noch fast jede Woche zur Arbeit treffen.
Björn Ulvaeus: Es ist schön, jemanden zu haben, dem man hundertprozentig trauen kann.
Was halten Ihre Kinder von Abba?
Björn Ulvaeus: Ich denke, sie sind sehr stolz auf uns. Aber wir neigen dazu, zu Hause nicht über Abba zu sprechen.
Benny Andersson: Ich erinnere mich, wie Björn mich einmal mit seinem Sohn in meiner Wohnung in Stockholm besucht hat. Im Aufzug fragte der Kleine: «Ist das hier, wo Abba wohnt?»
Nach einem starken EM-Turnier können sich Tanja Hüberli und Nina Betschart über die Silber-Medaille freuen.
Drei Krimis in den K.o.-Runden der Beachvolleyball-EM haben Tanja Hüberli und Nina Betschart für sich entschieden – doch den Final in Den Haag müssen die Schweizerinnen dem Heimteam überlassen: Die Holländerinnen Keizer/Meppelink gewinnen 2:0 (21:16, 24:22).
Die Schweizerinnen haben sich mit starken Leistungen in diesen Final gekämpft, mussten im Achtel-, Viertel- und Halbfinal jeweils über drei Sätze. Im Spiel um die Gold-Medaille schaffen sie diese Wende nicht mehr. Auch da verlieren sie den Startsatz, in dem es ihnen nicht gelingt, einmal in Führung zu gehen. Die ständige Hypothek von zwei, drei Punkten ist zu gross.
Doch wie schon in den Partien zuvor finden sich Blockerin Hüberli (25) und Abwehrspielerin Betschart (22) im zweiten Satz besser zurecht. Hüberli kann am Netz mit Blocks punkten, und Betschart ist zuverlässig in der Defense. So verlangen sie den Holländerinnen alles ab und erspielen sich einen Vorsprung.
Doch dieser schmilzt auf die Endphase des Satzes hin wieder. Zwei Matchbälle von Keizer/Meppelink wehren die Schweizerinnen ab, ihren eigenen beim Stand von 23:22 können sie nicht verwerten. Der vierte Matchball der Holländerinnen, ein unschöner Netzroller, bringt die Gewissheit: Gold verloren, aber Silber gewonnen dank einer starken, soliden Leistung!
Nach dem Unentschieden gegen Frankreich verliert die Schweizer U19-Nati das zweite Spiel gegen Spanien mit 0:2.
Nach dem überraschenden 2:2 Unentschieden gegen Frankreich muss die Schweizer U19-Nati einen Dämpfer hinnehmen. Gegen Titelverteidiger Spanien setzt es eine 0:2 Niederlage ab.
Es ist ein munteres auf und ab vor 2345 Zuschauerinnen und Zuschauer im Herti Allmend Stadion in Zug – von einem Klassenunterschied keine Spur. Im Gegenteil: In der 12. Minute kann Tyara Buser nach einem tollen Dribbling nur regelwidrig gestoppt werden – Elfmeter für die Schweiz. Eine Sache für den Captain. Malin Gut übernimmt die Verantwortung und scheitert. Die spanische Torhüterin pariert sensationell.
Eiskalt ausgekontertDie Schweiz steckt nicht auf und spielt munter weiter nach vorne. Nach einem Ballverlust von Fiona Hubler wird die Nati jedoch eiskalt ausgekontert. Olga Carmona García schlenzt die Kugel unhaltbar in die obere Torecke. Herzog im Kasten fliegt vergeblich.
Kurz vor der Pause hat Chiara Messerli den Ausgleich auf dem Fuss. Doch erneut pariert die spanische Torfrau brilliant. Mit dem knappen Rückstand gehts in die Pause.
In Halbzeit zwei dasselbe Bild: Die Schweiz spielt mit und hat selber Möglichkeiten auf einen Treffer. A-Nati-Spielerin Géraldine Reuteler schiesst gar ein Tor, steht dabei aber einige Meter im Abseits.
