Die Thurgauer Justiz hat unzureichend abgeklärt, ob die Flugblatt-Aktion von zwei Männern in Kreuzlingen TG eine Verbindung zur Aktion «Lies!» und der Organisation «Die wahre Religion» hatte.
Die Thurgauer Justiz hat unzureichend abgeklärt, ob die Flugblatt-Aktion von zwei Männern in Kreuzlingen TG eine Verbindung zur Aktion «Lies!» und der Organisation «Die wahre Religion» hatte. Auf Geheiss des Bundesgerichts muss das Verwaltungsgericht dies nachholen.
Die Polizei hatte die beiden Männer im November 2017 weggewiesen, und sie durften sich rund zwei Tage nicht in einem bestimmten Gebiet aufhalten. Sie hatten vor der Polizeikontrolle Passanten angesprochen, um mit ihnen über den Islam zu sprechen. Zudem verteilten sie Flugblätter.
Der Wegweisungs- und Fernhalteentscheid wurde damit begründet, dass die Männer Passanten belästigt und ohne Bewilligung Flugblätter verteilt hätten. Die Polizei kontrollierte auch das Auto der Männer. Darin fanden sie weiteres Material. Dieses wurde fotografiert, aber nicht beschlagnahmt.
Beschwerde eingelegtGegen den Wegweisungsentscheid legten die Männer Beschwerde beim Verwaltungsgericht ein. Sie rügten, dass die Wegweisung gegen ihre Glaubens- und Religionsfreiheit sowie gegen ihre Meinungs- und Bewegungsfreiheit verstosse. Zudem sei sie nicht verhältnismässig gewesen.
Erst in der Vernehmlassung des Verwaltungsgerichts äusserte sich die Kantonspolizei Thurgau eingehend zum mutmasslichen Zusammenhang der Geschehnisse in Kreuzlingen zur in Deutschland als verfassungswidrig eingestuften Organisation «Die wahre Religion".
Die Koran- und Flugblatt-Verteilaktionen sei ein Nährboden für die Radikalisierung junger Männer. Dies verneinen die beiden Beschuldigten. Ihre Beschwerde wies das Verwaltungsgericht jedoch ab.
Fotos nicht in den AktenDas Bundesgericht kommt in einem am Donnerstag publizierten Urteil zum Schluss, dass sich in den Akten keinerlei Hinweise auf die Verbindung zur Aktion «Lies!» oder zur Organisation «Die wahre Religion» finden liessen.
Weder seien von der Polizei der Rapport zu den Geschehnissen zu den Akten gelegt worden noch die Fotos, die sie vom Material im Auto der Männer gemacht hatte. Es obliege aber dem Staat, Behauptungen zu beweisen.
Das Bundesgericht hat den Fall deshalb zur genaueren Sachverhaltsabklärung an das Thurgauer Verwaltungsgericht zurückgewiesen. Danach muss es nochmals über die Rechtmässigkeit des Wegweisungs- und Fernhalteentscheids befinden. (SDA)
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist auch 2017 gewachsen: 2,65 der knapp über 7 Millionen Einwohner der Schweiz haben ausländische Wurzeln, das sind 37,2 Prozent. Der Anstieg gegenüber 2016 betrug 0,4 Prozentpunkte, etwas weniger als in den Vorjahren.
In den letzten fünf Jahren betrug das Wachstum in der Bevölkerungsgruppe der über 15-Jährigen mit Migrationshintergrund insgesamt um 10,8 Prozent. Während 2013 bis 2016 kamen jährlich zwischen 65'000 und 74'000 neue Personen zu dieser Bevölkerungsgruppe hinzu. 2017 wuchs ihre Anzahl aber nur um etwa 45'000. Die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund blieb derweil mehr oder weniger stabil und legte seit 2013 nur um 0,5 Prozent zu.
Die Zunahme der Bevölkerung mit Migrationshintergrund geht gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) zu 80 Prozent auf das Konto von Personen aus dem EU28/EFTA-Raum und von Schweizer Staatsangehörigen. 2017 wurden 36'000 zusätzliche Personen aus diesen Gruppen gezählt. Menschen aus dem übrigen Europa und und aus dem aussereuropäischen Raum - 10'000 zusätzlich - trugen weniger zum Wachstum bei.
Bevölkerung mit MigrationshintergrundZur Bevölkerung mit Migrationshintergrund gehören im wesentlichen im Ausland geborenen Ausländer und eingebürgerte Schweizer (erste Generation). Dazu kommen die in der Schweiz geborenen Eingebürgerten und die in der Schweiz geborenen Ausländer mit mindestens einem im Ausland geborenen Elternteil (zweite Generation).
Über ein Drittel der Personen mit Migrationshintergrund sind laut BFS Schweizerinnen und Schweizer. Darauf folgen bei den Männern die Italiener, bei den Frauen die Deutschen. Bei der dritthäufigsten Nationalität ist es gerade umgekehrt. Hier liegen die deutschen Männer und die italienischen Frauen vorn. An vierter Stelle liegt Portugal als Herkunftsland, gefolgt von Frankreich, Kosovo, Spanien, der Türkei, Serbien und Mazedonien.
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist jünger als die ohne, die Altersjahre von 25 bis 50 sind im Vergleich zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund stärker vertreten. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund liegt bei fast 50 Jahren gegenüber 44 Jahren bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.
Die Daten zum Migrationsstatus stammen aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake), die nur Personen ab 15 Jahren erfasst. Von den rund 1,27 Millionen Kindern bis 14 Jahre sind lediglich der Geburtsort und die Nationalität bekannt.
Personen mit Migrationshintergrund verteilen sich sehr unregelmässig über die Schweiz: Genf liegt mit über 60 Prozent Ausländeranteil deutlich über dem Landesdurchschnitt von 37,2 Prozent. Tessin, Basel-Stadt, Waadt, Schaffhausen und Zürich weisen ebenfalls überdurchschnittliche Werte von 40 bis 50 Prozent auf.
In Obwalden, Nidwalden, Appenzell Innerrhoden und Uri machen Schweizer ohne Migrationshintergrund dagegen vier Fünftel der Bevölkerung aus. (SDA)
Im BLICK-Livetalk schildert Tamy Glauser eindrücklich weitere Details ihrer gewalttätigen Beziehung mit ihrer Ex-Freundin.
