Shaqiri, Petkovic und Rodriguez stellen sich vor dem Island-Knüller den Fragen der Journalisten. Auf die Stürmer-Frage angesprochen, stellt Shaqiri klar: «Wir haben genug Qualität im Sturm, wir brauchen keinen Lukaku!»
BELLINZONA - Täglich werden Hunde illegal in die Schweiz importiert. Und das ist gefährlich: Experten warnen vor möglichen Tollwut-Ausbrüchen.
Ohne Papiere und nicht geimpft: Jeden Tag wird mindestens ein Hund illegal über die Schweizer Grenze ins Tessin geschmuggelt, wie «Le Nouvelliste» berichtet. Und das vor allem aus Osteuropa und Süditalien, wo Tollwut immer noch verbreitet ist.
Experten schlagen deshalb Alarm: «Die Bevölkerung ist sich weder der Gefahr noch der Leichtigkeit bewusst, mit der man sich mit dem Virus anstecken kann», warnt Emanuele Besomi, Präsident des Tierschutzvereins in Bellinzona. Dabei gehe vergessen, dass die Tollwut unheilbar und tödlich für Menschen ist, wenn sie falsch behandelt wird.
Hundert Tage in QuarantäneAlleine letzten Monat habe Besomi fünf Hunde aufgenommen, die keine Dokumente oder elektronische Chips hatten. «Bei solchen Fällen greift der Tierschutzverein ein. Wurde der Hund nicht gegen Tollwut geimpft, dann wird es für uns kostspielig.» Ein solches Tier muss denn auch Hundert Tage in die Quarantäne.
Hinzu kommt, dass viele Hundekäufer sich nicht über die Herkunft oder die Echtheit der Dokumente informieren. «Es muss ein Impfschein gegen die Tollwut vorliegen, wie es das Schweizer Gesetz verlangt», sagt Besomi zur Zeitung. Zudem neigen diese Hunde durch fehlende Sozialisierung dazu, ängstlich und aggressiv zu sein.
«Man neigt zu vergessen, dass das Risiko immer besteht»Doch die Gefahr der Tollwut sei nicht nur im Tessin angesiedelt, wie Reto Zanoni, Leiter der Schweizerischen Tollwutzentrale, gegenüber «Le Nouvelliste» sagt. «Die Zahl der Einschläferungen von illegal importierten Tieren ist höher, wo auch internationale Flughäfen sind: Zürich, Genf und Basel. Das heisst aber, es ist einfacher, die Flughäfen zu kontrollieren als die äusseren Landesgrenzen.»
In der Schweiz infizierte sich ein Mensch mit der Krankheit zum letzten Mal im Jahr 1999. Aber: «Man neigt zu vergessen, dass das Risiko immer besteht», so Zanoni. Der Virus wird durch Bisse, Kratzer oder Speichel von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen. Laut der Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich 60'000 Menschen an der Tollwut. (szm)
München/Berlin – Bei der Landtagswahl im deutschen Bundesland Bayern haben die regierenden Christsozialen laut ersten Prognosen schwere Verluste erlitten.
Nach Berechnungen der Fernsehsender ARD und ZDF verlor die CSU von Ministerpräsident Markus Söder mehr als zehn Prozentpunkte und landete bei 35,5 Prozent. Sie hatte bisher mit absoluter Mehrheit regiert und bräuchte jetzt zum Weiterregieren einen oder mehrere Koalitionspartner.
Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 18,5 bis 19 Prozent (2013: 8,6 Prozent). Die in Berlin mit der CSU und der CDU von Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer grossen Koalition regierenden Sozialdemokraten verloren ebenfalls massiv Stimmen und fielen von 20,6 auf 9,5 bis 10 Prozent.
Die rechtspopulistische AfD, die zum ersten Mal bei einer Landtagswahl in Bayern antrat, kam auf 11 Prozent. Die konservativen Freien Wähler erreichten 11,5 Prozent.
Die Liberalen, die vor fünf Jahren klar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert waren, mussten mit 5 Prozent um den Wiedereinzug ins Landesparlament bangen. Die Linke hatte mit 3,5 kaum Chancen auf einen erstmaligen Einzug in die bayerische Volksvertretung.
Autorin Silvia Tschui kann die neue Tatort Folge nicht überzeugen.
Auf die Gefahr hin, dass meine Chefs gleich meinen: Das kannst du nicht mehr bringen, wir geben diese Kolumne jetzt dann sonst wem – ich hab den heutigen «Tatort» wieder mal nicht geschafft. Zum zweiten Mal, seit es diese Kolumne gibt. Und dabei mag ich ja eigentlich Adele Neuhauser respektive die Bibi mit ihrem Wiener Schmäh. Aber ich habe vier oder fünf Mal angefangen, diese Chose zu schauen, und muss sagen: Die Folge «Her mit der Marie» – Marie ist übrigens Ösi-Slang für Geld – ist leider soooo laaangweilig.
Man schaut der Bibi beim Leberkäsessen zu. Man schaut dem Eisner beim Einkaufen zu. Und beim Sich-über-den-Leberkäsgeruch-Beschweren. Man schaut den beiden beim Keine-Hinweise-Finden zu. Beim Rumfahren in der Landschaft. Irgendwie gehts noch um einen weinliebenden Grosskriminellen und eine verkohlte Leiche. Aber bei Minute siebenunddreissig ist noch immer nichts Nennenswertes passiert. Man googelt nebenher, was man zum Abendessen kochen soll, und verpasst die Handlung, spult zurück und sieht dann zum fünften Mal dem Kriminellen beim Weisswein-Gügelen zu und hört den Eisner vermuten, dass die Bibi wieder säuft.
Und dann gähnt man und denkt, nee, das kann man mir und dem Zuschauer und dem Leser nicht zumuten, da muss ein besserer Filmtipp her, einer, der knallt und über den man was richtig Lustiges schreiben kann. Und dann kommts noch dicker: der Blick ins weitere Fernsehprogramm – auch da bleierne Ödnis. Ich sags Ihnen ehrlich: Der Krimi-Abend ist heute nicht zu retten, und diese Kolumne auch nicht. Laden Sie stattdessen Ihre Nachbarn zum Jassen ein. Und nächsten Sonntag gibts dann im «Tatort» was Modernes mit böser Computerkriminalität und so, da kann man dann auch was Gescheiteres darüber schreiben. Wenn man mich dann noch lässt. l
Tatort: «Her mit der Marie», 20.15, SRF 1
Die ZSC Lions sind aktuell nicht zu bremsen und grüssen neu von Rang 3. Lausanne kassiert indes die fünfte Niederlage in Folge.
ZSC Lions – Lausanne 2:1 (0:0, 1:0, 1:1)Das Spiel: 31 Minuten und 12 Sekunden müssen sich die Fans im Hallenstadion gedulden, dann fällt endlich das erste Tor. Es ist Roman Wick, der im neunten Spiel zum ersten Mal trifft. Am Ende kassiert Lausanne die fünfte Pleite in Serie.
Die Premiere: Ex-Ambri-Stürmer Cory Emmerton, der zuletzt für Sibir Nowosibirsk in der KHL spielte, gibt gegen die ZSC Lions seinen Einstand.
Die Trikots: Die ZSC Lions erklären das Duell gegen Lausanne zum Retro-Spiel, treten in den Shirts aus dem Jahre 1967 an – und erinnern an die New York Rangers.
Der Beste: Jérôme Bachofner (ZSC Lions): Unglaublich, was der 22-jährige Topskorer zeigt. Trifft zum dritten Mal in Folge – und entscheidet nach 46 Minuten das Spiel. Nach einem Laserpass von Severin Blindenbacher zieht Bachofner los – und vernascht Lausanne-Goalie Luca Boltshauser.