Tiki-Taka in ZugIn der 59. Minute kassiert die Nati den zweiten Gegentreffer. Es ist ein bitterer Tag für Captain Gut. Nach dem verschossenen Elfmeter verliert sie an der Strafraumkante die Kugel und ihre Mitspielerinnen können den Fehler nicht reparieren. Zuerst rettet die Latte für die Schweiz, doch danach sind die U-19 Girls viel zu inkonsequent und können den Ball nicht aus der Gefahrenzone schlagen. Rosa Márquez Baena sagt Danke und schliesst überlegt ab.
Danach lassen die Spanierinnen immer wieder ihr Tiki-Taka aufblitzen. In der 75. Spielminute gibt es sogar noch einen Elfmeter für die Ibererinnen. Doch Herzog ahnt, wie bereits gegen Frankreich, die Ecke und hält die Kugel fest. Dabei verletzt sie sich an der Hand. Doch da Trainerin Nora Häuptle ihr Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hat, kämpft sich Herzog durchs Spiel.
In der letzten Minute versucht es Insta-Star Alisha Lehmann nochmals. Ihr Schuss wird jedoch geklärt und die Unparteiische pfeift die Partie ab.
Am Dienstag trifft die Nati nun auf Norwegen. Es braucht einen Sieg um sich für die K.O. Phase zu qualifizieren.
Die neue Super-League-Saison beginnt mit einem Paukenschlag! St. Gallen ringt auswärts Vizemeister Basel mit 2:1 nieder. Das entscheidende Tor schiesst Aratore in der letzten Sekunde.
Das Spiel:
Dieser Kick macht Lust auf eine geile Saison! Basler und St. Galler liefern zum Saisonauftakt ein klasse Spiel ab – mit dem glücklicheren Ende für die Ostschweizer. Der Reihe nach: Grün-Weiss spielt unter Neo-Trainer Peter Zeidler von Anfang an frech nach vorne, hat aber auch Schwein, dass die Bebbi die eine oder andere defensive Nachlässigkeit nicht nutzen können und dass Vilotics Einsteigen gegen Kalulu nicht als Notbremse taxiert wird. Die überfälligen Tore fallen dann in der zweiten Halbzeit. Erst trifft Itten für St. Gallen. Die Basler Reaktion? Leithammel Stocker verwirft entnervt die Hände, wird von Trainer Wicky ausgewechselt. Die Basler Nerven liegen nach einer Stunde in der neuen Saison schon blank. Dann aber fällt der Ausgleich für Rotblau – dank einem St. Galler Eigentor. In der Folge drückt Basel auf den Sieg, ein Ajeti-Abschluss muss Neo-Captain Hefti gar von der Linie kratzen. Und am Schluss kommts dank einem Espen-Konter noch besser für die Gäste. Todeskonter. 2:1-Auswärtssieg am Rheinknie. Die neue Saison ist lanciert!
Die Tore:
0:1, 56. Minute | Cédric Itten wird an der Strafraumgrenze zu wenig konsequent angegriffen – und zimmert die Kugel aus 18 Metern trocken ins lange Eck. Ein tolles Tor. PS: Basel-Junior Itten, von St. Gallen im Sommer definitiv übernommen, traf schon beim letzten Joggeli-Besuch der Espen doppelt.
1:1., 68. Minute | Bua flankt, Neuzugang Jordi Quintilla lenkt den Ball per Kopf ins eigene Netz. Ein Eigentor, das man so nicht alle Tage sieht.
1:2, 94. Minute | St. Gallen fährt den letzten Konter. Buess legt mit der Hacke auf Marco Aratore zurück. Dessen Abschluss landet via dem Rücken von Zuffi im Basler Tor. Präsident Hüppi hauts aus den Socken, jubelt ausgelassen.
Der Beste:
Dejan Stojanovic. Wird von Peter Zeidler diese Woche zur Nummer 1 im Espen-Tor erklärt. Und liefert! Brillanter Auftritt mit Top-Paraden.
