Hinter den Turbulenzen um das Formel-1-Team Force India stecken superreiche Unternehmer, welche in erster Linie die Karrieren ihrer Söhne vorantreiben wollen.
Jahrelang hat sich Dr. Vijay Mallya (62) – in Indien wegen Milliarden-Betrugs angeklagt – an seinem Force-India-Team bereichert, es aber gleichzeitig ausbluten lassen.
Vor über einem Monat musste das Team dann Insolvenz beantragen. Vor allem auf Druck von Pilot Sergio Pérez, der seit zwei Jahren auf den Lohn wartete!
Vater Stroll droht gerichtlicher ÄrgerDas Wunder geschah schnell: Mode-Milliardär Lawrence Stroll (59) wurde beim eingesetzten Insolvenzverwalter in London vorstellig. Der war vom Rettungsplan des Kanadiers und seinen sieben Partnern begeistert: «Noch nie ging eine Sanierung eines so grossen Unternehmens so schnell über die Bühne!» 408 Mitarbeiter konnten endlich aufschnaufen.
Der Fall ist klar: Stroll will seinen Sohn Lance (19) endlich vor dem Williams-Untergang ans sichere Ufer bringen. Jahrelang hatte Stroll Dutzende von Millionen in dieses Team gebuttert. Vergeblich. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. Auch Hauptsponsor Martini steigt Ende Saison aus.
Doch Lawrence Stroll (2,7 Milliarden Dollar schwer) droht jetzt gerichtlicher Ärger: Der Russe Dmitry Mazepin (50) geht gegen den Kauf von Force India durch Stroll vor, informierte schon die FOM, die FIA und Formel-1-Boss Chase Carey über die nächsten Schritte.
Dmitry, vor allem mit Chemiekonzernen und Düngemitteln zum 7,1-Milliarden-Dollar-Mann geworden: «Wir haben jetzt die besten Anwälte und Berater eingesetzt. Wir sind überzeugt, dass der Kauf nicht legal über die Bühne ging und vor allem nicht im Interesse des Teams!» Was immer das auch heissen mag.
Nun, Mazepins Sohn Nikita (18) ist aktuell noch Testfahrer – bei Force India-Mercedes! Der GP3-Gesamtvierte (kürzlich Sieger in Budapest) will selbst in die Formel 1. Daher kämpft Mazepin seiner seits um das effizienteste Team der Formel 1 – 2017 Gesamtvierter mit 187 Punkten und vor Spa am Sonntag aktuell auf WM-Platz 6.
Mitte September wollten die Behörden ihren Bericht offenlegen, wie es zum Quälhof-Drama von Hefenhofen TG kommen konnte. Doch die Untersuchung benötigt offenbar mehr Zeit.
Das Quälhof-Drama von Hefenhofen TG beschäftigt die Behörden länger als geplant. Heute Donnerstag hat die zuständige Untersuchungskommission zum Vollzug der Tierschutzgesetzgebung mitgeteilt, dass ihr definitiver Bericht erst in zwei Monaten erscheinen wird.
Geplant war, dass die Ergebnisse der Untersuchungen bereits in der zweiten Septemberhälfte an den Thurgauer Regierungsrat gehen würde. Neu wurde nun der 23. Oktober als Stichtag kommuniziert.
Prüfung brauche mehr Zeit«Zum einen erfordern die parallele Erarbeitung der Chronologie, die
Durchführung, Protokollierung und Auswertung der Befragungen von über 50 Personen und die entsprechenden Arbeiten am Bericht etwas mehr Zeit», heisst es in der entsprechenden Mitteilung. Zum anderen wolle man auch dem Kanton genug Zeit für die Prüfung des Berichts geben.
Die Veröffentlichung des Berichts soll schliesslich im Rahmen einer Medienkonferenz am 31. Oktober 2018 stattfinden.
Vor rund einem Jahr wurde dank BLICK der Skandalhof in Hefenhofen TG aufgedeckt. Schockbilder von toten und halb verendeten Pferden im Betrieb von Skandalbauer Ulrich K. (50) lösten einen Sturm der Entrüstung in der Bevölkerung sowie eine Untersuchung der Behörden aus. (cat)
WEISSBAD AI - Die Pächter des Bergrestaurants Aescher räumen den «schönsten Ort der Welt» alles andere als grundlos. In der beliebten Beiz müsste dringend Hand angelegt werden. BLICK zeigt die grössten Mängel.
Das Bergrestaurant Aescher zieht Besucher aus der ganzen Welt in seinen Bann. Trotz des grossen Zuspruchs haben Nicole (32) und Bernhard (33) Knechtle entschieden, ihren Pachtvertrag im Aescher nicht mehr zu verlängern (BLICK berichtete).
Für den Abgang auf Ende Oktober machen die Erfolgswirte in erster Linie die mangelnde Infrastruktur verantwortlich.
Tonnenweise Kartoffeln und kaum SaftSo hat der Aescher mit seinen zehn Angestellten gerade einmal so viel Strom zur Verfügung wie ein Einfamilienhaus. Bei einem Kollaps würde neben der Küche auch die Kühlkette aussteigen.
Allein 14'000 Kilo Kartoffeln verarbeitet Familie Knechtle pro Saison im Aescher. Das raubt Platz und Strom. Weitere Kühler können nicht mehr angeschlossen werden.
Insider vermuten gar, dass Hygienevorschriften im Kultresti nicht eingehalten würden. Und dies entscheidend zum Abgang der Wirte beitrug! Diese wollten sich mit BLICK nicht im Detail über die Mängel unterhalten und diese auch nicht fotografiert sehen.
Betrieb mit OptimierungspotenzialChristian Wagner (38), Leiter des Lebensmittelinspektorats beider Appenzell, stellt klar: «Das Gesetz wird im Aescher eingehalten, es gibt dort aber Optimierungspotenzial!»
Weil die Lagerkapazitäten begrenzt seien, müsse das Personal zusätzliche Arbeitsschritte bewältigen, damit alles rechtskonform ablaufe. «Die Küche entspricht den Vorschriften, ist aber klar nicht auf so viele Gäste ausgelegt», so Wagner.
Und da das Haus in den Fels gebaut ist, dringt Feuchtigkeit ein. An mindestens einer Stelle im Haus wurde deshalb eine Blache angebracht, um notdürftig abzudichten.
