Noch ein Jahr, dann ist Schluss: Das Kernkraftwerk Mühleberg geht als erstes Schweizer Werk am 20. Dezember 2019 vom Netz.
Seit 23 Jahren arbeitet Andreas Herren, 52, bereits hier. Der gelernte Techniker TS, Fachrichtung Reaktortechnik, hat sich in seinem Berufsleben jahrelang weitergebildet und verschiedene Arbeiten im Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) verrichtet, bevor er vor elf Jahren zum Schichtleiter im Kommandoraum befördert wurde. Und die fachliche Entwicklung geht weiter: Er wird als einer der rund 300 Angestellten des KKW Mühleberg in den nächsten Jahren Pionierarbeit leisten, denn das Werk, das 1972 ans Netz ging, wird als erstes der fünf Kernkraftwerke der Schweiz stillgelegt.
«Das Wichtigste für uns alle hier ist die Sicherheit»
sagt er. In der Nacht auf den 19. August wurde der Siedewasserreaktor für die letzte Revision heruntergefahren. 46 der 240 Brennelemente wurden ersetzt, der Kernmantel untersucht, ein zusätzlicher Erdbebenschutz eingebaut. «Dadurch erreicht das KKM im letzten Betriebszyklus den höchsten Stand der Technik seit der Inbetriebnahme», schreibt die BKW dazu.
«Wir wollen den Rückbau mit unserem Personal machen», sagt Philipp Hänggi, Leiter der Geschäftseinheit Nuklear der BKW und Vorsitzender des Steuerungsausschusses für die Stilllegung.
«Die oft langjährigen Mitarbeitenden kennen das Werk in- und auswendig, was uns vor Überraschungen schützt.»
Zusätzliche Fachkräfte werden situativ rekrutiert. Die BKW musste einen genauen Plan zum Ausstieg vorlegen. Hänggi: «Wir haben zwar Erfahrungswerte und Expertisen aus anderen Ländern, in der Schweiz machen wir das aber das erste Mal.» Das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation hat diesen Sommer die Stilllegungsverfügung erlassen, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) wird die Stilllegung begleiten und kontrollieren.
Nach der Abschaltung läuft die Anlage bis 2024 im sogenannten Nachbetrieb. Die Brennelemente werden Anfang 2020 vom Reaktor ins Lagerbecken transportiert, wo sie einige Jahre abklingen werden. Gegen Ende 2020 wird das Lagerbecken autark betrieben. «Dafür ergänzen wir die Kühlsysteme um ein Sicherheitssystem», sagt Philipp Hänggi. Unfallszenarien seien schwer vorstellbar.
«Ist der Reaktor abgeschaltet, ist das, wie wenn ein Rennauto nur noch mit 1 km/h fährt.»
Zwischen 2021 und 2024 werden die Brennelemente ins zentrale Zwischenlager Würenlingen abtransportiert. Gemäss BKW sind dann 98 Prozent der Radioaktivität aus dem KKM entfernt. Dann beginnt bis 2030 der nukleare Rückbau. Bis 2031 kann das Areal freigegeben werden. Um die Abfälle sicher zu lagern haben der Bund und alle Produzenten radioaktiver Abfälle die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) beauftragt, einen sicheren Standort zu finden. Gemäss Nagra sind für alle fünf Kernkraftwerke mit insgesamt 92000 Kubikmetern Abfall inklusive Verpackung zu rechnen. Aus Mühleberg fallen aus der Stilllegung und dem Betrieb inklusive Verpackung 600 Kubikmeter hochradioaktiver und 12300 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfall fürs Tiefenlager an.
Für die Entsorgung radioaktiver Abfälle gilt das Verursacherprinzip, weshalb die Betreiber während der Betriebszeit oder mindestens 50 Jahren in den Stilllegungs- und Entsorgungsfonds einzahlen müssen. «Falls die Kosten der Stilllegung des KKM höher ausfallen, als was die BKW einbezahlt hat, muss sie das selber berappen », erklärt Philipp Hänggi. www.bkw.ch/stilllegung
Eine Bankerfrau shoppte die letzten Jahre wie verrückt. Sie kaufte sogar einen eigenen Golf-Klub. Und das, obwohl ihr Mann offiziell nur 70'000 Franken im Jahr verdient.
Zamira Hajiyeva (55) hat sich einen Frauentraum erfüllt: Shoppen für Millionen von Franken! Allein im Luxus-Kaufhaus Harrods in London gab die 55-Jährige aus Aserbaidschan in zehn Jahren mehr als 18 Millionen Franken aus, über 5000 Franken pro Tag. Hauptsächlich für Schmuck und Wein, wie die britische «Sun» berichtet. An einem einzigen Tag postete sie etwa eine Männer-Rolex für 26'000 Franken und Cartier-Juwelen im Wert von 130'000 Franken.
Dazu kamen zwei Parkplätze im Kaufhaus für mehr als 400'000 Franken – damit sie die Einkäufe nicht so weit tragen musste.
Auch sonst lebte Hajiyeva auf grossem Fuss. Sie kaufte kurzerhand einen Privatjet der Marke Gulfstream Modell G550 (Wert: 41 Millionen Franken) und sogar einen eigenen Golfklub. Für 13,7 Millionen Franken nennt sie nun den Mile Ride Golf Club in Ascot ihr Eigen.
