Ganz Gibraltar ist aus dem Häuschen! Der Fussball-Zwerg erlebt mit dem 2:1 über Liechtenstein einen Abend historischen Ausmasses. Für die Ländle-Kicker ist es hingegen eine der bittersten Pleiten in jüngster Vergangenheit – trotzdem zeigen sie sich als faire Verlierer.
Nach dem Abpfiff in der 97. Minute brechen im Victoria Stadium von Gibraltar alle Dämme. Das Team vom britischen Überseegebiet gewinnt das Kräftemessen zweier Fussball-Leichtgewichte. Gibraltar schlägt Liechtenstein in der Nations League 2:1 – und versetzt seine Fans in totale Ekstase. Es wird gesungen und getanzt, die Spieler liegen sich in den Armen, Kinder rennen auf den Platz, wollen mit ihren Idolen mitfeiern.
Es ist ein geschichtsträchtiger Moment für die kleine Nation, die vor nicht einmal fünf Jahren ihr erstes Länderspiel ausgetragen hat. Die Gibraltar-Amateure erleben dieser Tage einen noch nie zuvor gesehenen Höhenflug.
Am Wochenende gibts den sensationellen 1:0-Erfolg in Armenien. Jetzt der Heimsieg gegen die Ländle-Kicker – zweimal drei Punkte in Folge, so was gabs im 35'000-Einwohner-Stadtstaat noch kein einziges Mal zu bejubeln.
Und Liechtenstein? Für das nicht nicht viel grössere Fürstentum ist die Pleite in Gibraltar mit viel Ernüchterung und Frust verbunden. Gerade weil sich die mit einigen Profis gespickte Equipe von Rene Pauritsch für die Nations League viel ausgerechnet hat – und im September (in Runde zwei) mit dem 2:0 gegen eben diese Gibraltarer auch verheissungsvoll gestartet ist.
Auch am Dienstagabend im Victoria Stadium sieht es zunächst nach einem guten Abend fürs Ländle aus. Stürmer Dennis Salanovic schiesst früh das 1:0. «Doch dieses Tor hat uns überhaupt nicht gut getan», sagt der Edeljoker des FC Thun (3 Treffer und 2 Assists in 197 Minuten!) im Nachhinein zu BLICK, «wir wurden passiv und haben den Gegner stark gemacht».
Das Resultat: eine «extrem schmerzhafte Niederlage». Salanovic will nichts beschönigen: «Ich bin einfach nur enttäuscht. Weniger wegen des Resultats, sondern mehr wegen der Tatsache, dass wir unsere Leistung nicht abgerufen haben.» Auch die Liechtensteiner Tageszeitung «Vaterland» geht mit dem Auftritt der Landesauswahl hart ins Gericht, betitelt die Niederlage als «Blamage».
Die Spieler laufen nach Spielschluss geknickt in Richtung Kabine, einige kämpfen mit Tränen, andere starren fassungslos in den Boden. Coach Pauritsch spricht gegenüber «Radio L» ernüchtert von einer «vertanen Chance».
Salanovic kann derweil verstehen, dass in Gibraltar nach Abpfiff eine Riesen-Party begann. «Wir wissen ja selbst, wie schön es sich anfühlt, als kleine Nation einmal zu punkten. Dieses Spiel soll uns eine Lehre sein – Gibraltar hat uns gezeigt, was man mit der richtigen Mentalität und dem nötigen Willen erreichen kann. Grosses Kompliment dafür!»
Gibraltar-Captain Roy Chipolina wird diese netten Worte gerne hören. Denn auch für ihn haben die aktuellen Erfolgserlebnisse mit der Einstellung zu tun: «Viele sprechen von Glück. Ich nenne es harte Arbeit, Glauben und Hingabe. Oh, und offensichtlich haben wir auch die nötigen Eier.»
Am kommenden Montag startet die neue «Bachelor»-Staffel. Clive Bucher stellt sich schon heute Ihren Fragen.
Bachelor Clive Bucher (26) sucht ab nächstem Montag die Liebe im TV. Woche für Woche buhlen ab dann 20 Kandidatinnen um das Herz des Junggesellen. Dabei wird es heiss zu- und hergehen, wie ein erster Blick in den Trailer zeigt.
Denn: Die Kandidatinnen – und auch Clive – legen in dieser Staffel sämtliche Hemmungen ab. So lässt Mia (22) schon bei der ersten Begegnung mit dem Bachelor die Hüllen fallen, packt vor Bucher kurzerhand ihre nur ganz dürftig abgeklebten Brüste aus.
Aber auch der Bachelor selbst ist kein Kind von Traurigkeit. Er vergnügt sich im Pool gleich mit zwei Frauen im selben Moment. Trotzdem versichert er im Gespräch mit BLICK: Während der Staffel sei es nicht zu Sex gekommen. Denn: «Für das hatte ich keine Zeit.»
Haben Sie Fragen an den Bachelor? Stellen Sie ihm diese in den Kommentaren! Heute Abend um 20 Uhr steht er im BLICK-Livetalk Rede und Antwort. (bnr)
Ein Flugzeug mit der US-Präsidentengattin Melania Trump an Bord hat wegen eines technischen Defekts umdrehen müssen. Während des Fluges am Mittwoch von der Luftwaffenbasis Andrews bei Washington nach Philadelphia war Rauch in der Kabine aufgetreten.
Ein Flugzeug mit der US-Präsidentengattin Melania Trump an Bord hat wegen eines technischen Defekts umdrehen müssen. Während des Fluges am Mittwoch von der Luftwaffenbasis Andrews bei Washington nach Philadelphia war Rauch in der Kabine aufgetreten.
Dies berichteten mitreisende Reporter. Die Regierungsmaschine flog daraufhin zum Startflughafen zurück.
Nasse Tücher für den NotfallEs habe sich um einen «kleineren» technischen Defekt gehandelt, teilte eine Sprecherin der First Lady mit. Alle Insassen des Flugzeugs seien wohlbehalten zurückgekehrt.
Nach Angaben von US-Medien hatten Reporter den Rauch in der Kabine bemerkt. Sie wurden daraufhin angewiesen, sich notfalls nasse Handtücher aufs Gesicht zu halten. Der Rauch löste sich demnach jedoch bereits während des Fluges auf.