Investitionsscheue BesitzerinAuch der WC-Bereich ist ein Sorgenkind: Jeweils zwei Toiletten stehen pro Geschlecht zur Verfügung. Hunderte Gäste benutzen die Klos täglich. Weil das Wasser derart knapp ist, müssen die Hände mit Desinfektionsmittel gereinigt werden.
Die Aescher-Besitzerin, die Wildkirchli-Stiftung, die dem Kanton Innerrhoden angegliedert ist, lässt bei Investitionen seit vielen Jahren äusserste Zurückhaltung walten. Ihr Präsident, Landeshauptmann Stefan Müller, war gestern nicht erreichbar.
Da wird sich Heidi Klum freuen. Ihr Freund Tom Kaulitz ist endlich ganz frei für das Topmodel.
Es war der einzige Stolperstein in ihrer Beziehung zu Tom Kaulitz (28). Nun kann Heidi Klum (44) aufatmen: Ihr Freund ist endlich nicht mehr verheiratet.
Wie «The Blast» durch Gerichtsunterlagen bestätigt, soll der Tokio-Hotel-Gitarrist seit dem 17. August offiziell geschieden sein. 2015 heiratete der Musiker die Ex-Miss-Philippinen Ria Sommerfeld (34) in einer geheimen Zeremonie in Los Angeles. Die beiden waren zuvor seit 2011 ein Paar, lernten sich in einem Hamburger Club kennen. Ein Jahr nach der Hochzeit kam es zur Trennung, Kaulitz reichte «wegen unüberbrückbaren Differenzen» die Scheidung ein.
Keine UnterhaltszahlungenDie ist nun unter Dach und Fach! Während sich andere Promi-Paare wie Angelina Jolie (43) und Brad Pitt (54) in jahrelange Rosenkriege verwickeln, ging die Scheidung von Kaulitz und der Ex-Schönheitskönigin ruhig über die Bühne. Sogar auf jegliche Unterhaltszahlungen wurde verzichtet.
Theoretisch könnte Kaulitz nun also mit seiner Heidi vor den Altar treten. Schliesslich laufe die Beziehung mit Kaulitz «grossartig», wie sie vor kurzem im Interview mit «Extra TV» verriet. Sogar weitere Kinder schliesst die Vierfach-Mama nicht von vornherein aus: «Ich weiss nicht. Ich meine, du weisst nie, was im Leben so passiert. Dinge passieren einfach. Ich weiss nicht, was passieren wird.» Ein klares Nein klingt anders! (klm)
ZÜRICH - ZH - Der Telekomkonzern Sunrise hat im zweiten Quartal zwar mehr umgesetzt, aber weniger verdient. Der Verkauf von Handymasten führte zu höheren Gebühren.
Der Umsatz stieg um 2,1 Prozent auf 463 Millionen Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) schrumpfte um 1,8 Prozent auf 150 Millionen Franken.
Hier schlugt der Verkauf von über 2'200 Handymasten vor einem Jahr zu Buche, für deren Benutzung Sunrise nun bezahlen muss. Dies trieb die Kosten nach oben. Ohne diesen Effekt wäre der bereinigte Betriebsgewinn leicht gestiegen, teilte der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz am Donnerstag in einem Communiqué mit.
Talfahrt Festnetztelefonie hält anUnter dem Strich tauchte der Reingewinn nach dem Gewinnsprung im Vorjahr um gut 10 Prozent auf 24 Millionen Franken. Im Vorjahresquartal hatte sich der Reingewinn wegen geringeren Abschreibungen, Amortisationen und tieferen Finanzaufwendungen beinahe verdreifacht. Nun ist der umgekehrte Effekt eingetreten: Höhere Abschreibungen und Amortisationen sowie höhere Netzgebühren nach dem Verkauf der Handysendemasten zogen das Ergebnis nach unten.
Der Umsatzanstieg sei dem Geschäft mit Mobilfunkabos, Internet und TV sowie dem Firmenkundengeschäft zu verdanken, hiess es. Dies konnte die Talfahrt in der Festnetztelefonie wettmachen. Der Umsatzanstieg sei dem Geschäft mit Mobilfunkabos, Internet und TV sowie dem Firmenkundengeschäft zu verdanken, hiess es. Dies konnte die Talfahrt bei den Prepaidkunden und in der Festnetztelefonie wettmachen.
Bei den Handyabos habe Sunrise alleine im zweiten Quartal 30'000 neue Kunden gewonnen, hiess es. Auf der anderen Seite gingen 39'000 Prepaidkunden verloren. Beim Internet konnte Sunrise 11'000 neue Kunden anlocken, beim TV-Angebot waren es 9'000. Damit habe die Zahl der TV-Abonnenten innert eines Jahres um gut 22 Prozent zugenommen, schrieb Sunrise. Mittlerweile schauen auf 229'000 Haushalte mit Sunrise fern.
Halbjahresumsatz verbessertIm gesamten ersten Halbjahr steigerte Sunrise den Umsatz um 4,1 Prozent auf 921 Millionen Franken. Der bereinigte EBITDA sank um 1,9 Prozent auf 290 Millionen Franken. Ohne die Kosten für die Benutzung der Handymasten wäre der EBITDA um 4,1 Prozent gestiegen.
Unter dem Strich verdiente Sunrise einen Reingewinn von 41 Millionen Franken. Das sind 2,9 Prozent mehr als im Vorjahressemester.
Erwartungen übertroffenZudem gab Sunrise bekannt, den Vertrag zur Benutzung des Swisscom-Festnetzes erneuert zu haben. Der Vertrag laufe nun zu weitgehend ähnlichen Konditionen bis zum 30. Juni 2022. Als Teil der Erneuerung werde Sunrise eine Anfangsinvestition von 101 Millionen Franken machen, die in Raten gezahlt werde.
Für die nahe Zukunft zeigt sich Sunrise optimistischer: Der Konzern hebt das Ziel für den bereinigten EBITDA im Gesamtjahr 2018 dank der soliden operativen Dynamik und einer Rechnungslegungsänderung auf 595 bis 605 Millionen Franken an. Das Umsatzziel blieb bei 1,83 bis 1,87 Milliarden Franken unverändert. Bei Eintreffen der Prognose für 2018 will Sunrise eine Dividende von 4,15 bis 4,25 Fr. pro Aktie zahlen.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Sunrise die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. (SDA)
Die Verurteilungen seiner zwei ehemaligen engsten Vertrauten treffen den US-Präsidenten hart. Donald Trump (72) gestand am Mittwochnachmittag erstmals, von den Schweigegeld-Zahlungen seines Ex-Anwalts Michael Cohen gewusst zu haben. Die Affäre beeinflusst auch die wegweisenden Halbzeitwahlen im November sowie die Richterwahl für den obersten US-Gerichtshof.