Die Pflaume: Etienne Froidevaux (Lausanne): Der Captain verschuldet die Strafe, die Bachofner zum Sieg verwertet. Froidevaux reklamiert solange bei Ref Stefan Eichmann, bis dieser gar nicht mehr anders kann, als den Stürmer in die Kühlbox zu schicken.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1040:18242. Bern1029:14203. ZSC Lions919:16184. SCL Tigers1028:17185. Zug1030:25186. Genf1121:26157. Fribourg1022:25158. Ambri924:27139. Lugano926:251210. Lausanne1021:261011. Davos1019:37912. Lakers109:323
Mindestens 80 Nachrichten pro Tag und bis zu sechs Stunden im Netz. Robin mag es, dass er sein Leben mit Freunden teilt. Doch es hat auch seine Schattenseiten.
Mein Handy ist mein Wecker, logo. Gleich nach dem Aufwachen schau ich nach, wer mir über Nacht geschrieben hat. Und dann verschick ich einen Morgensnap an meine Streaks. Das sagt den meisten Erwachsenen vermutlich gar nichts. Also: Einen Streak erhält man, wenn zwei sich drei Tage in Folge einen Snap schicken. Dann erscheint neben dem Namen ein Flämmli-Emoji. Das behält man, solange man sich weiterhin jeden Tag gegenseitig eine Nachricht schickt. Neben dem Namen steht die Anzahl Tage, die man so in Kontakt ist. Mit einer Kollegin habe ich bereits 430 Streaks. Wir haben uns also schon mehr als ein Jahr jeden Tag gegenseitig mindestens einen Snap geschickt.
Zurzeit habe ich etwa 40 solche Streaks mit Kollegen und Bekannten. Meinen Morgen-Snap, meistens sind das nur die Worte «Guete Morgä», schicke ich also an all diese Leute. Wenn meine Eltern und meine kleinen Schwestern nicht zu Hause sind und ich alleine frühstücke, scrolle ich durch den Instagram-Feed. Das ist aber mehr ein Zeitvertreib, ich poste dort selber nicht viel. Facebook ist eh out, da ist niemand mehr wirklich aktiv in meinem Alter.
Welt ohne Internet?Nach der Berufsschule oder dem Morgen im Büro schaue ich am Mittag als Erstes wieder, wer geschrieben hat. Ich öffne jene App zuerst, bei der am meisten ungelesene Nachrichten aufpoppen. Meist plane ich dann mit Kollegen über Whatsapp, was wir am Abend machen. Wir schreiben dort meist in Gruppenchats, reine Dialoge führe ich kaum.
Ich denke oft, dass eine Welt ohne Internet so viel einfacher wäre. Ich hätte weniger Stress, und wir würden verbindlicher abmachen. Ich weiss schon, dass ich mir diesen ganzen Druck selber mache. Aber es ist eben schön, so eng in Kontakt zu bleiben mit Freunden. Wir schicken uns diese Lebenszeichen, um uns zu sagen, dass wir uns nicht vergessen. Das gefällt mir.
Netflix, Snapchat und FortniteWenn mein Mami was besonders Feines gekocht hat oder ich an einem krassen Ort esse, zum Beispiel auf einem Boot in den Ferien, snape ich ein Bild vom Zmittag. Wenn ich das verschicke, erwarte ich nicht unbedingt eine Antwort. Snaps sind mehr dazu da, andere zu unterhalten und lustige Erlebnisse zu teilen. Oft ist es eine Art Beweis, dass man wirklich an einem Ort war. Zum Beispiel an einem geilen Konzert oder eben auf einem Boot mit 200 PS.
Wenn ich nach Feierabend nichts vor habe, gucke ich meistens Serien auf Netflix. Ab und zu game ich «Fortnite». Aber da rege ich mich meistens zu fest auf, deshalb sind Serien chilliger. Oft chatte ich neben bei noch ein bisschen oder lerne für die Schule.
Es nervt, wenn Eltern den Kindern im Internet followenIch finde es übrigens peinlich, wenn Eltern ihren Kindern in den sozialen Medien followen. Und Konten sperren bringt schon gar nichts. Wir finden immer wieder einen Weg, uns anzumelden. Ich rede mit meinen Eltern sehr offen über die sozialen Medien und habe zum Beispiel in der Sek an einem Elternabend mal einen Vortrag über Instagram und Snapchat gemacht. Schon krass, wie wenig die Erwachsenen wissen. Vielleicht machen sie sich deshalb zu grosse Sorgen.
Als wir in den Sommerferien waren, hatten wir kein WLAN in der Wohnung. Das war der Horror. Es nervt mich, wenn ich keinen Kontakt haben kann, und ich habe Angst, etwas zu verpassen. Deshalb bin ich nach dem Nachtessen jeweils noch in die Strandbar, wo es WiFi gab. Wenn hinter einem Streak ein Sanduhr-Emoji erscheint, hat man noch vier Stunden Zeit, sich zu schreiben. Sonst verliert man das Flämmli. Vor dem Einschlafen verschicke ich deshalb allen noch «Night».»
Eine Cessna ist in Hessen (D) hat auf einem Flugplatz keinen Auftrieb bekommen und eine Schranke durchbrochen. Anschliessend raste die Maschine in eine Menschengruppe. Drei Personen sind gestorben.
Auf dem Berg Wasserkuppe in Hessen (D) kam es am Sonntag um 15.45 Uhr zu einem Unglück auf einem Flugplatz. Eine Cessna ist in eine Fussgängergruppe gerast. Laut Polizei Osthessen gibt es mindestens drei Todesopfer - zwei erwachsene Frauen und einen etwa zehnjährigen Jungen, wie «Bild.de» berichtet. Acht weitere Menschen seien verletzt. Vier Flugzeuginsassen kamen zur Kontrolle ins Spital. Eine Augenzeugin erlitt einen schweren Schock. Der Pilot blieb unverletzt.
Die Sportmaschine von Typ Cessna F172N hatte die Landebahn zunächst nicht richtig getroffen und wollte darum nochmal starten. Als das Flugzeug abheben wollte, bekam es keinen Auftrieb mehr, durchbrach eine Schranke und erfasste in Folge die Menschen, sagte ein Polizeisprecherin. Die Gruppe habe zum Unglückszeitpukt am Rande des Flugplatzes gestanden. (man)
+++ Update folgt...
Heute geht in vielen Berghütten eine Rekordsaison zu Ende, die ihresgleichen sucht. Nach diesem Wochenende atmen viele Hüttenwarte erst mal tief durch.
Simone Landolt steht in der Küche, die Pfannen scheppern, Suppe und Spätzli stehen auf der Speisekarte. «Heute komme ich nicht vom Herd weg», sagt die Hüttenwartin der Leglerhütte im Glarner Kärpfgebiet. Das Haus auf 2273 Metern über Meer ist auch dieses Wochenende ausgebucht, dazu kommen die Tagesausflügler.
Der Ausnahmesommer sorgte in den Bergen für Ausnahmezustände. «Mehr als füllen kann man nicht», sagt Landolt. Bis Ende Oktober ist ihre Hütte noch offen, «danach freue ich mich auf die Ferien, mal wieder daheim sein und nichts müssen», sagt sie und verabschiedet sich eilig.
Das gleiche Bild ein paar Gipfel weiter in der Glärnischhütte (1990 Meter über Meer), ebenfalls im Kanton Glarus. «Heute kommen noch mal richtig viele Besucher», sagt Roman Zehnder, der an diesem Wochenende aushilft. Auch er vermeldet: «Eigentlich sind wir voll.»
Es purzelten RekordeHeute Sonntag geht in den meisten Berghütten die Saison zu Ende, neue Besucherrekorde werden in Erinnerung bleiben.