Nicht nur körperlich, auch psychisch missbrauchte die 4 Jahre ältere Fotografin aus Boston Tamy Glauser (33) während ihrer Beziehung in New York. Prügelte sie, zerschlug gar einen Spiegel über ihrem Rücken. Wenn Glauser sie mit ihren Taten konfrontierte, verdrehte sie alles: «Sie machte mich zur Täterin, sagte ich hätte sie geschlagen. Das hat mich mit der Zeit verrückt gemacht. Doch ich wusste trotzdem, so was würde ich nie tun.»
Hund Yumi gab dem Berner Topmodel schliesslich die Kraft aus dem Alptraum auszubrechen: «Er war der einzige den ich noch hatte. Gegenüber ihm hatte ich Verantwortung.»
Sie habe aber heute nicht das Bedürfnis, ihrer Ex zu sagen, sie rechne jetzt ab mit ihr. «Ich habe ihr vergeben, was immer sie macht, ist mir egal. Ich denke nie an sie. Nur jetzt gerade natürlich. Aber sonst begleitet es mich nicht. Ich konnte ihr vergeben, heute geht es mir gut.»
Den Namen ihrer Ex will sie nicht verratenDen Namen ihrer Peinigerin will sie nicht preisgeben. «Sie hat es nicht verdient», findet Glauser. Ihre Partnerin Dominique Rinderknecht (29) kenne ihn. Was die Ex-Freundin Tamy angetan habe, habe sie mega schockiert, so Rindernkecht. «Wie kann man nur so einem Menschen so wehtun?» Es breche ihr noch heute das Herz. Sie stellt klar: «Falls sie Tamy je wieder ein Haar krümmen würde, bekäme sie es dann mit mir zu tun!»
Nach dem Brand vom 25. August nimmt PSP Swiss Property die Aufräum- und Sicherungsarbeiten auf: Die bestehenden Fassaden sollen erhalten und die Gebäude wiederaufgebaut werden. Kommenden Montag geht es los.
Nach dem Grossbrand vom 25. August beim Zürcher Hauptbahnhof hat die Immobilienbesitzerin PSP Swiss Property nun ein Aufräum- und Wiederaufbaukonzept für die betroffenen Liegenschaften am Bahnhofplatz 1 und Bahnhofquai 9, 11 und 15 erarbeitet.
Die Arbeiten starten am 15. Oktober und dauern voraussichtlich bis Februar 2019, wie PSP heute mitteilte. Als Erstes müsse der Kranausleger ersetzt werden, der durch den Grossbrand zerstört wurde.
Gebäude sollen im bisherigen Erscheinungsbild aufgebaut werdenPSP Swiss Property geht davon aus, dass zumindest die wertvollen und denkmalgeschützten Fassaden erhalten werden können und beabsichtigt, die Gebäude im bisherigen Erscheinungsbild wiederaufzubauen. Gleichzeitig werde in Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalpflege festgestellt, welche Bauteile im Innern der Gebäude erhalten werden können.
Bezüglich Brandursache und Absperrungen wird auf die nach wie vor gültige Medienmitteilung der Stadtpolizei Zürich vom 31. August 2018 verwiesen. (SDA/mya)
Nach einer Panne beim Raketenstart muss die Crew auf dem Weg zur ISS notlanden. Die Astronauten sind wohlauf.
Kurz nach dem Start einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan kam es zu einer Panne. Gemäss der Nasa gab es eine Fehlfunktion an der zweiten Stufe der Trägerrakete. Die Rakete sollte eine neue Crew zur internationalen Raumstation ISS bringen. Die Besatzung, der Amerikaner Nick Hague und der Russe Alexej Owtschinin, mussten eine Notlandung einleiten.
Dabei seien sie heftigen Beschleunigungskräften von bis zu 7G ausgesetzt gewesen. Sie berichteten, dass sie heftig in der Kapsel herumgeschleudert wurden und zeitweise schwerelos waren.
Landung in Kasachstan
Mittlerweile haben die Astronauten wieder festen Boden unter den Füssen. Sie überlebten den Crash. Die russische Nachrichtenagentur RIA meldete, dass es Kontakt zur Besatzung gebe. Es gehe beiden gut. Auch die russische Regierung meldete sich zu Wort: «Sie leben, Gott sei Dank», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Die Raumkapsel landete gemäss russischen Nachrichtenagenturen in einer abgelegenen Region von Kasachstan, nahe der Stadt Dscheskasgan. Die Rettungskräfte suchten mit vier Helikoptern nach dem genauen Standort der Sojus-Kapsel. Kurz nach Mittag wurden sie fündig.
Die beiden Astronauten hätten sich zu dem Zeitpunkt bereits aus der Kapsel befreit und würden nun nach Baikonur gebracht, schreibt die Nasa auf Twitter. Es war beim 65. Flug der erste Zwischenfall überhaupt mit einer Sojus-FG-Rakete. Dmitrij Rogosin, Direktor der russischen Raumfahrtbehörde, hat auf Twitter die Bildung einer Kommission angekündigt, welche den Vorfall untersuchen soll.
Self-Checkout-Kassen sind mittlerweile weit verbreitet. Das hat Folgen für den Job der Angestellten im Detailhandel. Eine neue Studie erforscht, welche neuen Aufgaben ihre Zeit in Anspruch nimmt und was ihnen Sorgen macht.
In vielen Geschäften haben Kunden mittlerweile die Wahl: Sie scannen ihre Ware selbst ein oder stellen sich an der Kasse an und lassen das Personal die Arbeit machen. Das Ziel: Kunden sollen weniger lang warten müssen. Insgesamt «arbeiten» bei Migros und Coop bereits über 4000 Self-Scanning-Kassen.
Keine Wahl haben meist die Angestellten. Hält Self-Checkout im Laden Einzug, dann verändert das ihren Job. Was genau passiert mit der Arbeit und was Angestellte im Detailhandel davon halten, das hat die Gewerkschaft Unia untersucht.
Regale auffüllen und kontrollierenDer Kassenbereich sei ein Paradebeispiel für den Wandel im Detailhandel, hält sie fest. Für Angestellte bedeute das stärkerer Druck und mehr Aufgaben bei immer weniger Personal. Viele würden befürchten, dass auch ihr Job verschwinde, etwa weil sie «ganz von Maschinen ersetzt werden». Ganz unbegründet ist das nicht. In den USA betreibt Amazon bereits einen Laden ganz ohne Kassen. Angestellte braucht es dann nur noch, um die Regale aufzufüllen und allenfalls den Kunden zu helfen, die Produkte zu finden.
Obwohl der Schweizer Detailhandel noch nicht so weit ist, hat sich auch hierzulande der Kassierer-Job bereits gewandelt. Auch hierzulande füllen die Angestellten Regale auf. Daneben erklären sie den Kunden die neuen Systeme zum Scannen und Bezahlen.