Die Ehefrau von Präsident Donald Trump wollte im rund 225 Kilometer nordöstlich von Washington gelegenen Philadelphia ein Spital besuchen. (SDA)
16-Punktechef Beat Stofer (Meggen) ist berühmt für seine Risotti. Diesmal mit sautierten, knusprigen Milken.
Zutaten Für 4 Personen125 gRisottoreis2Schalotten, gehackt½Knoblauchzehe, gehackt½ lGeflügelfond1 dlweissen Kochwein30 gButter, in Würfeln300 gMilken, blanchiert und gezupft4Knoblauchzehen, in der Schale in Milch blanchiert2 ELTomatenwürfel1 EL Petersilie gehackt2Limonen (Abrieb und Saft)½ dlLimonenölZubereitung
Weitere Rezepte finden Sie hier auf dem «GaultMillau-Channel».
New York – Nach mehr als vier Jahren erfolgloser Vermittlungsbemühungen im Syrien-Krieg hat der Uno-Sondergesandte Staffan de Mistura den Rücktritt angekündigt. Er werde sein Amt «aus persönlichen Gründen» Ende November aufgeben, teilte er am Mittwoch im Uno-Sicherheitsrat mit.
Zugleich kündigte er an, kommende Woche erneut nach Damaskus zu reisen. Dort will er den Prozess für eine neue syrische Verfassung voranbringen.
Der italienisch-schwedische Diplomat betonte, er werde seinen Verpflichtungen «bis zur letzten Stunde am letzten Tag meines Mandats» nachkommen. Der Rücktritt war seit einiger Zeit erwartet worden. Uno-Generalsekretär Antonio Guterres ist laut Diplomatenangaben bereits seit Monaten auf der Suche nach einem Nachfolger.
De Mistura ist der dritte Syrien-Sondergesandte der Vereinten Nationen. Er trat sein Amt im Juli 2014 als Nachfolger des ehemaligen algerischen Aussenministers Lakhdar Brahimi an. Zuvor hatte Ex-Uno-Generalsekretär Kofi Annan den Posten inne.
Unter der Aufsicht de Misturas starteten Anfang 2016 drei Runden indirekter Verhandlungen zwischen Regierung und Oppositionsgruppen in Genf. Weitere Gesprächsrunden folgten, sie verliefen jedoch alle im Sande. Stattdessen brachte Syriens Machthaber Baschar al-Assad die Rebellengebiete unterstützt von seinem russischen Verbündeten mit militärischer Gewalt wieder unter seine Kontrolle.
Zeitgleich mit seinem Rücktritt kündigte de Mistura am Mittwoch an, er werde kommende Woche auf Einladung der syrischen Regierung ein weiteres Mal nach Damaskus reisen. Dort will er Gespräche zur Einberufung eines Verfassungsausschusses führen. De Mistura hofft nach eigenen Worten, den Ausschuss im November einberufen zu können. Das Gremium müsse «glaubwürdig» sein und zu gleichen Teilen mit Vertretern der syrischen Regierung, der Opposition und Vertretern der Zivilgesellschaft besetzt werden.
Der Verfassungsausschuss war im Januar bei der Syrien-Konferenz im russischen Sotschi in Aussicht gestellt worden. Deutschland und sechs weitere Staaten hatten unlängst erneut dessen rasche Einberufung gefordert. Der geplante Ausschuss solle eine neue Verfassung für das Bürgerkriegsland entwerfen und die «Grundlagen für freie und faire Wahlen unter Aufsicht der Vereinten Nationen» schaffen, forderten die Aussenminister von Deutschland, Ägypten, Frankreich, Jordanien, Saudi-Arabien, Grossbritannien und der USA.
In Syrien herrscht seit 2011 Bürgerkrieg. In dem Konflikt wurden mehr als 360.000 Menschen getötet, Millionen Syrer wurden in die Flucht getrieben.
Nach Coop bietet nun auch die Migros Insektenprodukte an. Vom Trend profitieren vor allem Hersteller aus dem Ausland. Der Schweizer Pionier dagegen ist von der Nachfrage enttäuscht. Jetzt soll das Unternehmen sogar verkauft werden.
Seit dieser Woche gibts Würmer, Grillen und Heuschrecken auch bei der Migros. Ganz und getrocknet verkauft sie 15 Gramm Europäische Wanderheuschrecken für 6.90 Franken und das doppelte Quantum Mehlwürmer für 3.90 Franken. Beide Produkte und auch die Grillen kommen aus den Niederlanden.
Coop bietet Insekten schon länger an. Es handle sich aber um ein Nischenprodukt, so der Detailhändler gegenüber SRF. Damit das nicht so bleibt, wirbt Coop fleissig für seine Produkte. «Eine neue Geschmackswelt» verspricht das Unternehmen in seinem aktuellen Magazin. Angepriesen werden Nuss-Snacks in den Geschmacksrichtungen Salz, Paprika und Curry. Zwischen den Nüssen und Mandeln tummeln sich Mehlwürmer.
Wenig Nachfrage bei Luzerner FirmaCoop verkauft seine Insektenprodukte in rund 60 Supermärkten und online. «Wenn die Nachfrage weiterhin so gross bleibt, prüfen wir, weitere Insektenprodukte in unser Sortiment aufzunehmen», sagt eine Sprecherin auf BLICK-Anfrage. Die Migros will erst mal abwarten, wie die Kunden reagieren.
Die Migros-Snacks wie auch die Mehlwurm-Burger und Insektenriegel von Coop werden von der Firma Essento aus Zürich produziert. Die Zutaten bezieht das Start-up aus dem Ausland, zum Teil aber auch von der Firma Entomos aus Grossdietwil LU, wie der Verkaufschef gegenüber «Zentralplus» sagt.
Beim Luzerner Unternehmen ist der Insektenhype aber bisher nicht angekommen. Wegen der geringen Nachfrage sei die Produktion bescheiden, erklärt Geschäftsführer Urs Fanger gegenüber der SRF-Nachrichtensendung «10 vor 10». Deshalb seien die Kosten hoch. Folge: Die Mutterfirma Andermatt-Gruppe will ihre Insektenzucht-Tochter verkaufen. Entomos züchtet und verkauft seit Sommer 2017 Lebensmittelinsekten. Damit war sie Pionierin in der Schweiz.