Es brodelt im Weissen Haus. Der Dienstag geht als schwarzer Tag in die Präsidentschaft von Donald Trump (72) ein. Erst wurde sein Ex-Wahlkampfmanager Paul Manafort (69) verurteilt. Ihm drohen 80 Jahre Haft. Wenig später bekannte sich Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen (51) schuldig, Schweigegeld für Stormy Daniels (39) und Karen McDougal (47) organisiert zu haben. (BLICK berichtete)
Zweieinhalb Monaten vor den Halbzeitwahlen in den USA muss Trump deshalb anstelle von Migrations- oder Wirtschaftsthemen über Verurteilungen seiner ehemaligen engsten Vertrauten sprechen. Schlimmer noch: Der US-Präsident muss sich gegen Anschuldigungen verteidigen, am Verbrechen seines Ex-Anwalts Michael Cohen beteiligt gewesen zu sein. Der Vorwurf: Verstösse gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung.
Trumps Sprecherin Sarah Sanders versuchte am Mittwoch, die Thematik herunterzuspielen. «Wir werden uns jetzt weiter auf die Dinge konzentrieren, die den Amerikanern wichtig sind», sagte sie den Journalisten. Doch der Schaden für den Präsidenten ist angerichtet. BLICK erklärt die Folgen.
Erklärungsbedarf: Der US-Präsident muss sich gegen die Vorwürfe illegaler Wahlkampffinanzierung erklären. Ein Thema, mit dem Trump nicht gewinnen, sondern nur verlieren kann. Am Mittwochnachmittag stolperte er bei einem Interview mit seinem Lieblingssender «Fox-News» gleich doppelt.
Trump gab erstmals zu, dass er von den Schweigegeld-Zahlungen Kenntnis hatte – allerdings erst nachdem Cohen diese kurz vor den Präsidentschaftswahlen 2016 in Auftrag gab. Mit dieser Aussage überführte sich Trump selbst der Lüge. Denn noch im April dieses Jahres sagte er gegenüber Reportern, nichts von solchen Zahlungen zu wissen.
Weiter sagte der US-Präsident im Interview, dass die Schweigegeld-Zahlungen nicht von Wahlkampfgeldern stammen. Trump wollte sich damit entlasten, doch er bewirkte das Gegenteil, sagt US-Politwissenschaftler Matthew Schmidt von der «University of New Haven» zu BLICK. «Man kann sich nicht den Regeln der Kampagnenfinanzierung entziehen, indem man Kampagnenausgaben mit Nicht-Kampagnengeldern bezahlt.
Matthew Schmidt erklärt weiter: «Trump müsste glaubhaft darlegen, dass die Zahlungen ohne politischen Hintergedanken getätigt wurden.» Zum Beispiel könnte er die Zahlungen als Schutz für seine Ehe begründen, weil er die Affäre vor seiner Ehefrau Melania und seinen Kindern geheim halten wollte. Damit müsste Trump aber erst die Fremdgeh-Vorwürfe mit den Pornosternchen bestätigen. Bis jetzt streitet er dies ab.
Für Schmidt ist die Sache klar: «Der Zeitpunkt der Zahlungen so kurz vor den Wahlen lässt dem Präsidenten keinen grossen Spielraum. Es gibt meiner Meinung nach keinen Zweifel daran, dass die Zahlungen politisch motiviert waren.»
Halbzeitwahlen: In knapp zweieinhalb Monaten kommt es zum Showdown: In den USA stehen die «midterms» an. Ein Drittel der Senatoren und das gesamte Repräsentantenhaus werden neu bestimmt. Die Wahlen sind wegweisend für Trump: Verliert seine Partei ihre Mehrheiten im Repräsentantenhaus und Senat, müsste er sich in den folgenden zwei Jahre gegen Blockaden der Demokraten ankämpfen.
Die Demokraten liegen in den Umfragen vorne. Die Verurteilung von Manafort und das Geständnis von Cohen dürften die Republikaner noch weiter zurückgeworfen haben, sagt Jay Leve, Präsident des renommierten Umfrageunternehmens «SurveyUSA». «Die letzten Neuigkeiten motiviert die Gegner von Trump, im Herbst auch wirklich wählen zu gehen.»
Peter Gourevitch (75), Politwissenschaftler von der Universität von Kalifornien, sagt zu BLICK: «Der harte Kern der Trump-Wähler sehen die Verurteilungen von Cohen und Manafort als Hexenjagd an. Sie werden sich nicht vom Präsidenten abwenden.» Anders sehe es bei jenen Menschen aus, die Trump 2016 gewählt haben, weil sie sich mit Hillary Clinton nicht anfreunden konnten. «Einige von ihnen könnten nach diesem Dienstag gegen die republikanischen Kandidaten stimmen», so Gourevitch.
Supreme-Court-Wahl: Mit grossem Tam-Tam verkündete Trump im Juli seine Wahl für den obersten Gerichtshof (Supreme Court). Der konservative Brett Kavanaugh (53) soll den zurückgetretenen Anthony Kennedy (82). Damit wollte Trump die höchste Gerichtsinstanz der USA auf Rechtskurs bringen. Nach den Verurteilungen seiner ehemaligen Vertrauten ist die Bestätigung Kavanaughs durch den US-Senat bis im November vom Tisch.
Die Demokraten haben am Mittwoch nämlich ihre Absicht unterstrichen, bis zu den «midterms» eine Schlusswahl im Senat blockieren zu wollen. Nach den Halbzeitwahlen wolle man weiterschauen, gab der Anführer der Demokraten im Senat, Charles «Chuck» Schumer, zu verstehen.
Doch nach den Wahlen könnte es für Trump zu spät sein. Denn wenn die Demokraten eine Mehrheit im Senat erlangen, würden sie den konservativen Kavanaugh mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ablehnen. Dann wäre Trump gezwungen, einen moderateren Kandidaten zu präsentieren.
In seiner ersten mutmasslichen Botschaft seit einem Jahr hat der Chef der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zur Fortsetzung des «Heiligen Kriegs» aufgerufen.
