Zu den Ergebnissen der heutigen Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) äußert sich Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:
Die Entscheidung der EZB, den Leitzins noch nicht zu senken, ist verständlich und zu diesem Zeitpunkt auch richtig. Allerdings hätte ich mir von der EZB eine klarere Kommunikation gewünscht, die auf die Notwendigkeit von Zinssenkungen in diesem Jahr hinweist. Ein expliziter Hinweis, dass die Zinswende in diesem Jahr bevorsteht und Zinssenkungen notwendig sein werden, um das Ziel der Preisstabilität mittelfristig nicht zu gefährden, indem die Inflation unter zwei Prozent gedrückt wird, wäre sinnvoll gewesen.The Public Economics Department analyzes how financial, fiscal, and social policies influence economic decisions made by individuals, households, and companies. The department’s key focus is on fiscal and social policy in Germany, with analyses based on microsimulation models and microeconometric methods. Of particular interest are the behavioral patterns of households, companies, and policy makers, as well as the distributional effects of fiscal and social policy. These are assessed not only at national level, but also at local, regional, and EU levels.
Starting preferably on 1st June 2024, DIW Berlin is looking for a
Postdoc (f/m/div) (Full-time with 39 hours per week, part-time is possible)
16. Januar 2024 – Im Jahr 2021 führte Deutschland nach jahrelanger Debatte die Grundrente ein, ein Rentenzuschlag für Geringverdienende mit langen Versicherungsbiografien, niedrigen Rentenanwartschaften und geringem Einkommen. Die Einführung dieses komplexen Instruments – laut SPD ein „sozialpolitischer Meilenstein“ – dauerte allerdings zwei Jahre. Die Auswirkungen der Grundrente sind bisher kaum erforscht. Erst seit 2023, mehr als zwei Jahre nach der Einführung, stehen erste Daten zur Auswertung bereit. Es zeigt sich, dass deutlich weniger Menschen von der Grundrente profitieren, als früher angenommen wurde. Ein wesentlicher Grund ist, dass mehr als die Hälfte wegen der Einkommensprüfung keinen Anspruch auf einen Zuschlag hat. Eine Ausweitung der Grundrente, die auch Personen mit längerer Erwerbsunterbrechung einbezieht, oder eine Einführung einer Mindestrente nach dem Vorbild Österreichs oder der Niederlande würde die Einkommenssicherungsfunktion der Rente verbessern. Dies könnte helfen, weitere Reformen sozialverträglich umzusetzen und dem eigentlichen Anspruch einer Grundrente gerecht zu werden.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir schlägt die Einführung einer Abgabe auf tierische Lebensmittel vor, einen sogenannten Bauern-Soli. DIW-Präsident Marcel Fratzscher äußert sich dazu wie folgt:
Der Bauern-Soli ist ein sinnvoller Vorschlag, der die Bauern und Bäuerinnen bei der ökologischen Transformation auch finanziell unterstützen würde. Er bedeutet, dass die Produktion von Fleisch stärker besteuert wird und die daraus resultierenden Einnahmen an die Landwirtinnen und Landwirte zurückgegeben werden. Diese können dadurch beispielsweise Investitionen in ihre Betriebe tätigen. Die Idee, die ökologische Transformation nicht nur durch Regeln und Gebote zu gestalten, sondern auch durch direkte, finanzielle Anreize, ist richtig, um den landwirtschaftlichen Betrieben mehr Freiheit bei der Gestaltung des eigenen Transformationspfads zu ermöglichen.Die Abteilung Klimapolitik sucht zur Mitarbeit in einem Brückenprojekt zwischen den Abteilungen Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) und Klimapolitik zum nächstmöglichen Zeitpunkt
eine studentische Hilfskraft (w/m/div) (für 12 Wochenstunden)
In dem Projekt geht es um die Berechnung von CO2 Emissionen deutscher Haushalte und die Frage, wie diese Haushalte ihren Konsum verändern, wenn sie Informationen zu ihren Emissionen erhalten.