Die wichtigste Funktion sei jedoch die Überwachung und Kontrolle. Das zeigen Studien-Interviews mit Betroffenen. Dabei komme es auch zu Konflikten – etwa bei Alkoholkäufen und bei den standardmässigen Kontrollen. Eine Kollegin sei von einem Kunden sogar physisch angegriffen worden, erzählt eine Angestellte. Das, weil sie ihn zur Rede stellte, weil er nicht bezahlt hatte. Gerade Frauen müssten sich viel gefallen lassen.
Fehlender Kundenkontakt und StressDen Kassenjob vermissen viele, weil sie dort mehr sozialen Kontakt mit den Kunden hätten. Für vier der Befragten war das sogar der Hauptgrund für ihre Jobwahl. «Den Kontakt zur Kundschaft dürfen wir nicht verlieren, das wäre schade, das macht mir Angst», sagt eine der Interviewten. Und eine Kollegin bemängelt: «An den Self-Checkout-Kassen, das ist man wie eine tote Materie, da kann man nicht reden, ... weil du viel zu viel gleichzeitig machen musst.»
Auch der Stress macht vielen zu schaffen. Statt entweder an der Kasse zu sitzen oder Regale aufzufüllen, müssten sie bei den Self-Checkout-Kassen beides machen. Ein ständiges Hin- und Herrennen sei es – forderten Kunden Hilfe an, dann seien sie an den Kassen gefragt, die übrige Zeit müssten sie anderswo im Laden arbeiten. «Für eine Person ist das eigentlich nicht machbar», hält eine 54-jährige Angestellte fest.
Die Gewerkschaft fordert die Arbeitgeber zum Handeln auf. Die Digitalisierung dürfe beim Personal nicht nur negative Folgen haben. Sie fordert eine Aufwertung des Verkaufsberufs und der Löhne.
Migros und Coop weisen Kritik zurückCoop-Sprecherin Yvette Petillon betont, die eigenen nationalen Mitarbeiterumfragen ergäben ein anderes Bild als die veröffentliche Studie. Der Schutz und die Gesundheit der Mitarbeitenden sei Coop sehr wichtig. Die Unia-Ergebnisse würden mit Sozialpartnerin Unia besprochen.
Die Migros nehme ihre Verantwortung als Arbeitgeberin und somit auch den Schutz ihrer Angestellten sehr ernst, sagt Migros-Sprecher Patrick Stöpper seinerseits. Themen wie die Diskriminierung von Frauen oder Teilzeitangestellten würden scharf verurteilt.
Migros prüfe die Arbeitsbedingungen der Angestellten regelmässig, auch in Zusammenarbeit mit den internen und externen Sozialpartnern – unter anderem der Landeskommission der Migros und der Personalkommission der Migros-Unternehmen. (jfr)
In Graubünden ist oberhalb von Trin und Flims schon wieder ein Jungwolf in steilem, felsdurchsetztem Gelände abgestürzt und seinen Verletzungen erlegen. Es ist schon das zweite halbjährige Tier, dass diesen Herbst bei der Alp am Piz Mirutta abstürzte und verstarb.
Der Kadaver des jungen Wolfes wurde am Samstag von einer Privatperson entdeckt und umgehend der Wildhut gemeldet, wie diese am Donnerstag mitteilte. Gemäss dem Verwesungsgrad war das Tier bereits mehrere Tage tot. Der Jungwolf stürzte fast am gleichen Ort ab, wie der erste rund zwei Wochen zuvor.
Auf der Alp befinde sich eine grosse Schafherde, die trotz Herdenschutz womöglich «eine gewisse Anziehungskraft» auf die Wölfe ausübe, sagte Adrian Arquint, Vorsteher des Amtes für Jagd und Fischerei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Gelände um die Alp sei sehr steil und ein Felsband ziehe sich durch den Absturzhang.
Ein unerfahrener Jungwolf könne da beim Hochklettern in Panik geraten und abstürzten, sagte Arquint. Dennoch sei es kein alltäglicher Fall, dass gleich zwei Tiere in so kurzer Zeit abstürzten.
Bei beiden Tieren ist noch unklar, ob sie zum Calandarudel gehören. Genanalysen sollen Klarheit schaffen. Wie der erste wird auch der zweite tote Wolf dem pathologischen Institut der Universität Bern übergeben. Standardmässig wird zudem überprüft, ob die Abstürze tatsächlich die Todesursachen waren. (SDA)
Heute gaben sich Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank im Windsor Castle das Ja-Wort. Dabei gab es einige Pannen.
Sie ist unter der Haube! Heute hat Prinzessin Eugenie (28) ihren Verlobten, Unternehmer Jack Brooksbank (32), geheiratet. Doch die feierliche Hochzeit in der St. Georges Chapel auf Schloss Windsor ging nicht ohne Pannen über die Bühne.
Nicht alles lief rund
Schon beim Eintreffen der Gäste kams zu Zwischenfällen: Erst stolperten Prinzessin Charlotte (3) und Page Boy Louis de Givenchy (6) über die Treppe vor der Kirche. Später machte Louise Mountbatten-Windsor der starke Wind zu schaffen, der ihr Kleid unglücklich hochfliegen liess. Der Wind blies zudem fast den Hut von Pippa Middleton (35) weg.
Doch auch während der Zeremonie lief nicht alles wie geplant: Prinzessin Eugenies Ring war etwas gar eng. Die Braut war darob alles andere als amused, wie ihr deutlich anzusehen war. Bräutigam Jack murmelte entschuldigende Worte. Zum Schluss fand Eugenie ihr Lächeln wieder: Sie und ihr Jack sind Frau und Mann!
Kurzer Kuss und geschlossene KutscheNach dem Gottesdienst traten die beiden vor die Kirche und gaben sich den ersten Kuss als frischvermähltes Paar. Der dauerte allerdings nur ganz kurz. Zu Freude der 1200 geladenen Gäste aus dem Volk und den Zuschauern vor den Bildschirmen legt das verliebte Paar einige Sekunden später noch einmal nach - Kuss zwei! Zum Schluss folgte die traditionelle Kutschenfahrt durch Windsor, die allerdings wegen des starken Windes in einer geschlossenen Kutsche durchgeführt wurde.
Die Hochzeitsgäste brauchen nach dieser pannenreichen Vermählung nun noch einiges an Stehvermögen: Es stehen gleich drei Feste nacheinander auf dem Programm. (kad/euc/klm)
Klicken Sie sich durch die grosse Galerie. Zudem: Die Hochzeit zum Nachlesen gibts unten im Ticker.
