Unternehmen aus den EU-Ländern müssen künftig Strafzölle auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA zahlen. Ab Mitternacht würden die neuen Zölle gelten.
Im Handelsstreit zwischen den USA und der EU hält US-Präsident Donald Trump (71) an seiner harten Haltung fest: Unternehmen aus den EU-Ländern müssen künftig Strafzölle auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA zahlen. Das hat US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross am Donnerstag in Washington bekannt gegeben. Ab Mitternacht würden die neuen Zölle gelten.
Die Europäer hatten seit Monaten mit Washington über die angekündigten Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren von Stahlprodukten und zehn Prozent auf Aluminium gestritten.
Die EU wollte sich nicht erpressen lassen und verlangte, von den Zöllen bedingungslos und unbefristet ausgenommen zu werden. Erst dann sollte über mögliche Handelserleichterungen für die US-Wirtschaft gesprochen werden. Dazu sagte Ross: «Wir waren nicht bereit, diese Bedingung zu erfüllen.»
Die USA stellten als Alternative für die Zölle Ausfuhrobergrenzen zur Debatte. Dies hätte nach Berechnungen des US-Handelsministerium den gleichen Effekt auf die angestrebte höhere Auslastung der US-Stahlindustrie wie die Strafzölle.
Bis zuletzt war um einen Kompromiss gerungen worden. Doch auch ein Krisengespräch zwischen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und Ross am Rande einer Konferenz der Industrieländerorganisation OECD in Paris brachte am Mittwoch keinen Durchbruch.
Brüssel hatte zugleich angekündigt, auf Zollerhebungen zu reagieren und ihrerseits Zölle auf US-Produkte wie Motorräder, Whiskey und Jeans zu erheben. Trump brachte daraufhin Einfuhrzölle von bis zu 25 Prozent auf Autos ins Spiel.
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte noch am Donnerstag bekräftigt, es werde eine starke Antwort der EU geben. Ross warnte die Europäer dagegen vor einer Eskalation, falls sie mit Vergeltungszöllen antworten.
Und prompt reagiert die EU mit Vergeltungszöllen auf die verhängten Strafzölle, wie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstagnachmittag in Brüssel bekannt gab. (SDA/lub)
Starkregen und Hagel haben gestern Abend für schwere Schäden in den Kantonen Aargau und Zürich gesorgt. Bereits gibt es erste Schätzungen zu den Kosten. Es dürften rund 20 Millionen sein.
In kurzer Zeit hat ein Hagelsturm in den Kantonen Aargau und Zürich am Mittwochabend eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Schäden sind beträchtlich.
Eine erste Schätzung dazu gibt die Allianz Suisse ab. Die Versicherung rechnet mit rund 1200 Schadenfällen. Der Schadenaufwand dürfte rund vier Millionen Franken betragen. Jetzt seien die Experten vor Ort, um sich ein Bild über das Ausmass der Schäden zu machen, teilt die Allianz in einem Communiqué mit.
Regen im Kanton Zürich, Hagel in Baden
Der Starkregen habe vor allem im Zürcher Unterland rund um Dielsdorf für etwa 700 Sachschäden durch Überschwemmungen gesorgt, so die Allianz. Im Raum Baden erwartet die Versicherung rund 500 Schadenfälle. Dort handle es sich vor allem um Fahrzeuge, die vom Hagel beschädigt wurden.
Ersten Schätzungen zufolge werden die Unwetter-Schäden bei den Zurich-Kunden 6,3 Millionen Franken kosten. Das teilte die Versicherung mit. Sie hat an drei Orten einen Hagel-Hilfspunkt eingerichtet.
Auch bei der Axa haben sich bereits viele Betroffene gemeldet. Sprecherin Anna Ehrensperger rechnet bis heute Abend mit bis zu 200 Meldungen wegen Sachschäden an Gebäuden und bei Unternehmen, dazu deren 100 wegen Hausratschäden. «Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich noch weitere Kunden bei uns melden und sich diese Zahl entsprechend erhöht», sagt Ehrensperger gegenüber BLICK.
Laut der Axa-Sprecherin waren unter anderen die Orte Oberweningen, Dielsdorf, Schöfflisdorf, Neerach und Niederglatt im Kanton Zürich stark betroffen. Aber auch aus Gegenden im Aargau gibt es Schadensmeldungen. «Die Schadensumme können wir derzeit noch nicht beziffern», sagt Ehrensperger.
Feiertag verzögert die SchadensmeldungenErstaunlich wenige Schadensmeldungen verzeichnet die Aargauische Gebäudeversicherung. Vermutlich seien wegen Fronleichnam viele Leute gar nicht zu Hause. Laut Geschäftsführerin Christina Troglia wurden bisher 160 Schäden gemeldet. 80 würden Überschwemmungen betreffen, 70 Hagel und der Rest Sturm. Erfahrungsgemäss dürfte der Schaden damit bisher bei rund 1,5 Millionen Franken liegen. Troglia rechnet aber damit, dass noch weitere Schadensmeldungen dazukommen werden.
Bis Donnerstagmittag gingen bei der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich (GVZ) 2000 Schadensmeldungen ein. «In 80 Prozent der Fälle handelt es sich um Überschwemmungen, der Rest sind Hagelschäden», sagte eine Sprecherin gegenüber Radio Zürisee. Der Schaden beläuft sich voraussichtlich auf über zehn Millionen Franken. (jfr)
Holland ist bei der WM nicht dabei. Ex-Starstürmer Patrick Kluivert (41) prognostiziert trotzdem eine rosige Zukunft. Und: Er nennt seine WM-Favoriten, zweifelt an der Schweiz und rät seinem Sohn, sich die richtigen Freunde auszusuchen.
BLICK. Patrick Kluivert, wer gewinnt die WM?
Patrick Kluivert: Schwierige Frage. Es gibt viele routinierte Teams die wissen, wie man es macht: Brasilien, Argentinien, Deutschland, Spanien, Frankreich. Aber aufgepasst auf Belgien!