Rund 20 Franken für 30 GrammDer Grund, dass Schweizer Händler die Rohstoffe lieber im Ausland beziehen, liegt beim Preis. Ein Blick auf den Entomos-Verkaufskanal zeigt, dass inländische Insekten deutlich teurer sind. Für 30 Gramm Grillen verlangen die Produzenten 19.90 Franken. Zum Vergleich: Migros verkauft 20 Gramm für 4.90 Franken.
Viel zu teuer seien die Schweizer Insekten, sagt ein Migros-Sprecher auf Anfrage. «Wir wollten die Produkte für rund fünf Franken anbieten.» Mit einem tiefen Preis würden die Kunden die Produkte eher mal zum Probieren kaufen.
Ein BLICK-Leser hatte am Dienstagnachmittag eine sonderbare Begegnung in Aeugst am Albis ZH. Plötzlich stand ein Wolf vier Meter von ihm entfernt.
Der Kanton Zürich warnte am Montag vor einem herumstreifenden Wolf. Er hatte möglicherweise zwei Rehe gerissen.
BLICK-Leser Walter Spiess (60) ist möglicherweise dem gleichen Tier am Dienstag um 15 Uhr in Aeugst am Albis ZH begegnet.
Der Hundetrainer fährt gerade mit einer seiner Hundeschülerinnen und ihrem Vierbeiner von Affoltern am Albis in Richtung Aeugst, als er bei einer 80er-Strecke das Tier entdeckt. «Zuerst dachte ich, es ist ein Schäferhund. Doch als wir näher rangefahren sind, sah ich, dass es ein Wolf ist», sagt er zu BLICK.
«Der Wolf war friedlich und gesund»Er sagt der Lenkerin, sie solle anhalten und die Warnlichter einschalten. «Vier Meter vor uns lief der Wolf dann ganz gemütlich über die Strasse. Er sah so aus, als würde er sich zuerst noch überlegen, ob er auf die andere Seite soll», sagt Spiess. Das Tier habe einen gesunden und friedlichen Eindruck gemacht.
Nach rund sieben Minuten konnte Spiess und seine Begleitung dann weiterfahren. «Das war schon sehr speziell, denn ich hatte den Wolf davor nur im Zoo gesehen», sagt der Hundetrainer. (man)
BERN - BE - Die Schauspielerin Heidi Maria Glössner, schweizweit bekannt geworden als Lisi Bigler im Film «Die Herbstzeitlosen», feiert am Samstag ihren 75. Geburtstag. Drei Tage vor diesem Ereignis hat Glössner eine weitere Auszeichnung entgegennehmen können.
Die Burgergemeinde Bern verlieh ihr am Mittwoch die sogenannte «Externe burgerliche Medaille». Diese Medaille geht an Persönlichkeiten, welche das Leben in Bern in besonderer Weise bereichert haben, wie die Burgergemeinde mitteilte.
Mit ihrem langjährigen und leidenschaftlichen Engagement in Bern sei Glössner zur «Grande Dame des Berner Stadttheaters» geworden, schreiben die Berner Burger. Zudem habe sie mit ihren Auftritten in Kino- und Fernsehfilmen die Schweizer Filmszene massgeblich mitgeprägt und Bern «etwas cineastischen Glamour» verliehen.
Ausser in «Die Herbstzeitlosen» wirkte Glössner etwa auch im Film «Usfahrt Oerlike» und in «Tatort»-Krimis mit.
Glössner wurde in Deutschland geboren, lebt aber hauptsächlich in Bern. Festes Ensemblemitglied von Konzert Theater Bern (KTB), wie das Stadttheater Bern heute heisst, war sie von 1987 bis 2008. Im laufenden Jahr feiert Glössner nach Angaben von KTB auch das 50-jährige Bühnenjubiläum.
2016 erhielt Glössner den Prix Walo als beste Schauspielerin und 2017 für ihr Lebenswerk den Armin-Ziegler-Preis zur Förderung der Theaterkultur. Im kommenden Winter wird die Schauspielerin in «Das Missverständnis» von Albert Camus auf der Bühne von Konzert Theater Bern zu sehen sein.
St Johns/Toronto – Kanada hat am Mittwoch den Gebrauch von Cannabis vollständig freigegeben. In den Metropolen wie Toronto und Vancouver bleibt jedoch vielen Kanadiern der legale Rausch vorerst weiter versperrt.
Denn bislang haben viele Provinzregierungen nur eine kleine Anzahl von Geschäften zugelassen, zudem gibt es nicht genügend Marihuana auf dem Markt, dass zu diesen Läden geliefert wird, so dass die meisten Joints zunächst noch aus Cannabis vom Schwarzmarkt bestehen werden.
«Es wird eine Menge Feiern an diesem Tag geben, nahezu alle davon mit illegalem Cannabis in einigen von Kanadas grössten Städten», sagte der Cannabis-Experte Brad Poulos von der Ryerson Universität in Toronto. «Diejenigen, die Cannabis zur Entspannung nutzen, werden sich an ihre bisherigen Versorgungsquellen halten, bis das legale System aufholt.»
Kiffen trotz Wind und WetterCannabis-Liebhaber starteten um Mitternacht in Neufundland und Labrador, den östlichsten Provinzen des Landes, mit den ersten legalen Verkäufen. Über 100 Menschen trotzten in der Provinzhauptstadt St. John's Kälte und Wind und standen Schlange vor einem Marihuana-Geschäft, das Canopy Growth, dem weltweit bekanntesten Cannabisproduzenten, gehört.
«Ich bin heute Nacht herausgekommen, um die erste Person in Kanada zu sein, die das erste legale Gramm Cannabis gekauft hat und um endlich das Ende des Verbots in Kanada zu sehen», sagte Ian Power, der zu den ersten Käufern gehörte. Trotz des Mangels an Geschäften in Kanadas grössten Städten können Verbraucher legales Marihuana online kaufen, von Provinzregierungen oder von lizenzierten Einzelhändlern. Die Lieferung wird jedoch einige Tage dauern.
