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Updated: 1 week 1 day ago

Journalist hätte ihn nicht ganz zitiert: Trump nennt eigenes «Sun»-Interview «Fake News»

Thu, 07/12/2018 - 09:27

WASHINGTON - Was macht US-Präsident Donald Trump? Wir halten Sie im Ticker auf dem Laufenden.

 

Categories: Swiss News

Starbucks schafft Plastikröhrli ab – Umweltschützer kritisiert: «Das bringt nichts!»

Thu, 07/12/2018 - 09:21

ZÜRICH - Aus Umweltschutzgründen ersetzt Starbucks weltweit alle Plastikröhrli mit neuen Deckeln mit einer Trinköffnung. Schweizer Experten würden aber den Umstieg auf Mehrweg-Becher vorziehen.

Der Verzicht auf Einweg-Röhrli aus Plastik wird immer mehr zum Trend. In den USA und Europa wird gar über ein Verbot der für umweltschädlich befundenen Trinkhilfen diskutiert. Nun will auch Starbucks darauf verzichten.

Die Café-Kette kündigte an, bis ins Jahr 2020 in allen Filialen weltweit keine Strohhalme aus Kunststoff mehr zu verwenden. Das betrifft auch die 62 Ableger in der Schweiz. Als Ersatz dient ein neu entwickelter Deckel, der mit einer Trinköffnung ausgestattet ist und mit dem die Becher entfernt an eine Schnabeltasse erinnern (BLICK berichtete).

«Das bringt nichts!»

Doch führt das auch in der Schweiz zu weniger Plastikabfall? Für Felix Meier, Geschäftsleiter der Organisation «Praktischer Umweltschutz», ist die Antwort klar: «Das Verzichten auf die Röhrli bringt nichts! Das ist reines Marketing von Starbucks.»

Auf die rund 125 Kilogramm Kunststoff-Abfall, die im Durchschnitt jeder Schweizer pro Jahr verursache, sei der Anteil der Plastikröhrli vernachlässigbar, sagt er zu BLICK.

Umstieg auf Mehrweg-Becher wäre sinnvoller

Soll tatsächlich der Umweltschutz das Ziel sein, müsse man gemäss Meier anderswo als bei den Röhrli ansetzen: «Viel wichtiger wären Massnahmen bei den Trinkbechern.»

Dort liesse sich beispielsweise mit einem Wechsel auf leichtere Einweg-Becher aus umweltfreundlichen Materialien wie Polyethylen oder Karton viel mehr erreichen. «Oder aber ein Umstieg auf Mehrweg-Becher.» Die seien schon nach wenigen Einsätzen umweltschonender als jede Einweg-Lösung.

Categories: Swiss News

Sechs Generationen Wissen & Erfahrung: Domaine Lafage: der Garant für Spitzenweine

Thu, 07/12/2018 - 09:01

Gegründet wurde die Domaine Lafage im Süden Frankreichs erst vor etwas über 20 Jahren, doch in den Weinen steckt Weinwissen, das die Lafages bereits seit sechs Generationen überliefern. Darum ist es kein Wunder, dass sich das Weingut in kurzer Zeit zum international anerkannten Garant für herrliche Weine gemausert hat. Und das zu Toppreisen!

Spektakuläre Weinlagen, fruchtige Weine, hervorragende Qualität

1996 gründete der Winzer Guy Lafage mit seinem Sohn Jean-Marc die Domaine Lafage. Seither wird das Weingut stetig ausgebaut. Guy stammt aus einer Winzer-Familie, die bereits seit sechs Generationen die Geheimnisse des Handwerks kennt und weitervermittelt. Sohn Jean-Marc hat den Weg als Oenologe eingeschlagen und mit seiner Frau Eliane, ebenfalls passionierte Oenologin, einen grossen Teil der Weinwelt bereist und als Winemaker auf Gütern in Kalifornien, Australien, Südafrika und Chile gearbeitet.

An Erfahrung fehlt es der Domaine Lafage also nicht. Zusammen mit dem kreativen Geist der Besitzer, sind es aber vor allem die spektakulären Weinlagen um Perpignan und Tordères im Süden Frankreichs. Bestückt mit teils bekannten, teils einzigartigen alten Rebsorten, stehen sie für die ganz spezielle Gewächse, die Jean-Marc und seine Frau Eliane auf den Markt bringen.  

Spitzenweine zu Toppreisen

Die Weine der Lafages haben auch international bereits grosse Anerkennung bekommen. Robert Parker’s Wine Advocate hat dem Bastide Miraflors, einer fantastischen Cuvée aus Syrah und Grenache, beispielsweise 94 Punkte verleiht mit dem Satz «Too good to be true!». Darauf spielt er sicherlich auch auf den sagenhaften Preis an – bereits für 14 Franken ist man dabei.

Die Domaine Lafage beweist also, dass guter Wein nicht teuer sein muss und man dennoch nicht an Qualität einbüssen muss. Für Weinkenner wie schlichte Geniesser also genau perfekt. Spannend auch der Miraflors Rosé für 12.50 Franken ist immer vorne mit dabei bei Tastings. Gerade jetzt für den Sommer der optimale Begleiter an der Sonne.

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Das meint BLICK zum Wimbledon-Schock: Federers Aus ist kein Grund für Trübsal

Thu, 07/12/2018 - 08:34

Obwohl das Federer-Aus im Wimbledon-Viertelfinal aus heiterem Himmel kommt, gibts keinen Grund für Traurigkeit. Ein Kommentar von BLICK-Reporter Marc Ribolla.

Hand aufs Herz, hätten Sie nach dem zweiten Satzgewinn von Roger Federer gegen Kevin Anderson noch einen Rappen auf den Aussenseiter gesetzt? Nur Spekulanten wären das Risiko eingegangen. Zu beeindruckend verlief bis zu jenem Moment Federers Wimbledon-Kampagne 2018. Doch im Sport kanns schnell und unerwartet gehen.

Das muss auch ein Ausnahme-Athlet wie Federer von Zeit zu Zeit schmerzlich erfahren. Eine Erklärung auf die Schnelle zu finden, ist kurz nach einer Niederlage wie gestern schwierig – und auch gar nicht nötig. Roger bringt es an der Pressekonferenz auf den Punkt: «Manchmal läuft einem ein Match wie Sand durch die Hände. Das kann passieren.»

Vielleicht wird er am Sonntag den Final am TV anschauen und sich dennoch einen kurzen Moment ärgern, dass er nur einen Punkt vom Sieg über Anderson entfernt war.

 

Das vorzeitige Aus ist aber kein Drama. Es beweist nur, dass es in der heissen Phase eines Grand Slams eine Top-Leistung von A bis Z braucht, um vorne mitreden zu können. Diese Leistung konnte Federer für einmal nicht abrufen. Denn am Ende entscheiden Nuancen auf diesem Niveau.