Sie trauen den Belgiern den Titel zu?
Warum nicht? Sie haben eine bärenstarkes Mannschaft und enorm talentierte Einzelspieler.
Was denken Sie über die Schweiz?
Die Schweiz hat einen guten Teamspirit und ist individuell stark besetzt. Man hat Spieler, die eine Partie entscheiden können. Aber es wird sehr schwierig, die WM zu gewinnen (schmunzelt).
Wie weit kann die Reise gehen?
Das Viertelfinale ist unglaublich schwierig zu erreichen, weil die Schweiz als Gruppenzweiter hinter Brasilien im Achtelfinale wohl auf Deutschland treffen würde.
Vor vier Jahren in Brasilien landete Holland noch auf Platz 3. Doch dann verpasste man die Euro und ist auch jetzt in Russland nicht dabei. Eine Katastrophe!
Das tut sicherlich sehr weh. Aber ich will nicht zurück-, sondern lieber nach vorne schauen. Wir haben begabte Spieler, die nach oben preschen. Sie sind 18 oder 19 Jahre alt. Momentan erneuern wir die Nationalmannschaft mit diesen Athleten. Es gibt eine neue Stimmung im Team und die Perspektive ist sehr schön. Die Zeit für eine Auferstehung Hollands ist gekommen.
Hat Holland seine sportliche Talsohle durchschritten?
Auf jeden Fall. Aber tiefer fallen können wir ja fast nicht fallen (schmunzelt)!
Was halten Sie von Trainer Ronald Koeman?
Er ist der beste Coach, den Holland in diesem Moment haben kann.
Ihr Sohn Justin ist erst 18 Jahre alt und hat bei Ajax Amsterdam für Furore gesorgt. Wo steht er, wenn Sie sich in diesem Alter mit ihm vergleichen?
Der Zeitgeist ist heute ganz anders als damals, als ich noch jung war. Ein Vergleich ist also unmöglich. Auf dem Platz ist Justin ganz anders als ich es war. Justin ist Flügelstürmer, ich war dagegen im Strafraum zuhause. Er benutzt sehr viel seine Geschwindigkeit, seine Dribblings. Das machte ich zwar auch, aber in einer anderen Art – ich war eher Vollstrecker.
Ist Justin ein Ausnahmetalent?
Das wird sich zeigen. Aber es gibt nicht viele Spieler in seinem Alter, die das gemacht haben, was er bislang in dieser Saison gezeigt hat.
Er hat es im Schnellzugstempo bis in die A-Nationalmannschaft gebracht.
Genau. Ich bin sehr stolz auf Justin.
Was ist das Wichtigste für ihn in den nächsten Monaten und Jahren?
Justin muss demütig bleiben. Das ist das Wichtigste. Er muss mit beiden Füssen auf dem Boden bleiben. Schafft er das, kann er ein ganz Grosser werden.
Welche Fehler, die Sie zu Beginn ihrer Karriere gemacht haben, sollte er vermeiden?
(Überlegt lange) Ich würde nicht von Fehlern sprechen.... Aber Justin muss fokussiert bleiben und darauf achten, die richtigen Leute um sich zu haben. Er sollte sich seine Freunde sehr genau aussuchen.
Warum ist das so wichtig?
Die Menschen in deinem Umfeld können dir entweder helfen oder deine Karriere kaputtmachen.
Sind Sie ein harter Kritiker oder eher der Typ «netter Papa»?
Wenn ich finde, dass ich etwas kritisieren muss, sage ich ihm das auch! Aber Justin ist jetzt 18 Jahre alt, er kann selbst entscheiden, was er will.
Fragt er Sie um Rat?
Wenn er irgendwo nicht weiter kommt, ruft er mich jeweils an – dann haben wir lange Diskussionen. Ich will ihm aber auch meine Erfahrungen weitergeben. Ich bin da, um ihm zu helfen.
Endlich gute Neuigkeiten für die Schweizer Töff-Fans: Moto2-Pilot Dominique Aegerter greift am Wochenende in Mugello wieder an. Auch Tom Lüthi ist definitiv dabei.
Über einen Monat lang wurde Töff-Pilot Dominique Aegerter von einem Beckenbruch ausser Gefecht gesetzt. Die Rennen in Jerez und Le Mans gingen ohne den Oberaargauer über die Bühne.
Jetzt gibts aber Good News aus seinem Lager. «Der Streckenarzt hat sein Okay gegeben. Er hat kurz etwas am Becken rumgedrückt. Ich darf am Freitag in Mugello wieder Gas geben. Ich freue mich riesig», sagt Aegerter zu BLICK.
Aegerter weiter: «Ich hoffe, dass ich genügend Kraft und keine Schmerzen mehr habe.» Wirklich merken, ob sein Becken auf der Rennstrecke den Belastungen standhält, wird er es aber erst am Freitagvormittag im ersten freien Training.
Aegerter hatte sich bei einem Sturz auf einer Enduro-Fahrt mit dem Motocross-Töff am Becken verletzt und musste operiert werden. Bei konservativer Behandlungsmethode wäre er zwei bis drei Monate weg vom Fenster gewesen. Auch deshalb sagt der 27-Jährige: «Ich danke allen Physios und Ärzten, dass ich schnellstmöglich wieder fit geworden bin.»
In der Königsklasse MotoGP ist auch Tom Lüthi definitiv dabei. Seine Teilnahme war wegen des Rechtsstreits in seinem MarcVDS-Teams bis zuletzt unsicher. «Ich will alles ausblenden und mich einfach auf den Job konzentrieren», sagt Lüthi, der nach fünf Rennen noch punktelos ist. «Ich freue mich auf diese schnelle Strecke und gehe auf Punktejagd!» (cmü/md)
Das neue Outfit von Serena Williams sorgt für Aufsehen in Paris. Auf Schweizer Tennisplätzen wird es dies so bald wohl kaum tun.