Fast ein Jahr lang war es still um den IS-Chef. Nun hat sich Abu Bakr al-Bagdadi in einer Audio-Botschaft zu Wort gemeldet. Er attackierte die USA, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate für ihren Kampf gegen die Extremisten.
«Diejenigen, die ihre Religion vergessen, die Geduld, den Dschihad gegen ihre Feinde und ihre Sicherheit angesichts des Versprechens des Schöpfers, brechen zusammen und stürzen», sagte ein Mann, der in der im Onlinedienst Telegram verbreiteten Propaganda-Botschaft als al-Bagdadi vorgestellt wird. Ob es sich bei der Stimme auf der 55-minütigen Aufnahme tatsächlich um die al-Bagdadis handelt, konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.
Al-Bagdadi versucht sich in ZuversichtDer IS-Chef räumte Gebietsverluste in Syrien und dem Irak ein, sagte seinen Anhängern aber, sie sollten sich nicht sorgen, weil der IS auf keinen Ort beschränkt sei. Diejenigen, die den Dschihad fortsetzten, würden «siegreich» daraus hervorgehen, hiess es in der Audio-Botschaft weiter. Dies könne «eine gewisse Zeit» dauern. Die Botschaft wurde anlässlich des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha veröffentlicht.
Die IS-Miliz hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und dort ein «Kalifat» ausgerufen. Im Irak wurde sie aber mittlerweile aus allen grösseren Städten vertrieben und auch im Bürgerkriegsland Syrien wurde sie in die Enge getrieben. Allerdings verübte die IS-Miliz am 25. Juli nach eigenen Angaben im Süden Syriens mehrere koordinierte Angriffe, bei denen mehr als 250 Menschen starben.
Die USA haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar auf al-Bagdadi ausgesetzt. Der IS-Chef wurde bereits mehrfach für tot erklärt. Nach Angaben eines irakischen Geheimdienstvertreters vom Mai soll der IS-Chef sich in Syrien unweit der Grenze zum Irak aufhalten. Die bislang letzte mutmassliche Botschaft des IS-Chefs war am 28. September 2017 veröffentlicht worden. (SDA)
Die Schweiz hat zwei neue Lotto-Millionäre. Ein Gewinner stammt wohl aus der Westschweiz, der andere aus der Deutschschweiz. Sie haben zusammen einen Betrag von 4,275 Millionen Franken gewonnen.
Zwei Glückspilze kreuzten vor der Ziehung am Mittwochabend die richtigen Zahlen an. Sie haben damit je einen Betrag von 4,275 Millionen Franken gewonnen.
Ein Gewinner kommt aus dem Einzugsgebiet von Swisslos und der andere aus dem Gebiet der Loterie Romande, wie einer Mitteilung vom Mittwochabend zu entnehmen ist. Lotto wird von Swisslos in der Deutschschweiz und im Tessin angeboten und in der Westschweiz von der Loterie Romande. (SDA)
Weniger als drei Monate vor den US-Kongresswahlen ist die Demokratische Partei in den USA nach Angaben einer Cybersicherheitsfirma Ziel eines versuchten Hackerangriffs geworden. Dieser zielte offenbar auf die Wähler-Datenbank der Partei ab.
Das Unternehmen Lookout teilte am Mittwoch mit, kürzlich eine «versuchte Phishing-Aktion» festgestellt zu haben, die auf das Demokratische Nationalkomitee (DNC) abzielte. Der versuchte Angriff wurde demnach durch ein automatisiertes System zur Identifizierung solcher Phishing-Aktionen festgestellt.
Wie das Unternehmen weiter mitteilte, zielte der Angriff auf die Wähler-Datenbank VoteBuilder des DNC ab. Die Hacker erstellten demnach eine gleich aussehende Domain, mit der es möglich gewesen wäre, Benutzernamen und Passwörter der autorisierten VoteBuilder-Nutzer abzugreifen. Die gefälschte Webseite wurde demnach gelöscht. Zur Identität der Hacker wurde zunächst nichts bekannt.
Angriffe erinnern an E-Mail-Affäre um ClintonDNC-Sicherheitschef Bob Lord sagte US-Medien, es gebe keine Lücken im System. «Zwar ist klar, dass die Täter es auf die sensibelsten Informationen der Partei abgesehen haben - die Wähler-Datei - aber das DNC war in der Lage, einen Hackerangriff zu verhindern», sagte Lord der «Washington Post». Mit Hilfe des Cybersicherheitssystems sei es gelungen, den Angriffsversuch zu erkennen und zu stoppen.
Nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste waren Hacker des russischen Militärgeheimdienstes GRU im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 in Netzwerke der Demokratischen Partei eingedrungen und an Dokumente und E-Mails gelangt, die später veröffentlicht wurden, um die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in Bedrängnis zu bringen.
Erst am Dienstag hatte der Technologiekonzern Microsoft über eine Cyberattacke informiert, bei der die Hacker demnach Verbindungen zum GRU hatten. Laut Microsoft erstellten die Hacker Websites, die so wirkten wie die Internetangebote konservativer US-Institutionen, um auf Nutzerdaten zuzugreifen oder Schadsoftware zu installieren. (SDA)
Washington – Die US-Behörden haben zwei mutmassliche iranische Agenten wegen verdeckter Spionage in den Vereinigten Staaten angeklagt. Im vergangenen Jahr hätten sie mehrere israelische und jüdische Gemeindezentren beobachtet, ging aus der Eingabe vor Gericht in Washington hervor.
Die meisten ihrer gesammelten Informationen hätten sich auf die Widerstandsgruppe Volksmudschaheddin (MEK) konzentriert. Die Gruppe ist im Iran verboten, in den USA galt sie bis 2012 als Terrororganisation.
Die Anklage kommt zu einer Zeit, in der die US-Regierung unter Präsident Donald Trump verstärkt Druck auf die Islamische Republik ausübt. Zuletzt sind Sanktionen erneut in Kraft getreten, die Teheran erschweren sollen, mutmasslich Terrorismus und sein Waffenprogramm in den Konflikten im Jemen und in Syrien zu finanzieren.
Den Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, über Angehörige der MEK Informationen gesammelt zu haben und diese nach Teheran weitergeleitet zu haben. Von einzelnen Personen sollen auch Fotos gemacht worden sein, während sie an Veranstaltungen der Volksmudschaheddin teilnahmen.