Behörden ermitteln bereitsHajiyeva selbst ist arbeitslos, ihr Mann Jahangir Hajiyev (57) verdient als Banker angeblich nur 70'000 Franken im Jahr. Trotzdem lebt das Paar in Saus und Braus. Jetzt droht ihnen Ärger. In England gilt ein neues Vermögensgesetz, um genau solche Fälle aufzudecken. Die britischen Behörden haben das Duo im Visier. Hajiyeva und ihr Mann müssen nun offenlegen, woher das viele Geld stammt.
Der Banker ist kein unbeschriebenes Blatt. In Aserbaidschan wurde der frühere Bankdirektor wegen Betrugs und Veruntreuung zu 15 Jahren Haft verurteilt.
London – Cannabis zu therapeutischen Zwecken wird in Grossbritannien ab dem 1. November auf ärztliche Anordnung erlaubt. Wie Innenminister Sajid Javid am Donnerstag mitteilte, bleibt der Konsum von Cannabis zu nicht medizinischen Zwecken weiterhin verboten.
Mehrere Fälle von Schmerzpatienten, die sich einer verbotenen Therapie mit Cannabisderivaten unterzogen, hatten im Vereinigten Königreich eine Debatte über die Legalisierung der Droge zu Therapiezwecken ausgelöst. Dazu zählten zwei an Epilepsie leidende Kinder, Alfie Dingley und Billy Caldwell, denen Cannabisöl verabreicht wurde.
Bei welchen Beschwerden Cannabis verschrieben werden?Javid hatte im Juni unabhängige Experten mit der Prüfung der Frage betraut. Sie kamen unter anderem zu dem Ergebnis, dass Cannabisprodukte zu Therapiezwecken verabreicht werden dürfen - vorausgesetzt, sie entsprechen den Sicherheitsnormen.
Cannabis wird unter anderem zur Behandlung von chronischen Schmerzen, Nervenschmerzen, bei grünem Star (Glaukom) zur Reduzierung des Augeninnendrucks, bei ADHS und dem Tourettesyndrom eingesetzt. Verwendet werden Cannabisextrakte, Cannabisblüten oder einzelne Cannabinoide - das sind Mittel auf Cannabisbasis.
Mehrere europäische Länder haben Cannabis zu therapeutischen Zwecken bereits legalisiert, darunter Deutschland, Österreich, Finnland und Italien. Als weltweit erstes Land hat Uruguay 2013 den Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis für legal erklärt. Ihm folgt am kommenden Mittwoch Kanada. (SDA)
Timea Bacsinszky (WTA 329) findet langsam wieder auf den Erfolgspfad zurück. Beim WTA-Turnier in Tianjiin (China) läufts ihr geschmeidig. Timea schlägt die Weissrussin Aryna Sabalenka (WTA 11) und ist im Halbfinal.
Lange muss Timea Bacsinszky auf eine solche Erfolgsgeschichte warten. Die 29-Jährige feiert nach ihrem Verletzungs-Comeback den grössten Sieg. Im Viertelfinal des WTA-Turniers in Tianjiin (China) bezwingt Timea die Weissrussin Aryna Sabalenka (WTA 11) zweimal im Tiebreak 7:6 und 7:6.
Zuletzt besiegte Timea eine solch gut klassierte Gegnerin vor 16 Monaten im Juni 2017 in Roland Garros, als sie Venus Williams (WTA 11) im Achtelfinal rauswarf. Damals zog sie beim Major-Turnier bis in den Halbfinal ein. Vor dem Tianjiin-Turnier hatte Bacsinszky in den ersten neun Turnieren keinen Match gewonnen.
Auf Stufe WTA ist die letzte Halbfinal-Quali Bacsinszkys noch länger her. Beim Turnier in Gstaad 2016 schaffte sie es letztmals unter die letzten Vier – bis heute.
Jetzt gehts gegen PliskovaDie nächste Gegnerin ist in Tianjiin erneut eine hochkarätige. Auf Bacsinszky wartet am Samstag die Weltnummer 6, Karolina Pliskova. Im Direktduell führt die Tschechin mit 3:1.
Schon jetzt ist klar, dass sich Timea auch bei einer Niederlage gegen Pliskova im WTA-Ranking wieder in die Top 300 verbessert. Sie wird am Montag von Rang 329 mindestens in die Region um 240 vorstossen. (rib)
Die EU-Innenminister diskutieren am Freitag in Luxemburg über den Ausbau der EU-Grenzschutzagentur Frontex. Diese soll mehr Leute und mehr Kompetenzen erhalten. Die Schweiz stehe dem «sehr skeptisch» gegenüber, sagte Bundesrätin Simonetta Sommaruga vor dem Treffen.
Die EU-Kommission schlage einen massiven Ausbau von Frontex vor - in personeller, finanzieller Sicht aber auch bei den Kompetenzen, sagte Sommaruga am Freitag. «Ein solcher Ausbau kann aber das, was jeder Staat in der Asylpolitik selber machen muss, nicht ersetzen.»
Von daher sollte auch über die nationalen Aufgaben gesprochen werden. Denn die seien «in einzelnen Staaten immer noch nicht gelöst in der Asylpolitik». Laut Sommaruga weiss man schliesslich, dass mehr nicht immer besser ist.
Rückführung von MigrantenDie EU-Kommission hatte vorgeschlagen, Frontex bis 2020 auf 10'000 Beschäftigte aufzustocken. Heute zählt die Grenzschutzagentur rund 350 Angestellte. Dieses ständige Korps von Frontex-Leuten sollen sowohl EU-Staaten wie auch nicht EU-Staaten bei verschiedenen Aufgaben unterstützen - etwa bei der Rückführung von Migranten.