Die Frau sorgt für Aufsehen in Roland Garros: Serena Williams (36) putzt in Runde 1 des Sandturniers die Tschechin Kristyna Pliskova vom Platz.
Mindestens so spektakulär aber wie der sportliche Auftritt ist der hautenge Einteiler, in dem die 23-fache Major-Siegerin in Paris aufläuft. Das Nike-Stück mit rotem Ring ist Gesprächsthema Nummer 1.
Auch für Williams, die nach 13-monatiger Babypause zurück auf der Tour ist. «Will noch jemand einen Catsuit?», twittert sie. «An alle Mamas da draussen, die sich von einer schwierigen Schwangerschaft erholen: Wenn ich es kann, könnt ihr es auch.»
Allerdings: Ein Katzen-Outfit, wie es Williams auf dem Court spazieren führt, gibts für die Mamas da draussen wohl nicht. Zumindest in der Schweiz wird das gute Stück kaum in den Handel kommen, wie es auf BLICK-Nachfrage bei den grossen Sportartikel-Händlern des Landes heisst. Und auch über Williams' neue Modelinie «Serena» wird es nicht verfügbar sein.
So müssen ambitionierte Tennis-Mamas in ihren Interclub-Partien auch weiterhin mehr mit sportlichem Können als mit dem Williams-Dress glänzen. Schade eigentlich: Schliesslich scheint der Anzug Flügel zu verleihen. «Wenn ich ihn trage, fühle ich mich wie eine Superheldin», schwärmt Williams, «wie eine Kriegerin, eine Prinzessinnen-Kriegerin.»
Heute Donnerstag findet im Zürcher Grossmünster die Trauerfeier für den verstorbenen Pfarrer Ernst Sieber statt.
Er war der bekannteste Pfarrer der Schweiz: Der Zürcher Pfarrer Ernst Sieber ist am Samstag vor Pfingsten im Alter von 91 Jahren friedlich eingeschlafen. Heute Donnerstag nehmen ganz Zürich, seine Freunde und Familie Abschied von ihm in der Grossmünster-Kirche.
Unermüdlich hatte sich Sieber den Anliegen der Randständigen gewidmet und so nicht selten auch der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten. Die christlichen Werte lagen ihm am Herzen und danach richtete er auch sein tägliches Handeln.
Siebers «Pfuusbus» beim Zürcher Albisgüetli beispielsweise – über die Jahre war dieser zu einer wahren Institution geworden – bot Obdachlosen ein temporäres Zuhause. Sieber selber kümmerte sich dort regelmässig um die Besucher.
Im BLICK-Interview tönte er damals an, dass die Zeit näherkomme, um «nach Hause zu gehen».
Er habe damit niemandem Angst machen wollen, meinte Sieber danach zu BLICK. Doch der Tod sei nun mal ein Thema, mit dem man sich beschäftigen müsse. «Es ist nur ein rechtes Leben, wenn man mit dem Herrgott eins ist», sagte er. «Das habe ich erreicht.» (pma)
Belinda Bencic wollte die Schweizer Fahne an den French Open hochhalten. Stattdessen muss unsere letzte Landesvertreterin die Flagge nun auch einrollen: 2:6, 4:6 unterliegt sie der Slowakin Magdalena Rybarikova (WTA 18).
Belinda Bencics Kampf um den Drittrunden-Einzug geht schneller als erwartet zu Ende. Sie kann die Willensleistung, die sie noch beim Dreisatz-Sieg gegen Deborah Chiesa gezeigt hatte, nicht wiederholen.
Allerdings ist die slowakische Weltnummer 18 Rybarikova auch eine Spielerin anderen Kalibers als die italienische Qualifikantin eine Runde zuvor. Die 21-jährige Ostschweizerin verliert in einer Stunde und 42 Minuten in zwei Sätzen – 2:6, 4:6. Dabei wäre mehr dringelegen.
Die Paris-Juniorinnen-Siegerin von 2013 hätte die Mittel gegen die Gegnerin, die wie sie keine ausgewiesene Sandspezialistin ist, ein gutes Händchen am Netz zeigt, aber alles andere als ein brillantes Match abliefert.
Zu Beginn der Partie kann Belinda, die optisch wieder als «Lady in Black» auffällt, gut mithalten. Das ärgerliche dritte Game, das sie nach acht Spielbällen verliert, gleicht sie umgehend wieder aus. Doch dann reisst der Faden – der Satz geht 6:2 an Rybarikova.
Bis zum 3:3 im zweiten Durchgang flammt die Hoffnung auf, dass Bencic sich wieder mit guter Moral durchbeissen kann. Ebenfalls wehrt sie – wie schon im Match zuvor – bei 3:5-Rückstand fünf Matchbälle ab und verkürzt auf 4:5, danach sogar einen sechsten!
Aber es soll am Ende doch nicht sein: 41 Fehler, die natürlich auf die letzte Verletzungspause nach einer Fuss-Entzündung und ihre dreijährige Absenz auf Sandcourts zurückzuführen sind, sind einfach zu viel.
Das weiss auch Belinda: Mehrmals fliegt ihr Racket aus Frust zu Boden, sie erhält sogar eine Verwarnung dafür. Bitter ist das Fazit auch aus Schweizer Sicht: Schon nach zwei Runden ist weder bei den Männern noch bei den Frauen kein eidgenössischer Vertreter mehr im zweiten Grand-Slam-Turnier dabei!
Für Bencic wird der Frust indes nicht lange anhalten. Viel mehr als ein, zwei Runden in Paris zu überstehen, hatte sie bei ihrem Comeback auf Sandbelag gar nicht erwarten können.
Mehr wird sich Belinda sicherlich für Wimbledon (ab 2. Juli) vornehmen, wo sie sich auf ihr persönliches Rasenparadies freut.
Wen stellt der Titelverteidiger an der WM ins Tor? Nach den jüngste Trainingsleistungen steigen die Aktien von Manuel Neuer.
Wird Manuel Neuer (32) fit oder nicht?