Die Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League lobte das FBI für sein Vorgehen gegen die Verdächtigen. Iran habe eine lange Geschichte, wenn es um die Verwicklung in oder die Unterstützung von Terrorangriffen auf jüdische und israelische Einrichtungen gehe.
Im August 1998 wurde mit einer Zahlung von 1,25 Milliarden Franken ein Schlussstrich unter die Affäre um nachrichtenlose Vermögen auf Schweizer Konten gezogen. Der Dokfilm «Die Affäre Meili» (Do., SRF 1, 20.05 Uhr) zeichnet den Fall nach.
Der Dokfilm «Die Affäre Meili» (heute, SRF 1, 20.05 Uhr) von Daniel von Aarburg (53) zeichnet die Geschichte um Christoph Meili (50) nach. Der Wachmann wird im Januar 1997 zum Medienstar im Skandal um nachrichtenlose Vermögen auf Schweizer Bankkonten. Er rettet brisante Bankakten vor dem Schredder und spielt sie jüdischen Organisationen zu. Der Fall wird im August 1998 mit einer Entschädigungszahlung von 1,25 Milliarden Franken ad acta gelegt.
Keine Reue
Meili erhält später rund 265'000 Franken als Teil eines Anwaltshonorars. Er arbeitet heute tageweise als Vorführer von Bohrmaschinen in einem Baumarkt und hat zum dritten Mal geheiratet, seine Frau ist Floristin und bestreitet den grössten Teil ihres Einkommens. Angesprochen auf seine Vergangenheit wird Meili nur noch selten. Er selber bereut nichts. «Ich habe viel erreicht und erlebt. Und ich konnte vielen Leuten helfen. Ich würde alles nochmals so machen», sagt er im Film. «Nur würde ich vielleicht nicht mehr nach Amerika gehen.»
«Gangster mit Gangstern bekämpfen»Nachdem in der Schweiz die öffentliche Stimmung umgeschlagen ist und er vom gefeierten Aufdecker zum Buhmann geworden ist und Drohungen erhalten hat, verlässt er das Land Richtung USA. Dort lässt er sich von Sammelkläger Edward Fagan (65) beraten. «Ich wusste, das sind die richtigen Leute. Die Schweizer Banken waren auch Gangster. Und du kannst Gangster nur mit Gangstern bekämpfen.» Fagan spannt Meili für seine eigenen Interessen ein. Nach unzähligen Enttäuschungen kehrte der Whistleblower vor neun Jahren definitiv zurück. Er ist sich sicher: «Ohne meinen Glauben zu Jesus Christus wäre ich heute nicht mehr da.»
ZÜRICH - Der Mord an der Navyboot-Verkäuferin Nasrin R. (†41) ist nach neun Jahren endlich vor Gericht. Konkrete Beweise fehlen – aber die Indizien belasten den damaligen Ehemann Humayun R. (62) schwer.
Neun Jahre dauerte es, bis der Fall vor Gericht kam. Gestern war es so weit. Humayun R.* (62) wird beschuldigt, seine Frau Nasrin R. (†41) getötet zu haben. Er ist der Hauptverdächtige – bestreitet aber die Tat. Am frühen Morgen des 19. Oktobers 2009 wurde die Schuhverkäuferin mit einer Pistole vor ihrer gemeinsamen Wohnung auf dem Weg zum Auto mit mindestens fünf Schüssen in Kopf und Körper hingerichtet.
Mit festem Schritt marschierte der Zürcher aus Bangladesch ins Bezirksgericht Zürich. Zuvor war bereits sein Sohn am Gericht angekommen. Vater und Sohn tauschten während des ganzen Prozesstages kaum einen Blick aus.
Die Staatsanwältin belastete den Ehemann schwer. Denn mit Hilfe von Abhörwanzen in der Wohnung und verdeckten Ermittlern hat die Polizei «eindeutige Aussagen» des Beschuldigten festgehalten. Als Motiv im Zentrum stehe der Hass des Ehemanns, weil die Ehefrau ein Verhältnis mit einem anderen Mann hatte, und das auch nicht beenden wollte.
Die Staatsanwältin setzt ihre Anklage aus vielen Mosaiksteinen zusammen, wie sie vor Gericht sagte. Einer davon: die abgehörte Unterhaltung von Humayun R. mit dessen Nichte. Er sagte zu ihr: «Sie hat mit dem Handy Nacktfotos im Bad gemacht und an den Liebhaber geschickt. Es ist gut, dass die Nuttentochter gestorben ist.»
Ein verdeckter Ermittler, ein Polizist mit türkischer Herkunft aus Berlin, erlangte das Vertrauen des Ehemanns. Am 6. März 2015 sagte Humayun R. zu dem Ermittler, dass er die Tat begangen habe. Er sagte: «Ich bin verantwortlich. Nicht ein Killer. Ich war es ganz allein.» Weitere Hinweise: An seiner Hand und am Ärmel fanden sich zwei kleine Schmauchpartikel.
Der Anwalt von Humayun R. fordert Freispruch. Die lange Untersuchung ist für ihn ein Skandal. Sie sei von Anfang an nur darauf ausgerichtet gewesen, die Schuld von seinem Mandanten zu beweisen. Und das sei nicht gelungen. So könnten die Schmauchpartikel Verunreinigungen sein. Das angebliche Geständnis sei unter Druck der beiden verdeckten Ermittler entstanden.
Das Urteil soll heute um 16 Uhr eröffnet werden.
* Name bekannt
BERN - Das Erpressermail ist nur die Spitze des Eisbergs. Beschimpfungen und Einschüchterungen gehören für nationale Politiker fast schon zum Alltag. SP-Nationalrätin Yvonne Feri erzählt BLICK, was sie diesbezüglich schon so alles erlebt hat.
Nationale Politiker brauchen ein dickes Fell. Das Erpressungsmail, das einige Nationalräte am Sonntag erhalten haben, ist nur eine von vielen Drohungen. Denn Beschimpfungen und Einschüchterungen gehören schon fast zum Politalltag. Das zeigen die Zahlen des Bundesamts für Polizei: 726 Drohungen gegen Bundespolitiker wurden 2017 gemeldet (siehe Box).
Ein Ordner mit «Shitmails»Dabei handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs. Es werden längst nicht alle Einschüchterungen zur Anzeige gebracht. Auch SP-Nationalrätin Yvonne Feri (52, AG) rennt nicht wegen jedem Hassmail zur Polizei. «Ich habe einen guten Spamordner. Seltsame Mails lösche ich ungeöffnet», sagt sie zu BLICK.