Wie in der Grialetschhütte (2542 Meter über Meer) in Graubünden: «Es war eine sehr strenge Saison, wir arbeiteten monatelang von morgens bis abends ohne Pause», sagt Cécile Reiss, die mit ihrem Mann die Hütte führt. In anderen Jahren habe es zwischendurch zwei oder drei Tage ohne Besucher gegeben, wo Zeit blieb für andere Arbeiten.
Holz hacken etwa oder die Kläranlage auspumpen. Dieses Jahr sei das nicht möglich gewesen, weil sie nonstop Gäste hatten. «Wir sind schon viele Jahre hier, aber so etwas habe ich noch nie erlebt», sagt Cécile Reiss.
Wenn das Holz gehackt, die Anlage geleert ist, dann ist auch hier Schluss, denn mit dem Winter rückt die Fliegerabwehr an, die Gegend wird zum Sperrgebiet der Armee.
«Es nimmt kein Ende»Ähnlich einem Sperrgebiet ist die Situation in den höheren Lagen. Ab 2500 Metern über Meer sind die meisten Berghütten bereits verwaist und zugesperrt. Heike John, Hüttengehilfin in der tiefer gelegenen Gelmerhütte (2412 Meter über Meer) im Berner Oberland merkt das, weil sie deswegen aktuell mehr Gäste bewirtet. «Es nimmt kein Ende mit Besuchen», sagt sie.
Die Lage auch hier: komplett ausgebucht! Anfang Oktober schneite es, der Schnee ist längst wieder weg, nun beginnt die letzte Woche. «Das passt schon, wenn die Saison einmal vorbei ist», sagt die Hüttengehilfin. Bis dahin klingelt das Telefon ohne Unterlass: «Die Leute wollen wissen, ob es noch für einen Tagesausflug reicht.»
Derweil hat in der Wiwannihütte (2470 Meter über Meer) im Wallis zeitgleich mit dem Ende der Saison auch das Hüttentelefon den Geist aufgegeben. «Eigentlich wäre ab heute Sonntag zu», sagt Hüttenwart und Bergführer Egon Feller. Solange das Wetter mitspiele, habe man aber noch ein paar Tage länger offen.
Es ist eine weitere Ausnahme in dieser Ausnahmesaison.
PARIS - Skoda hat den Wandel von der maroden Ostblock-Marke zum erfolgreichen, boomenden Autokonzern geschafft. CEO Bernhard Maier erklärt, wie das ging. Und wie sich das Auto der Zukunft verändern wird.
Der oberste Chef ist auch der erste Verkäufer. Und so präsentiert CEO Bernhard Maier die zwei neuen Skoda-Modelle am Pariser Autosalon gleich selbst. In einer perfekt inszenierten Show. Danach treffen wir uns zum Interview: nicht über technische Details, sondern über die grossen Fragen unserer Mobilität.
Sie haben eine Ausbildung zum Automechaniker gemacht. Was haben Sie dabei gelernt, das Ihnen heute noch nützt?
Bernhard Maier: Das Verständnis für den technischen Gesamtzusammenhang. Der hat sich trotz aller Innovationen im Automobilbau nicht grundlegend verändert. Im Gespräch mit meinen Entwicklern und Technikern, aber auch mit den Kunden hilft mir das noch heute.
Haben Sie Benzin im Blut oder hätten Sie in jeder Branche Karriere machen können?
So etwas lässt sich in der Retrospektive nie genau beantworten. Ich hatte Präferenzen: Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen. Meine Eltern hatten ein Autohaus, verkauften Landmaschinen und betrieben eine Tankstelle. Ich bin bereits in frühen Jahren mit dem Duft von Öl und Benzin in Berührung gekommen und hatte immer schon ein Faible für Technik. Mein Vater gab mir viele Freiheiten, forderte aber auch viel ein – das hat nicht geschadet (lacht)! Mein erster Schritt nach der Ausbildung führte mich in die IT. Danach hat es mich dann doch wieder in die Automobilbranche zurückgezogen.
Das Auto ist ein Objekt, das einen von A nach B bringt. Wieso ist es für so viele Menschen mit grossen Emotionen verbunden?
Die individuelle Mobilität war schon immer eine der Triebfedern der Gesellschaft. Und schon immer war es das grösste Glück, selber bestimmen zu können, wohin man geht und wie. Früher ging es um bessere oder schnellere Pferde, heute geht es um Autos, Flugzeuge oder den Schienenverkehr, morgen um ein multimodales Angebot mit bester digitaler Vernetzung. Die individuelle Mobilität ist wesentlicher Treiber für eine blühende Wirtschaft. Wo die Verkehrsinfrastruktur weitsichtig ausgestattet ist, geht es den Menschen besser.
Das sind die ökonomischen Gründe. Die Faszination für dieses oder jenes Modell, für starke Motoren und schönes Design hat etwas Irrationales.
Natürlich! Das sehe ich bei mir selbst. An dem guten Gefühl, wenn ich in ein schönes Auto steige.
Sie fahren selber?
Ja, mit Leidenschaft! Das Auto ist ein Stück Freiheit. Es ist ein teures Produkt, für das viele sehr lange sparen – und häufig auch ein Spiegelbild des Besitzers: Es sagt schon etwas über einen Fahrer aus, was er fährt ...
Wie wichtig ist das Design?
Was Ihnen nicht gefällt, das kaufen Sie nicht. Es gibt aber auch die alte Erkenntnis, dass alles, was man mit Liebe anschaut, schön ist.
Vor 25 Jahren war Skoda eine marode Ostblock-Marke. Wie schafft man da den Wandel?
Skoda gehört zu den ältesten Automarken der Welt: Es gibt uns seit 1895! Das Unternehmen hat alle politischen Systeme überlebt: Ursprünglich baute es Luxuswagen, im Kommunismus als Staatsbetrieb Autos für jedermann, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde Skoda von Volkswagen übernommen. Das war eine der erfolgreichsten Reprivatisierungen – nicht nur in Tschechien, sondern auch in Europa, vielleicht sogar weltweit.
Wie ging Volkswagen vor?
Skoda hat in 123 Jahren rund 20 Millionen Fahrzeuge gebaut, 75 Prozent seit der Übernahme von Volkswagen und ein Viertel allein in den vergangenen vier Jahren. Das zeigt das enorme Wachstum unter der Ägide von Volkswagen. Es war nur möglich, weil gezielt in Infrastruktur und Modernisierung investiert wurde. Und so geht es weiter: Wir bringen bis 2020 zwanzig neue Modelle auf den Markt, neun davon sind elektrisch.
Mancher frühere VW-Kunde wird sich für einen günstigeren Skoda entscheiden. Wann werden Sie dem Konzern zu erfolgreich?
Wenn der Erfolg nachhaltig ist, kann ein Unternehmen nie zu erfolgreich sein. Der VW-Konzern besteht aus Marken mit einer klaren Positionierung. Unser Wettbewerb findet definitiv nicht innerhalb der VW-Marken statt.
Wem, wenn nicht VW, schnappen Sie dann Kunden weg?
Da gibt es genügend Konkurrenz. Der Volkswagen-Konzern deckt mit seinen Marken zwölf Prozent des Weltmarktes ab. Es verbleiben also 88 Prozent Potenzial. Zudem wächst die Nachfrage nach individueller Mobilität: 2017 wurden weltweit 83,5 Millionen Autos verkauft. Experten gehen davon aus, dass wir 2025 schon bei mehr als 95 Millionen sein könnten!
In welchen Märkten wollen Sie Fuss fassen?
Wir sind soeben in Singapur gestartet, nächstes Jahr folgt voraussichtlich Südafrika. Bis 2025 wollen wir in 120 Märkten präsent sein. Viel Potenzial sehen wir zum Beispiel in Indien. Weltweit betrachtet hilft uns die SUV-Offensive, die wir vor zwei Jahren gestartet haben.