Diese Frage beschäftigt momentan die Fussball-Nation Deutschland. Bundestrainer Jogi Löw unterzieht deshalb den lange verletzten Bayern-Schlussmann (Mittelfussbruch) im WM-Trainingslager einem Härtetest und stellt ihn gegen das eigene A-Team ins Tor der U20-Auswahl.
Neuer besteht diese 70-minütige Prüfung (2:0 für die A-Nati) souverän, zeigt u.a. eine Monster-Parade gegen Thomas Müller (Video oben).
«Manuel hat einige sehr gute Paraden gehabt. Das war auf jeden Fall ein weiterer Schritt nach vorne. Manuel ist so unfassbar gut, dass man ihm die WM-Tür so lange wie möglich offen lassen muss», sagt Löws Assistent Thomas Schneider zur «Bild».
Bevor Löw am Montag seine 23 Mann für die Titelverteidigung nominiert, wird sich Neuer am Samstag im Testspiel gegen Österreich nochmals beweisen können.
Gut möglich, dass Barça-Goalie Marc André ter Stegen (26) in Russland als Nummer zwei hinter Neuer in die Röhre guckt. Löw hatte bereits angekündigt, dass er einem fitten Manuel Neuer den Vorzug geben würde.
Wegen heftiger Regenfälle ist das Trinkwasser in zwei Zürcher Gemeinden verunreinigt. Ein betroffener BLICK-Leser erzählt, wie er jetzt den Alltag meistert.
Sirenenalarm in Schöfflisdorf ZH und Oberweningen ZH am Mittwochabend! BLICK-Leser, Patrick H.* (30), rennt zusammen mit seinen Nachbarn aus dem Haus in Oberweningen. «Es war eine sehr komische Stimmung, alle waren unsicher. Ich wusste zuerst nicht, was der Alarm bedeutet», sagt er zu BLICK. Erst später habe er durch Freunde und Nachrichten erfahren, dass das Trinkwasser verschmutzt sei.
Das Unwetter habe zu etlichen Überschwemmungen und Rückstaus geführt. Ausserdem sei ein Baum auf eine Brunnenstube gestürzt und habe die Fassung beschädigt, teilt der Gemeinderat Oberweningen am Donnerstagmorgen mit. Das Trinkwasser sei nach wie vor verunreinigt und die Wasserversorgung eingeschränkt.
«Die Feuerwehr, der Zivilschutz und die Gemeinde leisten unglaubliche Arbeit. Seit heute Morgen fährt die Feuerwehr umher und informiert die Leute», sagt H.
Es gelten folgende Anweisungen: Das Leitungswasser darf weder getrunken noch zum Zähneputzen benutzt werden. Lebensmittel sollen nicht mit dem Wasser abgespült und vor dem Gebrauch soll das Wasser abgekocht werden.
«Ich traue der Sache nicht ganz»Patrick H., der so was noch nie erlebt hat, wird auf das Abkochen jedoch verzichten. «Ich werde mir viel Mineralwasser kaufen, denn ich traue der Sache nicht so ganz», sagt er.
Dass das Wasser verschmutzt sei, würde man gar nicht merken. «Es sieht klar aus und riecht aus dem Hahn auch nicht komisch. Das ist auch ein bisschen gefährlich, da man beim Duschen aus Gewohnheit vergisst, dass es nicht in den Mund soll», sagt er.
Der Gemeinderat bittet die Bürger, das Wasser beim Duschen, WC spülen oder Geschirr- und Kleiderwaschen sparsam einzusetzen. «Warten Sie mit dem Waschen der Garage, Keller, Autos etc. solange sich die Wassersituation nicht ändert», schreibt die Gemeinde.
Kleiderwaschen wird Patrick H. so schnell wohl kaum können. «Die Fensterscheibe in der Waschküche wurde durch den Druck gestern Abend zersprengt. Das ganze Wasser flutete dann die Waschküche, beschädigte die Waschmaschine und strömte von dort aus weiter in die Tiefgarage und das Kellerabteil», sagt er.
Wie lange das Wasser noch verschmutzt bleibt, ist derzeit noch unklar. Aktuell seien H. und seine Nachbarn im dreistöckigen Mehrfamilienhaus damit beschäftigt, ihre Keller und Garagen auszuräumen. Dafür hätten die meisten Leute auch den Tag frei von ihren Arbeitgebern bekommen.
«Bei mir sind mehrere Kartonschachteln eingeweicht und das Snowboard und das Velo stehen auch mindestens 20 cm unter Wasser», sagt der Speditionsfachmann. Am meisten Sorgen mache ihm jedoch die Technik. «Ich glaube, mein Raclette-Öfeli werde ich wegschmeissen müssen», sagt er.
*Name der Redaktion bekannt
Luxemburg – Fluggäste haben auch bei Verspätungen von Anschlussflügen ausserhalb der EU Anspruch auf Entschädigungen. Dies entschied der EU-Gerichtshof am Donnerstag in Luxemburg.
Zwischenlandungen in Staaten ausserhalb Europas änderten nichts daran, wenn sie Teil einer einzigen Buchung waren und der Abflugort sich innerhalb der EU befand, urteilten die Luxemburger Richter. Flugreisende können damit künftig auf mehr Entschädigungszahlungen hoffen.
Hintergrund des Urteils war ein Fall aus Deutschland. Die Klägerin hatte einen Flug mit einer marokkanischen Airline von Berlin nach Casablanca und von dort weiter nach Agadir gebucht.
In Casablanca durfte sie ihren Anschlussflug aber nicht antreten, weil ihr Platz schon vergeben worden war. Sie erreichte Agadir mit einer Verspätung von vier Stunden. Nach EU-Recht hätte sie daher Anspruch auf Ausgleichszahlungen.
Die marokkanische Airline argumentierte, dass es sich um einen innermarokkanischen Flug handelte und deshalb die Ansprüche nicht gälten.
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat den stärksten Willen im Tennis-Land? Vielleicht ja Belinda Bencic. Die Schweizerin spielt ab 11 Uhr ihre zweite Runde bei den French Open.