Die Welt schaut genau hinAndere Länder auf der ganzen Welt, von denen viele nur den Gebrauch von medizinischem Cannabis erlauben, beobachten die Legalisierung in Kanada genau. Der Schritt ist auch ein politischer Erfolg von Kanadas Premierminister Justin Trudeau, der in seinem Wahlkampf 2015 angekündigt hatte, Cannabis legalisieren zu wollen.
Damit wollte er nicht nur dem kriminellen Rauschgifthandel einen Riegel vorschieben, sondern auch die Produktion, den Vertrieb und den Konsum eines Produkts regulieren, das Millionen von Kanadiern illegal konsumiert hatten. Viele Provinzen und Unternehmen hatten jedoch Schwierigkeiten, sich auf diesen Meilenstein vorzubereiten. Der Start der vollständigen Legalisierung verschob sich auf Oktober von ursprünglich Juli, um den Aufbau von Vertriebs- und Verkaufsnetzen zu ermöglichen.
Die Regierung und viele Provinzen waren zunächst vorsichtig und begrenzten Geschäfte und Produkte. So sind etwa essbare Cannabis-Produkte noch für ein Jahr verboten, auch gibt es eine strenge Kontrolle über das Angebot. In der Provinz Ontario, Sitz der Landeshauptstadt Ottawa und Kanadas grösster Stadt Toronto, wird es noch bis April 2019 keine entsprechenden Geschäfte geben, da eine neue Provinzregierung das Handelsmodell der Provinz änderte.
60 Prozent der Nachfrage befriedigtIn British Columbia, wo sowohl von der Provinz betriebene als auch private Verkaufsstellen geplant sind, gibt es nur ein von der Regierung betriebenes Geschäft - 350 Kilometer von der grössten Stadt Vancouver entfernt. Lizenzen für private Geschäfte werden erst nach der Legalisierung ausgestellt, wie der Minister für öffentliche Sicherheit der Provinz, Mike Farnworth, sagte. «Im Prinzip wird es hier am 18. Oktober im wesentlichen so aussehen wie schon am 16. Oktober.»
Selbst in Provinzen mit mehr Geschäften sind leere Regale wahrscheinlich auf einen Mangel an Produkten zurückzuführen. Eine Studie der Universität Waterloo und des Think Tank C.D. Howe Institute kam zu dem Schluss, dass das legale Angebot in den ersten Monaten weniger als 60 Prozent der Nachfrage befriedigen wird, obwohl sich dies mit steigender Produktion ändern wird.
«Die Schlüsselbotschaft ist nicht, wie es am ersten Tag läuft, sondern dass es überhaupt einen ersten Tag gibt», sagte Canopy-Growth-Chef Bruce Linton. (SDA)
Sexistische Diffamierungen, «Sex-Videos» mit Melania: Das Weisse Haus hat definitiv seine Würde verloren.
Donald Trump (72) ist bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt: Political Correctness war noch nie seine Stärke.
Nun hat der US-Präsident wieder verbal zugeschlagen. Seine grosse Widersacherin, die 39-jährige Pornodarstellerin Stormy Daniels, bezeichnet er in einem Tweet als «Pferdegesicht», nachdem sie vor einem Bundesrichter eine Niederlage einstecken musste. Daniels hatte behauptet, dass sie bedroht worden sei, weil sie ihre angebliche Affäre mit Trump veröffentlichen wollte.
Auch andere Frauen betitelt Trump gerne abschätzig. Die indianisch-stämmige Senatorin Elizabeth Warren (69) nennt er «Pocahontas».
Rapper lässt Fake-Melania strippenWer austeilt, muss auch einstecken können. So bedienen sich inzwischen Trumps Gegner ebenfalls einer Sprache aus der untersten Schublade. Daniels witzelte per Twitter über die «Shortcomings» des «tiny» Präsidenten, womit sie unmissverständlich auf die sexuellen Defizite des «Winzlings» hindeutete.
Auch der amerikanische Rapper T.I. bläst zum Angriff. In einem Video lässt er im Oval Office des Weissen Hauses eine nackte Melania vor sich strippen. Natürlich handelt es sich bei der First Lady um ein Double. Die Frau tritt in den Raum, nur bekleidet mit der bekannten Jacke, welche die Aufschrift «I really don’t care do u?» («Das ist mir wirklich egal, und dir?») trägt.
Fake-Melania tanzt und räkelt sich mit gespreizten Beinen auf dem Pult des Präsidenten. T.I. lehnt sich genüsslich im Stuhl des Präsidenten zurück und zündet sich eine Zigarre an.
Was für eine Verarschung von Donald Trump!
Empörung über AttackenIm Weissen Haus herrscht Empörung. «Wie kann das nur akzeptabel sein?», twitterte Melania Trumps Sprecherin Stephanie Grisham. Doch wundern muss sich nach den verbalen Attacken des Präsidenten niemand.
Das Weisse Haus hat Flecken bekommen. Das Gebäude, in dem der mächtigste Mann der Welt regiert, hat definitiv seine Würde verloren.
Bisher mussten Zugfahrer mit einem General- oder Verbundabo bei Kontrollen immer ihr Kärtchen vorweisen. Jetzt gehts auch ohne. Die SBB-App bietet eine neue Funktion.
Nun können auch GA-Besitzer ihren roten Swiss Pass zu Hause lassen. Denn ab dieser Woche bietet die SBB-App für Kunden mit einem General- oder Verbundabonnement eine Verknüpfung. Alles, was sie nun noch brauchen, ist ein Smartphone. Das teilten die SBB heute Mittwoch mit.
Für Extras braucht es das KärtchenBeim Gang durch den Zug scannt der Kondukteur den QR-Code, und damit ist die Kontrolle im Normalfall erledigt. Ausser in zwei Ausnahmefällen, wie die SBB schreiben: erstens bei Stichproben und zweitens, wenn sich der Kontrolleur nicht mit der Datenbank verbinden kann. Bei diesen Ausnahmen müssen die GA-Besitzer einen Ausweis vorlegen.