Warum wollen immer mehr Leute einen SUV, obwohl die meisten dieser Fahrzeuge nie einen Kieselstein berühren werden?
Auch das ist eine Frage des Gefühls. Der SUV gibt dem Menschen ein sicheres Fahrgefühl. Man sitzt höher, hat mehr Raum, Allradtechnologie bietet viele Einsatzmöglichkeiten, gerade in Ländern wie der Schweiz: SUVs sind ein nachhaltiger Trend.
Als Teil des VW-Konzerns ist auch Skoda vom Dieselskandal betroffen. Er hat dem Konzern aber nicht geschadet – Sie verkaufen mehr Autos denn je ...
Als Skoda-Chef kann ich nur für unser Unternehmen sprechen: Ich bin dankbar für die Loyalität unserer Kunden und dafür, dass uns immer mehr ihr Vertrauen schenken.
Auch Ihre Kunden wurden betrogen. Was sollen sie jetzt tun?
Wir haben alle betroffenen Kunden umfassend informiert. Für uns hat es oberste Priorität, dass jede Massnahme – sei es der angeordnete Rückruf oder die freiwillige Servicemassnahme – so schnell, professionell und zufriedenstellend wie möglich durchgeführt wird. Wir sind heute sehr weit in der Abarbeitung. In der Schweiz liegt die Rate bei 100 Prozent.
Ist der Diesel tot?
Der Diesel hat eine Zukunft, keine Frage. In Europa kommen wir bei Skoda heute auf einen Anteil von etwa 45 Prozent. Für die Abgasnachbehandlung müssen wir künftig sicherlich eine ganze Menge investieren, das wissen wir. Bei kleineren Fahrzeugen, also in den Einstiegssegmenten, wird der Diesel schneller von anderen Antriebskonzepten ersetzt. Deshalb bieten wir im Kleinwagen Fabia künftig keinen Diesel mehr an. Für Vielfahrer, die auf langen Strecken unterwegs sind, bleibt der Diesel eine lohnende Alternative. Auch Erdgas und bezahlbare Hybridsysteme sind interessante Alternativen.
Blicken wir in die Zukunft: Wie werden wir in 30 Jahren unterwegs sein?
Das Auto wird sich zu einem rollenden Smartphone entwickeln. Wir werden in Zukunft deutlich mehr im Auto machen können als heute – Unterhaltung, Arbeit etc. – und deshalb dort mehr Zeit verbringen.
Wir tun also alles im Auto, bloss nicht mehr selber fahren.
Der sehr langfristige Trend geht zum teilautonomen, irgendwann zum vollautonomen Fahren. Das wird in den verschiedenen Märkten unterschiedlich schnell erfolgen und in unterschiedlicher Ausprägung. In den USA beispielsweise geht es im ersten Schritt mehr Richtung autonome Taxis, in Deutschland liegt der Fokus aktuell mehr in der privaten Nutzung.
Werden die Menschen wirklich noch eigene Autos besitzen oder eher eines bestellen, wann immer sie es brauchen?
Das Teilen von Fahrzeugen wird in Zukunft zunehmen. Aber es wird auch weiterhin Menschen geben, die ihr Auto nicht teilen wollen, die ein ganz bestimmtes Modell wollen, das eben mit Emotionalität verbunden ist. Je höher das Preis-segment,desto geringer sind Wille und Bereitschaft zum Teilen.
Beim selbstfahrenden Auto sind Motorenstärke und PS-Zahl plötzlich egal.
Trotz Tempolimits findet man heute überall auf der Welt hoch motorisierte Autos. Das sollte auch in Zukunft die individuelle Entscheidung eines jeden sein. Abgesehen davon wird auch selber fahren hoch attraktiv bleiben. Es ist nun mal ein unglaublich emotionales Thema!
Victor Palsson und Island treffen erneut auf die Schweiz. Der FCZ-Profi verspricht einen anderen Auftritt als beim 0:6.
Jahrelang war Victor Palsson (27) kein Thema mehr für die isländische Nati. Aber dass der defensive Mittelfeldspieler beim FC Zürich Captain ist, Cupsieger wurde und in der Europa League spielt, brachte ihn zurück in den Fokus.
Islands neuer Trainer Erik Hamrén nominierte ihn nun auch für den zweiten Zusammenzug der Saison, bei dem es in der Nations League erneut gegen die Schweiz geht. Palsson: «Es ist ein grossartiges Gefühl, zurück zu sein. Bevor mich der neue Trainer aufbot, war ich letztmals vor eineinhalb Jahren dabei. Aber das war kein richtiger Zusammenzug, nur ein Camp im Januar.» Letztmals in einem isländischen Pflichtspielkader war Palsson vor dreieinhalb Jahren.
Aber von der langen Absenz spürt der Zürcher nichts. «Ich habe viele Kollegen aus der Junioren-Zeit wieder getroffen, wir sind eine grosse Familie.» Victor nennt ihn im Team aber keiner – sondern Gudlaugur. «Das ist mein erster Vorname. Victor mein zweiter. Aber den verwende ich im Ausland, weil Gudlaugur keiner aussprechen kann.»
Palssons Nati-Comeback steht beim 0:6 in St. Gallen unter keinem guten Stern, drei Tage danach kassiert Island auch noch ein 0:3 gegen Belgien. Palsson: «Natürlich waren diese Resultate nur schwer akzeptierbar. Aber es haben uns ein paar gute Spieler gefehlt, das war leider zu spüren.» Mit Augsburg-Stürmer Alfred Finnbogason und Johann Berg Gudmundsson von Burnley sind zwei Stars zurück, nur der bärtige Captain Aron Gunnarsson fehlt erneut.
Im Testspiel gegen Weltmeister Frankreich letzten Donnerstag spielt Island gross auf, führt beim 2:2 zwischenzeitlich 2:0. Palsson kommt für die letzten 20 Minuten auf den Platz.
Klar, dass sich der FCZ-Spieler nun auch in Reykjavik gegen die Schweiz einen anderen Auftritt wünscht: «Wir haben eine neue Chance, uns anders zu präsentieren. Es beginnt wieder bei 0:0. Zu Hause wollen wir alles besser machen. Der neue Trainer hat eine neue Philosophie, das braucht etwas Zeit.»
Mit dem Nati-Aufgebot steckt Palsson in der vierten englischen Woche in Serie. Mit Zürich absolvierte er 7 Partien in 22 Tagen, nun gehts in der Nati nahtlos weiter. Doch er sagt: «Ich gehe lieber zum Nationalteam statt in die Ferien!»
Paul Romer hat vergangene Woche den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten. Er weiss, wie sich Staaten und Bürger auf die nächste Finanzkrise vorbereiten sollten und wie Ländern gesund wachsen können.
Bereits vor rund 30 Jahren entwickelte er ein Modell, das den technischen Fortschritt als bedeutenden Faktor für Wirtschaftswachstum würdigt. Dafür bekommt Paul Romer jetzt den Wirtschaftsnobelpreis – und von seiner Hemdenreinigung prompt einen Strauss Blumen obendrauf. Das überraschte ihn. «Der Preis scheint viele Menschen sehr glücklich zu machen», sagt Paul Romer. Selbst der Coffeeshop in seiner New Yorker Nachbarschaft gehört zu seinen Fans. Dass ihm der Laden nach dem Gewinn einen Kaffee ausgeben wollte, sei ihm dann aber doch fast zu weit gegangen. Für ein Getränk nicht zu bezahlen, sei doch gegen die Regeln, sagt Romer am Telefon.
Sie erhalten nach Ihrem Nobelpreis gratis Kaffee – und das stört Sie, ehrlich?