Märchen sind zum Träumen da. «Ich möchte die Schweizer Fahne hochhalten!», sagt Belinda Bencic entschlossen. Und deshalb träumen wir mit ihr von einem Erfolg der letzten Schweizer Hoffnungsträgerin in Roland Garros.
Natürlich, der Turniersieg ist meilenweit entfernt. Und auch etwas unrealistisch. Die 21-jährige Ostschweizerin kommt nach Hand-OP und Fussentzündung von einer längeren Verletzungspause zurück, ist weder körperlich, noch mental auf Grand-Slam-Niveau. Dazu weilt sie ohne Coach in Paris, wo auf Sand gespielt wird – Belindas unliebsten Belag, auf dem sie drei Jahre nicht stand.
Was sie in der ersten Runde gegen Deborah Chiesa (It) gezeigt hat, war denn auch keine spielerische Meisterleistung. «Das Level war schlecht», brachte es Bencic selbst auf den Punkt. Aber es war ein grosser moralischer Sieg – nach knapp drei Stunden und fünf abgewehrten Matchbällen – den nur wenige schaffen. Nur die mit dem Champion-Gen. «Dickschädel wie Belinda», sagt SRF-Experte Heinz Günthardt, der seine Fed-Cup-Spielerin schon lange kennt.
Seit den Jahren, als sich das süsse Antlitz der «Sweet-16» aus Switzerland schon einmal im Siegerpokal der French Open spiegelte. 2013 gewann Belinda das Juniorinnen-Turnier und krönte sich damit zur Weltnummer 1 in der Kategorie der Teenager.
Ist sie mal drin, kann sie es also auch auf Sand. Und deshalb muss sie sich heute (ca. 11 Uhr) auch vor der nächsten Gegnerin nicht verstecken. Sie kennt Magdalena Rybarikova gut – 1:1 stehts im Vergleich. Zwar ist die Slowakin die Weltnummer 18, aber ebenfalls keine Spezialistin auf roter Asche. Ob sie auch einen so bärenstarken Willen wie Belinda hat?
Verfolgen Sie die Partie zwischen Bencic und Rybarikova live ab ca. 11 Uhr auf BLICK im Ticker und Stream.
Der Baukonzern Implenia hat einen Auftrag im Wert von 70 Millionen Franken eingeholt. In Vernier GE sollen 270 Mietwohnungen entstehen.
Der Baukonzern Implenia hat in Vernier GE einen Grossauftrag an Land gezogen. Als Totalunternehmerin baut die Gesellschaft im neuen «Quartier de l'Étang» rund 270 Mietwohnungen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Auftraggeberin ist die Bugena AG. Das Auftragsvolumen liege bei knapp 70 Millionen Franken. Insgesamt entstehen auf dem ehemaligen Industrieareal mehr als 1000 Wohnungen, das Projekt umfasst sieben Baufelder.
Neben den Wohnbauten führt Implenia auch Arbeiten im Spezialtiefbau und im klassischen Tiefbau etwa für das Versorgungsnetz aus. Der neue Stadtteil entsteht in der Nähe des Genfer Flughafens Cointrin. (sda)
Der Zürcher Grünen-Stadtrat Daniel Leupi nahm gestern Stellung zu den Vorwürfen in Bezug auf seine Wohnung, die er für 5000 Franken vermietet. Der hohe Mietzins sei Folge von massiven Kostenüberschreitungen beim Umbau.
Nachdem der SonntagsBlick publik gemacht hatte, dass der Zürcher Stadtrat Daniel Leupi (52) mehr als 5000 Franken Miete für eine 5½-Zimmer-Wohnung in Wollishofen vermieten will, muss sich der grüne Finanzvorsteher Doppelmoral vorwerfen lassen (BLICK berichtete). Denn als Politiker weibelt Leupi für bezahlbaren Wohnraum, eines der Kernthemen der Stadtzürcher Partei.
Aus zwei Wohnungen drei gemachtGestern Abend erklärte sich Leupi in der Sitzung des Zürcher Gemeinderats erstmals öffentlich. «Ja, der Mietzins ist hoch, das kann sich nicht jedermann leisten», sagte er laut «Tages-Anzeiger». Doch es ginge nicht darum, ordentlich Kasse zu machen – die hohe Miete lasse sich erklären: Seine Frau und er hätten das Haus 2002 gekauft. «Ich habe dafür Mittel aus meiner Pensionskasse herausgelöst.»
Bei der Totalsanierung und dem Umbau – er habe aus zwei Wohnungen drei gemacht – sei es zu «massiven Kostenüberschreitungen» und daher zu einer «hohen Hypothekarverschuldung» gekommen. «Wenn ich mir etwas vorwerfen lassen muss, dann den Umstand, dass es zur massiven Kostenüberschreitung kam und dass ich das nicht mit einem eigenen Millionenerbe ausbügeln konnte», fügte er ironisch an.
Den Vorwurf der Doppelmoral wies Leupi energisch zurück: Er habe sich immer für Vielfalt, auch in Sachen Wohnraum in Zürich, eingesetzt und nie private Hauseigentümer an den Pranger gestellt.
Grüne gegen «Abzocker-Mieten»Anders sein Stadtzürcher Parteichef. Am 18. Februar, mitten im Zürcher Wahlkampf, twitterte Grünen-Präsident Felix Moser (49): «SVP und GLP stört es nicht, wenn die Immo-Haie machen dürfen, was sie wollen. Und eine Familienwohnung für 3400 bis 3600 Fr. sei ja ganz okay. Wer zahlbare Wohnungen will und gegen Abzocker-Mieten ist, wählt darum Grüne.»