Den physischen Swiss Pass sollten Kunden aber trotzdem nicht verlegen. Denn für Partnerdienste wie Mobility Carsharing, Skipässe oder auch den Veloverleih Publibike brauchts die Karte immer noch. (jfr)
«Babylon Berlin» holt nicht nur die Deutschen vor den Fernseher, auch in der Schweiz gibt die aufwendige, teure und komplexe TV-Serie von Regisseur Tom Tykwer («Lola rennt»; «Cloud Atlas») zu reden.
Halbzeit bei der Kultserie «Babylon Berlin»: Gestern ging es wieder los mit der teuersten deutschen Serie. Auf SRF sogar zwei Tage früher als bei der ARD und ORF. Allein die erste Staffel kostete 46 Mio. Franken. Bei SRF klatscht man in die Hände, denn manche deutsche Fans haben am Dienstag zu den Schweizern geschaltet. Die Serie mit dem drogensüchtigen Kommissar Volker Bruch (38) und Liv Lisa Fries (27) mit ihrem bemerkenswert kecken Lächeln zielte von Anfang an auf den Weltmarkt. «Was die Serie dafür attraktiv macht, ist, dass sie mit der Weimarer Republik ein Zeitalter im Fokus hat, das im Gegensatz zur omnipräsenten Nazizeit historisch unbelasteter ist», erklärt SRF-Fiktionschef Urs Fitze.
«Sahneschnittchen aus europäischer Produktion»Dabei ist die Reihe anspruchsvoll und komplex – aber genau in diese Richtung geht die Entwicklung. «Babylon Berlin» ist die Ansage, dem Schweizer Publikum in Zukunft «nicht nur amerikanische Top-Serien, sondern immer öfter auch die Sahneschnittchen aus europäischer Serienproduktion zeigen zu wollen». Spannend: In Deutschland haben die Serie fast so viele Zuschauer in der ARD-Mediathek gesehen wie im linearen Fernsehen. SRF hat «Babylon Berlin» so programmiert, dass Serienfans sowohl live wie auch zeitversetzt im Fernsehen oder im Web jeweils mehrere Folgen aufs Mal anschauen können. Die Serie – eine dritte Staffel ist schon in Planung – war nur dank Kooperationspartnern machbar und lief zuerst beim Pay-TV-Kanal Sky.
Finanzierungsmuster auch für die Schweiz?ARD und ZDF entwickeln offenbar bereits weitere grosse Serienprojekte mit ähnlicher Finanzierungsstruktur. Ein Schritt, den auch SRF gehen könnte? «Wir sind gerade im Serienbereich interessiert an neuen Partnerschaften. Ein Projekt muss natürlich erst einmal inhaltlich beide Seiten überzeugen. Dann muss aber vor allem das Auswertungskonzept für beide Partner stimmen», sagt Fitze. Ist das der langersehnte Weg aus dem US-Serienbrei?
Die Waadtländer Kantonspolizei bittet um Mithilfe: Die 13-jährige Romy wird seit Dienstag vermisst. Sie wurde zuletzt in der psychiatrischen Jugendabteilung des Universitätsspitals in Lausanne gesehen.
Die Waadtländer Kantonspolizei bittet um Mithilfe: Die 13-jährige Romy wird seit Dienstag, 13.15 Uhr, vermisst. Sie wurde zuletzt in der psychiatrischen Jugendabteilung des Universitätsspitals in Lausanne gesehen.
Romy wird wie gefolgt beschrieben: Sie ist 13 Jahre alt, rund 165 cm gross. Ihre Haare sind lockig-kurz. Sie trägt eine goldene Brille. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie ganz in Schwarz gekleidet und trug ein schwarzes Sweatshirt mit Rosenmuster.
Personen, die Informationen zu ihrem Verschwinden oder ihrem Aufenthalt haben, werden gebeten, sich bei der Gemeindepolizei Lausanne unter 021 315 15 15 oder bei einer anderen Polizeistelle zu melden. (pma)
Der EVZ-Youngster Sven Leuenberger (19) bekommt Gratulationen und mitternächtliche Anrufe von ZSC-Sportchef Sven Leuenberger (49). Auch schon vom Schweizer NHL-Star Nico Hischier.
Ob er sein Comeback gegeben habe? Diese Frage wurde ZSC-Sportchef Sven Leuenberger im letzten Monat gestellt. Nicht ganz ernst gemeint, aber mit einem Screenshot von einem Matchtelegramm versehen, in dem Sven Leuenberger zwei Tore geschossen hat.
Die Auflösung: Beim EV Zug spielt sich diese Saison ein Teenager namens Sven Leuenberger verstärkt ins Rampenlicht. Der 19-Jährige gehört eigentlich dem SL-Team der EVZ Academy an, hat es während der Verletzungsmisere im Fanionteam aber schon regelmässig in die NL-Aufstellung geschafft.
Verwechslungen gab es bereits zuvor regelmässig. Meistens von Leuten, die in der überschaubaren Schweizer Hockey-Welt Berührungspunkte mit beiden Sven Leuenberger hatten. «Regelmässig rief Leo Schumacher mich an, obwohl er eigentlich den jungen Sven sprechen wollte», erzählt der ZSC-Sportchef und Ex-SCB-Verteidiger.
Schumacher, aktuell Trainer der GCK Lions, war da noch Junioren-Trainer in Zug und Stürmer Sven Leuenberger sein Schützling. Umgekehrt bekam der Teenager schon Glückwünsche am 25. August, dem Geburtstag seines älteren Namensvetters. Sein eigener ist im Februar.
Hischiers mysteriöser AnrufEines Abends gegen Mitternacht, EVZ-Sven sass mit seinem Vater noch vor dem Fernseher, rief Nico Hischier (19) an und erzählte von einem Berner Junioren-Spiel, bis ihn der Zuger Junior darauf hinwies, dass er wohl den falschen Sven Leuenberger am Apparat habe.
Der «richtige» Sven war vor drei Jahren kurzzeitig dessen Elite-Trainer beim SCB. Die beiden Jahrgänger Hischier und Leuenberger spielten gemeinsam in Junioren-Auswahlen.