BLICK erklärt, warum Camilla morgen nicht an der Hochzeit von Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank teilnehmen wird – und was Sie sonst über die zweite Royal-Hochzeit des Jahres wissen müssen.
Royal-Fans werden morgen schon zum zweiten Mal in diesem Jahr zu Tränen gerührt sein: Nach der romantischen Traumhochzeit von Prinz Harry (34) und Herzogin Meghan (37) geben sich am Freitag Prinzessin Eugenie (28) und ihr Verlobter Jack Brooksbank (32) das Jawort.
Hierzulande ist die Tochter von Herzogin Sarah «Fergie» Ferguson (58) etwas weniger bekannt als die direkten Thronerben – und das, obwohl sie ebenfalls eine Enkelin von Queen Elizabeth II (92) ist. Ihr Vater ist Prinz Andrew (58), Herzog von York. Der ist der Bruder von Prinz Charles (69), was Eugenie, Harry und William (36) zu Cousins macht. In der Thronfolge ist Eugenie auf Platz sieben, hinter ihrer grossen Schwester Prinzessin Beatrice (30).
Prinz Andrew hat Camilla nicht unterstütztDeshalb werden morgen auch fast alle Mitglieder der Royal-Familie erwartet. Fast alle, denn wie der Palast bereits bestätigt hat, wird Herzogin Camilla (71) nicht an der Hochzeit teilnehmen. Offiziell gab es eine Termin-Kollision mit einem Event in einer Schule, an dem die Frau von Prinz Charles alljährlich teilnimmt. Palast-Insider munkeln jedoch, dass ihr Fehlen auf ihr Verhältnis mit Eugenies Vater Prinz Andrew zurückzuführen ist. «Als Charles und Camilla nach Dianas Tod um Akzeptanz kämpften, hat Andrew sich niemals geäussert. Camilla hat das nie vergessen», sagt ein Royal-Experte zu «Daily Mail».
Brooksbank und Eugenie sind verwandtDoch wen heiratet Eugenie morgen eigentlich? Jack Brooksbank ist ein britischer Geschäftsmann und stammt aus gutem Hause. Sein Vater ist Firmenchef, seine Mutter Wirtschaftsprüferin, und der Unternehmer hat sogar selbst schon etwas royales Blut in sich. Eugenie und er haben mit Thomas William Coke (†88), dem zweiten Earl von Leicester, einen gemeinsamen Vorfahren und sind so Cousin und Cousine dritten Grades. Derzeit arbeitet Brooksbank unter anderem als Markenbotschafter von Casamigos, der Tequila-Marke von George Clooney (57). Gut möglich dass unter den Gästen morgen also auch der Hollywood-Star sein wird.
Kennengelernt haben sich Eugenie und ihr Traumprinz übrigens in der Schweiz, während den Skiferien in Verbier VS. Seit sieben Jahren ist das Paar nun zusammen.
Hochzeit in der St George's Chapel auf Windsor CastleFür ihren grossen Tag hat sich Eugenie an der Traumhochzeit von Harry und Meghan scheinbar viele Notizen gemacht. So heiraten die Prinzessin und ihr Geschäftsmann ebenfalls in der St George's Chapel auf Windsor Castle. Nach der Trauung um elf, die ungefähr eine Stunde dauern dürfte, wird das Brautpaar auch während einer Kutschenfahrt den Royal-Fans zuwinken. Während sich Harry und Meghan allerdings vor 600 Gästen das Jawort gaben, sind bei Eugenie und Brooksbank 200 mehr auf der Liste.
Nach der Kutschenfahrt lädt die Queen das Brautpaar und seine Gäste erst zu einem Champagner-Apéro in Windsor Castle ein. Danach wird auf dem Landsitz von Prinz Andrew weitergefeiert. Doch damit nicht genug! Am Tag darauf sollen die Feierlichkeiten noch weitergehen. «Nach den etwas formaleren Feierlichkeiten am Freitag wird es am Samstag noch eine entspannte Party geben», verriet ein Insider dem «Telegraph». «Mit Achterbahnen, Essensständen, Cocktails, Bloody Marys für den Kater und einer Festival-Stimmung.» (klm)
BÄCH SZ - Der Chef der Schwyzer FDP-Fraktion, Dominik Zehnder, hat sich bei einer Bootsexplosion auf dem Zürichsee bei Bäch SZ schwere Brandverletzungen zugezogen. Nach vier Tagen auf der Intensivstation und mehreren Operationen befindet er sich nun auf dem Weg der Besserung.
Der Heilungsprozess dürfte sich noch etwas hinziehen, schreibt die FDP-Fraktion des Kantons Schwyz in einer Mitteilung.
Der Unfall selbst hatte sich bereits am 20. September ereignet. Erst jetzt aber wurde bekannt, dass der 55-jährige Zehnder zum Zeitpunkt der Explosion mit seiner Frau und einem seiner drei Kinder an Bord war. Am Donnerstag nämlich berichteten der «Bote der Urschweiz» und die «Luzerner Zeitung» über den schwer verletzten Fraktionschef.
Dieser aber sei überzeugt, dass er «in Bälde» seine Tätigkeit und sein Fraktionspräsidium im Kantonsrat wieder «in alter Frische» übernehmen könne, schreibt die Fraktion in der Mitteilung weiter.
Bei der Explosion kurz vor 20 Uhr zogen sich nicht nur Zehnder, der Bootsführer, sondern auch seine 18-jährige Tochter und seine Frau Brandverletzungen zu.
Die Tochter musste wegen mittelschweren Verbrennungen ebenfalls auf der Intensivstation des Universitätsspitals Zürich behandelt und danach zwei Tage überwacht werden. Zehnders Frau erlitt leichte Brandverletzungen und konnte ambulant behandelt werden.
Warum es an diesem Abend zur Explosion kam, ist noch unklar. Die entsprechenden Auskunftspersonen seien erst nächste Woche wieder erreichbar, sagte ein Sprecher der Schwyzer Kantonspolizei auf Anfrage von Keystone-SDA.
Am Tag des Unfalls teilte die Polizei mit, dass offenbar nach dem Tanken aus noch ungeklärten Gründen ein Feuer ausgebrochen war. Danach kam es im Motorenraum zur Explosion und das Boot sank. Die drei Personen, die sich an Bord befanden, retteten sich mit einem Sprung ins Wasser.