Allerdings sind nicht alle Hassmails gleich als solche erkennbar. Besonders krasse Beispiele hat Feri in einem als «Shitmails» betitelten Ordner abgelegt. In den oft anonymen Zuschriften tönt es etwa so: «Na du Frusthenne. Hat dich heute schon ein Hengst angemacht? Tja, Wunschdenken einer hässlichen Krähe!» Oder: «Die schwarzen Flüchtlinge solltet ihr (SP) bei euch zu Hause unterbringen, ihr Frauen habt doch grosse Freude daran.»
Feri den Tod gewünschtEinmal, nachdem sie sich gegen ein Burkaverbot geäussert hatte, erhielt sie eine für sie besonders schlimme Zuschrift. «Der Absender fand, dass man Leute wie mich im Zweiten Weltkrieg umgebracht hätte und dass ich gefälligst die Schweiz verlassen sollte», erzählt Feri. «Dass man mir quasi den Tod wünscht, hat mich stark getroffen.»
Sowieso gibt es gewisse Reizthemen, bei denen sie häufiger Hassmails erhält. «Nicht nur beim Burkaverbot, auch mit der Gleichstellungsfrage haben einige Mühe.»
Immer wieder Zeitschriften
Doch nicht nur verbal wurde Feri schon drangsaliert. Mehrmals schon wurden auf ihren Namen Waren bestellt. «Einmal erhielt ich Wanderschuhe, die mir viel zu gross waren – die Versandhäuser haben die Pakete aber jeweils ohne Probleme wieder zurückgenommen.»
Und während gut acht Jahren erhielt die Aargauerin Zeitschriften zugeschickt. «Immer anonym in einem orangen Couvert – und immer wieder andere Zeitschriften.» Was harmlos tönt, war für Feri eine Belastung. «Es hat mich verunsichert und ein ungutes Gefühl hinterlassen, weil es mir ein Rätsel war, wer und was dahintersteckt.» Es ist einer der wenigen Fälle, bei denen Feri die Polizei eingeschaltet hat. Eines Tages war plötzlich Schluss mit den Sendungen. Das Rätsel blieb ungelöst.
Drohnachrichten gegen TochterDoch auch bürgerliche Politiker können von Angriffen ein Lied singen. «Wir wissen, dass Sie eine Tochter haben», erhielt ein bürgerlicher Politiker schon als Drohnachricht. Seinen Namen möchte er deshalb nicht erwähnt haben.
Und als jüngstes Beispiel erhielten verschiedene FDP- und SVP-Parlamentarier wegen der erleichterten Waffenexporte in Bürgerkriegsländer dicke Post. Sie seien «zutiefst widerwärtig», schimpft darin ein Zürcher, und wünscht sich, dass «über Ihre Familien Leid einbricht, damit Sie hautnah mitbekommen, welchen Schaden Sie angerichtet haben».
Heisse Temperaturen und praktisch kein Regen: Der Hitzesommer 2018 ist der trockenste Sommer aller Zeiten. Die Schweiz im Spagat zwischen Profit und Einbussen.
Über Monate hatte die Hitze die Schweiz im Griff. Ab morgen ist damit Schluss. Eine Kaltwetterfront zieht übers Land. Die Temperaturen sinken. Die Hitzewelle wird Schnee von gestern sein. Zeit, Hitzebilanz zu ziehen.
«Wir schauen auf einen extrem heissen Sommer zurück, einen der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen», sagt Klimaforscher Thomas Stocker zu BLICK. Mit 36,2 Grad wurde am 5. August in Sitten der wärmste Tag des Jahres verzeichnet.
Im Vergleich zum Rekordsommer 2003 (41,5 Grad in Grono GR) wurde der Hitzerekord zwar nicht übertroffen. Trotzdem stellte der Sommer 2018 einen neuen Rekord auf: Er ist der trockenste aller Zeiten. Im Juni, Juli und August fielen total nur 142,8 Liter Regen pro Quadratmeter. Selbst 2003 waren es 260,1. Zum Vergleich: Der Normwert liegt bei 333. Entsprechend hoch auch die Waldbrandgefahr. Noch immer gilt in 20 Kantonen absolutes Feuerverbot.
Und der Hitzesommer wird keine Ausnahme bleiben. «Innerhalb von 15 Jahren hatten wir vier Mega-Ereignisse. Der Sommer 2003 war ein 500-Jahr-Ereignis – der mit Abstand heisseste. Auch die Sommer 2015 und 2017 waren sehr heiss», sagt Stocker.
Seine Prognose ist eindeutig: «Solche heissen Sommer wird es künftig noch vermehrt geben.» Durchweg besorgniserregend: «Die Gletscher – das Markenzeichen der Schweiz – gehen rasant zurück, ein eigentlicher Kollaps. Die Schweiz droht ihr Gesicht zu verlieren», sagt Stocker. Und wird auch in Zukunft auf die Belastungsprobe gestellt. Die Landwirtschaft kam dieses Jahr an ihre Grenzen, musste mit der Dürre kämpfen. Bauern mussten ihre Kühe notschlachten, während sich Insekten – unter ihnen auch Schädlinge – explosionsartig vermehrten. Während im Rhein ein Fischsterben seinen Lauf nahm und auch die Schifffahrt mangels Wasser teils eingestellt werden musste, haben Bergbahnen einen regen Zulauf verzeichnet.
Nur die Winzer jubeln
Viehbauern und Milchbauern: Sie traf die Dürre besonders hart. Wegen der Hitze mussten Kühe notgeschlachtet werden. Der Grund: akuter Futtermangel. Das Gras auf den Weiden wuchs nicht mehr. Teils mussten Bauern Futter zukaufen. Finanzielle Einbussen, denen Bauern durch Notschlachtungen entgegenwirkten. Durch den Überfluss an Fleisch sank der Preis pro Kilo Schlachtgewicht innerhalb eines Monats um über einen Franken auf 7.40 Franken. «Ich befürchte, dass der Sommer 2018 die Bauern teurer zu stehen kommt als der Rekordsommer 2003», sagt Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands, zu BLICK. Grund: 2003 war es lange feucht und nass, bevor es im Juni heiss wurde. Dieses Jahr begann die Trockenphase bereits Anfang April.