Die Schweiz ist nicht alleine mit ihrer Skepsis. Mehrere EU-Staaten befürchten, dass die neue, künftige Frontex nationale Aufgaben des Staates übernehmen könnte, was am Schluss zu einem Verlust an Souveränität zur Folge haben würde. «Das ist sicher eine Diskussion, die geführt werden muss», sagte Sommaruga dazu.
Zur Rückführungsrichtlinie, über die heute die EU-Innenminister ebenfalls diskutieren, meinte Sommaruga, die neuen Vorschläge der EU-Kommission «zielen vor allem darauf ab, neue Hafttatbestände zu schaffen». Das würde dann automatisch mehr Haftplätze bedeuten. Die Brüsseler Behörde hatte vorgeschlagen, die bestehenden Standards bei Rückführungen zu überarbeiten.
Rückführungen auf freiwilliger BasisDie Schweiz habe aber in ihrer 20-jährigen Rückkehrpolitik die Erfahrung gemacht, dass die freiwillige Rückkehr «nicht nur günstiger ist, sondern auch funktioniert und vor allem auch menschlicher ist», sagte die Bundesrätin weiter. «Selbstverständlich braucht es auch eine zwangsweise Rückführung, aber das ist bei uns immer nur Ultima Ratio.»
Und auch in diesem Bereich sei ja bekannt, dass wenn die Staaten die eigenen Aufgaben beim Vollzug vorher nicht gemacht hätten, «dann kann man so viele Haftplätze bauen wie man will, es funktioniert trotzdem nicht.»
Sommaruga kritisierte die nach ihrer Meinung seit einiger Zeit zu einseitige Ausrichtung in der Asylpolitik auf restriktive Massnahmen - wie jetzt etwa bei Frontex und der Rückführung.
Es sei gut, dass mit der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft der Aussengrenzschutz an Gewicht gewonnen habe. Es brauche aber ebenfalls Zusammenarbeit und Solidarität unter den Mitgliedstaaten. Diese «kommt zu kurz», sagt sie.
Zu kurz komme auch eine gemeinsame europäische Asylpolitik - «mit gleichen Standards, mit raschen und fairen Asylverfahren». Wenn das zu kurz komme, «dann funktioniert am Schluss das Ganze nicht. Das wissen wir aus Erfahrung.» (SDA)
TOBEL TG - Ein Schweizer (24) krachte betrunken am Donnerstagabend in einen Kandelaber. Er war mit 2,2 Promille unterwegs gewesen.
Donnerstag, kurz vor 23 Uhr, in Tobel TG: Ein Schweizer (24) ist auf der Erikonerstrasse in Richtung Weinfelden unterwegs. In einer Kurve verliert er die Kontrolle über seinen Skoda. Der Wagen kracht gegen einen Kandelaber.
Der 24-Jährige bleibt unverletzt. Laut Polizei war er mit 2,2 Promille unterwegs. Sein Führerausweis wurde ihm deswegen weggenommen, wie die Kapo Thurgau in einer Mitteilung schreibt. Beim Unfall entstand ein Sachschaden
BERN - BE - Einige Zeit nach dem Einstieg der Kabelnetzbetreiberin UPC in Computergaming-Wettkämpfe zieht Konkurrentin Swisscom nach. Der grösste Schweizer Telekomkonzern gründet eine eigene E-Sports-Liga.
Dabei arbeite man mit dem weltgrössten E-Sports-Unternehmen ESL zusammen, gab die Swisscom am Freitag am Gaming- und Fantasyanlass Herofest in Bern bekannt. Mit der «Swisscom Hero League» wolle man zum einen dem E-Sport eine professionelle Plattform bieten und zum anderen den E-Sport der breiten Bevölkerung zugänglich machen, erklärte Marketingchef Michel Siegenthaler.
Volkssport GamingNeben einer Profiliga solle es auch eine Plattform für Gelegenheitsspieler geben. Gaming sei mittlerweile ein Volkssport in der Schweiz. Über 3 Millionen Menschen würden regelmässig am Computer, an einer Konsole oder auf mobilen Geräten spielen. Mekka des E-Sports ist jedoch Südkorea, wo Gamer teilweise in Hallen vor grossem Publikum ihrer Leidenschaft nachgehen. (SDA)
Auf der Schnellstrecke zwischen Frankfurt und Köln hat am Freitagmorgen ein Wagen eines ICE Feuer gefangen. Warum der letzte Zugteil in Höhe der Ortschaft bei Montabaur in Rheinland-Pfalz am Freitag in Brand geriet, war zunächst noch unklar.
Nach Angaben der deutschen Bundespolizei in Koblenz brachten Rettungskräfte 510 Menschen aus dem Zug. Die Passagiere kamen in ein nahe gelegenes Gemeindehaus, nach Angaben der Deutschen Bahn wurden sie mit Bussen dorthin gebracht. Verletzt wurde niemand.
Die Bahnstrecke zwischen Siegburg in Nordrhein-Westfalen und Montabaur wurde gesperrt. Pendler zwischen Köln und Frankfurt mussten mit Zugausfällen und Verspätungen von bis zu 90 Minuten rechnen. Aufgrund der Rauchentwicklung und der Löscharbeiten musste zudem die vielbefahrene Autobahn 3 zwischen Dierdorf und Ransbach-Baumbach zunächst in beide Richtungen gesperrt werden.
Am Vormittag wurde die Autobahn A3 dann zumindest in Fahrtrichtung Köln wieder freigegeben, wie ein Sprecher der Autobahnpolizei in Montabaur sagte. In Richtung Frankfurt dauerte die Sperrung noch an, der Verkehr wurde dem Sprecher zufolge in Dierdorf auf eine Bundesstrasse abgeleitet. (SDA)
Der Umzug des Schweizer Formel-E-Rennens von Zürich nach Bern ist fix und ging fix: Bereits liegt die Bewilligung vom Gemeinderat vor. Geplanter Termin: 22. Juni 2019.