Rund 30 Einsatzkräfte leisteten Hilfe, darunter auch Taucher. Zudem rückte die Seerettung mit drei Booten an. (SDA)
Nach Mallorca wird auch Sardinien von heftigen Unwettern heimgesucht. Eine Brücke wird von den Wassermassen schwer beschädigt.
Schwere Unwetter haben nach Mallorca auch die italienische Insel Sardinien heimgesucht – und liessen den Fluss Santa Lucia über die Ufer treten. Die Überschwemmungen liessen daraufhin eine Brücke einstürzen. Dabei handelt es sich um den Abschnitt zwischen der Hauptstadt Cagliari und der Gemeinde Capoterra.
Bilder der Feuerwehr zeigen, wie der Belag auf einer Länge von mehreren Metern weggebrochen ist. Opfer gab es zum Glück keine, der Abschnitt war bereits vor dem Einsturz gesperrt. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa zitierte den Bürgermeister von Capoterra, Francesco Dessi: «Für mich ist das einzige, was in diesem Moment zählt, dass es keine Verletzten gegeben hat, die Schäden lassen sich reparieren.»
Eine seit den frühen Morgenstunden vermisste Frau wurde tot aufgefunden, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Sie sei mit ihrer Familie im Auto nahe der Hauptstadt Cagliari unterwegs gewesen und vom Hochwasser überrascht worden. Der Mann und die Kinder seien gerettet worden, von der Frau fehlte zunächst jede Spur.
Schulen bleiben geschlossen
Am Donnerstag kam das öffentliche Leben in Cagliari und Umgebung weitgehend zum Erliegen: Schulen, Parks, Friedhöfe, Museen, Bibliotheken und Sportanlagen blieben auf Anordnung der Kommunen geschlossen. Der Zivilschutz hatte die höchste Unwetterwarnung ausgesprochen.
Noch kann sich Italien nicht entspannen: Die Unwetter ziehen weiter. In Ligurien, im Piemont und der Toskana wird die Bevölkerung vor den Unwettern gewarnt.
«Unser Haus steht knöcheltief unter Wasser»BLICK-Wirtschaftschef Ulrich Rotzinger weilt mit seiner Familie gerade in Costa Rei. Seit gestern Abend ist die Feriensiedlung ohne Strom. Er erzählt: «Wir waren nur zwei Stunden in einem 20 Kilometer entferntem Ort. Als wir zurückkamen, stand unser Haus knöcheltief unter Wasser!»
Seine Nachbarin, eine Aargauerin, komme seit ihrer Kindheit nach Costa Rei. Rotzinger: «Sie sagte, dass sie so ein Donnerwetter in den letzten 30 Jahren nicht erlebt hat.»
«Fünf Stunden ohne Strom, die ganze Nacht ohne Wasser»Auch BLICK-Leserin Tanja A.*, die mit ihren Eltern Ferien in Sardinien verbringt, hat die Folgen des Unwetters zu spüren gekriegt. Die Strasse vor ihrer Ferienwohnung war wegen des Regens überschwemmt und die Familie seit Mittwoch um 15 Uhr in ihrem Domizil gefangen. «Um 17 Uhr fiel dann auch noch der Strom für fünf Stunden aus und bis heute um 11 Uhr hatten wir gar kein fliessendes Wasser», sagt die Baslerin zu BLICK. (neo/man)
* Name geändert.
ZÜRICH - Beim Kabelnetzbetreiber Quickline sind rund 9000 Kunden von einer Internetattacke betroffen gewesen. Die Angreifer missbrauchten einen bestimmten Modemtyp von Quickline für Überlastungsangriffe auf bestimmte Internetanschlüsse.
Dies habe zu Störungen bei den Modems von rund 5 Prozent der über 180'000 Internetkunden geführt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einem Communiqué mit. Fernsehen, Internet und Telefonie seien teilweise davon beeinträchtigt gewesen, wobei das Problem nicht bei allen Kunden gleich und auch nicht in gleichem Ausmass aufgetreten sei, hiess es weiter. Die Störungen seien mittlerweile behoben.
Die Angreifer hatten grosse Datenmengen auf bestimmte Webseiten gelenkt, um diese zum Absturz zu bringen. Dabei seien auch die betroffenen Quickline-Modems ausgestiegen, was zu den Störungen geführt habe.
Weitere Abklärungen laufenDie Attacke sei möglich gewesen, weil die Angreifer eine Sicherheitslücke bei den Modems ausgenützt hätten. Die Schwachstelle sei mittlerweile repariert, schrieb der zweitgrösste Kabelnetzbetreiber der Schweiz: «Wie es überhaupt dazu kommen konnte und seit wann die Schwachstelle bestanden hat, wird derzeit weiter untersucht.»
Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass nicht Quickline und/oder deren Partner das eigentliche Ziel dieses Angriffs gewesen seien. «Wem der Angriff letztlich gegolten hat, ist derzeit noch unklar und Gegenstand weiterer Abklärungen», schrieb die Kabelnetzfirma: Quickline habe Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht.
Die Nachforschungen von Quickline hätten keinerlei Hinweise auf Datendiebstahl oder Datenmanipulation in irgendeiner Form ergeben. (SDA)
Die Vorschläge des Bundesrates zur Senkung der Zahl der Zulassungen in den Zivildienst stossen auf gemischte Reaktionen. Während die SP und der Schweizerische Zivildienstverband klar Nein sagen, erhält die Vorlage von SVP, FDP, CVP und Offizieren Unterstützung.
Der Bundesrat ist der Meinung, dass die zunehmende Zahl der Zivildienstleistenden ein Problem darstellt, auch für die Bestände der Armee. Ein Dorn im Auge sind ihm insbesondere Zivildienstgesuche von Armeeangehörigen nach der Rekrutenschule.
Was will der Vorschlag?Mit der Revision des Zivildienstgesetzes will der Bundesrat unter anderem deren Dienstzeit verlängern: Wer zum Zivildienst zugelassen wird, soll mindestens 150 Zivildiensttage leisten müssen. Ausserdem soll der Wechsel von der Armee in den Zivildienst mit einer Wartefrist erschwert werden. Die Vernehmlassungsfrist endete am Donnerstag.
Argumente der GegnerDie SP, die BDP und die Grünliberalen lehnen die Reform entschieden ab. SP und BDP argumentieren, dass der Bundesrat in drei Berichten selber festgestellt habe, dass die Bestände der Armee nicht gefährdet seien.
Darüber hinaus ist die SP der Meinung, dass der Zivildienst zu einer wichtigen Institution geworden sei, der «wertvolle soziale, ökologische und kulturelle Aufgaben» erfülle und «den Zusammenhalt in der Gesellschaft» stärke. Für die BDP stellt der vorliegende Entwurf den Zivildienst grundsätzlich in Frage. Eine Revision auf Kosten des Zivildienstes sei aber nicht die Lösung.