Obstbauern: «Für die Obstbauern war 2018 ein überdurchschnittlich gutes Jahr», sagt Georg Bregy, Direktor des Schweizer Obstverbands. Der Wassermangel sei zwar ein Mehraufwand gewesen, der sich aber mit Blick auf die Qualität bezahlt mache. 250'000 Tonnen Äpfel wurden geerntet. Bei den Kirschen sind es 2500 Tonnen – gut 70 Prozent mehr als 2017.
Winzer: «Folgt auf die trockenen und heissen Sommermonate auch noch ein milder Frühherbst, könnte sich ein sehr vielversprechender Jahrgang entwickeln», sagt Michael Gölles, Leiter Forschungsgruppe Weinbau von Agroscope in Wädenswil ZH. Aufgrund der heissen Temperaturen steigt der Zuckergehalt der Trauben und verstärkt so ihr Aroma. Beste Voraussetzungen für einen Jahrhundertwein.
Fische litten am meistenFische: Die enorme Wärme war bei Bächen, Flüssen und Seen gravierend. Die Verlierer in der Tierwelt sind die Fische. «Die Hitze war für den Fischbestand am Rhein eine Katastrophe», sagt Philipp Sicher, Geschäftsführer des Schweizerischen Fischerei-Verbandes (SFV). Anfang August war der Rhein in Schaffhausen 27,6 Grad warm. Wärmer als 2003 (27 Grad). Mehrere 10'000 Fische verendeten qualvoll.
Wespen: Was für eine Plage! Das trockene, warme Wetter hat die Population massiv begünstigt. «Wir haben in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Meldungen wegen Nestern wie 2017», sagt Marcus Schmidt, Berater bei der Schädlingsprävention der Stadt Zürich. So viele Meldungen gabs in den letzten 15 Jahren noch nie. Ausgerechnet diesen Sommer hatte das Notfall-Medikament für Allergiker Lieferengpässe.
Kartoffelkäfer: Vor allem das Mittelland litt auch noch unter einer Kartoffelkäfer-Plage. «2018 ist der Käferdruck sehr hoch, dies vor allem in den grossen Anbaukantonen Aargau, Bern und Zürich», sagt Thomas Hufschmid vom Aargauer Amt für Landwirtschaft.
Mehr Unfälle, mehr Touristen
Rega: 3200 Einsätze zwischen Mai und August: Noch nie musste die Rega so oft wie in diesem Jahr ausrücken, bestätigt Rega-Sprecher Harald Schreiber. Zum Vergleich: 2014 waren es noch 2500 Einsätze. Diesen Sommer wurden rund 1400 Einsätze wegen medizinischer Notfälle wie Herz-Kreislauf-Probleme, Schlaganfälle und Allergien geflogen. Infolge von Freizeitunfällen musste die Rega 500, wegen Bergunfällen 330 Einsätze fliegen.
Bergbahnen, Schifffahrt und öffentlicher Verkehr: Die Hitze hat ihre Kassen gefüllt. Der Verband Seilbahnen Schweiz verzeichnete in der Sommersaison 14 Prozent mehr Fahrgäste als im Vorjahr. Die Umsätze stiegen um neun Prozent. Die Rhätische Bahn vermeldet mehr als fünf Prozent Zuwachs. Den SBB machte die Hitze zu schaffen. Dutzende Gleise verformten sich, Streckenabschnitte mussten gesperrt werden. Auch bei den Schifffahrtsgesellschaften sorgte die Hitze für Unterbrüche. Wegen zu tiefen Wasserstands musste der Rhein für Verkehrsschiffe zwischen Stein am Rhein SH und Diessenhofen TG gesperrt werden. Die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees verkaufte rund vier Prozent mehr Billette als im Vorjahr, auf dem Hallwilersee waren es zehn Prozent mehr.
Badis feiern RekordeGlace-Verkauf: Der Verkauf von Eis am Stiel boomte im Detailhandel. So etwa beim Kiosk-Konzern Valora, wie ein Sprecher sagt: «Wir haben in diesem Sommer einen überdurchschnittlich hohen Glace-Verkauf verzeichnet.» Grösser als im Vorjahr war die Nachfrage auch bei Lidl und Denner. Letzterer notiert bei den Verkäufen ein Plus im «einstelligen Prozentbereich». Einstellig wuchs auch bei der Migros der Glace-Absatz. Auch Coop liegt «deutlich über Vorjahr». Gut 6,5 Liter Glace jährlich pro Kopf beträgt der Konsum in der Schweiz.
Badeanstalten: Je heisser die Temperaturen, desto grösser die Lust auf eine Abkühlung. Die Stadtzürcher Badeanlagen haben im August erstmals die Zwei-Millionen-Marke geknackt. Der Besucherrekord aus dem Jahr 2015 mit 1,83 Millionen Eintritten wird weit übertroffen. Anders hingegen in Bern: Im August wurde die Millionen-Marke überschritten, doch die 1,5 Millionen Eintritte von 2015 dürften nicht zu toppen sein. Ähnlich auch die Situation in Basel-Stadt: Mit 376'200 Badi-Eintritten deutlich unter 2015 (400'700).
Kourou – Der europäische Erdbeobachtungssatellit «Aeolus» ist am späten Mittwochabend mit einer Trägerrakete erfolgreich ins All gestartet. Die Sonde mit Schweizer Technik an Bord soll mit ganz neuen Daten die Wettervorhersage verbessern.
Der nach dem «Gott der Winde» benannte Satellit ist vom Weltraumbahnhof Kourou vom südamerikanischen Französisch-Guayana aus gestartet. Eine Vega-Rakete brachte den rund 1,4 Tonnen schweren Satelliten der Europäischen Raumfahrtagentur ESA am Mittwochabend gegen 23.20 Uhr ins All. Etwa eine Stunde später sendete die Sonde ihr erstes Signal zur Erde, wie der Leiter des ESA-Missionsbetriebs im Raumflugkontrollzentrum ESOC, Paolo Ferri, in Darmstadt bestätigte.
«Es herrscht grosse Erleichterung», sagte Ferri der Nachrichtenagentur DPA. In den letzten Sekunden vor Empfang des Signals sei die Stimmung noch sehr angespannt gewesen, niemand im Kontrollraum habe ein Wort gesagt. «Diese Sekunden waren unendlich lang.» Doch letztlich sei der Satellit dem Anschein nach intakt geblieben.