Mit dem märchenhaften achten Triumph letztes Jahr hat er den Fans und sich selber das grösste emotionale Geschenk schon damals gemacht. Das zu toppen, ist schwer. 2019 wird Federer den nächsten Anlauf nehmen, um noch einmal Wimbledon zu gewinnen. Die Aufgabe wird nicht einfacher. Seine Motivation und der Biss sind aber nach wie vor gross.

 

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Nach Sex-Skandal: Mel B. zahlt Ex-Nanny 50'000 Dollar Abfindung

Thu, 07/12/2018 - 08:22

Im Scheidungskrieg von Ex-Spice-Girl Mel B. und Stephen Belafonte kamen pikante Details ans Licht. In diesem Rosenkrieg spielte auch Ex-Nanny Lorraine Gilles eine intime Rolle. Von Mel B. bekam sie nun eine Abfindung.

Eine gerichtliche Aufstellung von Mel B.'s (43) Finanzen belegt, dass sie sich im vergangenen November mit ihrer deutschen (S)ex-Nanny finanziell geeinigt hat. Das ehemalige Spice Girl führt auf, dass sie Lorraine Gilles (27) 50'000 Dollar «Abfindung» gezahlt und eine einstweilige Verfügung aufgehoben hat. Das war allerdings nur die erste Runde, in der es um die unrechtmässige Entlassung ging.

Gegen Mel B. steht immer noch eine Verleumdungsklage im Raum! Gilles sieht ihren Ruf ruiniert, weil ihre Ex-Chefin ihr öffentlich eine Affäre mit Ehemann Stephen Belafonte (43) unterstellt hat. Laut Gilles hatte sie mit dem Ehepaar mehrere Jahre ein offenes Dreierverhältnis. Ausserdem wirft sie Mel B. Erpressung vor – laut Mel B. soll jedoch Gilles im Besitz von Sexvideos sein.

Finanzielles Horrorjahr für Mel B.

Laut der Gerichtsakten war 2017 für Mel B. ein finanzielles Horrorjahr. Insgesamt machte sie 3,2 Millionen Dollar minus. Der Löwenanteil von 1 Million Dollar (sie schuldet noch weitere fast 800'000 Dollar) ging für Anwälte drauf. Ihr Ex-Ehemann Belafonte erhielt 422'500 Dollar für Unterhalt und Anwaltskosten. Weitere 58'339 Dollar gingen für einen Privatdetektiv drauf.

Ausserdem schuldete Mel B. dem amerikanischen Fiskus so viel Steuernachzahlungen, dass die IRS ihre Gagenchecks im Wert von mehreren Hunderttausend Dollar direkt einzog. (ds/paf)

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Ihr Anwalt glaubt an «abgekartetes Spiel»: Stormy Daniels beim Strippen verhaftet

Thu, 07/12/2018 - 08:22

Pornostar Stormy Daniels ist bei der Arbeit in einem Strip-Club festgenommen worden. Ihr Anwalt wittert politische Motive.

Stormy Daniels (39) ist am Mittwochabend in einem Strip-Club in Columbus im US-Bundesstaat Ohio ihrer Arbeit nachgegangen. Wie ihr Anwalt Michael Avenatti (47) auf Twitter schreibt, wurde der Pornostar dabei verhaftet.

 

Avenatti glaubt an ein «abgekartetes Spiel». Die Verhaftung sei «politisch motiviert», schreibt der Anwalt. Die offizielle Begründung der Verhaftung sei gewesen, dass Stormy einem Besucher erlaubt habe, sie in nicht sexueller Art und Weise zu berühren. «Soll das ein Witz sein?»

Stormy Daniels, die eigentlich Stephanie Clifford heisst, macht regelmässig wegen einer angeblichen Sex-Affäre mit dem heutigen US-Präsidenten Donald Trump im Jahr 2006 von sich reden.

Dass der Pornostar nur wegen des Zwischenfalls im Strip-Club verhaftet wurde, will ihr Anwalt nicht glauben. Avenatti: «Entsenden sie tatsächlich Gesetzeshüter für verdeckte Operationen wegen sowas? Es müsste eigentlich höhere Prioritäten geben.» Er erwarte, dass seine Mandantin bald gegen Kaution freikomme. «Wir werden alle falschen Anschuldigungen bekämpfen.» (noo)

 

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Beller ins Tessin, Bodin nach Island: Hier machen Prominente Ferien

Thu, 07/12/2018 - 08:13

Das Gute liegt so nah – auch was die sommerlichen Feriendestinationen von Schweizer Prominenten anbelangt.

Luxus-Lady Irina Beller (46): «Ich bleibe mit meiner Hündin Cara bis Ende August im Tessin, Walter kommt immer mal wieder auf Besuch. Hier ist es wunderbar, die Lebensqualität ist hoch, kulinarisch ist es top und das Wasser ist warm. Ich sehe keinen Grund, den Sommer im Ausland zu verbringen.»

 

Schlangenfrau Nina Burri (40): «Ich reise nach Monaco, lasse da die Seele baumeln. Da ich bei Freunden wohnen kann, kommt es mich nicht teuer, und ich kann mir etwas Schönes zum Anziehen gönnen, fein essen gehen und das Nachtleben geniessen.»

 

Krokusrocker und Erfolgsproduzent Chris von Rohr (66): «Zuerst bin ich ein paar Wochen in London, dann in der einzigartigen Schweiz. Ich geniesse meinen Garten, mache Feuer, besuche Freunde im Tessin und spiel mit meinen Jungs Rock'n'Roll. Sommerherz, was willst du mehr?»

 

Starwerber Frank Bodin (56): «Bei mir steht erstmals Island auf dem Programm. Nicht weil ich die Kälte sonderlich mag, sondern weil meine Tochter Manon dort ihre zweite CD produziert. Dann werde ich mit Ayleen, Emel und Freunden Zeit in Cannes verbringen.»

 

Eiskönigin Denise Biellmann (55): «Mallorca ist mein Ferienlieblingsort. Da esse ich die beste Paella, trinke den coolsten Sangria. Überall ist Musik und gute Stimmung. Ich kann am Strand herumtanzen und erhole mich so maximal.»

 

Volksmusik-Legende Sepp Trütsch (69): «Ich plane kurzfristig. Vor allem aber bleibe ich in der Schweiz. Wahrscheinlich werde ich mit meinen Liebsten Ausflüge nach Italien, Frankreich und Österreich unternehmen. Zum Glück ist alles gut und schnell erreichbar.»

 

TV-Moderatorin Patricia Boser (50): «Ich verbringe meine Sommerferien in Südfrankreich. Erst in Ramatuelle, dann in unserem Ferienhaus in St. Raphael. Unsere Hündin Daisy geniesst jeweils die morgendlichen Strandläufe und das Schwimmen im Meer.»

 

Box-Legende Stefan Angehrn (53): «Wir bleiben zu Hause und geniessen es, spontane Ausflüge zu unternehmen, mit Freunden und der Familie zu grillieren und uns einfach mal nach Lust und Laune treiben zu lassen.»