Der Schlechteste:
Kevin Bua. Muss Basel zwingend in Führung schiessen, scheitert aber völlig frei an Stojanovic. Kämpferisch zwar ordentlich, aber insgesamt kommt zu wenig vom Genfer.
Die Noten
Basel: Omlin 5; Widmer 4, Suchy 4, Frei 3, Petretta 4; Zuffi 4, Serey Die 4; Stocker 3, Kalulu 5, Bua 3; Ajeti 4.
St. Gallen: Stojanovic 5; Tschernegg 4, Hefti 5, Vilotic 5, Wittwer 5; Kutesa 5, Quintilla 4, Ashimeru 5; Tafer 4, Itten 5, Ben Khalifa 4.
Das gab zu reden:
Der Schweizer Fussball-Fan reibt sich 15 Minuten vor Kick-Off im Joggeli verwundert die Augen. Was macht der Pokal, vergangenen Frühling von YB gewonnen, in Basel? Die Liga führt am Rheinknie eine Eröffnungszeremonie durch, die Klublegenden Ceccaroni und Zellweger bringen den Kübel ins Stadion. Die Reaktion der Basler Fans lässt auch nicht lange auf sich warten ...
So gehts weiter:
Für beide Teams gehts in die Vollen. Basel reist nach Griechenland, kämpft am Dienstag gegen PAOK Saloniki um die Champions-League-Quali bevor es nächsten Samstag gegen Xamax geht. St. Gallen empfängt am Donnerstag in der EL-Quali Sarpsborg aus Norwegen, am Sonntag wartet dann der FC Sion.
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Basel - St. Gallen 1:2 (0:0)
Tore: 56. Itten (Hefti ) 0:1. 66. Quintilla (Eigentor) 1:1. 94. Aratore (Buess) 1:2.
Aufstellungen:
Basel: Omlin; Widmer, Suchy, Frei, Petretta; Zuffi, Serey Die; Stocker, Kalulu, Bua; Ajeti.
St. Gallen: Stojanovic; Tschernegg, Hefti, Vilotic, Wittwer; Kutesa, Quintilla, Ashimeru; Tafer, Itten, Ben Khalifa.
Bemerkungen:
Basel ohne Antonio, Balanta, Campo, Kuzmanovic und Xhaka (alle verletzt).
St. Gallen ohne Barnetta, Koch und Muheim (alle verletzt), Lüchinger (krank), N. Hefti (nicht spielberechtigt).
Einwechslungen:
Basel: Oberlin (64. für Stocker). Riveros (67. für Widmer). Van Wolfswinkel (83. für Bua).
St. Gallen: Sierro (67. für Kutesa). Aratore (77. für Tafer). Buess (89. für Itten).
Gelbe Karten:
20. Quintilla, 38. Vilotic, 44. Ajeti, 49. Tschernegg, 65. Kutesa, 69. Kalulu, 93. Serey Die (alle Foul).
Aufsteiger Xamax holt sich zum Auftakt der Super League gleich mal drei Punkte und erwischt einen Traum-Start. Kein gelungenes Debüt ist es dagegen für Neo-Luzern-Trainer René Weiler und sein Team.
Das Spiel:
Der Auftakt in die neue Saison gehört den Luzernern. Vargas scheitert früh an Xamax-Goalie Wathert. Das müsste das 1:0 sein. Bitter: Nur Minuten später fällt in der Swissporarena die Führung für die Neuenburger. Danach geht lange nichts mehr. Der Aufsteiger kämpft mit Leidenschaft, macht dem FCL das Leben schwer. Zweimal scheitern die Innerschweizer zudem am Aluminium. In der Schlussphase sorgt Tréand für die Vorentscheidung, er schiesst Xamax zum ersten Sieg in der Super League seit über 6 Jahren und vermiest FCL-Coach René Weiler das Debüt.
Die Tore:
14. Minute | 0:1 | Gaëtan Karlen. Schöner Ball in den FCL-Strafraum von Janick Kamber. Mit dem Kopf legt Nuzzolo quer, so dass Karlen den Ball nur noch über die Linie drücken muss.