«Es war purer Zufall»Im Umfeld der Eltern des EVZ-Leuenbergers sei oft gewitzelt worden, dass man den jüngeren Sohn nach dem langjährigen SCB-Verteidiger getauft habe. «Dabei war es purer Zufall», betont Vater Heinz Leuenberger, «wir wollten einfach einen kurzen Vor- zum langen Nachnamen.»
Der EVZ-Youngster erlebte in seiner Kindheit den SCB-Leuenberger noch als Spieler, «ich war sogar mal SCB-Fan», verrät Sven Leuenberger. Angesprochen werde er aber nur noch selten auf seinen bekannten Namen, «und wenn dann fragt man mich, ob ich mit ihm verwandt sei».
Zu einer ähnlich erfolgreichen und langjährigen NL-Karriere wie sie sein Namensvetter hatte, würde der Zug-Spieler nicht Nein sagen. «Jetzt kommen wegweisende Jahre.»
BRISSAGO TI - Eine deutsche Rentnerin kommt beim kuriosen Unfall heute Morgen in Brissago TI wie durch ein Wunder mit leichten Verletzungen davon.
Es ist kurz vor 11 Uhr. Amanda B.* (80) steigt in ihren weissen Audi. Die deutsche Rentnerin will den Berg runterfahren nach Brissago TI. Den Weg kennt Amanda B. im Schlaf. Die Strecke fährt sie seit vielen Jahren täglich. Denn im Ortsteil Gadero auf 1000 Metern Höhe wohnt das Grosi schon seit vielen Jahren.
Dennoch: Am Mittwochvormittag geht etwas schief. Auf der Höhe Via Naccio Nr. 13 kriegt die Seniorin die Kurve nicht. Statt dem Strassenverlauf zu folgen, rauscht der Audi geradeaus, über das Mäuerchen am Strassenrand hinweg – direkt ins Leere. Das Auto fliegt etwa 40 Meter in die Tiefe und bleibt schliesslich an einem Strauch am Hang hängen.
Unfallopfer ist nur leicht verletztWenig später treffen Polizei, Feuerwehr und Ambulanz ein. Sie klettern zur Unfallstelle hinunter. Amanda B. ist benommen. Als die Rettungskräfte eintreffen, ist das Unfallopfer bei Bewusstsein. Wie der Notarzt schnell feststellt, scheint Amanda B. trotz der Schwere des Unfalls nur leicht verletzt.
Während die Rentnerin mit Blaulicht ins nächste Spital gebracht wird, ziehen Feuerwehrmänner das Unfallfahrzeug mit einer Seilwinde den Hang hoch. Bei diesem Höllensturz flogen wohl die Schutzengel mit!
* Name geändert
Ich (76) mache es mir ein-, zweimal täglich zu Pornos und zwar ohne Schuldgefühle. Im Gegenteil. Ich geniesse es im wahrsten Sinne. Trotzdem glaube ich, dass hinter dieser ständigen Suche nach Befriedigung in meinem Alter etwas Krankhaftes stecken könnte. Brauche ich eine Therapie, um mein zwanghaftes Verhalten zu korrigieren? Josef
Lieber Josef
Das Bild, das du von deiner Sexualität zeichnest, umfasst zwei sehr gegensätzliche Seiten. Auf der einen Seite sprichst du von grossem Genuss, der frei ist von Schuldgefühlen, auf der anderen Seite gibt es diese starke Befürchtung, dass an deiner Sexualität etwas krank ist, das unbedingt korrigiert werden möchte.
Dieses Hin- und Hergerissensein zwischen Lust und Schuldgefühlen kennen viele Menschen in der Sexualität. Meist führt es dazu, dass die Gewissensbisse den Genuss eben doch einschränken. Eine Beratung kann in solchen Situationen tatsächlich hilfreich sein. Es lohnt sich allerdings, wenn man zuerst die eigene Idee von so einer Massnahme hinterfragt.
Dein Konzept einer Sexualtherapie scheint stark darauf aufzubauen, dass eine Krankheit oder mindestens etwas Problematisches aufgespürt wird, das dann systematisch auf die korrekte Bahn gebracht wird. Diese Einteilung in «Gesund und Gut» oder «Krank und Schlecht» ist aber sehr limitierend.
Ich spreche bewusst lieber von Beratungen statt von Therapien, weil sie dem positiven Fokus näherkommen, der eine begleitete Entwicklung meiner Ansicht nach haben sollte. Schlussendlich sollte man sich aber nicht in einer Wortklauberei verlieren.
Du könntest beispielsweise davon profitieren, mit einem Profi zu klären, dass Lust nicht ein Vorrecht der Jugend ist. Lohnenswert ist auch, wenn man eine Selbstbefriedigungsroutine aufbaut, die erfüllt ist und wirklich ohne Schuldgefühle auskommt.
Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?
Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.
BERN - BE - Unter unseren Füssen geht es bisweilen hoch her: Das Berner Zentrum Paul Klee macht in seiner neuen Ausstellung hörbar, was sich im Boden so alles tut. Ein Projekt, das Umweltwissenschaften und Kunst vereint.
Aus reiner Neugier steckte der Klangkünstler, Forscher und Komponist Marcus Maeder auf einer Alpwiese im Wallis vor zwei Jahren Sensoren in den Boden, um zu hören, ob es dort überhaupt etwas zu hören gab.
Und Maeder staunte, was ihm zu Ohren kam: «Die Vielfalt der Klangwelt unter dem Boden ist gewaltig», sagte er am Mittwoch im Berner Zentrum Paul Klee.
Unterdessen ist ein inter- und transdisziplinäres Forschungs- und Kunstprojekt entstanden, in dem die Akustik von Bodenökosystemen untersucht wird. Über 20 Bodenflächen in der Schweiz wurden bisher untersucht, vom Bio-Acker über Alpweiden, Wiesen, Waldböden bis hin zu intensiv genutzten Agrarflächen.
Und eines ist klar: Möglichst laut sollte es zu und her gehen, denn nur gesunde Böden sind geschwätzig. Nicht gesunde Böden dagegen sind viel stiller, weil die Biodiversität im Untergrund nicht so gross ist. Dies lässt sich hören und mittels Frequenzanalyse auch sichtbar machen.