Leupi stellte gestern klar, dass er sich auch weiterhin für günstigen Wohnraum in der Stadt einsetzen werde. Weitere Angaben zu seiner Wohnung werde er nicht machen. «Das wars, was Sie von mir zu diesem Thema erfahren.» (sf)
Los Angeles – Hollywood-Schauspieler Jeff Goldblum («Jurassic Park») will sein erstes Album als Jazz-Musiker veröffentlichen. Der US-Amerikaner hat einen Plattenvertrag bei Decca Records unterschrieben, teilte die Plattenfirma am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Einem Bericht des Branchenblatts «Variety» zufolge soll Decca Records auf Goldblums musikalisches Talent aufmerksam geworden sein, als er in einer Fernsehsendung den Jazz-Sänger Gregory Porter auf dem Klavier begleitete. Der 65-Jährige spielt schon seit seiner Kindheit Piano und tritt regelmässig mit seiner Band The Mildred Snitzer Orchestra auf.
Wann das Album erscheinen soll, blieb zunächst unklar. Ab dem 6. Juni ist der Schauspieler vorerst in der Fortsetzung der Dinosaurier-Reihe («Jurassic World: Fallen Kingdom») in den Deutschschweizer Kinos zu sehen. (SDA)
Am 9. Juni kommt es zum grossen Kampf zwischen Tyson Fury und dem Schweizer Underdog Sefer Seferi. Jetzt sagt der Brite, warum er Seferi als Gegner ausgewählt hat.
Gross war das Aufstöhnen im Vereinigten Königreich, als bekannt wurde, gegen wen Klitschko-Bezwinger Tyson Fury (29) sein Comeback geben würde. Sefer Seferi (39), aus Burgdorf, Schweizer mit albanischen Wurzeln, bis auf einen Kampf im Schwergewicht immer als Cruisergewichtler unterwegs.
«Sefer wer?», fragten die britischen Box-Fans. Ein einfacher Sieg, ein Witz von einem Fight werde es, wird allenthalben vermutet.
«Ein Verwandter eines Barbaren»Alles Quatsch, sagt der Mann, der es eigentlich wissen muss. «Diese Albaner-Typen sind sehr, sehr hart», sagt Fury der «Sun» über Seferi. «Darum habe ich ihn ausgewählt. Er ist ein entfernter Verwandter eines Barbaren, der ein mazedonischer König war.»
Er brauche jemanden, der hart im Nehmen sei. «Ich brauche die Runden, weil ich lange weg war. Ich kann keinen K.o. nach 10 Sekunden gebrauchen, sondern jemanden, der einstecken kann und der mich auch mal unter Druck setzen kann.»
Dafür sei Seferi, der gegen Schwergewichtler Manuel Charr 10 Runden durchhielt, genau der richtige Mann. «Er ist gut genug.»
Pjöngjang/Moskau – Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat bei seinem Besuch in Pjöngjang zu Behutsamkeit in den Verhandlungen über das nordkoreanische Atomproblem geraten. Man müsse der Versuchung widerstehen, «bis morgen alles und sofort» zu verlangen, sagte er.
Die gegenwärtige Annäherung zwischen Nord- und Südkorea sowie zwischen Nordkorea und den USA sei vielschichtig, betonte Lawrow am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem nordkoreanischen Amtskollegen Ri Yong Ho. Lawrow wurde auch von Machthaber Kim Jong Un empfangen, wie die Agenturen Tass und Interfax aus Pjöngjang meldeten.
An verschiedenen Orten der Welt laufen derzeit Gespräche, um ein mögliches Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim vorzubereiten. Im Gespräch ist der 12. Juni in Singapur.
Der russische Aussenminister plädierte für einen schrittweisen Abbau der Sanktionen im Gegenzug für eine Aufgabe der nordkoreanischen Atomwaffen. «Das ist nicht auf einmal zu schaffen», sagte Lawrow. Dagegen stellen die USA Nordkorea Wirtschaftshilfen erst nach völliger nuklearer Abrüstung in Aussicht.
Lawrow wurde auch gefragt, ob er in Nordkorea über den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran gesprochen habe. Die Frage zielte auf die fehlende Vertragstreue der USA ab.
Es sei nicht seine Sache, Pjöngjang in dieser Sache zu raten, antwortete Lawrow: «Ich bin überzeugt, dass die nordkoreanische Seite die Geschichte der vergangenen Jahre kennt und alle diese Faktoren einbezieht.»
Die Staatsrechnung 2017 sorgt für ungewöhnlich viel Gesprächsstoff. Am Donnerstag sind die darin enthaltenen Rückstellungen und Fehlbuchungen im Nationalrat diskutiert worden. Schliesslich genehmigte der Rat die Rechnung - verlangte jedoch nachträgliche Korrekturen.
Der Bund wies 2017 einen Überschuss von 2,8 Milliarden Franken aus. Eigentlich betrüge der Überschuss 4,8 Milliarden Franken. Mit einem Teil der Überschüsse wurden aber Rückstellungen bei der Verrechnungssteuer in der Finanzrechnung gebildet. Für diese Praxis erntete Finanzminister Ueli Maurer in den vergangenen Monaten Kritik.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) bezweifelte sogar, dass die Rückstellungen legal waren. Aus ihrer Sicht ist dieses Vorgehen nicht durch das Finanzhaushaltsgesetz gedeckt. Einzelne SP-Votanten im Nationalrat schlossen sich dieser Position an und setzten mit ihrer Enthaltung ein Zeichen gegen die «absurde Bundesfinanzpolitik», wie es Margret Kiener Nellen (SP/BE) ausdrückte.
Der Bundesrat und das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) dagegen sehen im Gesetz eine genügende Grundlage für diese Verbuchung, wie Finanzminister Ueli Maurer betonte. Unterstützt wurde seine Position von den meisten Fraktionen.
Anlass zu Diskussionen gab in der grossen Kammer auch die Kritik der Finanzkontrolle wegen Fehlbuchungen und Bewertungsfehlern bei den Nationalstrassen und den Rüstungsbauten. Laut dem Finanzdepartement ist dem Bund dadurch kein finanzieller Schaden entstanden. Die verantwortlichen Verwaltungseinheiten würden die Fehler korrigieren.