Paul Romer: Ich habe ihn ja angenommen, weil mir das Personal unbedingt die Freude machen wollte. Vielleicht muss ich diesbezüglich etwas flexibler sein.
Ja, vielleicht.
Sie sind aus Zürich, richtig? Dort am Flughafen war letzthin mein Handgepäckkoffer plötzlich weg. Ich bin erschrocken, sehe ihn dann, nicht weit weg von mir, bei einem Mann und einer Frau stehen. Beide zwar leger gekleidet, aber es waren Polizisten. Sie sagten mir, ich solle besser auf meine Sachen aufpassen.
Die Regel am Flughafen: Gepäck nie unbeaufsichtigt lassen!
Ja, aber die Polizisten verwarnten mich nur. Später war es mir sehr peinlich, dass sie mir keinen Strafzettel dafür gegeben hatten. Wir profitieren doch alle von einem System, in dem Menschen Regeln durchsetzen.
Viele fragen sich, ob Präsident Donald Trump sich an Regeln hält. Die US-Wirtschaft boomt, und er heizt sie mit Steuerkürzungen und Ähnlichem weiter an. Übertreibt er?
Wir haben jetzt eine lange Zeit des Wachstums hinter uns. Die Frage ist: An welchem Punkt schiessen wir so über unser Potenzial hinaus, dass es gefährlich wird? Die Wirtschaft zu stimulieren, kann einen alternativen Weg des Fortschritts bedeuten. Und die dadurch gesunkene Arbeitslosigkeit ist gut, um einen verloren geglaubten Teil der Gesellschaft wieder in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Eine tiefere Arbeitslosigkeit steigert aber nicht unbedingt das Produktionspotenzial – das, was eine Gesellschaft mit all ihren Ressourcen gesund leisten kann. Deswegen müssen wir Ökonomen warnen: Was die Republikaner mit ihren Steuersenkungen gemacht haben, ist ein nationales Experiment.
Wenn es schiefgeht: Wären wir auf die nächste Finanzkrise vorbereitet?
Nein, wir sind alles andere als vorbereitet. Und es beunruhigt mich sehr, dies zu sagen, denn die nächste Finanzkrise kommt. Ich weiss nicht wann, aber sie kommt. Egal, wie sehr wir uns anstrengen – verhindern können wir sie nicht.
Wir könnten uns jetzt noch vorbereiten.
Es wäre eine gute Idee, jetzt darüber nachzudenken, welche Richtlinien wir bei der nächsten Finanzkrise in Kraft haben wollen. Ich habe mal Flugstunden genommen. Da lernt man sich auf Notfälle vorzubereiten: Was mache ich, wenn der Motor ausfällt, wo würde ich landen? Dafür hast du als Pilot vorsichtshalber immer einen Plan. Diese Einstellung brauchen wir im Finanzsektor überall auf der Welt.
Wie könnte so ein krisensicherer Plan aussehen?
Wir könnten neue Banken gründen, die im Besitz der Regierung sind. Ich stelle mir dabei Bank-Mäntel vor, die bis zu einer Krise wenig tun. Aber wenn uns die Krise trifft, können die Regierungen diesen Banken Geld geben, statt private Institute zu retten.
Die Bankenrettung hat beim letzten Mal für viel Missmut in der Bevölkerung gesorgt.
Ja, viele Menschen lehnen die Rettung von privaten Banken durch den Staat ab. Mit staatlichen Banken kann das Dilemma verhindert werden, dass viele die Bankenrettung ökonomisch richtig finden, aber moralisch ablehnen, weil die «Bösen» damit quasi belohnt werden. Nach der Krise könnte die Regierung ihre Anteile an der Bank verkaufen. Wir sollten neue Banken finanzieren, nicht die alten.
Diese Mantel-Banken wären also der Krisenplan für Staaten. Können wir auch privat vorsorgen?
Ich befürchte, da gibt es etwas, was der Einzelne tun kann: sparen. Das ist aber problematisch, wenn es zu viele machen. Finanzkrisen sind Liquiditätskrisen. Wenn Sie genügend Geld auf dem Sparbuch und Regierungsanleihen haben, können Sie Vorteile aus einer Krise ziehen. Sie müssen dann Ihre Anlagen nicht verkaufen, wenn die Preise unten sind, können aber selbst zu Niedrigpreisen kaufen. Wenn jedoch zu viele – wie dies im Augenblick der Fall ist – nur krisensicher anlegen, gibt es zu wenige Investitionen in Fabriken, Maschinen und Software.
Worin müsste vor allem investiert werden, damit ein Land gesund wachsen kann?
In Technologie und in Humankapital. Es muss dafür gesorgt werden, dass mehr Menschen Zugang zu Wissen haben. Menschen können viel lernen, auch durch Arbeit. Das heisst: Die richtige Art von Arbeit kann das Humankapital steigern – und in der Folge das Potenzial einer ganzen Wirtschaft. Wir sollten also auch unbedingt versuchen, Langzeitarbeitslose zurück in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Man darf diese Leute nicht auf-geben. Sie benötigen aber neue Fähigkeiten, um wertvollere Arbeitskräfte zu werden.
Deswegen nützt es auch nichts, einfach alte Industriejobs zurückzubringen. Welche Fähigkeiten können Maschinen nicht ersetzen?
Maschinen können heute vieles ersetzen. Wenn Sie nur schwere Dinge tragen können, reicht das nicht mehr. Selbst das klassische Rechnen in Schulen ist unnütz – das können Computer machen. Der Markt verlangt jedoch die Fähigkeit, Probleme zu lösen und mit anderen Menschen umzugehen.
Muss an Schulen anderes gelehrt werden?
Wir verschwenden Humankapital, wenn wir Menschen mit kleinen Einschränkungen nicht fördern. Oft fühlen sich Schüler mit einer Leseschwäche – so wie ich eine habe – oder einer Rechenschwäche dumm und vom Bildungssystem im Stich gelassen. Das heutige Schulsystem sorgt so dafür, dass sich zu Beginn kleine Unterschiede zwischen den guten und schlechten Schülern ausweiten. Wenn wir dagegen kleine Startnachteile durch den richtigen Unterricht ausmerzen, wäre das gut fürs Wirtschaftswachstum.
Wir können nicht ruhig schlafen, solange wir Banken haben, die zu gross zum Scheitern sind.
Dieser Tage erinnern wir uns an das düstere Jubiläum der UBS: das Zehnjährige ihrer Rettung durch die Eidgenossenschaft.
Ich will hier einen anderen Skandal in Erinnerung rufen, der ein gutes halbes Jahr vor der UBS für Schlagzeilen sorgte, im Januar 2008: Ein mit der Informatik und dem Sicherheitssystem vertrauter Händler der Société Générale setzte mit spekulativen Geschäften fünf Milliarden Euro in den Sand und brachte die zweitgrösste Bank Frankreichs an den Rand des Abgrunds.
Damals schrieb ich in einem Kommentar: Wenn man das Sicherheitssystem täuschen und fünf Milliarden unentdeckt verspekulieren könne, wären es beim nächsten Mal vielleicht 20, 30 oder gar 50 Milliarden. Selbst die Kapitalkraft einer UBS oder CS reichten nicht aus, ein 50-Milliarden-Loch zu stopfen.
«‹Too big to fail› würde es dann heissen.» Zu gross, um scheitern zu dürfen. Der Steuerzahler müsste einspringen. Und weiter: «Es wird langsam unheimlich, zwei globale Bankenmonster im Land zu wissen, für deren mangelhafte Kontrollen wir womöglich die Zeche bezahlen müssen.»
Uiuiuiui! Was musste ich mir daraufhin anhören. Es sei «billiger Populismus und Aufhetzerei, den einzelnen Steuerzahler zum letzten Retter in der Not emporzustilisieren», meinte ein Leserbriefschreiber in der «Berner Zeitung».