75. Minute | 0:2 | Geoffrey Tréand. Doudin verlängert mit dem Kopf zu Tréand. Dieser hämmert das Ding aus der Luft in die nahe Ecke von FCL-Goalie Salvi.
Die Noten:
Luzern: Salvi 3; Schwegler 4, Schmid 3, Schulz 4, Feka 3; Ugrinic 4, Custodio 3; Grether 3, Schneuwly 3, Schürpf 3; Vargas 4.
Xamax: Walthert 5; Gomes 4, Sejmenovic 4, Djuric 4, Kamber 5; Di Nardo 4, Kone 4, Treand 5, Doudin 4; Nuzzolo 5, Karlen 5.
Das gab zu reden:
2369 Tage nach dem Konkurs ist Xamax zurück in der Super League. Gefeiert wird das mit einem Dreier und über 200 mitgereisten Westschweizern.
Die Stimmen:
Der Beste:
Gaëtan Karlen. Er läuft und ackert. Verdient sich so seinen Treffer und schiesst Xamax damit zum ersten Super-League-Tor seit 2012.
Der Schlechteste:
Dren Feka. Der 21-Jährige hat auf seiner neuen Position als Aussenverteidiger Probleme. Steht bei Nuzzolos Vorlage vor dem 1:0 der Neuenburger im Schilf. Traut sich nach vorne zu wenig zu und lässt beim 0:2 Ramizi flanken.
So gehts weiter:
An Spieltag 2 muss Luzern am Sonntag zu Thun ins Berner Oberland (16 Uhr). Xamax empfängt einen Tag zuvor Vizemeister Basel (19 Uhr).
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Luzern – Xamax 0:2 (0:1)
Swissporarena, 8905 Fans, SR: Erlachner.
Tore: 14. Karlen (Nuzzolo) 0:1, 75. Tréand (Doudin) 0:2.
Luzern: Salvi; Schwegler, Schmid, Schulz, Feka; Ugrinic, Custodio; Grether, Schneuwly, Schürpf; Vargas.
Xamax: Walthert; Gomes, Sejmenovic, Djuric, Kamber; Di Nardo, Kone, Treand, Doudin; Nuzzolo, Karlen.
Bemerkungen:
Luzern ohne Cirkovic, Juric, Knezevic, Lustenberger (alle verletzt). Xamax ohne Santana (verletzt). 25. Pfostenschuss Ugrinic, 65. Lattenschuss Schulz.
Einwechslungen:
Luzern: Demhasaj (66. für Grether), Rodriguez (76. für Schmid).
Xamax: Ramizi (55. für Kone), Corbaz (68. für Karlen), Veloso (93. für Tréand).
Gelbe Karte: 45. Schneuwly, 45. Di Nardo, 61. Djuric, 81. Schwegler (alle Foul).
Während in der Romandie die Zahl der Traktoren laufend zurückgeht, steigt sie in der Deutschschweiz.
Während immer mehr Bauernhöfe sterben, nimmt die Anzahl Traktoren in der Schweiz zu. Im Jahr 2017 waren laut Bundesamt für Statistik (BFS) in unserem Land 140'545 Traktoren zugelassen – 852 Stück mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Bauernbetriebe ging aber um gut 600 Stück auf 51'620 Höfe zurück.
Die «Aargauer Zeitung» hat sich die Statistik aber genauer angeschaut: Nicht in der ganzen Schweiz sind immer mehr Traktoren im Einsatz. In der Romandie nimmt ihre Zahl nämlich ab. In sämtlichen Westschweizer Kantonen inklusive dem Wallis sei seit 1990 ein «Traktorenschwund» zu verzeichnen.
Hohe Steigerungsraten in der DeutschschweizDie grössere Deutschschweiz macht den welschen Schwund aber mehr als wett. So wuchs die Zahl der Traktoren seit 1990 in Bern um 15 Prozent, im Aargau um 14 und im Kanton Zürich beispielsweise um 21 Prozent. In Uri und Glarus hat sich der Bestand seit 1990 gar verdoppelt.