«Sounding Soil» (Klingender Boden) nennt sich das Projekt, in dessen Rahmen Aufnahme- und Messmethoden entwickelt werden, um die akustische Aktivität und die Zusammensetzung der Lebewesen im Boden wissenschaftlich zu untersuchen. Klangkünstler Maeder lässt die breite Öffentlichkeit an der Geräuschkulisse unter unseren Füssen teilhaben und verarbeitet die Töne zu einer Klanginstallation.
Vor dem Zentrum Paul Klee in Bern hat Maeder einen Container aufgebaut und dessen Dach bepflanzt. Die Geräusche aus diesem Stück Wiese werden in Töne umgewandelt und erzeugen so eine ganz eigene «Musik», die sich im Laufe des Tages wandelt. «Am Morgen herrschen tiefere Klänge vor, da ist es feucht und schattig. Wenn die Sonne im Tagesverlauf die Erde erwärmt, werden auch die Klänge heller.»
Im Container lassen sich auf einem Bildschirm die Aufnahmen verschiedener Schweizer Böden abrufen. In einem biologisch bebauten Boden im Emmental rattert, klappert, rumpelt, trippelt, schabt, mampft, grunzt, fiept und zirpt es. Dort tummeln sich Tausendfüssler, Käfer, Regenwürmer, Springschwänze, Spinnen und vieles mehr.
Still ist es hingegen unter einem Zuckerrübenfeld im Mittelland, wo Monokultur und Bodenverdichtung dem bunten Leben unter Tag den Garaus gemacht hat.
Böden sind komplexe Ökosysteme, die empfindlich auf Störungen reagieren. Gesunden Böden komme grosse Bedeutung zu, da sie Wasser aufnehmen und Kohlenstoff speichern können, betonte Sabine Lerch von der Stiftung Biovision. Zusammen mit weiteren Partnern wie der Zürcher Hochschule der Künste oder der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft ist sie am Projekt beteiligt.
Ab Frühling 2019 können Interessierte mit einem Leih-Gerät selber Bodengeräusche aufnehmen. Diese Aufnahmen werden in die Kunstinstallation und in eine klingende Landkarte der Schweizer Böden integriert.
Dass sich Kultur und Agrikultur bisweilen nahe kommen, beweist das Zentrum Paul Klee gleich selber exemplarisch. Zur Institution gehört nämlich auch eine grössere Landwirtschaftsfläche. Das ZPK dürfte damit wohl weit herum die einzige Kunstinstitution sein, die sich selbst versorgen könnte. Das Land wird von einem Pächterpaar bewirtschaftet, wie Museumsdirektorin Nina Zimmer ausführte.
Auch der Künstler Paul Klee, dessen Werk die Institution verpflichtet ist, hatte einen vielfältigen Bezug zur Natur und insbesondere auch zur Tierwelt. So ist von Klee überliefert, dass er ein grosser Katzenfreund war.
In seinem Oeuvre hat Klee das Verhältnis zwischen Mensch und Tier oft thematisiert. Als präziser Beobachter entdeckte er im Menschen oft das Tier und in den Tieren allzu Menschliches. Doch Klee machte nicht bei der heimischen Fauna Halt. Aufgrund seiner Naturstudien kreierte er auch eine ganze Reihe eigener Tiere, wie das Doppelschwanz-Dreiohr oder den friedlichen, tollpatschigen Urchs.
Die Ausstellung «Paul Klee. Tierisches» und parallel dazu «Sounding Soil» dauert bis Mitte März 2019.
www.soundingsoil.ch / www.zpk.org
ZÜRICH - Innerhalb nur eines Tages schafft es ein US-Youtube-Star, aus zwei Zürcher Hotels geworfen zu werden. Auch die Polizei musste wegen ihm ausrücken.
Er kam, filmte – und flog aus zwei Hotels. Sogar einen Polizeieinsatz löste er aus: Letzte Woche war der US-Amerikaner Paul Denino (24), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Ice Poseidon, in Zürich. Der sogenannte Influencer erreicht mit seinen Videos Hunderttausende Menschen.
Denino stellt sein Leben quasi in Echtzeit ins Netz, lässt seine Follower für seine Ausgaben «spenden». In Zürich ist das Konzept nach hinten losgegangen. Am Mittwoch checkte der 24-Jährige im altehrwürdigen 4-Sterne-Hotel «Schweizerhof» direkt an der Bahnhofstrasse ein. «Es war, als würde ein Wespenschwarm einfallen», sagt Hoteldirektor Andreas Stöckli zu BLICK.
Falsche Essens-BestellungenDas Problem: Weil die Fans des Amerikaners stets live mitverfolgen können, wo sich ihr Idol befindet, sammelten sie sich in der Lobby. Und: Scherzkekse aus der ganzen Welt begannen, unter falschem Namen Essen für Denino zu bestellen. «Es war eine richtige Karawane von Kurieren vor der Tür», so der Direktor. Dazu seien innert weniger Stunden Hunderte Scherzanrufe an der Rezeption eingegangen.
Weil der Youtuber auch ungefragt die anderen Hotelgäste filmte, mussten die Verantwortlichen schliesslich die Reissleine ziehen – sie schmissen Ice Poseidon kurzerhand raus.
Resultat: Denino schimpfte in seinem Livestream und behauptete, das Hotel behalte sein Gepäck zurück. Dessen Gefolgschaft rächte sich mit schlechten Online-Bewertungen. Der Hoteldirektor versucht, die Sache mit Humor zu nehmen: «Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen.» Dass sein Personal gut reagiert hat, habe er ja sowieso jederzeit im Livevideo überprüfen können, sagt er schmunzelnd.
Polizei rückt zum Central ausKurz davor war Denino bereits aus einem Hotel am Central geflogen. Zwar will sich das Haus selber nicht dazu äussern. Das Video vom Rauswurf ist aber im Netz abrufbar: «Gehen Sie, oder ich rufe die Polizei», schimpft eine Angestellte. So kam es dann auch. Im Video ist eine Beamtin zu hören, die den «Künstler» bittet, aus dem Zimmer zu treten. Grund sind hier offenbar unbezahlte Essenslieferungen. Die Stadtpolizei selber bestätigt einen Einsatz, will sich zu den Hintergründen aber nicht äussern.