In Zürich hat die Formel E trotz der gelungenen Premiere letzten Juni keinen Platz mehr für eine zweite Austragung. Deshalb arbeiten die Organisatoren seit der Zürcher Absage am Umzug des Schweizer E-Prix 2019 nach Bern.
Jetzt ist der Durchbruch erreicht. Der Berner Gemeinderat stellt dem Autorennen mit den leise zischenden Elektro-Boliden die Bewilligung aus. Grünes Licht für den Umzug von Zürich nach Bern!
In Bern wird am Samstag gefahrenDas ändert auch den Rennkalender beim Weltverband Fia. Bisher war noch ein Juni-Termin provisorisch für die Schweiz offen gehalten worden. Nun wird am 22. Juni durch Bern gezischt. Das ist ein Samstag, der übliche Renntag in der Formel E. In Zürich wurde an einem Sonntag gefahren, um den öffentlichen und privaten Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Der genaue Verlauf der Rennstrecke in Bern soll in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Der E-Prix in Bern ist Teil der Saison 2018/19, die im kommenden Dezember in Riad (Saudi-Arabien) startet. Das Gastspiel in der Schweiz ist das drittletzte Saisonrennen.
Buemi und Mortara am StartMit Sébastien Buemi aus Aigle VD und Edoardo Mortara aus Genf sind zwei Schweizer am Start, dazu die ehemaligen Formel-1-Stars Felipe Massa und Pascal Wehrlein. Dazu tritt das gesamte Feld in den neuen, futuristischen Formel-E-Boliden im Batmobil-Design auf.
Darin steckt eine leistungsfähigere Batterie – die Autowechsel zur Rennhälfte wegen leeren Akkus gibt es in Bern nicht mehr!
Seit Juli 2017 wurden an mehreren Orten in der Stadt Schaffhausen und einmal in Beringen SH kinderpornografische Bilder als Postkarten verteilt. Der mutmassliche Täter (65) konnte nun geschnappt werden.
Seit Juli 2017 sind an mehreren Orten in der Stadt Schaffhausen und einmal in Beringen SH kinderpornografische Bilder im Postkartenformat deponiert worden. Ende August 2018 konnte die Schaffhauser Polizei einen 65-jährigen Mann überführen, der die Bilder aus dem Internet heruntergeladen, ausgedruckt und an verschiedenen Orten abgelegt hat.
In der Zeitspanne von Juli 2017 bis August 2018 wurden in der Stadt Schaffhausen im Breitequartier mehrfach, beim Bahnhof Schaffhausen zweimal und beim Badischen Bahnhof in Beringen einmal verbotene kinderpornografische Bilder im Postkartenformat deponiert, sodass sie von Passanten und Kindern aufgefunden worden sind.
Umfangreiche Ermittlungen der Schaffhauser Polizei führten schliesslich zu einem 65-jährigen Mann. Er wurde Ende August 2018 kurzfristig festgenommen und befragt, wobei er seine Handlungen gegenüber der Polizei eingestanden hat. Die verbotenen Bilder hatte er – nach eigenen Angaben - aus dem Internet heruntergeladen und selbst ausgedruckt. Der Mann hat sich nun vor der Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen zu verantworten. (pma)
MÜCHENSTEIN BL - Ein 63-jähriger Mann hat sich bei Gartenarbeiten in Münchenstein BL schwer verletzt. Sein Bein ist in eine Gartenfräse geraten.
Der Unfall in einem Areal eines Familiengartens passierte am Donnerstagabend. Die Feuerwehr befreite den in der Gartenfräse steckengebliebenen Verunfallten, wie die Baselbieter Polizei am Freitag mitteilte. Die Sanität brachte ihn ins Spital.
Weshalb der Mann kurz vor 17.30 Uhr auf dem Areal an der Grienstrasse mit dem rechten Bein in die Gartenfräse geriet, wird ermittelt. (SDA)
Das italienische Parlament hat der umstrittenen Finanzplanung der Regierung zugestimmt. Geplant ist, dass die Neuverschuldung des Landes ausgeweitet werden soll.
Das italienische Parlament hat der umstrittenen Finanzplanung der Regierung zugestimmt. Sowohl der Senat als auch die Abgeordnetenkammer stimmten dem sogenannten Wirtschafts- und Finanzdokument am Donnerstagabend zu, nach dem die Neuverschuldung des Landes ausgeweitet werden soll.
Die Vorschläge müssen nun bis Montag an die EU-Kommission in Brüssel geschickt werden. Dort muss geprüft werden, ob sie mit den EU-Regeln konform sind. Ende des Jahres muss dann der Haushalt in Rom verabschiedet werden.
Nervosität an der BörseSeit Wochen stehen die Haushaltspläne der italienischen Regierung international in der Kritik und verursachen Nervosität an den Märkten. Die Regierung will die Neuverschuldung im kommenden Jahr auf 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung deutlich anheben. Italien ist mit etwa 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes so hoch verschuldet wie kaum ein anderes Industrieland. Seit Jahren mahnt Brüssel daher, den Schuldenberg abzubauen.