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«Beim Transitverkehr die Subventionen streichen»: Martullo-Blocher droht der EU mit Sanktionen

Thu, 07/12/2018 - 07:09

SVP-Vizepräsidentin und Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher erklärt in einem Interview, wie sich die Schweiz gegenüber der EU behaupten soll.

In einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Donnerstag sagte SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, die Schweiz müsse gegenüber der EU mehr Stärke zeigen und nicht immer sofort einknicken.

Als eine Massnahme schwebt der SVP-Politikerin aus Graubünden etwa vor, den Transitverkehr für die EU zu verteuern. «Beim Transitverkehr könnten wir ganz einfach die Subventionen streichen», sagt Martullo-Blocher. «Transporte durch die Schweiz würden für die EU viel teurer», erklärte sie gegenüber der Zeitung. «Wir organisieren und finanzieren den ganzen Nord-Süd-Transport für Europa», sagte Martullo-Blocher weiter.

Auf solche Abwehrdispositive müsse sich die Schweiz vermehrt besinnen - da wo das Land gewisse Stärken habe und die EU abhängig sei. Weitere mögliche Handlungsfelder sind für die Politikerin die sehr engen Handelsbeziehungen mit der EU und die Beschäftigung der vielen Europäer im Land vor.

Forschungsprogramm hat die Macht der Schweiz verdeutlicht

Wie erfolgreich solche Aktionen seien, habe die Schweizer Öffentlichkeit beim Forschungsprogramm Horizon gesehen. Die EU habe nach dem Rauswurf der Schweiz schnell gemerkt, dass sie ihre Topprogramme nicht mehr habe realisieren können und nahm die Schweiz wieder provisorisch auf.

Gleichzeitig ging Martullo-Blocher in dem Interview mit den Freisinnigen hart ins Gericht. «Die FDP ist bereit, für das Ausland alles zu opfern: Regulierungsübernahme, Aufgabe der Selbstbestimmung und jetzt auch noch die Preisgabe der flankierenden Massnahmen», betonte sie. «Generell wird überschätzt, was die FDP für die Wirtschaft tut», führte die SVP-Politikerin und Unternehmerin weiter aus.

Auch FDP-Präsidentin Petra Gössi widersprach Martullo-Blocher in der «NZZ», weil sie die SVP als Abschotter bezeichnet hatte. «Wir sind immer für den Freihandel und für internationale Beziehungen», betonte die SVP-Vizepräsidentin.

Die Schweiz könnte laut Martullo-Blocher sogar ein Freihandelsabkommen mit den USA aushandeln - wobei die Landwirtschaft aber als «national security» ausgenommen werden müsste. (SDA/noo)

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Lebenslänglich für Naziterroristin Zschäpe: Ein hartes Urteil und viele offene Fragen

Thu, 07/12/2018 - 02:42

Nach fünf Jahren Prozessdauer hat das Oberlandgericht München nun die Urteile im Monsterprozess gegen die Terrorgruppe NSU verkündet. Hauptangeklagte Zschäpe wird ihr restliches Leben hinter Gittern verbringen müssen.

Fünf Angeklagte, fünf Jahre Prozessdauer, 437 Verhandlungstage: Im Monsterverfahren gegen die Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) sprach das Oberlandesgericht München gestern die Urteile. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe muss lebenslang hinter Gitter. Und zwar wirklich: Wegen der festgestellten «besonderen Schwere der Schuld» kann sie kaum damit rechnen, nach fünfzehn Haftjahren frühzeitig entlassen zu werden. Die anderen vier Angeklagten wurden zu Haftstrafen zwischen zwei und zehn Jahren verurteilt. 

Das Verfahren gegen den NSU war der wohl schwierigste und zugleich beunruhigendste Prozess gegen Terrorismus von rechts in der Geschichte der Bundesrepublik. Denn auch wenn der Vorsitzende Richter Manfred Götzl und seine Beisitzer laut Anklageschrift «nur» zehnfachen Mord, die Mitgliedschaft in einer terroristischen Verhandlung, schweren Raub, Waffengeschäfte und schwere Brandstiftung zu verhandeln hatten, an jedem Verhandlungstag ging es auch um die Arbeit der deutschen Ermittlungs-Behörden und des Inlandsgeheimdienstes.

Denn die Fahndung nach den Tätern und ihren Hintermännern war eine schier endlose Abfolge grotesker und vor Gericht nie abschliessend geklärter Pannen. Da gab es jahrelange Ermittlungen allein im familiären Umfeld der Opfer. Eine geradezu obsessive Blindheit der Fahnder auf dem rechten Auge. Immer wieder die unerklärte Nähe von V-Männern zu den Tätern. Ergebnislose parlamentarische Untersuchungsausschüsse. Und zuletzt sogar das «versehentliche» Schreddern vieler Akten zum Rechtsextremismus beim Thüringischen Landesamt für Verfassungsschutz.

Fast 14 Jahre hatte Zschäpe zusammen mit ihren Gesinnungsgenossen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in den ostdeutschen Bundesländern im Untergrund gelebt. In dieser Zeit ermordeten die Neonazis neun – zufällig ausgewählte? – Menschen türkischen oder griechischen Ursprungs und eine Polizistin. Bei zwei Bombenanschlägen wurden Dutzende Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Ihr Untergrund-Leben finanzierten die Terroristen mit 15 Raubüberfällen.

Erst am 4. November 2011 flog alles auf, als Mundlos und Böhnhardt nach einem missglückten Banküberfall Selbstmord begingen und Zschäpe die letzte gemeinsame Fluchtwohnung im sächsischen Zwickau in Brand steckte. Zumindest die operative Zelle des NSU war am Ende. Nun endlich wurden der Neonazi und NPD-Funktionär Ralf Wohlleben sowie die Rechtsextremisten Holger Gerlach, André Eminger und Carsten Schulze als Unterstützer des NSU identifiziert und angeklagt.

«Dass wir dieses Urteil haben, ist ein Erfolg des Rechtsstaats», lobte Bundesanwalt Herbert Diemer das Prozessergebnis. Doch mit diesem Optimismus steht er ziemlich allein. Nur die wenigsten glauben, dass der Münchner Mammutprozess die ganze Wahrheit über den NSU ans Tageslicht gebracht hat.

Vor allem die Nebenkläger beklagten die mangelnde Bereitschaft der Behörden, eigene Fehler und Versäumnisse zu benennen und die nötigen Konsequenzen aus ihnen zu ziehen. «Wer steckte wirklich hinter den Morden?», protestierte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu nur Minuten nach der Urteilsverkündung: «Wer vom Geheimdienst? Wer vom ‹Staat im Staate›?» Diese Fragen seien vor Gericht ohne Antwort geblieben.

Und wer gehofft hatte, die teilweise harten Strafen könnten deutsche Neonazis beeindrucken, sah sich schnell widerlegt. Als Richter Götzl den zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilten André Eminger noch im Gerichtssaal in die Freiheit entliess, brach unter gewissen Zuschauern Jubel aus.