Eine mögliche Erklärung: In der Romandie gebe es mehr reinen Ackerbau als in der Deutschschweiz. Hier versuche man, möglichst grosse Höfe bewirtschaften zu können, so Sandra Helfenstein vom Schweizerischen Bauernverband in der «AZ». «Wenn sich zwei Betriebe zusammenschliessen, dann wird meist ein Teil des bisherigen Maschinenparks verkauft oder nicht mehr ersetzt.»
Appenzell Innerrhoden hat pro Kopf am meistenAm meisten Traktoren sind mit 26'594 Stück im Kanton Bern im Einsatz, am wenigsten mit bloss 90 Stück in Baselstadt. Pro Kopf sind die Innerrhoder Spitze: In Appenzell Innerrhoden kommen auf 19 Einwohner ein Traktor – der für seine Beizendichte bekannte Halbkanton punktet auch in Sachen Traktorendichte. (pt)
BLICK verbrachte die letzte Stunde im OVS von Winterthur ZH. «Je tiefer die Preise, desto tiefer das Niveau der Kunden», sagt die Shop-Managerin.
Alles muss raus», steht auf den Schildern. Das letzte Stück, das über den Kassentisch geht, ist ein langes, leichtes Sommerjäckchen. Ursprünglich hätte es 89 Franken gekostet. Weg geht es für 26.
Kurz vor fünf am Samstagnachmittag in der OVS-Filiale in Winterthur ZH drängen immer noch Kunden hinein – in einen der letzten von 132 OVS-Shops, der überhaupt noch betrieben wird. Viele haben schon vorher aufgegeben. Wenige Minuten später geht der Laden zu. Für immer.
Blanche Müller (15) und ihre Mutter Iris (58) sind zum ersten Mal im OVS, angelockt von den tiefen Preisen: «Schade, dass er zugeht», sagt Blanche, «ich wäre gerne nochmals gekommen.»
«Unter jeder Kanone»Hätte OVS immer so viele Kunden gehabt wie in dieser letzten Stunde seiner Existenz – der Konkurs wäre undenkbar gewesen. Nicht mal zwei Jahre hielten die italienischen Besitzer durch. 2017 wurden alle Charles-Vögele-Kleider verramscht, die Gestelle mit OVS-Ware aufgefüllt. Jetzt muss auch die raus. Zusammen mit der Schminke, den Lampen, den Tischen, den Spiegeln: «Je tiefer die Preise, desto tiefer das Niveau der Kunden», klagt die Laden-Managerin, an den SonntagsBlick-Reporter gewandt. Mit Bild oder ihrem Namen in die Zeitung will sie nicht – mit OVS möchte keine der Verkäuferinnen mehr in Verbindung gebracht werden.
Aber etwas zu erzählen, das haben sie. «Ein Kunde warf mir heute Nachmittag Krawatten ins Gesicht. Das habe ich noch nie erlebt», erzählt die Chefin, noch immer aufgewühlt. So viel sei geschrieben worden über den Konkurs. Aber nichts darüber, wie sich die Kunden während der Liquidation benahmen: «Einfach unter jeder Kanone.»
Viel Frust, viel StolzViel Frust ist zu spüren. Aber auch Stolz. Darüber, dass man das Geschäft bis zur letzten Minute am Laufen hielt. Die Winterthurer OVS war eine Vorzeigefiliale. Gemessen am Umsatz gehörte sie zu den Top Ten der Schweiz. Jetzt schmeissen Schnäppchenjäger die Kleider einfach auf den Boden. Kinder schreien. Doch die Verkäuferinnen haben ihren Laden noch im Griff, bewahren den letzten Rest von Ordnung.