Am 12. Oktober 2008 bewahrheitete sich leider meine Befürchtung: Die UBS musste durch Bund und Nationalbank gerettet werden. Also mit unserem Geld. Hat mir damals jemand für meine Warnung gratuliert? Es müsste mir entgangen ein.
Nun sind unsere beiden Bankenmonster nicht mehr ganz so monströs wie vor Ausbruch der Finanzkrise und ihre Kapitaldecke nicht mehr ganz so dünn; das risikoträchtige Investmentbanking wurde heruntergefahren, zudem wurden Notfallpläne erstellt. Die sollen sicherstellen, dass bei einer erneuten Krise der systemrelevante Teil nicht mit in den Abgrund gerissen wird.
Systemrelevant sind Bereiche, die für die Volkswirtschaft unentbehrlich sind, etwa der Zahlungsverkehr und das Kreditgeschäft. Würden sie bei einer zu grossen Bank kollabieren, könnte die ganze Volkswirtschaft kollabieren.
Ob Notfallpläne im Krisenfall funktionieren, wissen wir aber erst, wenn sie den Tatbeweis erbracht haben. Ich habe da meine Zweifel: Wie will man das systemrelevante Kreditgeschäft retten, wenn es selber in die Krise gerät?
Einen tubelisicheren Plan gäbe es allerdings. Man müsste nur dafür sorgen, dass gar keine Bank so gross und mächtig wird, eben «too big to fail». Wir hätten nicht erlauben dürfen, dass Bankgesellschaft und Bankverein zur UBS fusionieren. Wird eine Bank systemrelevant, sodass wir Steuerzahler sie in der Not retten müssen, so hat der Markt versagt.
Wir können nicht ruhig schlafen, solange wir Banken haben, die «too big to fail» sind.
In der Affäre um den vermissten saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi hat sich am Wochenende der Ton zwischen Washington und Riad verschärft: Saudi-Arabien drohte im Fall möglicher Sanktionen mit Vergeltung.
Vom saudische Regierungskritiker Jamal Khashoggi fehlt seit dem 2. Oktober jede Spur. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der Regierungskritiker in der Botschaft von Saudi-Arabien in Istanbul von saudiarabischen Agenten ermordet wurde.
Nun hat US-Präsident Donald Trump gegenüber Saudi-Arabien eine «schwere Strafe» angedeutet. Riad reagierte daraufhin mit möglichen Sanktionen. Das Königreich werde «jedwede Massnahme mit einer grösseren beantworten«, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Sonntag eine amtliche Quelle. Das Königreich lehne jeglichen Versuch ab, durch Androhungen wirtschaftlicher Sanktionen oder politischen Drucks geschwächt zu werden, hiess es in Riad.
Westliche Unternehmen distanzieren sich
Wegen des Verdachts der Ermordung an Khashoggi waren zahlreiche westliche Unternehmen auf Distanz gegangen. Selbst Firmen, die den Reformkurs des mächtigen Kronprinzen Mohammed bin Salman unterstützen, sagte ihre Teilnahme an einem Wirtschaftsgipfel Ende Oktober ab - darunter etwa der britische Milliardär Richard Branson und der Vorstandsvorsitzende des Fahrdienstes Uber, Dara Khosrowshahi.
US-Präsident Trump deutete am Samstag an, dass er den vermissten saudiarabischen Journalisten für tot hält. Nach Khashoggis Verschwinden habe noch die Hoffnung bestanden, ein Lebenszeichen zu erhalten, sagte Trump in Washington. «Das war unsere erste Hoffnung, unsere erste Hoffnung war es, dass er nicht getötet wurde, aber vielleicht sieht es nicht allzu gut aus», fügte der Präsident hinzu.
Riad bestreitet die Vorwürfe, ist bisher aber den Beweis dafür schuldig geblieben, dass der damals 59-jährige Khashoggi das Gebäude lebend verliess.
Die Türkei warf Saudi-Arabien am Samstag vor, bei den Untersuchungen nicht ausreichend zu kooperieren. Aussenminister Mevlüt Cavusoglu forderte Riad erneut auf, türkischen Ermittlern Zugang zum Konsulat in Istanbul zu verschaffen.
Vor seinen Äusserungen im Weissen Haus hatte Trump bereits deutlich gemacht, dass aus seiner Sicht Saudi-Arabien, ein wichtiger Verbündeter der USA, für das Verschwinden Khashoggis verantwortlich sein könnte. «Könnten sie es sein? Ja», sagte Trump in der CBS-Sendung «60 Minutes». «Wir werden der Sache auf den Grund gehen und es wird eine schwere Strafe geben.»
Türkische Regierung berichtet über FolterLaut US-Zeitung «Washington Post» informierten türkische Regierungsvertreter US-Vertreter über Audio- und Videoaufnahmen, auf denen zu sehen und zu hören sei, wie Khashoggi in dem saudiarabischen Konsulat in Istanbul verhört, gefoltert und ermordet worden sei. Anschliessend sei seine Leiche zerteilt worden, berichtete das Blatt, für das Khashoggi seit seiner Flucht aus seiner Heimat vergangenes Jahr Kolumnen geschrieben hatte.
Saudi-Arabiens Börse erlebte am Sonntag einen schlimmen Kurseinbruch. Die Aktien sackten zwischenzeitlich um sieben Prozentpunkte ab.
Der Leitindex Tasi fiel am Mittag unter die wichtige Grenze von 7000 Punkten und machte damit alle Kursgewinne seit Jahresbeginn zunichte. Auch wenn sich die Kurse wieder etwas erholten, handelte es sich immer noch um die schlimmsten Kurseinbrüche innerhalb eines Tages seit drei Jahren. (SDA)
Bei einem Unglück im Himalaja sind alle neun Mitglieder einer Expedition ums Leben gekommen - fünf Südkoreaner und vier Nepalesen. Wie sie starben, ist noch unklar.
Neun Bergsteiger sind am Himalaja gestorben! Ersten Erkenntnissen zufolge wurde ihr Basislager am nepalesischen Mount Gurja offenbar durch heftige Fallwinde einer Lawine so stark getroffen, dass die Körper der Männer zerschmettert wurden. Bei den Opfern handelt es sich um fünf Südkoreaner und vier Einheimische.
In dem auf 3500 Metern Höhe im Dhaulagiri-Gebirge gelegenen Basislager der Expedition stiessen Rettungskräfte auf die zerfetzten Reste von Zelten und zerschmetterte Ausrüstungsgegenstände. Die Leichen der neun Bergsteiger lagen am Boden zerstreut, sie wiesen Kopfverletzungen und Knochenbrüche auf.
«Offenbar gab es eine Lawine aus Gletschereis und Schnee, und der dadurch ausgelöste Fallwind hat den Zeltplatz getroffen und die Bergsteiger zu Boden geschleudert», sagte der Helfer Suraj Paudyal, der als einer der ersten am Sonntag das Lager erreichte.
Das Basislager lag direkt neben einer engen Schlucht, in der die herabstürzenden Eismassen heftigen Wind auslösten. «Das Basislager sieht aus, als wäre eine Bombe explodiert», schilderte Dan Richards vom Rettungsdienst Global Rescue.
Per Helikopter wurden die Leichen der Expeditionsteilnehmer zunächst nach Pokhara in der nepalesischen Annapurna-Region geflogen, von wo sie nach Kathmandu gebracht werden sollten.
Der Zeitpunkt des Unglücks ist unklarDas Unglück ereignete sich vermutlich am Donnerstag oder Freitag - der genaue Zeitpunkt blieb unklar, da es keine Überlebenden gibt. Tour-Organisator Trekking Camp Nepal alarmierte am Samstagmorgen die Rettungskräfte, nachdem sich die Expeditionsteilnehmer mehr als 24 Stunden nicht gemeldet hatten. Eine Helikopterbesatzung sichtete die Leichen, konnte jedoch am Samstag wegen starken Windes zunächst nicht landen.