Das letzte Wort im NSU-Prozess ist ohnehin noch nicht gesprochen. Die Verteidiger von Beate Zschäpe haben bereits Revision angekündigt. Auch die Angehörigen der Opfer sind mit den Urteilen nicht zufrieden. Sie verlangen weitere Antworten.

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Rohstoffe: Aktionäre klagen gegen Glencore in den USA

Thu, 07/12/2018 - 02:40

New York/Baar – Auf den britisch-schweizerischen Rohstoffkonzern Glencore kommen in den USA im Zusammenhang mit einer Korruptionsaffäre mindestens zwei Prozesse zu. Aktionäre werfen dem Unternehmen vor, falsche und irreführende Erklärungen abgegeben zu haben.

Das geht aus den beiden Klagen hervor, die am Montag in Newark im Bundesstaat New Jersey sowie am Mittwoch in New York eingereicht wurden. Glencore reagierte am Mittwochabend zunächst nicht auf entsprechende Anfragen.

Die US-Behörden nehmen in den Korruptionsermittlungen das Bergbaugeschäft von Glencore in der Demokratischen Republik Kongo, in Venezuela sowie in Nigeria unter die Lupe. Dabei soll es verdächtige Zahlungen gegeben haben. US-Gesetze stellen Schmiergeld auch im Ausland unter Strafe.

Glencore hatte erklärt, mit dem US-Justizministerium zusammenzuarbeiten. Demnach hat das im schweizerischen Baar ansässige Unternehmen ein Gremium eingerichtet, um auf die Vorwürfe zu reagieren. Das Komitee wird von Verwaltungsratspräsident Tony Hayward geleitet.

Die Glencore-Aktie schloss am Mittwochabend mit einem Minus von fast fünf Prozent.

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Nach BLICK-Enthüllungen zum Royal-Konkurs: Direktor Oliver Skreinig gibt seinem Ex die Schuld

Thu, 07/12/2018 - 02:39

AFFOLTERN AM ALBIS ZH - Zirkusdirektor Oliver Skreinig hat sich den Fragen der Medien gestellt. Kritischen Fragen wich er aus. Er macht primär seinen Ex-Freund und langjährigen Partner Peter Gasser für die Probleme verantwortlich.

Oliver Skreinig (39) liebt die grossen Auftritte, im Scheinwerferlicht der Manege fühlt er sich wohl. Auf den gestrigen Auftritt vor den Medien – eiligst einberufen, nachdem der BLICK den Konkurs des Circus Royal publik gemacht hatte – hätte er nur zu gerne verzichtet. Eingesunken, mit traurigen Blick sass er auf einem Stuhl im Zirkus-Beizli, das von Rad-Legende Beat Breu (60) geführt wird. Umringt von den Medien fühlt er sich sichtlich unwohl.

Der Zirkusdirektor übergab denn auch gleich das Wort an die Journalisten, anstatt von sich aus eine Erklärung zu den Problemen zu liefern, in denen der zweitgrösste Zirkus der Schweiz steckt. Dabei kam er mächtig ins Schwitzen. Plötzlich liess er die Katze aus dem Sack. «Peter Gasser und ich haben uns im Winter getrennt», sagte er und senkte den Blick kurz auf den Boden. Gasser (61) führt den Familienbetrieb aus Lipperswil TG seit 1999 – und hat sich offenbar nicht nur privat, sondern auch geschäftlich verkalkuliert.

«Es war ein Schock!»

Ob Gasser oder ein Gläubiger das Konkursverfahren ausgelöst hat, habe ihm das Thurgauer Konkursamt noch immer nicht persönlich gesagt, behauptet Skreinig. Er habe am Dienstag von BLICK vom Konkurs erfahren. Im Internet habe er tatsächlich die Konkurseröffnung gefunden. «Es war ein Schock!», sagt Skreinig. «Aber ich fühle mich von Peter Gasser nicht hintergangen.»

Grund für die Milde: Sein Ex-Partner sei wirklich in einer «sehr schlechten gesundheitlichen Verfassung». Skreinig: «Ganz normal, dass man da gewisse Dinge schleifen lässt.» Man könne mit Gasser derzeit nur noch über Belangloses reden, nicht über Geschäftliches. Wie viel Geld fehlt, wisse er nicht, behauptete er. Das ist schwer zu glauben, besitzt er doch 50 Prozent an der Circus Royal Betriebs AG. «Das Zirkus-Geschäft ist ein stetes Auf und Ab», redet er den Konkurs klein.

Mitarbeiter bekommen ihren Lohn

Warum hat Gasser keine Hilfe von seinem Ex-Partner geholt? «Es war kein Streit, aber es war eine ganz harte Zeit», sagt er. Da sei es nur normal, dass man nicht Hand in Hand durch diese harte Zeit gehe. Wichtig sei ihm, dass der Name Royal nicht aussterbe. Die aktuelle Tour wird laut Skreinig zu Ende geführt. «Die 80 Mitarbeiter bekommen ihren Lohn pünktlich, die Tiere haben genug zu essen», versicherte er. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Ab dem 1. März 2019 will Skreinig dann ohne Peter Gasser auf Tournee gehen. Dazu hat er die neue Firma Circus Royal GmbH gegründet. Dass die just zwei Wochen bevor der Konkurseröffnung passierte, wirft heikle Fragen auf. Versucht er hier, die Gläubiger der sich in Liquidation befindenden Gesellschaft um ihr Geld zu bringen?

«Eigene Firma war schon länger geplant»

Skreinig wiegelt ab: «Es war schon länger geplant, dass ich eine eigene Firma führe», so der Direktor. Das habe mit der privaten Trennung zu tun. «Wir konnten uns nicht auf eine gemeinsame Ausrichtung des Zirkus einigen.»

In den letzten Jahren geriet der Zirkus immer wieder in die Schlagzeilen, weil Tierschützer die Löwen- und Tigernummern kritisiert hatten. In diesem Jahr tigern stattdessen Kamele, Pferde und ein Alpaka durch die Manege.

«Nächstes Jahr haben wir wieder eine Raubtiernummer», sagt er. Er hofft, dass die Zuschauer dann wieder in Scharen kommen. Gestern Nachmittag fand die Vorstellung in Affoltern am Albis ZH vor halbleeren Rängen statt.

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Ferientrends 2018: Wohin die Schweizer reisen: Ab auf die Insel!

Thu, 07/12/2018 - 02:38

ZÜRICH - Die Ferien stehen vor der Tür. Aber wohin reisen die Schweizer, welche Ängste und Versicherungen haben sie im Gepäck? Der grosse Check zum Schweizer Reisefieber.

Mallorca und Kreta sollten Sie in den Sommerferien meiden – wenn Sie kein Schwiizertütsch hören wollen. Heimweh-Anfällige sind auf den beiden Mittelmeerinseln allerdings genau richtig: In diesem Sommer sind sie die Top-Destinationen für Herrn und Frau Schweizer.