Alles Geld, das sie jetzt noch einnehmen, geht in einen Topf zur Bezahlung des Personals. Letzter Arbeitstag ist der nächste Donnerstag. Bis dahin seien die Löhne garantiert, hat man den Verkäuferinnen versprochen. Und der Augustlohn, der gemäss Kündigungsfrist noch bezahlt werden müsste? Oder die Überstunden? Unklar. «Ich hätte noch Anspruch auf 12000 Franken», sagt die Laden-Managerin.
Noch keine neue StelleSie macht sich Sorgen um ihre Existenz. Einen neuen Job hat sie noch nicht. Genauso wenig wie ihre Kolleginnen. «Ich habe 28 Jahre für Vögele gearbeitet», sagt eine. Die letzten zwei Jahre hiess der Arbeitgeber nun OVS.
Im Juli habe sie zehn Bewerbungen geschrieben. Alles Absagen. Immerhin: Von 1180 Angestellten haben 300 eine neue Stelle, heisst es von offizieller Stelle. 50 Lehrlinge hatte das Unternehmen. Zehn haben diesen Sommer noch abgeschlossen, 35 konnte man weitervermitteln, fünf wollten die Lehre nicht fortsetzen.
Tränen fliessenDie Uhr schlägt fünf in Winterthur. Noch immer wollen Leute rein, doch die Schiebetür öffnet sich nicht mehr. Bei den Verkäuferinnen fliessen Tränen. Nächste Woche müssen sie noch die Überschussware verpacken. Die Kartons stehen schon bereit. Dann müssen die vier Stockwerke geputzt werden. Damit der Laden bei der Schlüsselübergabe an den Vermieter besenrein ist.
Buenos Aires – US-Finanzminister Steven Mnuchin hat kurz vor dem Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der G20-Staaten in Buenos Aires die Forderung nach fairen Chancen für sein Land im Handel mit China und der EU bekräftigt.
Die US-Regierung habe den «Wunsch nach einem ausgeglicheneren Verhältnis» und dafür sei es notwendig, dass mehr US-Produkte importiert würden, sagte Mnuchin am Samstag nach seiner Ankunft in Buenos Aires.
China müsse seine Märkte für die USA öffnen, «damit wir fair konkurrieren und unsere Exporte erhöhen können», verlangte der US-Finanzminister. Dies sei nicht nur für die USA, sondern auch für die Volksrepublik «eine riesige Chance».
Wenn China sich aber nicht bewege, sei die Drohung von US-Präsident Donald Trump, die gesamten US-Importe aus der Volksrepublik mit Strafzöllen zu belegen, aber «definitiv eine realistische Möglichkeit», warnte Mnuchin.
Die US-Importe aus China belaufen sich auf rund 500 Milliarden Dollar. Das US-Handelsdefizit mit China betrug 2017 knapp 376 Milliarden Dollar. Trump hat dieses Ungleichgewicht immer wieder mit scharfen Worten kritisiert.
Im März verhängte Trump Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte, Anfang Juli traten US-Zölle auf chinesische Produkte im Wert von 34 Milliarden Dollar in Kraft. China verhängte Vergeltungszölle gleichen Ausmasses. Die US-Regierung kündigte daraufhin Strafzölle für weitere chinesische Exportgüter im Wert von 200 Milliarden Dollar ab September an.
Aber nicht nur China, sondern auch die EU bezeichnete Trump vor einer Woche in einem Interview als «Gegner» in der Handelspolitik. Mnuchin sagte dazu in Buenos Aires, wenn die Europäische Union ein Freihandelsabkommen mit den USA schliessen wolle, müsse sie deutliche Zugeständnisse machen.
«Wenn Europa an den freien Handel glaubt, sind wir bereit, ein Handelsabkommen ohne Zölle, ohne Zollschranken und ohne Subventionen zu unterzeichnen», sagte Mnuchin. Dabei müssten aber «alle drei» Bedingungen erfüllt sein.
In der argentinischen Hauptstadt tagen am Samstag und Sonntag die die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). Dabei stehen die aktuellen Handelskonflikte ganz oben auf der Tagesordnung.