Auch die Grünliberalen finden es grundsätzlich falsch, den Zivildienst unattraktiver zu machen. Denn die Reform gehe nicht auf die Ursachen des Problems ein: Die Gründe nämlich, warum so viele Dienstleistende vom Militärdienst in den Zivildienst wechseln wollten, obwohl dieser heute schon eineinhalb Mal länger daure.
Ein Komitee gegen die Reform - unter anderem bestehend aus Mitgliedern des Schweizerischen Zivildienstverband (Civiva), dem Verein Konkret und der Organisation Männer.ch - argumentiert, dass der Revisionsvorschlag dem öffentlichen Interesse widerspreche. Denn die Zivildienstleistenden erbrächten einen «wesentlichen Beitrag» für die Schweiz, besonders in den Bereichen Soziales, Gesundheit und Umwelt.
Der Zivildienst dürfe zudem nicht gegen den Militärdienst ausgespielt werden. Wenn viele nach der Rekrutenschule die Armee verlassen wollten, sei dies das Problem der Armee, das auch die Armee lösen müsse. Eine Meinung, die auch die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (Gsoa) teilt. Sollte das Gesetz in dieser Form verabschiedet werden, drohen die Organisationen bereits mit dem Referendum.
Argumente der BefürworterFür die SVP lenken diese Forderungen nach einem «attraktiveren Militärdienst» nur von den Missständen in der Zivildienstgesetzgebung ab. Die Bedürfnisse der Armee müssten klar Vorrang haben vor den Begehrlichkeiten der Zivildienstleistenden, «weil die Bürger in Uniform für unsere Sicherheit unersetzbar sind, nicht jedoch in den zivildienstlichen Ersatztätigkeiten».
Die vorliegende Gesetzesrevision könne endlich dazu beitragen, die «offensichtlich kaum je aus Gewissensgründen erfolgenden Abgänge ausgebildeter Soldaten in den Zivildienst» zu unterbinden. Auch die FDP betrachtet die vorgeschlagenen Massnahmen als gerechtfertigt.
Denn seit der Abschaffung der Gewissensprüfung im Jahr 2009 hätten die Dienstpflichtigen «faktisch die Wahlfreiheit zwischen dem Militär- und dem Zivildienst». Die Folge sei ein Anstieg der Zivildienstgesuche, während die Bereitschaft für den Militärdienst sinke. Für die Sicherheit der Schweiz sei diese Entwicklung negativ.
Aufgabenbereich des Zivildienstes erweiternDie CVP teilt die Sorge des Bundesrates, bezweifelt jedoch, dass mit den vorgeschlagenen Massnahmen die Ursachen der Abgänge aus dem Militärdienst angegangen werden können. Die Partei ist dennoch mit den Massnahmen einverstanden, sieht aber auch die Bestände des Zivilschutzes in Gefahr. Sie fordert den Bundesrat deshalb auf, auch in diesem Bereich Massnahmen zu ergreifen.
Gemäss CVP sollte es möglich sein, zivildienstpflichtige Personen in bestimmten Aufgabenbereichen des Zivilschutzes, beispielsweise im Sanitätsbereich, einzusetzen. So könnten die Einsatzmöglichkeiten für Zivildienstleistende sinnvoll erweitert und gleichzeitig entsprechende Personaldefizite behoben werden. Die CVP fordert den Bundesrat deshalb auf, eine entsprechende Regelung zu prüfen.
Die FDP fordert ausserdem, die Auswirkungen der Massnahmen nach drei Jahren zu analysieren. Erzielten sie nicht die gewünschte Wirkung, müssten «weitere Massnahmen bis hin zu Wiedereinführung der Gewissensprüfung» geprüft werden.
Diese Meinung teilen auch die Schweizerische Offiziersgesellschaft (SOG) und die Arbeitsgemeinschaft für eine wirksame und friedenssichernde Milizarmee (AWM). Die AWM verlangt ausserdem eine Verschärfung, sollte die Armee nach Einführung der Massnahmen weiterhin vor «Alimentierungsproblemen» stehen. Für SVP und AWM wäre zum Beispiel denkbar, dass ein Zivildienstgesuch nur noch bis zu wenigen Wochen vor Beginn der RS eingereicht werden könnte.
Die SOG möchte bereits den vorliegenden Entwurf mit dieser Massnahme «vervollständigen». Ein späterer Antrag auf einen Wechsel wäre dann nur noch nach «eingehender Prüfung der Gründe, einer formellen Anhörung» und einer Genehmigung möglich. (SDA)
Sao Paulo – In Brasilien liegt der rechtsextreme Kandidat Jair Bolsonaro vor der Stichwahl Ende Oktober deutlich vor seinem Rivalen. Das geht aus einer neuen Umfrage hervor.
Demnach kommt Bolsonaro auf rund 58 Prozent der Stimmen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage unter mehr als 3000 Personen ergab. Für seinen sozialistischen Konkurrenten Fernando Haddad von der linken Arbeiterpartei wollen demnach nur 42 Prozent der brasilianischen Wähler stimmen.
In der ersten Runde vom Sonntag hatte Bolsonaro 46 Prozent der Stimmen erhalten und damit die absolute Mehrheit nur knapp verfehlt. Die Stichwahl am 28. Oktober gilt als Bewährungsprobe für die Demokratie in der grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas, die von Politskandalen und wirtschaftlicher Misere gezeichnet ist.
Bolsonaro muss sich bis zur zweiten Wahlrunde am 28. Oktober schonen. Er war bei einer Kundgebung Anfang September von einem geistig verwirrten Mann mit einem Messer verletzt worden und lag wochenlang in einem Spital. «Er hat 15 Kilogramm Muskelmasse verloren und ist noch immer schwach», zitierte das Nachrichtenportal Globo am Mittwoch seinen Arzt Leandro Echenique.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte Bolsonaro keine öffentlichen Termine wahrgenommen und seinen Wahlkampf vor allem über die sozialen Medien bestritten.
Der US-Aktienindex Dow Jones hat am Mittwoch über 3 Prozent eingebüsst. Bilder von der New Yorker Wall Street zeigen schockierte Anleger, die ungläubig auf Bildschirme starren. Derweil greift US-Präsident Donald Trump die Notenbank Fed an.