Die Unglücks-Expedition stand unter der Führung des erfahrenen südkoreanischen Bergsteigers Kim Chang Ho, der die 14 höchsten Berggipfel der Erde ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen hatte. Das Team hielt sich seit Anfang des Monats am 7193 hohen Mount Gurja auf.
Die Bergsteiger wollten den Gipfel auf einer bislang noch nie genutzten Route ersteigen. Insgesamt bezwangen bislang nur 30 Menschen den Mount Gurja, der letzte erfolgreiche Gipfelsturm datiert aus dem Jahr 1996. (SDA)
Mick Schumacher ist neuer Formel-3-Europameister. Seine Wandlung mitten in der Saison zum Siegfahrer wird aber vom härtesten Gegner hinterfragt.
Die Formel-3-Saison endet mit einem erneuten Podestplatz des neuen Champions: Mick Schumacher (19) holte am Samstag in Hockenheim vorzeitig den EM-Titel und braust im letzten Saisonlauf am Sonntag auf Rang 2.
Die Zahlen sind klar: Der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher (49) holt den bisher wichtigsten Titel seiner Karriere dank einer Wahnsinns-Leistungssteigerung nach der Sommerpause.
Nach der ersten Saisonhälfte belegte Schumi junior sieglos nur Tabellen-Rang 10. Dann startet Mick durch: Erster Saisonsieg in Spa-Francorchamps. Auf dem Nürburgring gewinnt er alle drei Läufe, die Serie baut er in Spielberg gar auf fünf Siege in Folge aus.
In der zweiten Saisonhälfte gewinnt Mick 8 von 16 Rennen. Zum Leidwesen von Dan Ticktum (19), der Brite verliert das Titelduell gegen den Deutschen. Die wundersamen Tempo-Fortschritte von Schumacher verwundern aber neben vielen Beobachter im Fahrerlager auch Ticktum.
«Mein Nachname ist nicht Schumacher»Der unterlegene Schumi-Rivale formuliert noch vor der Titelentscheidung sogar versteckte Vorwürfe gegen Mick und dessen Prema-Team. «Prema hat etwas gefunden. Es wird schwierig sein, sie zu besiegen.» Und der Brite deutet auch an: «Leider kämpfe ich eine Schlacht, die ich nicht gewinnen kann, da mein Nachname nicht Schumacher lautet.»
Während der zweiten Saisonhälfte nennt der Brite den neuen Schumi-Speed «interessant» und meint, Micks Siegesserie komme aus dem Nichts. Konkreter wird Ticktum nicht: Er werde erst nach der Saison auspacken und habe nie gesagt, dass er etwas Illegales vermute.
Möglich ist, dass Schumis Team wie schon 2016 beim Titel mit dem heutigen Williams-F1-Fahrer Lance Stroll dank einer üppigen Finanzspritze technisch mächtig zulegen konnte.
Schumi Junior selber sagt zu seiner plötzlichen Wandlung vom Top-Ten-Pilot zum Siegesfahrer: «Wir haben uns eben im Team weiterentwickelt, während andere vielleicht an einem Punkt stehen geblieben sind!»
Dem erträumten Formel-1-Einstieg ist Mick nun jedenfalls einen Schritt näher. Nächste Saison wird er wohl Formel 2 fahren. Ob dann die Gegner auch wieder zu beissen haben?
Ein Mann (31) rast mit 180 km/h auf einer Landstrasse in Rumänien und streamt die Fahrt live auf Facebook. Dabei kollidiert er mit einem anderen Wagen. Dort drin sitzt ein Mädchen (9). Das Kind und der 31-Jährige sind beide tot.
Bei einer Raserei, die der Fahrer live ins Internet übertrug, sind im Westen Rumäniens der Fahrer sowie ein neunjähriges Mädchen ums Leben gekommen. Vier weitere Personen, darunter ein dreijähriger Junge, erlitten bei dem schweren Unfall in der Nacht zum Samstag Verletzungen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf die Polizei.
Der 31-jährige Fahrer des Unfallautos raste demnach mit 180 Stundenkilometern über eine Landstrasse nahe der westrumänischen Stadt Timisoara. Dabei filmte er seine Fahrt und streamte sie live auf Facebook. Wegen des Handys und der dröhnend lauter Musik aus dem Autoradio war der Mann abgelenkt.
Der Wagen prallte schliesslich auf einen unbeleuchteten Traktor und wurde infolgedessen auf die Gegenfahrbahn geschleudert. Dort stiess er mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. In diesem wurde das neunjährige Mädchen getötet. Der dreijährige Junge, der schwer verletzt wurde, hatte im Wagen des Unfallfahrers gesessen.
Immer mehr Unfälle wegen FacebookImmer wieder verursachen Autofahrer schwere Verkehrsunfälle, weil sie anscheinend mit Fahrten bei hoher Geschwindigkeit Eindruck bei ihrer Facebook-Gefolgschaft schinden wollen.
Erst am vergangenen Dienstag starben rumänischen Medienberichten zufolge zwei junge Rumänen auf einer Autobahn in der nordwestenglischen Grafschaft Cheshire, als sie ihre Fahrt über Facebook übertrugen und mit einem anderen Fahrzeug zusammenstiessen.
Der schwerste Unfall dieser Art ereignete sich im vergangenen Mai in Ostungarn. Der Fahrer eines Kleinbusses und alle acht Passagiere kamen ums Leben, als das Fahrzeug nahe der Ortschaft Ceglédbercel mit einem Lastwagen frontal zusammenstiess. Der Fahrer des Unglücksfahrzeugs hatte während der Fahrt die Kommentare zu seiner Facebook-Übertragung beantwortet. (SDA)
Rom – Vor zehntausenden Gläubigen aus aller Welt hat Papst Franziskus am Sonntag sieben katholische Selige heilig gesprochen - unter ihnen der frühere Papst Paul VI., der ermordete salvadorianische Erzbischof Óscar Romero und die deutsche Ordensfrau Maria Katharina Kasper.
«Wir erklären und bestimmen Paul VI. und Óscar Arnulfo Romero Galdamez (...) zu Heiligen», sagte der Papst bei der Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom. Lauter Beifall antwortete ihm.
Reliquien der Heiligen wurden zum Altar gebracht, darunter ein Knochensplitter Romeros und ein Hemd, das Paul VI. 1970 bei einem Messerattentat am Flughafen von Manila getragen hatte. Franziskus selbst trug während der Zeremonie die blutbefleckte Gewandkordel, die Romero bei seiner Ermordung getragen hatte, sowie das Messgewand von Paul VI.
Die beiden Geistlichen liegen dem aus Argentinien stammenden Kirchenoberhaupt wegen ihres Einsatzes für soziale Gerechtigkeit und die Armen besonders am Herzen. Ihre Grossporträts prangten am Sonntag auf der Fassade des Petersdoms.
Über 60'000 Menschen nahmen nach Vatikan-Angaben an der Zeremonie teil. Zu ihnen gehörten auch die Präsidenten El Salvadors und Chiles, Salvador Sánchez Cerén und Sebastián Piñera, sowie die spanische Königin Sofía teil - zu den neuen Heiligen zählt auch eine spanische Nonne.
Benedikt XVI. dagegen blieb der Zeremonie fern, doch hatte Papst Franziskus seinem 91-jährigen Vorgänger an dessen Alterssitz in den vatikanischen Gärten zuvor einen Besuch abgestattet.