Die Zustimmung im Parlament war erwartet worden, weil die regierende Fünf-Sterne-Partei und die Lega eine Mehrheit haben. (SDA)
Trotz breiter Kritik von FDP, CVP und SP hält Verteidigungsminister Guy Parmelin am Gesamtpaket für neue Kampfjets und Boden-Luft-Raketen fest. In einem Interview deutete er an, dass sich erst der neu zusammengesetzte Bundesrat mit dem Geschäft befassen dürfte.
Verteidigungsminister Guy Parmelin hält am Gesamtpaket für neue Kampfjets und Boden-Luft-Raketen fest. Dies trotz breiter Kritik von FDP, CVP und SP. Der SVP-Bundesrat sagte in zwei Interviews, die am Freitag in den Tamedia-Zeitungen und mehreren Titeln in der Westschweiz erschienen, dass der referendumsfähige Planungsbeschluss zum 8-Milliarden-Paket «ganz klar die beste Lösung» sei. «Nur so erhält die Bevölkerung die Möglichkeit, in einem Grundsatzentscheid über die Totalerneuerung der Luftverteidigung abzustimmen.» Die Armee erhalte so sehr rasch Planungssicherheit für das weitere Vorgehen.
Die Absicht des Bundesrats, den Kauf neuer Kampfjets und die Erneuerung der Boden-Luft-Abwehr mit Raketen in einer einzigen referendumsfähigen Vorlage zu verknüpfen, waren in der Anfang Monat abgelaufen Vernehmlassung bei FDP und CVP ausdrücklich auf Ablehnung gestossen. Parmelin will daher versuchen, die Kritiker in den nächsten Monaten doch noch zu überzeugen. Er sieht laut eigenen Angaben 24 Kantonsregierungen, praktisch alle Wirtschaftsverbände und eine Mehrheit der Militärvereine hinter sich.
Parmelin lässt im Interview durchblicken, dass erst der zusammengesetzte Bundesrat nach der Ersatzwahl im Dezember das umstrittene Geschäft verabschieden dürfte. Er beabsichtige, seinen Exekutivkollegen bis Ende Oktober ein Aussprachepapier zu unterbreiten mit den Eckwerten für das weitere Vorgehen. Die eigentliche Botschaft ans Parlament werde Ende Februar folgen.
Zu einem möglichen Departementswechsel äusserte sich Parmelin nur vage. «Im Moment» sei er VBS-Chef und fühle sich «sehr wohl». Zuerst gebe es Ersatzwahlen für die beiden Bundesratssitze von Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard, und er werde heute nicht spekulieren, was danach passiere. Zu möglichen anderen Departementen sagte der frühere Landwirt: «Mich interessieren viele Dinge.»
Das Expertenteam des TCS – mit 1,5 Mio. Mitgliedern die grösste Mobilitätsorganisation der Schweiz – klärt für den BLICK Fragen rund ums Autofahren.
Kürzlich wollte ich mir Michelin-Ganzjahresreifen kaufen. Mein Garagist erklärte mir aber, das seien Sommerpneus mit Winterqualitäten. Sind All-Season-Reifen immer nur «erweiterte» Sommerpneus?
Jürg Meier, St. Gallen
Nur im Rennsport werden Reifen mit spezifischen Stärken unter bestimmten Bedingungen verwendet. Für den Einsatz auf der Strasse ist die Konzeption von Reifenaufbau, Gummimischung und Profilgestaltung immer eine Kompromisslösung. Der Reifen soll bei unterschiedlichsten Bedingungen Traktion und Seitenführung bieten, aber auch möglichst verschleiss-, geräusch- und rollwiderstandsarm sein. Das Problem: Viele Eigenschaften lassen sich nicht gleichzeitig optimieren. Würde ein Pneu etwa nur hinsichtlich Grip optimiert, leidet darunter die Verschleissfestigkeit.
Die meisten Ganzjahresreifen haben SchwächenNoch problematischer ist die Auslegung daher bei Ganzjahrespneus. Bei ihnen gilt es, noch mehr teils gegensätzliche Anforderungen unter einen Hut zu packen. Einige Hersteller entwickeln ihre All-Season-Produkte auf Basis von Sommer-, andere auf Winterreifen. Resultat: Unter modernen Ganzjahresreifen gibts Produkte mit Stärken im Sommer, andere brillieren eher im Winter. Abhängig von Dimension, Marke und Typ bieten All-Season-Reifen gewisse Eigenschaften, die mit denen von Sommer- oder Winterpneus vergleichbar sind. In anderen Kriterien sind ihre Leistungen dagegen oft nur genügend oder gar schwach.
Vor dem Kauf eines Ganzjahrespneus sollten die Eigenschaften der Produkte deshalb mit Hilfe des TCS-Reifentests genau verglichen werden. Passt ein Pneu zu den persönlichen Einsatzbedingungen, könnte er sich als interessante Alternative entpuppen.
Beim Brand auf einem Bauernhof in Seuzach ZH ist am Donnerstagabend Sachschaden von mehreren hunderttausend Franken entstanden. Verletzt wurde niemand.
In Seuzach ZH hat es am Donnerstagabend auf einem Bauernhof gebrannt. Dabei ist ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Franken entstanden. Verletzt wurde niemand. Alle Tiere und ein Teil der Geräte im betroffenen Gebäude konnten laut Polizei in Sicherheit gebracht werden.
Wie die Zürcher Kantonspolizei in der Nach auf Freitag weiter mitteilte, brach der Brand in einem Betriebsgebäude kurz vor 21 Uhr aus. Die Löschkräfte konnten ein Übergreifen der Flammen auf ein Wohnhaus sowie einen Stall verhindern.