Paul Denino reiste nach den Vorfällen nach Deutschland weiter: «In der Schweiz ist es schlimmer als in Nordkorea!» Er hat, wie seinem Livevideo zu entnehmen ist, auch dort schon wieder Ärger mit der Polizei.
Schweizerhof-Direktor Stöckli ist einfach nur froh, dass die Sache ausgestanden ist: «Dass Influencer nach Gratis-Zimmern fragen, kommt so etwa fünf Mal pro Woche vor. Dass einer aber das ganze Haus auf den Kopf stellt, ist neu.»
Macht Lewis Hamilton schon beim GP USA den Sack zu? Die Chancen stehen gut für den Briten, dass er in Austin seinen fünften WM-Titel holt.
Vor dem GP USA hat Lewis Hamilton schon eine Hand am Pokal. Sein fünfter WM-Titel, mit dem er zu Juan Manuel Fangio aufschliessen würde, ist dem Briten kaum mehr zu nehmen. 67 Punkte Vorsprung nimmt Hamilton an den viertletzten GP der Saison mit. Vergrössert Hamilton diesen auf 75 Zähler, steht er bereits als Champion fest.
So wird Lewis Hamilton in Austin WeltmeisterHamilton gibt sich vor dem GP USA aber zurückhaltend. «Ich nehme es Schritt für Schritt. Man hat ein gutes Wochenende, weiss aber nicht, wie es beim nächsten Rennen laufen wird», sagt der 33-Jährige.
Noch viel mehr drückt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf die Bremse. «Ich glaube nicht daran, eine Hand am Pokal zu haben. Denn entweder hat man ihn in der Hand oder nicht. Und wir haben ihn noch nicht in der Hand», mahnte der Österreicher nach dem Hamilton-Sieg vor zwei Wochen in Suzuka.
Durchhalteparolen bei FerrariNatürlich noch nicht aufgeben will Ferrari, auch wenn die Situation schier aussichtslos ist. «Es ist unser Job, das Unmögliche möglich zu machen», meint Teamchef Maurizio Arrivabene. Und Vettel fragt: «Was haben wir denn zu verlieren?»
Was aber gegen Ferrari spricht: Hamilton ist ein absoluter Experte für Austin. Sechs Mal wurde der GP USA auf dem Circuit of the Americas in der texanischen Metropole ausgetragen. Fünf Mal hiess der Sieger Lewis Hamilton. (sme)
Am 7. Oktober 1948 feierte der Citroën 2CV in Paris Weltpremiere. Seither fuhr sich der «Döschwo» in die Herzen vieler Fans. BLICK-Leserinnen und Leser gratulieren dem sympathischen Jubilar zum 70. Geburtstag.
Schon 1936 hatte André Citroën die Idee für ein kleines und preiswertes Auto für Arbeiter und Bauern. Seine Vorgaben fürs Projekt TPV (très petite Voiture): «Platz für vier Personen, 50 Kilo Kartoffeln oder ein kleines Fass. Und Eier im Korb müssen bei maximal 60 km/h ganz bleiben.» Das neue Auto sollte ein preiswertes Fahrzeug mit ganz eigenen Eigenschaften werden – und kein massstäblich verkleinertes Mittelklasseauto. «Kein Traction Avant für Arme», wie André Citroën betonte. Sonst liess er seinen Konstrukteuren André Lefebvre und Pierre Boulanger freie Hand. Die nutzten den Spielraum für viele neue Ideen und Innovationen – vieles inspiriert aus der Luftfahrt. Boulanger soll seinen Ingenieuren gesagt haben, sie dürften alles ausprobieren, «selbst das Unvernünftige». Später könne man dann immer noch aussortieren. Und das Design? War völlig egal.
Weltkrieg verzögert allesSo verfügte der mittlerweile vom TPV zum 2CV (2 CV = deux cheveaux, meint die Steuer-Einstufung) mutierte Prototyp über damals beeindruckende Technik wie Frontantrieb, weiche Federung, Karosseriestruktur aus Stahlprofilen und luftgekühlter Zweizylinder-Boxermotor. Dazu Leichtbau und eine wie beim Flugzeug ausgeklügelte Gewichtsverteilung. Weltpremiere und Markteinführung des 2CV waren für 1939 vorgesehen. Mussten dann aber wegen des 2. Weltkriegs und der deutschen Invasion aufgeschoben werden. Die Prototypen wurden von Citroën entweder zerstört oder zerlegt und an verschiedenen Orten versteckt. Trotzdem ging die Entwicklung am 2CV auch während der Besatzungszeit weiter. Schliesslich war der Döschwo wie geschaffen für die Nachkriegszeit.
Günstig, sparsam, sympathischIm Herbst 1948 wars dann endlich so weit: Der Citroën 2CV feiert am Pariser Autosalon Weltpremiere – ausgestattet mit einem 375-ccm-Motor, 9 PS und einer Fliehkraftkupplung. Über das Design wurde oft gespottet, doch das Raumangebot überzeugte auch die letzten Kritiker. Schnell eroberte die günstige, sparsame und sympathische «Ente» viele Herzen. Wie etwa jenes von BLICK-Leser Sergio Buzzolini, der mit seiner treuen «Ugly Duckly» (hässlichen Entlein) anfangs der 1960er-Jahre über fünf Jahre und 200'000 Kilometer quer durch Australien schaukelte.
Über 5 Millionen DöschwoVon 1949 bis 1990 wurden genau 5'114'940 Citroën 2CV gebaut. Damit bleibt er zwar deutlich hinten den mehr als 21,5 Millionen VW Käfer zurück. Aber wie der Käfer ein Symbol des Wirtschaftswunders ist, verbinden die Franzosen ihren Deux Cheveaux mit den Aufschwungjahren der Nachkriegszeit. Und wie die vielen BLICK-Zuschriften beweisen, erinnern sich noch viele voller Sentimentalität an ihren Döschwo oder ihre Ente. Auch als Ausdruck von Nonkonformismus, Jugend und Abenteuer.