Als Folge fügte der Nationalrat dem Bundesbeschluss über die Staatsrechnung einen Artikel zu nachträglichen Korrekturen hinzu. Damit soll der Bundesrat beauftragt werden, die Buchungsfehler beim Vorliegen der definitiven Zahlen nachträglich in der Staatsrechnung zu korrigieren und der Bundesversammlung spätestens mit der Botschaft zur Rechnung 2018 zur Genehmigung vorzulegen.
Mit diesem Zusatz genehmigte der Nationalrat die Staatsrechnung 2017 mit 179 zu 0 Stimmen bei 4 Enthaltungen.
Das deutliche Ergebnis passte nicht so recht zur Stimmung während der Nationalratsdebatte. Die Parteien nutzten diese für generelle Kritik an der Finanzpolitik des Bundes. Die Linke kritisierte harsch, dass Maurers Budget sich erneut als viel zu pessimistisch erwiesen habe.
Happige Sparprogramme auf der einen und Milliarden-Überschüsse auf der anderen Seite passten nicht zusammen, lautete der Tenor. Die Sozialdemokraten verlangten, dass nun der Abbau gestoppt und sinnvoll investiert werde.
Peter Keller (SVP/NW) kritisierte derweil den aus seiner Sicht «zu mächtigen, zu gefrässigen Staat - den nimmersatten Kuckuck». Franz Grüter (SVP/LU) warnte zugleich vor grossen Ausgabenposten, die den Bundeshaushalt in den nächsten Jahren belasten würden.
Finanzminister Maurer gab zu bedenken, dass der Bund auch nach mehreren Überschüssen noch immer rund 100 Milliarden Franken Schulden habe. Er könne deshalb nicht vollkommen beruhigt sein.
Die grossen Abweichungen im Vergleich zum Budget begründete Maurer insbesondere mit Fehlkalkulationen bei der Verrechnungssteuer. «Wie es der Name sagt, ist das die Steuer, bei der wir uns am meisten verrechnen.»
Insgesamt sei der vorliegende Rechnungsabschluss auch der ausgesprochen guten Budgetdisziplin der Verwaltung zu verdanken, sagte Maurer.
Über die Staatsrechnung 2017 befindet voraussichtlich am kommenden Montag die kleine Kammer. Deren Finanzkommission beantragt ihrem Rat nach intensiver Debatte, die Vorlage anzunehmen. Den Artikel zu nachträglichen Korrekturen unterstützt sie ebenfalls.
Das Thema Bundesfinanzen bleibt auch danach auf der parlamentarischen Agenda. Beispielsweise wird die Motion des Zuger CVP-Ständerats Peter Hegglin umgesetzt. Er verlangte eine Rechnungslegung, welche der tatsächlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entspricht. Das Finanzdepartement will nun zu dieser Motion voraussichtlich bis Ende 2018 einen Bericht erstellen. (SDA)
Der Besitz von gefährlichen Laserpointern dürfte in der Schweiz schon bald verboten werden. In der am Donnerstag abgeschlossenen Vernehmlassung sind die entsprechenden Bestimmungen weitgehend unbestritten gewesen. Sie dienen vor allem auch dem Schutz der Piloten.
Es ist vorgesehen, dass der Bundesrat die Verordnung zum Bundesgesetz über den Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall (NISSG) in der ersten Hälfte des nächsten Jahres verabschiedet, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage mitteilte. Möglicherweise wird es noch Übergangsfristen geben.
Die Verordnung sieht vor, dass nur noch Laserpointer der Klasse 1 in Innenräumen verwendet werden dürfen. Alle anderen Klassen oder jene Geräte, die nicht ausdrücklich als der Klasse 1 zugehörend gekennzeichnet sind, werden ebenfalls verboten.
Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr möglichNicht nur der Verkauf, sondern auch die Ein- und Durchfuhr sowie der Besitz von Laserpointern werden verboten. Wer vorsätzlich einen verbotenen Laserpointer einführt, besitzt oder verwendet, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe bestraft.
Vor allem in der Luftfahrt, aber auch im öffentlichen und privaten Verkehr ist es immer wieder zu Blendattacken mit Laserpointern gekommen. Dies zeigen auch aktuelle Zahlen des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL). So sind dem Amt beispielsweise im vergangenen Jahr 103 Fälle von geblendeten Piloten gemeldet worden. 2016 sind es 87 Fälle gewesen und 2015 sogar 123 Fälle.
In diesem Jahr sind es bisher lediglich 21 Fälle gewesen. Allerdings geht das BAZL von einer grossen Dunkelziffer aus. Wer die Besatzung eines Luftfahrzeugs mit einem Lasergerät blendet, macht sich der Störung des öffentlichen Verkehrs und allenfalls der Körperverletzung strafbar. Beobachtungen von Blendversuchen an Besatzungen sollten direkt den zuständigen Kantonspolizeien gemeldet werden.
Jede Blendung eines Piloten durch eine plötzlich auftretende starke Lichtquelle kann laut BAZL fatale Folgen haben. Durch die Bündelung der Lichtstärke reicht beispielsweise bereits ein etwas stärkerer handelsüblicher Laserpointer für Lichtbildpräsentationen aus, um die Sicht eines Piloten massiv zu beeinträchtigen.
Im Abstand von rund 350 Metern mit einem derartigen Laser angestrahlt, vermag der Pilot eine vor ihm liegende Piste praktisch nicht mehr zu erkennen. Er befindet sich also plötzlich in einer Art «Blindflug».
Laut einer Bevölkerungsbefragung vor fünf Jahren sind seit dem Aufkommen der Laserpointer hochgerechnet elf Prozent der Schweizer Bevölkerung schon einmal durch Laserpointer geblendet worden. Dabei waren unter 25-Jährige mit gut 20 Prozent besonders betroffen.
Über zehn Prozent der Geblendeten haben im Moment des Vorfalls ein Fahrzeug gesteuert. Und mehr als ein Fünftel der Geblendeten hat Wahrnehmungsstörungen durch Nachbildeffekte erlitten. Hochgerechnet haben sich über 40'000 Menschen wegen eines Laserpointer-Unfalls ärztlich behandeln lassen. Schadensausmass und Therapieverlauf der Behandlungen sind nicht erhoben.