Die Brandursache ist unklar. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Im Einsatz standen mehrere Feuerwehren unter anderem auch aus Nachbarorten sowie der Rettungsdienst. (SDA)
Ein Zeitungsbericht mit höchst brisanten Schilderungen zum Fall des verschwundenen Journalisten Jamal Khashoggi scheint den Verdacht gegen die saudische Staatsführung zu erhärten. Laut der «Washington Post» existieren Ton- und Videoaufnahmen von einer Tötung.
Wo ist Jamal Khashoggi? Der im US-Exil lebende Journalist gilt seit dem 2. Oktober als vermisst. An jenem Dienstag betrat er in der türkischen Metropole Istanbul die saudi-arabische Botschaft, um Papiere für seine Hochzeit mit seiner türkischen Verlobten abzuholen. Videoaufnahmen zeigen, wie Khashoggi die Eingangstüre der Botschaft passiert. Seither ist Funkstille. Die türkische Polizei geht davon aus, dass er in dem Konsulat ermordet wurde. Saudi-Arabien weist die Vorwürfe zurück (BLICK berichtete).
Die «Washington Post», für die Khashoggi unteranderem schrieb, hat am Donnerstagabend einen Artikel mit höchst brisanten Schilderungen zum Fall veröffentlicht. Laut der Zeitung existieren Ton- und Videoaufnahmen von einer Tötung im Innern des Konsulats. Das Blatt beruft sich dabei auf Informationen türkischer und amerikanischer Offizieller.
Wie viel wissen die Amerikaner?Die Türkei, die zuletzt den Ton im Fall Khashoggi verschärft hatte, scheut sich demnach die Aufnahmen zu veröffentlichen. Das Land wolle nicht offenbaren, wie Einrichtungen ausländischer Staaten in der Türkei ausspioniert werden.
Unklar ist deshalb auch noch, inwiefern amerikanische Stellen das angebliche Beweismaterial selbst einsehen durften. Die türkische Regierung habe US-Regierungsvertretern aber versichert, im Besitz kompromittierender Aufnahmen zu sein, die keinen Zweifel an der Mordthese lassen, so die «Washington Post» weiter.
Trump gerät unter DruckKhashoggi war vor mehr als einem Jahr aus Angst vor politischer Verfolgung ins US-Exil geflüchtet. Der Journalist begrüsste zwar grundsätzlich die Reformen des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, kritisierte aber dessen zunehmend autoritäre Herrschaft.
Auf US-Präsident Donald Trump wächst derzeit der Druck im eigenen Land. Er wird dafür kritisiert, nicht streng genug die Aufklärung des Falls einzufordern. Dazu kommt, dass Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner mit dem saudischem Thronfolger Mohammed bin Salman eine freundschaftliche Beziehung unterhält.
Laut dem Weissen Haus war es denn auch Kushner, der Anfangs Woche Mohammed bin Salman kontaktiert hatte. Er habe ihn dazu aufgefordert, sich bei den Ermittlungen transparent zu verhalten und mehr Details zu veröffentlichen. (SDA/nim)
Ein Zeitungsbericht mit höchst brisanten Schilderungen zum Fall des verschwundenen Journalisten Dschamal Chaschukdschi scheint den Verdacht gegen die saudische Staatsführung zu erhärten. Laut der «Washington Post» existieren Ton- und Videoaufnahmen von einer Tötung.
Wo ist Jamal Khashoggi? Der im US-Exil lebende Journalist gilt seit dem 2. Oktober als vermisst. An jenem Dienstag betrat er in der türkischen Hauptstadt Istanbul die saudi-arabische Botschaft, um Papiere für seine Hochzeit mit seiner türkischen Verlobten abzuholen. Videoaufnahmen zeigen, wie Khashoggi die Eingangstüre der Botschaft passiert. Seither ist Funkstille. Die türkische Polizei geht davon aus, dass er in dem Konsulat ermordet wurde. Saudi-Arabien weist die Vorwürfe zurück (BLICK berichtete).
Die «Washington Post», für die Khashoggi unteranderem schrieb, hat am Donnerstagabend einen Artikel mit höchst brisanten Schilderungen zum Fall veröffentlicht. Laut der Zeitung existieren Ton- und Videoaufnahmen von einer Tötung im Innern des Konsulats. Das Blatt beruft sich dabei auf Informationen türkischer und amerikanischer Offizieller.
Wie viel wissen die Amerikaner?Die Türkei, die zuletzt den Ton im Fall Khashoggi verschärft hatte, scheut sich demnach die Aufnahmen zu veröffentlichen. Das Land wolle nicht offenbaren, wie Einrichtungen ausländischer Staaten in der Türkei ausspioniert werden.
Unklar ist deshalb auch noch, inwiefern amerikanische Stellen das angebliche Beweismaterial selbst einsehen durften. Die türkische Regierung habe US-Regierungsvertretern aber versichert, im Besitz kompromittierender Aufnahmen zu sein, die keinen Zweifel an der Mordthese lassen, so die «Washington Post» weiter.
Trump gerät unter DruckKhashoggi war vor mehr als einem Jahr aus Angst vor politischer Verfolgung ins US-Exil geflüchtet. Der Journalist begrüsste zwar grundsätzlich die Reformen des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, kritisierte aber dessen zunehmend autoritäre Herrschaft.
Auf US-Präsident Donald Trump wächst derzeit der Druck im eigenen Land. Er wird dafür kritisiert, nicht streng genug die Aufklärung des Falls einzufordern. Dazu kommt, dass Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner mit dem saudischem Thronfolger Mohammed bin Salman eine freundschaftliche Beziehung unterhält.