Óscar Romero war vatikanintern lange heftig umstritten. Konservativen Kreisen stiess übel auf, dass sich der Befreiungstheologe und Erzbischof von San Salvador für besitzlose Bauern einsetzte und gegen soziale Ungerechtigkeit kämpfte.
1980 wurde Romero während einer Messe zu Beginn eines blutigen Bürgerkriegs ermordet. Trotz des Widerstands der konservativen Kleriker im Vatikan sprach Franziskus den Erzbischof 2015 als Märtyrer selig.
Schon in der Nacht zum Sonntag hatten hunderte Salvadorianer in der Hauptstadt die bevorstehende Heiligsprechung Romeros gefeiert. Sie versammelten sich vor seinem Grab in der Krypta der Kathedrale sowie vor der Kapelle des Spitals La Divina Providencia, in der Romero von einem rechtsextremen Kommando ermordet wurde. Viele erinnerten daran, dass der Erzbischof vor seinem Tod Morddrohungen erhalten hatte.
Papst Paul VI., dessen bürgerlicher Name Giovanni Battista Montini lautete, stand von 1963 bis zu seinem Tod 1978 an der Spitze der katholischen Kirche. Wegen seines Verbots der Antibabypille ist er bis heute umstritten. In seine Amtszeit fiel aber auch der Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils, das wichtige Reformen in der Kirche anstiess.
Paul VI. war zudem das erste katholische Kirchenoberhaupt, das - ähnlich wie Franziskus heute - den Prunk des Papsttums ablehnte. Als erster Papst hielt er wöchentliche Generalaudienzen auf dem Petersplatz ab und bereiste alle Kontinente, um mit den Gläubigen in Kontakt zu kommen.
Die deutsche Nonne Kasper (1820-1898) stammte aus Dernbach im Westerwald und gründete die Kongregation der «Armen Dienstmägde Jesu Christi», die sich um Alte und Kranke kümmert. 1978 wurde sie von Papst Paul VI. seliggesprochen.
Die ZSC Lions haben einen Lauf. Das liegt auch an der zwischenmenschlichen Stärke von Neo-Trainer Serge Aubin. Verfolgen Sie das Spiel ZSC gegen Lausanne live ab 15.45 Uhr bei BLICK!
Mental stimmt vieles bei den ZSC Lions. Nach zuletzt vier Siegen in Folge ist der Tank des Selbstvertrauens gut gefüllt. Auch am Samstag gegen den HCD: Im Landwassertal beissen die Löwen nach 0:2-Rückstand zurück und drehen die Partie noch in den regulären 60 Minuten.
Der neue Trainer Serge Aubin findet allmählich den Zugang zu seinen Spielern. Der Kanadier diese Woche zur NZZ: «Ich sehe, wie sie reagieren, wenn Widerstände auftauchen, aber auch, wenn wir erfolgreich sind. Ich spüre die Spieler besser.»
Das Gespür ist auch heute nötig. Zuhause gegen Lausanne müssen die Lions den hohen Ansprüchen des Publikums im Hallenstadion gerecht werden. Unterschätzt werden die Waadtländer bestimmt nicht: «Jeden Gegner zu respektieren, ist eine Frage der Einstellung. Daran arbeiten wir jeden Tag.»
Verfolgen Sie das National-League-Spiel zwischen den ZSC Lions und Lausanne HC ab 15.45 Uhr live!
In Deutschland steht heute eine richtungsweisende Wahl an: Das grösste Bundesland wählt seinen Landtag. Und der bisher vorherrschenden CSU steht ein Erdbeben bevor.
In der Wählergunst ist die Regierungspartei tief gesunken, laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Umfrage des Insa-Instituts kommen die Christsozialen nur noch auf 33 Prozent. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren gab noch jeder zweite Bayer der CSU seine Stimme.
Ministerpräsident Markus Söder (51), der das Amt im März 2018 von CSU-Chef Horst Seehofer (69) übernahm, steht damit eine gigantische Wahlschlappe bevor. Die voraussichtlichen Gewinner sind hingegen die Grünen (laut Insa-Umfrage: 18 Prozent) mit ihrer Spitzenkandidatin Katharina Schulze (33) und die AfD, die zum ersten Mal in Bayern antritt. Die Rechtspopulisten liegen aktuell bei 14 Prozent.
Die SPD (12 Prozent) und die Freien Wähler (11 Prozent) bewegen sich in einer ähnlichen Grössenordnung. Die FDP hingegen muss mit 5,5 Prozent noch um den Einzug in den Landtag bangen.
Die CSU wird trotz des erwarteten Absturzes die stärkste Kraft im Freistaat bleiben. Als grösste Partei kommen ihr dann Besonderheiten im bayerischen Wahlsystem zugute. Denn: Bei der endgültigen Sitzverteilung im Landtag profitiert jene Partei, die besonders viele der Direktmandate aus den 91 Stimmkreisen für sich gewinnen kann. Und das dürfte nach wie vor die CSU sein.
Auch für Merkel zählt die BayernwahlErst zum zweiten Mal in 60 Jahren wird die Schwesterpartei der CDU jedoch eine Koalition eingehen müssen. Der Verlust an Zustimmung könnte sich auf das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen CDU und CSU auswirken. In zwei Wochen steht zudem die Landtagswahl in Hessen an. Verliert die CDU dort ebenfalls an Stimmen, könnte das für Unruhe sorgen. Auswirken könnte sich das sogar direkt auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (64) – sie muss im Dezember ihren Parteivorsitz verteidigen.
In dem wirtschaftsstarken Freistaat lebt knapp ein Sechstel der deutschen Bevölkerung. Die Wahl gilt daher auch als ein wichtiger Stimmungstest für das ganze Land. Mit ersten Prognosen wird gleich nach Schliessung der Wahllokale um 18 Uhr gerechnet. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird zwischen 23 und 2 Uhr erwartet.
Die Preise für Flugtickets sind im freien Fall. Dafür verlangen Airlines wie die Swiss mehr für einen Sitzplatz.
Die Tarife für Flugtickets befinden sich im freien Fall. Die durchschnittlichen Preise für Flüge nach Nordamerika sind seit 2015 um 21 Prozent gesunken.
Im Wettbewerb um Erstkunden bietet Swiss je nach Wochentag einen Flug von Zürich nach San Francisco bereits ab 222 Franken an. Abzüglich der Flughafentaxen und Kosten für den Treibstoff, bliebe der Airline nicht mehr viel übrig.
Im Gegenzug verlangen Airlines deshalb mehr für ihre Zusatzdienstleistungen. Wer etwa einen bestimmten Sitzplatz im Flieger will, muss seit kurzem tiefer in die Tasche greifen: Swiss hat ihre Preise für Sitzplatzreservationen erhöht, wie ein Sprecher der Fluggesellschaft gegenüber SonntagsBlick bestätigt. «Die Preise für Reservationen wurden über das letzte Jahr innerhalb der Lufthansa Group harmonisiert», sagt Swiss-Sprecher Stefan Vasic.
Einerseits gelten je nach Sitzplatz in der Economyclass verschiedene Tarife. So sind die beliebten Plätze über den Tragflächen teurer als solche im hinteren Teil des Flugzeugs. Zusätzlich verlangt die Airline deutlich höhere Preise für Sitzplätze mit extra Beinfreiheit.
Bis zu 120 Franken pro SitzFür Interkontinentalflüge verlangt die Airline eine Reservationsgebühr von mindestens 30 Franken für einen bestimmten Sitz, für eine Reservation über den Tragflächen sind bis zu 55 Franken fällig. Für einen Sitz mit extra Beinfreiheit kann der Zuschlag dann auch schon einmal 120 Franken betragen. Wer auf einem Europaflug einen bestimmten Platz reservieren möchte, zahlt auf der Kurzstrecke einen Aufpreis von 12 bis 45 Franken.