Die Auswirkungen können aber gravierend sein. Im schlimmsten Fall drohen lebenslang bleibende Schäden: Verletzungen von Augen durch Laserpointer sind in gut 70 medizinischen Publikationen dokumentiert, wie das BAG weiter bekannt gab.
Strahlungsanteile im sichtbaren und nahen infraroten Bereich, die auf die Netzhaut auftreffen, werden durch die Hornhaut und die Augenlinse verstärkt, welche die Strahlung auf die Netzhaut fokussieren. Dadurch treten auf der Netzhaut Strahlungsenergien auf, die bis 100'000 Mal grösser sind als die Strahlungsenergie des ursprünglichen Laserstrahls.
Die Bandbreite der Konsequenzen reichen von verschwommenen Sehen bis hin einer dauerhaften Sehbehinderung wie den Verlust des zentralen Sehvermögens. Oft verletzten sich Kinder, die unbeabsichtigt und im Unwissen über die Gefährlichkeit mit Laserpointern spielen und sich dabei selber verletzten oder Freunde schädigen.
Sämtliche Laserpointer können Menschen blenden und dabei Irritationen, Nachbilder oder einen kurzzeitigen Sehverlust auslösen. Neben der Luftfahrt und dem öffentlichen und privaten Verkehr sind auch Sicherheitsdienste und Polizei sowie Sportlerinnen und Sportler betroffen.
So muss sich beispielsweise die Polizei bei Demonstrationen speziell gegen Laserstrahlen schützen. Zahlreiche Polizeikorps und auch Helikopterpiloten sind inzwischen mit Laserschutzbrillen ausgerüstet worden.
Veranstalter internationaler Sportveranstaltungen fürchten heute grosse Reputationsschäden und Schadenersatzforderungen, sollten auf Grund von Laserpointerattacken Athletinnen und Athleten verletzt oder deren Leistungen und Resultate verfälscht werden. (SDA)
Tokio – Japans Walfänger haben bei ihrer jüngsten Expedition 122 trächtige Zwergwale und Dutzende Jungtiere getötet. Die Naturschutzorganisation Humane Society International bezeichnet dies als «schockierende Statistik und traurige Anklage der Grausamkeit von Japans Walfang».
Sie zeigten erneut die «grausame und unnötige Art der Walfangaktionen», zumal sich gezeigt habe, dass «nichttödliche Studien für wissenschaftliche Zwecke ausreichen», sagte Alexia Wellbelove von der Organisation am Donnerstag.
Die umstrittene viermonatige Expedition in der Antarktis war im März zu Ende gegangen. Dabei wurden 333 Zwergwale getötet, wie die japanischen Behörden bereits im vergangenen Monat der Internationalen Walfangkommission mitgeteilt hatten.
Die japanische Fischfangbehörde erklärte, bei der Expedition sei nicht gezielt Jagd auf schwangere Zwergwale gemacht worden. «Wir fangen Wale ganz nach dem Zufallsprinzip», sagte Yuki Morita von der Behörde.
Japan begründet Wahlfall mit ForschungDie hohe Zahl trächtiger Wale sei «bemerkenswert». «Dies zeigt, dass es viele geschlechtsreife Weibchen gibt und lässt vermuten, dass wir mit einem Anstieg der Bestände rechnen können», sagte er.
Japan macht zwar wissenschaftliche Gründe für den Walfang geltend, das Fleisch getöteter Wale wird aber anschliessend zum Verzehr verwendet. Nach einer Klage Australiens beim Internationalen Gerichtshof (ICJ) in Den Haag hatte das Uno-Gericht im März 2014 geurteilt, dass die Wissenschaft nur ein Vorwand für die Jagd aus kommerziellen Gründen sei.
Der kommerzielle Walfang ist seit dem Jahr 1986 international verboten. Japan nutzt aber eine Lücke in der Vereinbarung, wonach Wale zu Forschungszwecken getötet werden dürfen. (SDA)
Die Preise für Originalpräparate sind sechs Prozent tiefer, zeigt der neue Vergleich. Generika kosten dagegen immer noch mehr als doppelt so viel.
Generika sind in der Schweiz immer noch doppelt so teuer wie im Ausland. Auch patentgeschützte Medikamente kosten hierzulande 9 Prozent mehr als in neun Vergleichsländern, wie Santésuisse und Interpharma am Donnerstag an einer gemeinsamen Medienkonferenz mitteilten.
Untersucht wurden dabei die rund 250 umsatzstärksten patentgeschützten Originalpräparate der Spezialitätenliste auf der Basis eines Wechselkurses von 1,09 Franken je Euro. Beim letzten Preisvergleich im September 2016 waren die patentgeschützten Medikamente bei einem Wechselkurs von 1,07 Franken je Euro noch 14 Prozent teurer gewesen.
Der Preisunterschied hat sich damit etwas verkleinert. Gründe dafür sind Wechselkursschwankungen und insbesondere die Preisüberprüfungsrunde vom vergangenen Jahr, mit der die Preise von über 400 Arzneimitteln gesenkt worden sind.
Generika immer noch teurerKaum verändert hat sich der Preisunterschied zum europäischen Ausland hingegen bei den Generika. Er beträgt nach wie vor 52 Prozent, nach 53 Prozent beim letzten Vergleich im September 2016.
Originalpräparate, deren Patent abgelaufen ist, waren laut der neusten Untersuchung 17 Prozent teurer als im Durchschnitt der Vergleichsländer. Beim letzten Vergleich waren sie im Ausland um einen Fünftel günstiger erhältlich gewesen.
Interpharma, der Interessenverband der forschenden Pharmafirmen, und der Krankenversicherungsverband Santésuisse haben den Preisvergleich bereits zum neunten Mal durchgeführt. (zas/sda)