Laut dem Weissen Haus war es denn auch Kushner, der Anfangs Woche Mohammed bin Salman kontaktiert hatte. Er habe ihn dazu aufgefordert, sich bei den Ermittlungen transparent zu verhalten und mehr Details zu veröffentlichen. (SDA/nim)
Wer seinen Flug bucht, sollte direkt überprüfen, wie viel Gepäck mitdarf. Sonst droht unter Umständen beim Check-in oder spätestens am Gate eine teure Überraschung. Denn immer wieder ändern Airlines ihre Regeln. So jetzt auch Ryanair.
Wer dieser Tage mit Kind und Kegel, Sack und Pack in die Herbstferien verreist, dürfte mehr als nur Handgepäck dabeihaben. Bei vielen anderen Flugpassagieren ist das Reisen mit dem kleinen Rollkoffer und einer Handtasche aber beliebt. Denn das spart Zeit beim Check-in und bei der Ankunft am Ziel. Zudem spart man. Denn vor allem Billigflieger verlangen für grösseres Gepäck eine Gebühr.
Nun aber schränkt Ryanair auf den 1. November das Reisen mit Handgepäck ein. Alle Passagiere mit Standardtarif dürfen ab dann nur noch eine kleine Handtasche oder eine Laptop-Tasche gratis mitnehmen. Bereits der kleinste Rollkoffer ist zu gross.
Gepäckgebühren sind lukrativDie Airline begründet die neue Handgepäckregel mit dem zeitraubenden Boarding bei viel Gepäck. Häufig müsse Handgepäck noch im letzten Moment in den Frachtraum verladen werden, weil die Ablagen in der Kabine schon voll seien. Mit der neuen Gebühr sollen Verspätungen seltener werden. Ryanair bestreitet, dass es bei der Massnahme ums Geldverdienen gehe.
Fluggesellschaften kassieren aber mit Gebühren aller Art kräftig ab. Rund 47 Milliarden Franken brachten Sitzplatzreservierungen, Extragepäck oder Snacks 2017 laut einer Studie der Beratungsfirma Ideaworks den 73 untersuchten Airlines ein. Am lukrativsten waren dabei Gepäckgebühren. Ryanair ist vorne mit dabei beim Gebührensammeln. Fast ein Drittel der Einnahmen erzielte der Billigflieger 2017 durch Extras.
Besser früh zahlen als später blechenWelche Gebühren kommen nun neu auf Ryanair-Passagiere zu? Für einen kleinen Rollkoffer von maximal zehn Kilo zahlen Kunden bei der Ticketbuchung acht Euro, später online zehn Euro. 20 Euro kostet es am Flughafenschalter, 25 Euro schliesslich beim Boarding.
Mehr in den FerienAm Aufgabegepäck hat zuletzt die Swiss geschraubt. Seit Juni gibts den Light-Tarif nur mit Handgepäck auch für Nordamerikastrecken. Handgepäck ist aber auf allen Flügen weiterhin kostenlos, je nach Buchungsklasse unterschiedlich viel.
Die Gepäckregeln würden transparent kommuniziert, erklärt ein Sprecher der Fluggesellschaft. Bringt ein Gast zu grosses oder schweres Handgepäck mit zum Gate, wird dieses kostenpflichtig als Check-in-Gepäck transportiert. Passagiere könnten mit Massständern selbst überprüfen, ob das Handgepäck den Vorschriften entspricht.
Gut informierenDass Passagiere vermehrt mit Handgepäck reisen, hat auch Flughafen-Zürich-Sprecherin Sonja Zöchling festgestellt. Besonders in der Anfangsphase mit den neuen Tarifstrukturen sei dies der Fall gewesen. Es liege an der jeweiligen Fluggesellschaft, die Regeln durchzusetzen.
Auf Nummer sicher geht, wer schon bei der Buchung, aber spätestens vor der Fahrt zum Flughafen die Gepäckregeln genau studiert. Ansonsten droht am Gate eine teure Überraschung.
Köbi Kölliker will 46 Chinesen fit für Olympia machen. Das Leistungsgefälle ist gross. Und die Kommunikation ein Problem.
Hockey-Provinz Zuchwil SO. Mittwoch-Nachmittag. Köbi Kölliker kritzelt ein paar Spielzüge auf eine Taktik-Tafel, erklärt den Spielern die Übung. Auf Englisch. Neben ihm? Jingfan Zhou. Die ehemalige Studentin, die ein Jahr lang für den SCB gearbeitet hat, übersetzt auf Chinesisch. Wohl nicht immer zur Zufriedenheit der Trainer. Denn das Gezeigte sorgt bei Alex Reinhard, dem zweiten Coach, für Kopfschütteln. «Ich weiss halt nicht, wie Zhou die Hockey-Ausdrücke rüberbringt», so Kölliker.
Sechs Monate lang leistet der ehemalige Krueger-Assistent und Head der Deutschen Nati Entwicklungshilfe. Die 46-köpfige chinesische Delegation ist in zwei Teams aufgeteilt. «Mit einem solch tiefen Niveau habe ich nicht gerechnet», sagt Kölliker über die zweite Mannschaft, die aus Quereinsteigern besteht. «Ich musste ihnen zeigen, wie man sich hinstellt, wie man rückwärts fährt und dass man in die Knie muss.» Diese Spieler kämen aus dem Roll-, Inline-, oder dem Landhockey. «Sie können die Scheibe nicht führen, schlagen einfach drauf.»
Mit Schleifmaschine – aber ohne WerkzeugZur ihrer Überraschung müssen die Schweizer auch den Staff ausbilden. «Die Chinesen kamen mit einer brandneuen Schleifmaschine, aber ohne Werkzeug.»