Die US-Börse ist im Tief: Der Dow Jones verlor am Mittwoch etwas mehr als 3 Prozent und ist um 831 Punkte eingebrochen. Der 10. Oktober war somit der drittgrösste Punkteverlust in der Geschichte des 135-jährigen Indexes. Zu den grössten Verlierern zählten die Papiere von Luxusgüterproduzenten und Technologie-Unternehmen.
An der New Yorker Wall Street kam es gegen Abend zu Panikverkäufen. Bilder gingen um die Welt, die Anleger mit erstarrter Miene vor tiefroten Bildschirmen zeigten.
IWF-Prognose und steigende ZinseFür die dramatischen Kursverluste verantwortlich gemacht werden einerseits die Äusserungen des IWF. Der Internationale Währungsfonds hat in der Nacht auf Mittwoch die Furcht vor Turbulenzen an den Finanzmärkten genährt. Eine Eskalation der Handelskonflikte und wachsende geopolitische Risiken könnten zu abrupten Einbrüchen führen. Der IWF hatte zudem seine Prognosen zum Wachstum der globalen Wirtschaft gesenkt (BLICK berichtete).
«Was wir hier sehen, ist, wie sich der Markt auf ein niedrigeres Wachstum einstellt», sagte die Investmentstrategin Mona Mahajan von Allianz Global Investors zum US-Sender «CNBC». Als weiterer Grund geben Experten die stetig steigenden Zinsen und Renditen an.
US-Regierungsvertreter: «Kurskorrektur wahrscheinlich gesund»US-Präsident Donald Trump (72), der in den vergangenen Monaten jeden Rekord des Dow Jones auf seinem Twitter-Account feierte, sei am Mittwochnachmittag von den Entwicklungen an der Börse informiert worden. Dies sagte ein Insider «CNBC».
Ein hochrangiger Vertreter der Trump-Regierung hat auf Anfrage des Senders das Geschehen als eine «Kurskorrektur» beschrieben. Diese sei «wahrscheinlich gesund». Er zeigte sich davon überzeugt, dass die Kursverluste schon bald wieder der Vergangenheit angehören. «Das wird vorübergehen und die US-Wirtschaft bleibt stark».
Trump: «Ich denke, dass die Fed verrückt geworden ist»Donald Trump äusserte sich erst am Mittwochabend zum historischen Punkteverlust des Dow Jones. Der US-Präsident antwortete auf die Frage eines Journalisten: «Ich denke, dass die Fed einen Fehler macht.» Die Notenbank Federal Reserve (Fed) fahre einen «zu straffen» Kurs, erklärt Trump. Dann legt er nach: «Ich denke, dass die Fed verrückt geworden ist.»
Der US-Präsident hatte in den vergangenen Wochen die Fed immer wieder öffentlich kritisiert und auch schon ihre Unabhängigkeit infrage gestellt. Nachdem die Notenbank Ende September die Leitzinsen zum dritten Mal in diesem Jahr angehoben hatte, erklärte Trump: «Ich bin darüber nicht glücklich.»
Tokio – Nach der Schliessung des berühmten Tokioter Fischmarktes Tsukiji hat die japanische Hauptstadt seit Donnerstag einen neuen modernen Grossmarkt für Meerestiere aller Art. Nach zweijähriger Verzögerung begann der Handel am neuen Standort Toyosu.
Rund 900 Unternehmen hatten ihr Geschäft vom bisherigen Markt in Tsukiji auf die nahe künstliche Insel Toyosu verlegt. Der veraltete Tsukiji-Markt, der einer der grössten Fischmärkte der Welt und eines der beliebtesten Touristenziele in Tokio war, hatte den Betrieb am vergangenen Wochenende nach 83 Jahren eingestellt.
Die alten Hallen sollen abgerissen werden und für die Olympischen Spiele 2020 Platz schaffen. Dort sollen Häuser und Strassen entstehen. Der neue Ort war wegen der notwendigen Entsorgung krebserregender Chemikalien im Boden nicht fristgerecht fertiggestellt worden.
Schwule und Lesben im Kosovo haben zum zweiten Mal mit einem grossen Protestmarsch für ihre Rechte demonstriert. Unter starkem Polizeischutz zogen am Mittwoch mehrere hundert Menschen durch die Hauptstadt Pristina, die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle.
Schwule und Lesben erheben im Kosovo ihre Stimme. Sie haben in der Hauptstadt Pristina zum zweiten Mal mit einem grossen Protestmarsch für ihre Rechte demonstriert. Unter starkem Polizeischutz zogen am Mittwoch mehrere hundert Menschen durch die Strassen.
Die Teilnehmer forderten mehr Freiheit und Gleichberechtigung, schwenkten Regenbogenfahnen und trugen ein Banner mit der Aufschrift «Im Namen der Freiheit».
Homosexuelle haben es im Kosovo schwerAnders als bei der ersten Gay Pride in Pristina im vergangenen Jahr nahmen diesmal keine ranghohen Politiker daran teil - mit Ausnahme der Ministerin für europäische Integration, Dhurata Hoxha. Dafür nahmen unter anderen die Botschafter Deutschlands und Frankreichs sowie ein Vertreter der Europäischen Union teil.
Die Bevölkerung des Kosovo ist zum allergrössten Teil muslimisch. Gleichgeschlechtliche Liebe stösst oft noch auf heftige Ablehnung. Ein grosses Polizeiaufgebot diente dem Schutz der Demonstranten. (SDA)
Der Autobauer BMW hat seinen Anteil an dem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen Brilliance ausgebaut. Der Kaufpreis liege bei umgerechnet vier Milliarden Franken.
Der Autobauer BMW hat seinen Anteil an dem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen Brilliance ausgebaut. Der Anteil steigt von ursprünglich 50 auf künftig 75 Prozent, teilte der BMW-Konzern am Donnerstag mit. Der Kaufpreis liege bei umgerechnet vier Milliarden Franken. Die Laufzeit des Gemeinschaftsunternehmens sei zugleich bis 2040 verlängert worden. Bisher sollte sie 2028 enden.
Die Zustimmung der Aufsichtsbehörden und der Brilliance-Aktionäre steht noch aus. Nach derzeitigem Stand werde der Geschäftsabschluss für das Jahr 2022 erwartet, wenn die Joint-Venture-Pflicht für den Bau von Automobilen in China ausläuft, hiess es weiter.
BMW-Ziel: 650'000 Autos pro Jahr in ChinaZiel sei es, die langfristige Zusammenarbeit mit Brilliance in China zu stärken. Zudem sollen die Produktionskapazitäten an den bestehenden Standorten in Shenyang ausgebaut sowie die Lokalisierung neuer Modelle einschliesslich Elektroautos ausgeweitet werden. Dazu seien Investitionen von mehr als drei Milliarden Franken geplant. Unter anderem soll ein neues Werk in Tiexi auf den bestehenden Werksgelände die Kapazität des Standorts verdoppeln.