Das zeigt eine BLICK-Auswertung der Buchungen und Kundenbefragungen der grossen Schweizer Reiseveranstalter und Flugbuchungsportale. Familien reservierten demnach besonders Ferien an der spanischen Sonne – vor allem auf den Balearen.

Dorthin zieht es aber auch kinderlose Schweizer. Bei der Buchungsplattform Skyscanner liegt Mallorca auf Platz eins. Auch Konkurrentin Ebookers lässt ausrichten, dass die Baleareninsel «absolute Lieblingsbadedestination der Schweizer» sei. Und während die griechische Insel Kreta häufig auf Platz zwei liegt, hat sie bei Kuoni und Helvetic Tours und den Spezialreiseveranstaltern, die zu DER Touristik gehören, den Vorjahreschampion Mallorca vom Thron gestossen.

Griechenland und Portugal vorne dabei, Skandinavien im Kommen

In den Top-Ten-Destinationen tauchen neben Kreta auch immer wieder andere griechische Inseln wie Rhodos oder Kos auf. Portugiesische Ziele wie die Azoren oder die Stadt Porto wurden vor allem auf den Online-Plattformen stark nachgefragt. Bei Fernreisen sind Bangkok und nordamerikanische Ziele wie Vancouver und New York vorne mit dabei.

Bei manchen Veranstaltern hat sich das eine oder andere nördliche Reiseziel in die Top Ten geschmuggelt – Island, Schweden und Norwegen etwa. Die Nachfrage nach diesen Reisezielen steigt mit der globalen Temperatur. «Es ist zu erwarten, dass aufgrund des Klimawandels künftig nördliche Destinationen im Sommer stärker nachgefragt werden», sagt Jürg Stettler (53), Leiter des Instituts für Tourismuswirtschaft an der Hochschule Luzern. «Man macht dann vielleicht lieber Fjordwanderungen, statt sich in Rimini grillieren zu lassen.»

Terrorangst hält Schweizer von Ägypten und der Türkei ab

Das Buchungsverhalten hat aber auch etwas mit Sicherheitsdenken zu tun. Dies zeigt eine Auswertung aller Umfragen zum Reiseverhalten, die das Link Institut für Markt- und Sozialforschung seit 1994 in der Schweiz durchführt. Demnach hat seit 2014 mehr als jeder zweite Schweizer Angst vor Terror und Unruhen in Feriendestinationen. Die Befürchtung, einen Unfall zu erleiden, liegt im Sorgenbarometer knapp dahinter auf Platz zwei.

Kein Wunder, dass die Schweizer Nachfrage nach terrorgeplagten Destinationen wie Ägypten und Türkei in den letzten Jahren massiv eingesackt war. «Aber genau diese Länder locken jetzt mit sehr günstigen Angeboten, die das subjektive Empfinden von Reiserisiken wie Anschlägen und Unruhen unter Umständen überstrahlen können», so Tourismus-Forscher Stettler gegenüber BLICK.

Wegen Schnäppchenpreisen gehts trotzdem wieder aufwärts in Ägypten

Tatsächlich haben diese Destinationen in diesem Sommer wieder aufgeholt. So verzeichnete etwa Hotelplan Suisse heuer den prozentual stärksten Zuwachs bei Buchungen in Ägypten, Tunesien und der Türkei. In Ägypten stieg die Buchungszahl im Vergleich zum Vorsommer um satte 109 Prozent!

Christian Laesser (55), Professor für Tourismus und Dienstleistungsmanagement an der Uni St. Gallen, ist davon nicht überrascht. Der Ort der Reise sei gar nicht mehr so zentral. «Es kommt viel mehr auf den Preis an.» Durch die schwächelnde Lira in der Türkei würden Ferien dort noch mal günstiger. «Das sind ganz normale Währungseffekte: Wertet eine Währung auf, nehmen die Buchungen ab und umgekehrt.»

Schweizer buchen früh und im Internet

Wer Schnäppchen jagt, plant voraus und greift Frühbucherrabatte ab: In den 90ern buchten knapp sechs von zehn Schweizern mehr als vier Wochen im Voraus. Heute sind es gemäss Umfragen des Link Instituts fast 80 Prozent. Im letzten Jahr buchte jeder zweite Schweizer sogar mehr als zwei Monate im Voraus.

Und zwar vor allem im Internet: Zwei Drittel der Schweizer buchten 2017 ihre Ferien online – 2005 waren es gerade einmal 17 Prozent. Die Buchungen im Reisebüro stabilisieren sich bei rund 20 Prozent. Hierher gehen Herr und Frau Schweizer laut Umfrage des Link Instituts wegen der Beratungsqualität und weil sie die dortigen Mitarbeiter kennen.

Wegen der vielen neuen Möglichkeiten, Reiseziele vergleichen zu können, gibt es immer weniger Wiederholungstäter. «Von der Treue geht es hin zum ständigen Wechsel», sagt Jürg Stettler von der Hochschule Luzern. «Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Stamm-Campingplatz oder -Hotel am günstigsten sind, ist nicht sehr hoch.»  Er selbst sei 13 Jahre lang in die Provence gefahren. «Damit habe ich aufgehört.»

Im Durchschnitt drei Mal Ferien pro Jahr

Wer auf einer Reise spart, hat noch Budget für weitere Ferien: Vor 20 Jahren fuhr laut Umfrage des Link Instituts noch ein Viertel der befragten Schweizer nur einmal jährlich in die Ferien. Heute macht das nur noch gut jeder zehnte. Das umgekehrte Verhältnis bei jenen, die vier Mal oder häufiger pro Jahr Reisen mit mindestens drei auswärtigen Übernachtungen machen.

Im Schnitt fahren Herr und Frau Schweizer gegenwärtig rund drei Mal pro Jahr in die Ferien. Kein Wunder, dass jeder Zweite gleich eine Reiseversicherung fürs ganze Jahr abschliesst. 

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Zoff um Kasachstan-Reisli: Kommt SVP-Miesch doch noch dran?

Thu, 07/12/2018 - 02:35

BERN - Alt Nationalrat Christian Miesch hatte für seine Dienste für die Gruppe Schweiz-Kasachstan Geld genommen. Die Bundesanwaltschaft (BA) wollte sich das genau ansehen. Weil bekannt wurde, dass bürgerliche Politiker das verhinderten, gibts nun Knatsch.

Eine Ausplauderei mit Folgen: Weil zur «NZZ» durchgesickert war, wer sich gegen die Aufhebung der Immunität von alt Nationalrat Christian Miesch (70, SVP) wehrte, könnte der Ex-Nationalrat nun plötzlich wegen Korruptionsverdacht drankommen.

Miesch hatte für seine Dienste im Auftrag der Gruppe Schweiz-Kasachstan Geld genommen. Die Bundesanwaltschaft würde das gern untersuchen und ersuchte darum um die Aufhebung von Mieschs parlamentarischer Immunität.