Zum Förderprojekt kam es dank langjährigen Kontakten zwischen der eidgenössischen Hochschule für Sport und der Uni Peking. Florian Kohler, CEO von Swiss Ice Hockey, spricht von einer Win-Win-Situation: «China will investieren, hat riesiges Potenzial. Wir wollen dabei sein, wenn man sich dereinst ein Stück des Kuchens abschneiden kann. Es wäre reizvoll, wäre unsere Liga im chinesischen TV zu sehen.»
Vier Jahre vor den Olympischen Spielen in Peking strebt China – das Land hat bloss 548 lizenzierte Spieler – nach Wachstum. «Alleine im alpinen Bereich will das Land 300 Millionen Bürger zum Sport bringen. Das entspricht einem Viertel der Bevölkerung», sagt Walter Mengisen, Vizedirektor Baspo.
Chinesen essen Schwinger-PortionenDie Chinesen, die in Magglingen wohnen, sind zwischen 18 und 23 Jahre alt. Für sie stellt auch das Leben hierzulande eine Herausforderung dar. Statt Sauce schütten einige Birchermüesli über den Salat. Und Liu Zhiwei sagt: «Wir waren zunächst angetan von Pasta und Brot. Doch es schmeckt ungewöhnlich. Auch der Käse. Aber ich versuche ihn trotzdem zu lieben.» Was der Goalie mag? «Pizza!» Laut Mengisen vertilgen die Spieler Portionen so gross wie Schwinger.
Um sich die Namen zu merken, hängt in Köllikers Büro eine Liste samt Fotos. «Die Chinesen danken mir nach jedem Training, applaudieren nach Theorie-Lektionen.» Was den 65-Jährigen auch überraschte? «Gehen sie in die Massage, behalten sie ihre Kleidung an.» Wenig Motivation bringen sie fürs Krafttraining auf. «Man muss sie peitschen.»
Seit zwei Wochen sind die Chinesen hier, haben gegen zwei Zweitligisten 1:6 und 1:11 verloren. «Das ist nicht gut fürs Image», findet Kölliker. «Wir sind noch zu wild, haben taktisch Nachholbedarf.» Doch nun steht erst ein Ausflug nach Bern an.
FRANKFURT A. M. (D) - Ihr Leben schien ein Traum, doch das täuschte: Michelle Hunziker (41) geriet in jungen Jahren in eine Sekte. In ihrem Buch arbeitet sie diese schwierige Zeit auf. Gestern Donnerstag präsentierte sie es an der Buchmesse in Frankfurt. BLICK war dabei.
Wo sie auftaucht, scheint das Licht etwas heller: Michelle Hunziker (41) begeistert an der Frankfurter Buchmesse mit ihrem berühmten Charme. Hier stellt die Entertainerin ihre Biografie vor, ungeschönt und ehrlich erzählt sie in «Ein scheinbar perfektes Leben» aus einem düsteren Kapitel ihres Lebens. Als junge Frau gerät sie in die Fänge einer Sekte. Von aussen schien ihr Glück damals perfekt, Michelle war mit Italiens Rock-Ikone Eros Ramazzotti (54) verheiratet und hatte ein süsses Baby. Oft fühlte sie sich in der grossen Villa aber auch einsam, wenn ihr Mann auf Tour war.
«Sehr jung, voller Schwächen»«Jeder Guru ist eine Falle. Jeder Führer ein Tyrann», zitiert sie im Einstieg den indischen Philosophen Jiddu Krishnamurti. Aber wie tappt eine gescheite, erfolgreiche und so schöne Frau in eine solche Falle hinein? «Ich war sehr jung, voller Schwächen und zerbrechlich. Wegen meiner Vergangenheit war ich das perfekte Opfer.» Sie habe vieles verdrängt, die Kindheit mit vielen Schulwechseln, der Vater mit Alkoholproblemen, der Kontakt war seit Jahren abgebrochen. Genau dann trat Sektenführerin Giulia Berghella (65) in ihr Leben. «Sie brachte mich wieder mit meinem Vater zusammen. Und sie heilte mich von meinem Haarausfall.» Kein Wunder, erschien sie wie eine Retterin, Michelles Dankbarkeit wurde aber ausgenutzt. Das liegt zum Glück längst hinter ihr, zehn Jahre sind vergangen, seit sie den Ausstieg aus der Sekte geschafft hat.
Ihr Mann hat sie am Hochzeitstag mit Rosen überhäuftMit Tomaso Trussardi (35) aus dem bekannten italienischen Modehaus hat Michelle ihr Glück gefunden. Vor vier Jahren hat das Paar geheiratet, genauer am 10. Oktober. Ein besonderer Tag für Michelle, am selben Datum haben sich die beiden auch kennengelernt. Und es ist gleichzeitig der Geburtstag ihrer Mutter Ineke und von Töchterchen Sole (5). Wie hat sie den Hochzeitstag gefeiert? «Mein Mann ist stets überaus charmant. Er hat mich von früh bis spät mit Rosen überhäuft. Zum Frühstück, bei der Arbeit, bei der Party meiner Tochter und dann nochmals im Restaurant, wo wir unter uns gefeiert haben.»
Tomaso ist ein Mann, der ganz hinter Michelle steht, auch hinter ihrer bewegten Vergangenheit. Was sagt er zu dem Buch? «Es war hart für ihn. Er hat mir einmal mehr bewiesen, dass er der Mann meines Lebens ist», so Michelle. «Aber er hat verstanden, warum ich das gemacht habe.»