Auch Bundesrat Ueli Maurer wird am G20-Treffen teilnehmen. Begleitet wird er unter anderem vom Staatssekretär für internationale Finanzfragen, Jörg Gasser. In Buenos Aires wird zudem Nationalbankpräsident Thomas Jordan anwesend sein.
Ein Car mit spanischen Kennzeichen ist am Samstagnachmittag auf dem Furkapass stecken geblieben. Der Busfahrer schaffte die Kurve nicht. Die Kantonspolizei Uri musste ausrücken.
Das war eng! Ein spanischer Car ist am Samstagnachmittag auf der Furkapass-Strasse in Richtung Uri talwärts stecken geblieben. Die Kurve war für den meterlangen Bus zu eng, berichten mehrere Augenzeugen. Statt Panorama-Aussicht gabs Kratzer, Beulen und Risse in der Verschalung.
Niemand wurde verletztBLICK-Leser Alain F. aus Basel berichtet: «Wir wollten den Pass rauffahren, als wir diesen Bus vor uns sahen. Zuerst dachten wir, dass er die Kurve noch schafft.» Als er dann die vielen Menschen rund um den Bus stehen sah, kam ihm das ganze spanisch vor. «Wir wollten helfen, doch die Profis waren schon im Einsatz», sagt der Augenzeuge weiter.
Die Kantonspolizei Uri bestätigt auf Anfrage, dass man ausrücken musste. Verletzt wurde aber niemand, es handelte sich bloss um eine Panne. Für die Personen im und um den Bus gabs trotzdem einen Schreckmoment: Der Bus blieb nämlich nicht mal zwei Meter neben dem Abgrund stehen. (pma)
Einen Tag nach dem Feuerwerk in Monaco stehen die Leichtathletik-Stars bereits wieder in London auf der Diamond-League-Bühne. Von den Monaco-Helden ist allerdings keiner dabei.
Dafür sorgen im Olympiastadion von 2012 die 100-m-Männer für ein Highlight. US-Rakete Ronnie Baker (24) gewinnt in 9,90 Sekunden – fünf weitere Sprinter knacken die 10-Sekunden-Marke.
Stark auch der Auftritt des Norwegers Karsten Warholm. Auf der Bahn, wo er 2017 Überraschungs-Weltmeister über 400 m Hürden geworden ist, stürmt er in 47,65 Sekunden zu einem neuen Landesrekord. Endlich reicht es Warholm damit wieder zu einem Sieg. Denn der Saison-Überflieger aus Katar, Abderrahman Samba, zieht für einmal die flache Bahnrunde den Hürden vor. Mit 44,62 Sekunden schafft er wohl eine neue persönliche Bestleistung, die reicht aber nur für Rang fünf.
Am Sonntag geht das Diamond-League-Meeting in London weiter. In der 4x100-m-Staffel ist auch die Schweiz am Start: Silvan Wicki, Florian Clivaz, Pascal Mancini und Suganthan Somasundaram. Alex Wilson fehlt, wegen muskulärer Probleme im rechten Oberschenkel.
Diamond League in London. 1. Tag.
Männer
100 m (RW 0,1): 1. Baker (USA) 9,90. 2. Hughes (Gb) 9,93. 3. Simbine (SA) 9,94. 4. Blake (Jam) 9,95. 5. Rodgers (USA) 9,98. 6. Tracey (Jam) 9,98.
400 m: 1. Haroun (Kat) 44,07. 2. Dedewo (USA) 44,43. 3. James (Gren) 44,50.
5000 m: 1. Chelimo (USA) 13:14,01. 2. Edris (Äth) 13:14,35. 3. Kelecha (Äth) 13:14,39.
400 m H.: 1. Warholm (No) 47,65. 2. Copello (Tür) 48,44. 3. Barr (Irl) 48,99.
Stab: 1. Kendricks (USA) 5,92. 2. R. Lavillenie (Fr) 5,86. 3. Duplantis (Sd) 5,86.
Frauen
100 m (RW 0,1): 1. Fraser-Pryce (Jam) 10,98. 2. Bryant (USA) 11,04. 3. Smith (Jam) 11,07.