Doch SVP und FDP sorgten in der Immunitätskommission des Nationalrats dafür, dass Miesch unbehelligt blieb. Die Bürgerlichen halten ihre schützende Hand über ihn, um die Kasachstan-Affäre unter den Teppich zu kehren. So wirkte das.

Die angeschossenen Bürgerlichen wehrten sich: SVP-Nationalrat Maximilian Reimann (76) will, dass statt Miesch die Linken vor den Kadi müssen. Im Gespräch mit ihm wird klar: Er hat die Linke in Verdacht, der Presse das Abstimmungsergebnis im Fall Miesch gesteckt zu haben.

Reimann plant sogar, wegen der Geheimnisverletzung eine Strafanzeige einzureichen. Er spielt gar mit dem Gedanken eines weiteren Vorstosses: «Durch den die Verletzung des Kommissionsgeheimnisses zwingend von den Behörden verfolgt werden muss.»

Ein anderes Kommissionsmitglied, das folglich anonym bleiben möchte, erklärt: «Das ist eine Reaktion darauf, dass Kommissionspräsidentin Mattea Meyer sich weigerte, eine Anzeige wegen Geheimnisverletzung im Namen der Kommission einzureichen.» Sie wolle wohl nicht, dass man gegen ihre linken Parteifreunde vorgehe.

Immunitätskommissions-Präsidentin Meyer (30, SP) kann gegenüber BLICK nicht bestätigen, ob eine Anzeige Thema war in der Immunitätskommission – «sonst würde ich das Kommissionsgeheimnis ja selbst verletzen». Aber jeder Parlamentarier könne ja selbst eine solche Strafanzeige einreichen. 

Am 21. August muss sich die ständerätliche Rechtskommission als zweite Instanz mit Mieschs Immunität befassen. Entweder wirft sie den Entscheid des anderen Rats über den Haufen oder zieht einen Schlussstrich unter die Miesch-Affäre.

Da der Korruptionsverdacht jedoch weiterbesteht, solange kein gegenteiliges Urteil vorliegt, könnten manche Bürgerliche sich gegen Miesch entscheiden. Dass die SVP ihren Mann deckte, wird in der Bevölkerung so gedeutet, dass sie selbst Dreck am Stecken hat. Und zu den Freisinnigen sind die Meinungen in Sachen Kasachstan ohnehin längst gemacht: Die FDP hatte ihre eigene Affäre dazu.

Weil viele Kommissionsmitglieder im Bundeshaus gern plaudern, sind die Chancen, dass die Bundesanwaltschaft dereinst Licht in den Fall Miesch bringen kann, also plötzlich wieder gestiegen.

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Tschechien: Regierung Tschechiens kann Aufatmen

Thu, 07/12/2018 - 02:18

Prag – Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis eine obligatorische Vertrauensfrage im zweiten Anlauf überstanden. Für die Minderheitsregierung aus seiner populistischen ANO-Partei und der sozialdemokratischen CSSD stimmten am Donnerstagmorgen 105 der 200 Abgeordneten.

«Das Parlament hat dem Kabinett sein Vertrauen ausgesprochen», sagte Parlamentspräsident Radek Vondracek. 91 Abgeordnete stimmten gegen die Regierung. Es war zugleich das erste Mal seit dem Ende des Kommunismus 1989, dass eine Regierung Unterstützung von der Kommunistischen Partei erhielt. Anwesend waren 196 Parlamentarier.

Vorausgegangen war eine mehr als 13-stündige Debatte im Parlament in Prag. Babis kündigte in seiner Rede an, die tschechischen Interessen in Europa aktiv zu verteidigen. «Wir wollen keine Zuwanderung», sagte der Multimilliardär.

Erstmals seit der demokratischen Wende von 1989 kam die Mehrheit nur mit Hilfe der Kommunisten (KSCM) zustande. Die konservative Opposition kritisierte das Tolerierungsabkommen mit der linken Partei, die in ihrem Programm den Nato-Austritt fordert. «Bis wohin wird die Macht der Kommunisten reichen?», fragte der Vorsitzende der Bürgerdemokraten (ODS), Petr Fiala.

Im Januar hatte der 63 Jahre alte Multimilliardär Babis mit seinem ersten Kabinett die Vertrauensfrage verloren - noch ohne Unterstützung anderer Koalitionspartner. Die tschechische Verfassung sieht vor, dass sich der Ministerpräsident innerhalb von 30 Tagen nach der Vereidigung der Vertrauensabstimmung stellt.

Nach der Niederlage im Januar ernannte Staatspräsident Milos Zeman Babis ein zweites Mal für das Amt, daher folgte nun auch ein zweites Vertrauensvotum.

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Israel feuert Raketen ab: Syrische Staatsmedien melden israelische Luftangriffe

Thu, 07/12/2018 - 02:04

Die Luftwaffe Israels hat mehrere Raketen auf syrische Armeestellungen gefeuert, die sich im Norden der Provinz Kuneitra und entlang der Grenze zu den Golanhöhen befinden.

Syrische Armeestellungen im Südwesten des Landes sind von israelischen Luftangriffen getroffen worden. Die israelische Luftwaffe habe «eine Reihe von Raketen auf mehrere Armeestellungen» in der südwestsyrischen Provinz Kuneitra abgefeuert.

Dies berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Mittwochabend. Es sei Sachschaden entstanden.

Die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die sich auf Angaben von Aktivisten vor Ort beruft, teilte mit, die mutmasslich von Israel abgefeuerten Raketen hätten den Norden der Provinz und Gebiete entlang der Grenze zu den Golanhöhen getroffen. Berichte über Opfer lagen nicht vor.

Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, eine aus Syrien abgefeuerte Drohne mit Hilfe eines Raketenabwehrsystems abgefangen zu haben. In einer Erklärung des Militärs hiess es, das «Patriot"-Abwehrsystem habe das in den israelischen Luftraum eingedrungene Geschoss als Bedrohung gewertet und abgeschossen. Auf Syriens grösstenteils von Israel besetzten und annektierten Golanhöhen wurde demnach Alarm ausgelöst.

Seit der am 19. Juni begonnenen Offensive Russlands und Syriens in der südsyrischen Provinz Daraa ist die israelische Armee besonders wachsam. Anfang Juli verstärkte sie die Truppenpräsenz im israelisch besetzten Teil des Golan. In der Erklärung vom Mittwoch hiess es zunächst, die «Politik der Nichteinmischung in den Syrienkonflikt» bleibe «unverändert» - solange Israels «Souveränität nicht in Frage gestellt» und seine Bürger «nicht bedroht» seien.

Die israelische Armee hat in der Vergangenheit allerdings mehrfach Ziele in Syrien attackiert. Dabei handelte es sich meist um iranische Ziele oder Ziele von mit dem Iran verbündeten Gruppen wie der libanesischen Hisbollah-Miliz. (SDA)

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Volkswirtschaft: Venezuelas BIP schrumpft um zwölf Prozent

Thu, 07/12/2018 - 01:20

Caracas – Im krisengeschüttelten Venezuela ist die Wirtschaft dramatisch geschrumpft. Der Einbruch des Bruttoinlandprodukts wurde am Mittwoch vom Kongress für das erste Quartal mit zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angegeben.