In der Anlage sollen Elektroautos, Hybridfahrzeuge und konventionelle Pkw gebaut werden. Bis Anfang der 2020er Jahre will BMW jährlich 650'000 Fahrzeuge in China fertigen. Dazu entstünden 5000 neue Arbeitsplätze, hiess es weiter. 2017 liefen in den Werken des Gemeinschaftsunternehmens insgesamt etwa 400'000 Autos vom Band.
BMW und Brilliance feiern am heutigen Donnerstag in China das 15-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft. Die Volksrepublik ist der grösste Automarkt der Welt und für die Münchner wie für viele andere Hersteller der grösste Einzelmarkt. BMW und Brilliance betreiben bereits zwei Autofabriken und ein Motorenwerk in China. Die Bayern kündigten im Sommer den Ausbau der seit 2003 bestehenden Partnerschaft an. (SDA)
Los Angeles – Heidi Klum hat eine Nachfolgerin bei der US-Castingshow «Project Runway»: Das amerikanische Model Karlie Kloss soll als Gastgeberin und ausführende Produzentin die langjährige deutsche Moderatorin ersetzen.
Sie selbst sei mit «Project Runway» aufgewachsen und freue sich total darauf, die Leitung der Show zu übernehmen, sagte Kloss am Mittwoch in einer Mitteilung laut «Hollywood Reporter».
Klum hatte gemeinsam mit dem Modeberater Tim Gunn 16 Staffeln der Show über aufstrebende Modedesigner moderiert. Im September gab das Duo seinen Ausstieg bekannt und kündigte zugleich eine neue Reality-Fashionshow beim Streamingdienst Amazon Prime Video an.
Für Gunn soll bei «Project Runway» nun der Designer Christian Siriano einspringen. Zu den neuen Juroren gehören der Modeschöpfer Brandon Maxwell und die frühere «Teen Vogue»-Chefredakteurin Elaine Welteroth. Die nächste Staffel unter neuer Leitung ist für 2019 geplant.
169 Tage nach dem Abstieg versucht der EHC Kloten in der Swiss League Fuss zu fassen.
Sollte sich ein Zuschauer nach einem Jahr auf einer einsamen Insel ohne Handy und Computer auf den Weg in die «Swiss Arena» machen, er würde sich vielleicht über die wenigen Gästefans wundern und sich fragen, weshalb da so viele Junge auf dem Eis stehen. So wie Ramon Knellwolf (20), der angeblich 170 Zentimeter gross ist, es aber nur mit Mühe über die Bande schafft. Doch nie käme der Besucher auf die Idee, dass Kloten vor 169 Tagen abgestiegen ist.
Noch immer strömen im Schnitt 4559 Fans ins Stadion. So viele, dass die Polizei am Dienstag gegen La Chaux-de-Fonds gar ein Geschäft wittert – und fleissig Parkbussen verteilt. Selbst Piano-Mann «Sir Albert», der im Frühjahr im «SRF» noch meinte, gegen die «Glöggli Clöön vo Vischp und so» käme er dann bestimmt nicht, besucht die Spiele. 3600 Saisonkarten wurden verkauft. 350 mehr (!) als im letzten Jahr.
«Familiärer. Angenehmer. Entspannter.»«Leute, die zuletzt nicht mehr kamen, kauften sich wieder ein Abo», sagt Barbara Flükiger, Präsidentin des Fanclubs Züri Unterland. «Die Atmosphäre ist total anders. Familiärer. Angenehmer. Entspannter. In den letzten Jahren war ich hier nicht glücklich.» Flükiger erzählt von einer Fanratsitzung. «Ich glaube, wir wurden zum ersten Mal seit langem nicht angelogen. Der neue Captain Steve Kellenberger sucht keine Ausreden, spricht frisch von der Leber weg.»
Die Werbebotschaft eines Einkaufszentrums «Jetzt wird’s Glatt» unterhalb der Stehrampe steht sinnbildlich für die Stimmung. Die Logen sind voll. Und im kommerziellen Bereich konnten alle Partner gehalten werden. Und trotzdem: Das Publikum erwartet Siege.
Kloten-Präsi geht nach zwei Dritteln nach HauseDass es nach den Erfolgen gegen Winterthur, Thurgau und die EVZ Academy gegen die Top-Teams Langenthal (4:5) und La Chaux-de-Fonds (1:5) zuletzt zwei Heimpleiten absetzte, ist ein Dämpfer.
«Ich dachte, wir hätten einen guten Goalie», spottet ein Fan. Tatsächlich sorgte der Österreicher Bernhard Starkbaum für den Flop des Abends, als er beim 1:4 die Scheibe verlor, worauf der Gegner den Puck nur noch im leeren Tor unterbringen musste. Zu diesem Zeitpunkt weilte Kloten-Präsi Hans-Ueli Lehmann gar nicht mehr im Stadion.
«Ich ging nach dem zweiten Drittel nach Hause. Wir brauchen es nicht schönreden: Es war unterirdisch, nicht akzeptabel», so Lehmann. Doch heute sei man viel ehrlicher. «Trainer und Spieler sprechen die Dinge an. Jetzt wird keiner mehr in Watte gepackt.»
Felix Hollenstein spricht von einem Prozess. «Für uns ist das hier Neuland. Wir haben Junge, die erstmals gegen Erwachsene spielen. Wir treffen auf Teams, die wir nicht kennen, die bereits eingespielt sind», sagt der Sportchef: «Es braucht etwas Geduld. Man darf nicht vergessen, dass wir im Mai noch ohne Mannschaft dastanden.»
Kellenberger sagt, sieben der letzten zehn Tore seien Geschenke gewesen: «Wir werden sicher ab und zu mal eine kassieren. Wir sind unerfahren. Und gerade deshalb dürfen wir älteren Spieler nicht auch noch Fehler machen.» Man müsse schnell lernen. «Gegen die Academy hatte ich plötzlich viel mehr Zeit, begann zu studieren und baute prompt Mist.»
Es läge jetzt an den Spielern. Kellenberger: «Die Resultate müssen stimmen. Denn was die Fans leisten, ist unglaublich.» Fanclub-Präsidentin Flükiger sagt: «Ich gebe ihnen zwei Jahre. Jetzt will ich noch nicht aufsteigen. Der Klub soll erst gesund werden.»