3000 m: 1. Rengeruk (Ken) 8:41,51. 2. Krumins (Ho) 8:41,83.
400 m H.: 1. Little (USA) 53,95. 2. Russell (Jam) 53,96. 3. Muhammad (USA) 54,86.
Weit: 1. Proctor (Gb) 6,91. 2. Ugen (Gb) 6,88. 3. Stratton (Aus) 6,76.
Speer: 1. Lyu (China) 65,54. 2. Ogrodnikova (Tsch) 65,36. 3. Roberts (Aus) 64,11.
Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne muss die Führung des italienisch-amerikanischen Autobauers aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Nach einer Schulteroperation sei es zu unerwarteten Komplikationen gekommen, teilte Fiat Chrysler am Samstag mit.
Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne muss die Führung des italienisch-amerikanischen Autobauers aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Nach einer Schulteroperation sei es zu unerwarteten Komplikationen gekommen, teilte Fiat Chrysler am Samstag mit.
Der 66-Jährige könne seine Arbeit nicht wieder aufnehmen. Auch als Präsident und Vorstandschef der Tochter Ferrari könne Marchionne nicht weiter arbeiten, hiess es in einer Ferrari-Mitteilung.
Manley neuer ChefDie Führung von Fiat Chrysler übernimmt nun Mike Manley, der seit vielen Jahren zum Top-Management des Autobauers gehört und bisher für die Marke Jeep zuständig war. Neuer Präsident von Ferrari wird John Elkann, Angehöriger der Familie Agnelli und Fiat-Präsident. Zum Ferrari-Vorstandschef ernannte der Aufsichtsrat Louis C. Camilleri, der zuvor unter anderem leitende Positionen beim Tabakmulti Philip Morris innehatte.
Marchionne wollte ursprünglich bis 2019 Chef von Fiat Chrysler bleiben, ähnliche Pläne für seine Posten bei Ferrari waren nicht bekannt.
Marchionne war 2004 in der Zeit der grössten Krise an die Fiat-Spitze gerückt, später übernahm das Unternehmen den ebenfalls heftig angeschlagenen US-Rivalen Chrysler. Zum Ende seiner Karriere bei dem Konzern hatte Marchionne sein letztes grosses Ziel erreicht und die Schuldenfreiheit des Unternehmens für Ende Juni verkündet. (SDA)
ALEXANDRIA (ÄGYPTEN) - Der Sensationsfund in Alexandria sorgte vergangene Woche für Schlagzeilen. Jetzt öffneten Archäologen den riesigen schwarzen Sarkophag - und wurden enttäuscht.
Es ist der grösste archäologische Fund in Alexandria: Ein riesiger Sarkophag aus schwarzem Granit ist entdeckt worden. Spekulanten vermuteten im Grab gar die Überreste des Herrschers Alexander des Grossen. Doch im Sarkophag fanden die Forscher nur eine grosse Enttäuschung.
Beim Öffnen des 15-Tonnen-Deckels wurde zunächst beissender Gestank freigesetzt. Das Grab war mit rötlich-braunem Abwasser gefüllt. Dann die Entdeckung: «Wir fanden Knochen von drei Menschen, in einer Art Familiengrabstätte», sagt Mostafa Waziri, Generalsekretär des ägyptischen Ministeriums der Altertümer, zur Zeitung «El-Watan». Der schlechte Zustand der Mumien sei auf ein Leck am Rand des Sarkophags zurückzuführen.
Herkunft ungeklärtDie Skelette wurden zu den Lagerräumen des Nationalmuseums von Alexandria für weitere Studien und Datierungen transportiert. Die Herkunft der Menschen ist noch ungeklärt. Shaban Abd Monem, Spezialist für Mumien des Ministeriums, sagt jedoch: «Eine vorläufige Untersuchung legt nahe, dass die Skelette zu drei Soldaten gehören, von denen einer eine Schädelverletzung hat.» (szm)