Als Gründe nannten die von der Opposition dominierten Parlamentarier einen Einbruch der Erdölproduktion auf den tiefsten Stand seit fast 30 Jahren sowie Fachkräfteabwanderung, Korruption und Kriminalität.

«Der Sozialismus hat das Land ruiniert», sagte etwa der Ökonom und oppositionelle Abgeordnete Jose Guerra. Die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro macht für die Probleme des unter einer Hyperinflation leidenden Landes indes einen Wirtschaftskrieg oppositioneller Unternehmenschefs verantwortlich. Sie veröffentlicht aber seit fast drei Jahren keine Konjunkturdaten mehr.

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Eva Amstad erlebt Albtraum mit Zügelmännern: «Sie haben alles zerstört, was mir lieb war»

Thu, 07/12/2018 - 01:10

WIENACHT-TOBEL AR - Eva Amstad ist wegen einer schweren Krankheit zu schwach, um selbst zu zügeln. Darum engagiert sie «Profis». Diese stellen sich aber als Dilettanten heraus und verwüsten ihren Hausrat. Trotzdem soll sie dafür über 2500 Franken zahlen.

Die bleiche Haut von Eva Amstads (59) dünnen Ärmchen ist übersät mit Dutzenden kleiner Blutergüssen. Die jahrelange Kortison-Behandlung hat Spuren hinterlassen. Sie sitzt in ihrem Wohnzimmer in Wienacht-Tobel AR. Abgekämpft. Alles ist vollgestellt mit Zügelkartons, die sie auspacken will. Bloss fehlt Amstad die Kraft dazu. Sie atmet schwer – will sie etwas sagen, muss sie Pausen machen. Trotz Sauerstoffschläuchen, die sie Tag und Nacht in ihrer Nase hat, ist sie ständig ausser Atem.

Amstad ist krebskrank und leidet zudem an einem schlimmen Lungenemphysem.

Ende Juni sind sie und ihr Mann Markus (56) in diese 4-Zimmer-Wohnung eingezogen. Zuvor hat das Ehepaar in Hundwil AI in einem schönen Haus mit grossem Garten gelebt. Hier soll nun alles einfacher werden.

Komplettservice für 1600 Franken?

Doch der Umzug ist zu viel für die beiden. Zu anstrengend. Auch Markus Amstad ist nicht gesund, kann beim Zügeln kaum helfen. Hat mehrere Herzinfarkte hinter sich, arbeitet aber trotzdem noch als Milchlieferant nachts und frühmorgens.

Das Paar war deshalb auf die Hilfe von Umzugs-Profis angewiesen. Diese buchten sie via Umzugspool.ch. Der Preis schien unschlagbar: ein Komplettservice für 1600 Franken.

Es folgt die böse Überraschung: Die vier Zügel-Profis kommen zu spät. Verstehen kein Deutsch. Beladen rücksichtslos und zocken am Ende das hilflose Ehepaar Amstad ab.

«Da ist nichts heil geblieben!»

Eva muss hilflos zuschauen, wie die Mitarbeiter Kartonkisten und Möbel grob in zwei Lieferwagen schmeissen, während ihr Mann bei der Arbeit ist.

Tiefpunkt des Zügel-Horrors: Ein Lieferwagen gerät durch das grobe Beladen ins Rollen, donnert rückwärts ein Wiesenbord runter, knallt in einen Weidezaun. «Es schepperte und klirrte – da ist nichts heil geblieben!», sagt Eva Amstad.

In Wienacht-Tobel geht der Horror weiter. Die «Profis» stellen den Hausrat einfach in den Hauseingang ab. Versperren so den Zugang zum Haus. Amstad: «So war das alles nicht abgemacht!»

Der Firmenchef streitet alles ab

Trotzdem: Ihr Mann unterschreibt am Abend blauäugig den Arbeitsrapport. Was er nicht bemerkt: Er hätte alle Schäden notieren müssen. Beim Auspacken wird das Ausmass klar. «Die haben alles zerstört, was mir lieb war», sagt Eva Amstad mit Tränen in den Augen.

Dreist: Umzugspool.ch schickt Amstad Tage später auch noch eine viel höhere Rechnung. «Statt wie offeriert 1600 Franken kostet mich der Umzug satte 2500 Franken», sagt Amstad. Für die Schäden will die Zügelfirma aber nicht aufkommen.

Die Firma Umzugspool.ch streitet alles ab. Inhaber Ergül Dede: «Die Amstads haben den ganzen Hausrat selbst in Kartons verpackt und die Möbel demontiert – wir wissen darum nicht, ob die Schäden von uns verursacht wurden.» Für ihn zähle nur das Arbeitsprotokoll.

Zügelfirma droht mit Inkasso

Immerhin räumt er ein, dass die Mitarbeiter nicht fehlerfrei gearbeitet hätten. Amstad streite jetzt aber nur, weil sie nicht zahlen wolle. «Das ist ein alter Trick», sagt Dede.

Auch den Unfall mit dem Lieferwagen stellt Dede anders dar. Dieser habe es zwar gegeben, der Lieferwagen sei jedoch leer gewesen. Dede beharrt darum auf seiner Forderung. Der todkranken Amstad droht er zudem mit einer Inkasso-Firma. «Das Geld will ich sehen, basta!», sagt er.

 

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Auktion: Sharon-Tate-Andenken kommen unter den Hammer

Thu, 07/12/2018 - 00:42

Los Angeles – Kleider, Filmandenken und andere Gegenstände aus dem Nachlass der Schauspielerin und 60er-Jahre-Ikone Sharon Tate («Das Tal der Puppen») sollen versteigert werden. Dies gab das Auktionshaus Julien's Auctions in Los Angeles am Mittwoch (Ortszeit) bekannt.

Mit der Versteigerung wolle man «die Schönheit und Anmut von einem der leuchtendsten Hollywoodstars der 1960er Jahre» feiern, sagte Auktions-Chef Darren Julien.

Das in Texas geborene Model machte in Europa und Hollywood als Schauspielerin Karriere. Roman Polanski holte sie für die Horror-Komödie «Tanz der Vampire» von 1967 vor die Kamera, ein Jahr später heiratete das Paar. Tate war hochschwanger, als sie im August 1969 im Alter von 26 Jahren in Kalifornien Opfer einer Mordserie der Anhänger von Charles Manson wurde.

Bei der geplanten Versteigerung Mitte November soll unter anderem ihr seidenes Brautkleid für einen Schätzpreis von bis zu 50'000 Dollar unter den Hammer kommen. Ein Christian-Dior-Minikleid, das Tate zu einer Londoner Filmpremiere trug, könnte 15'000 bis 30'000 Dollar einbringen. Ein Seidenkleid, in dem sie 1968 zur Golden-Globe-Gala erschien, wird auf 4000 Dollar geschätzt.

Regisseur Quentin Tarantino dreht derzeit den Film «Once Upon a Time in Hollywood» über die Zeit von 1969 in Los Angeles. Margot Robbie ist darin als Tate zu sehen. Der Film soll am 9. August 2019 in die Kinos kommen - dem 50. Todestag von Sharon Tate.

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Jugendliche schiessen auf Polizisten: Gewalttätige Ausschreitungen in Nordirland

Thu, 07/12/2018 - 00:41

Bei gewaltsamen Ausschreitungen im nordirischen Londonderry ist nach offiziellen Angaben auf Polizisten geschossen worden. Jugendliche hätten in der Nacht zum Mittwoch ausserdem mehr als ein Dutzend Brand- und einige Farbbomben geworfen.

Schüsse, Brand- und Farbbomben: Im nordirischen Londonderry sind Jugendliche in der Nacht auf Mittwoch auf Polizisten losgegangen. Verletzte habe es nicht gegeben, teilt die Polizei mit. Es handle sich aber um einen «offenkundigen Versuch, Polizeibeamte zu ermorden».

«Die vierte Nacht in Folge haben Polizisten jetzt mit Gewalt und Tumulten zu tun gehabt», erklärten die Ermittler. Die Brandbomben wurden den Angaben zufolge aus einem katholisch dominierten Viertel auf ein protestantisches geworfen. 

Mitte Juli kommt es in der zweitgrössten nordirischen Stadt, die von den Katholiken nur Derry genannt wird, häufiger zu Strassenkämpfen. Protestantische Loyalisten feiern zu dieser Zeit den Sieg einer protestantischen Armee über ihre katholischen Gegner vor mehr als 300 Jahren. Politiker der grossen nordirischen Parteien verurteilten die Gewalt. (SDA)

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ETH-Studenten unterwegs nach Australien: Die Klugen reisen im Zuge

Thu, 07/12/2018 - 00:10

ZÜRICH - Nie wieder fliegen hatten sich Giulia Fontana (26) und Lorenz Keysser (22) geschworen. Doch dann wurden sie auf eine Hochzeit eingeladen – nach Sydney. Die grosse Herausforderung: Sind 16'573 Kilometer Luftlinie auch anders zu bezwingen?

Die Leitung knackt etwas. Dann steht die Telefonverbindung von Zürich nach Ulaanbaatar. Dort, in der Hauptstadt der Mongolei, sind Giulia Fontana (26) und Lorenz Keysser (22) gerade von einer Stadttour zurück. Die beiden ETH-Studenten schwärmen: «Die Stadt ist schon sehr technologisiert, aber wenn man rausfährt, erlebt man eine ganz andere Kultur.» Ferien macht das Paar nicht. Sie sind auf der Durchreise. Die beiden wollen nach Australien – per Zug.

Wenn Giulia und Lorenz wie geplant Ende Juli an ihrem Reiseziel ankommen, haben sie rund 200 Stunden im Zug und 15 Tage auf einem Frachter verbracht – 16'573 Kilometer Luftlinie von Zürich nach Sydney. Sie sind auf dem fünften Kontinent zu einer Hochzeit eingeladen.

Lange für die Reise gespart

Die beiden Studenten haben für den Trip lange gespart: Rund 4000 Franken kostet er. Zugtickets, die Überfahrt mit dem Frachter, die Hostels, Verpflegung, Reiseversicherung. Dazu Visa für Weissrussland, Russland, die Mongolei, China und Australien.

Nach der Hochzeitsfeier wollen sie unten bleiben. Knapp ein Jahr in Australien arbeiten, so sich die Rückreise verdienen. Wieder im Zug, nicht mit dem Flieger. 

Slow Travelling nennt sich ihr Reise-Stil: langsames Reisen. Reisen über Land und Wasser, keinesfalls per Luft. Ein Luxus, den sich leisten kann, wer nur in Europa Ferien macht – oder sich wie Giulia und Lorenz die Zeit nehmen kann, weil er keine Miete zahlen oder die Familie versorgen muss.

Als Trauzeugin nach Australien

«Wir wissen, dass das ein Privileg ist», so Giulia. Vor zwei Jahren nahm sich die Zürcherin vor, nicht mehr zu fliegen – um die Umwelt zu schützen. Sie weiss: Ein einziger Ferienflug kann das Klima laut WWF stärker aufheizen als ein Jahr lang Auto fahren und das Haus mit Erdöl heizen zusammen.

Ein hehres Ziel. Doch dann wurde Giulia ausgerechnet von ihrer besten Freundin – einer Australierin, die in Zürich lebt und arbeitet – zur Hochzeit nach Sydney eingeladen. Als Trauzeugin. Absagen: unmöglich. Schon im Herbst plante Giulia darum mit ihrem Freund Lorenz, wie sie den weit entfernten Kontinent über Land und Wasser erreichen können. 

Am 16. Juni ging die Reise los. Fünf Tage verbrachten sie in Moskau, bevor es mit der transsibirischen Eisenbahn an den Baikalsee ging. Vier Tage waren sie auf Schienen – dritte Klasse. Ein Klo gab es, aber kein fliessendes Wasser. Dafür Panorama auf Weite, Sümpfe, Birkenwälder. 

Weit im Osten

Auf dem Weg nach Irkutsk, einer Universitätsstadt am Baikalsee, realisierte das Paar zum ersten Mal: Es geht, wir schaffen es bis nach Australien. Am ersten Juli-Wochenende setzten sich die beiden wieder in den Zug, 24 Stunden reisten sie mit der transmongolischen Eisenbahn von Russland nach Ulaanbaatar, sahen in der Steppenlandschaft Pferdeherden über Hügel ziehen. Weit im Osten. Aber noch ist nicht einmal die Hälfte der Reise geschafft. Letztes Ziel auf dem Festland: China und die Hauptstadt Peking.

 

Von der chinesischen Küste soll es in 15 Tagen mit einem Frachtschiff nach Australien gehen. Ein Frachter ist zwar nicht besonders klimafreundlich, aber der CO2-Ausstoss pro Kopf deutlich geringer als bei einer Flugreise. «Ein Transportschiff fährt im Gegensatz zum Flugzeug ja nicht wegen uns, wodurch wir die Nachfrage kaum beeinflussen», so Giulia.

Nachteil: Frachter richten sich nicht nach Touristen. Die erste Buchung wurde im April einfach gestrichen. Noch ist nicht sicher, ob das Schiff am 15. Juli pünktlich in Qingdao auslaufen wird. Ein Zeit-Puffer ist eingeplant. Denn: Die Hochzeit, auf der sie als Gäste erwartet werden, ist erst Anfang September. Im Gepäck hat das Paar bis dahin das gute Gefühl: «So etwas macht man nur einmal im Leben.»

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