Der Satellit wird nach Einschätzung von Fachleuten die Wettervorhersage voranbringen, in dem er mit Hilfe komplizierter Lasertechnik ganz neue Windprofile liefert. «Aeolus» soll mit Hilfe des Messgeräts «Aladin» erstmals die Windgeschwindigkeit rund um den Globus von 30 Kilometern Höhe bis zum Boden und über dicken Wolken messen.
Es gibt zwar bereits zahlreiche Daten über Winde. Doch auf der Südhalbkugel, über den Ozeanen, den Tropen und oberhalb von zehn Kilometern Höhe ist das Netz der Messstellen sehr dünn. Die Folge kann nach Expertenangaben sein, dass ein Sturm in Europa völlig unterschätzt wird, weil die Daten für die Vorhersage fehlen.
Die Daten sollen Wettervorhersagen verbessern. Sie kommen auch dem nationalen Schweizer Wetterdienst MeteoSchweiz zugute.
Innerhalb des ersten Jahres nach dem Start werden europäische Wetterdienste voraussichtlich die Satelliten-Daten in ihre Vorhersage-Modellen einspeisen können. Zwar gibt es zahlreiche Wetterballons, Bojen, Schiffe, Flugzeuge und andere Satellitenmessungen, die Daten über Winde liefern. Doch auf der Südhalbkugel, über den Ozeanen, den Tropen und oberhalb von zehn Kilometern Höhe ist dieses Netz dünn.
Rund 15 Jahre hat die Vorbereitung der «technisch höchst komplizierten und anspruchsvollen wissenschaftlichen Mission» gedauert, heisst es bei der ESA. Der mehr als 300 Millionen Euro teure und rund 1,4 Tonnen schwere Satellit sei «extrem fragil», die Technik hoch kompliziert und sehr empfindlich.
Der «Gott der Winde» wird die Erde in einer Höhe von nur 320 Kilometern umkreisen. Weil Luftwiderstand und Reibung die Sonde in dieser Höhe bremsen und in den Sinkflug schicken, sind permanente Manöver und Korrekturen der Flugbahn notwendig. Nach vier Jahren im All werde der Treibstoff voraussichtlich aufgebraucht sein und der Satellit in der Erdatmosphäre verglühen.
Wichtige Bestandteile des Satelliten und seines Messistruments stammen aus der Schweiz. Laut dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation baute beispielsweise Ruag Space Schweiz die gesamte Struktur des Satelliten, einen Umschaltmechanismus für den Wechsel zwischen zwei Laserquellen und einen Blendschutz für die Empfängeroptik.
Weitere Schweizer Firmen lieferten Bestandteile des Aladin-Instruments, darunter die Thales Alenia Space Schweiz AG und die Connova AG.
Jungbrunnen Tennis? Patty Schnyder will mit ihren 39 Jahren New York erobern und verzückt dabei noch immer die Fans.
Stolze 39 Jahre alt ist Patty Schnyder bereits, ist damit die älteste Spielerin in der gesamten Weltrangliste. Anzusehen ist ihr das aber nicht. Finden auch die Fans.
«Du schaust keinen Tag älter aus als 22», ruft ihr an den US Open einer zu, schreibt der Tennis-Verband WTA auf seiner Homepage. Schnyder, gerade dabei Autogramme zu verteilen, will ihren Ohren nicht so recht trauen. «Ach, komm schon!», antwortet die Weltnummer 187, lacht und geniesst das Kompliment. Und macht sich dann davon in Richtung Garderobe.
Publikumsliebling Patty SchnyderDie einstige Weltnummer 7 ist guter Laune. Verständlich. Kurz vor dem charmanten Fan hat sie in der ersten Quali-Runde in New York Maryna Zanevska 5:7, 6:2, 6:4 besiegt. Damit hält die Baselbieterin eine starke Serie aufrecht. Seit ihrem ersten US-Open-Auftritt 1997 hat Schnyder nicht einmal ihr erstes Match verloren.
Dass sie bei den Fans noch immer so gut ankommt, schmeichelt Schnyder. «Es ist cool. Es ist so ein grosser Event hier und die Leute kommen noch immer bei mir an den Court, kennen meinen Namen, mein Spiel und meine Geschichte», verrät sie. «Es fühlt sich grossartig an, dass sie da draussen sind und mich unterstützen.»
Logisch, dass Patty das gerne noch länger auskosten will. Nach der Geburt ihrer Tochter Kim 2014 hat Schnyder ihre Tennis-Karriere wieder aufgenommen, träumt von einer neuerlichen Teilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier. Zwei Siege in der Quali trennen sie noch davon. Letztmals bestritt Patty 2011 mit den French Open ein Major-Turnier, ehe sie zurücktrat. In New York, wo sie zweimal den Viertelfinal erreichte, war sie 2010 letztmals dabei.
Das Kribbeln ist immer noch daUnd obwohl sie schon so lange dabei ist, ist da noch immer dieses Kribbeln. Auch im Match gegen Zanevska spürt sie es. «Es bedeutet mir so viel, dass ich auf dem Court noch immer so nervös werde», sagt Patty. So langsam aber sicher finde sie auch wieder zu ihrem Spiel. «Und ich bin glücklich mit meinem Service.»
Am Donnerstag trifft sie nun auf Veronika Kudermetova (WTA 129). Die Russin ist 21 Jahre alt. Also nur ein Jährchen jünger als Patty. Zumindest wenn es nach ihrem Fan geht.
Die Berner kommen im Champions-League-Playoffspiel gegen Dinamo Zagreb nicht über ein 1:1 hinaus. Nun muss sich YB in einer Woche im Hexenkessel von Zagreb einer Herkulesaufgabe stellen.
Das Spiel: Nach einem furiosen Start von YB und dem frühen Führungstreffer durch Kevin Mbabu haben die Berner das Spiel klar im Griff. In der ersten Halbzeit kommen die Kroaten nur selten vors Berner-Tor. Die Young Boys kombinieren sich immer wieder schön durch die gegnerische Abwehr. Doch dann der Schock! Mit einem blitzschnellen Konter und nur zwei Pässen gleicht Dinamo Zagreb kurz vor der Pause aus.
In der zweiten Halbzeit kann YB nicht da weitermachen wo sie aufgehörthaben. Umso stärker kommt Zagreb aus der Kabine zurück. Der Pfosten und Torhüter Von Ballmoos retten die Schweizer vor einem Rückstand. In der sogenannten YB-Viertelstunde können die Berner wieder aufdrehen, bleiben aber ohne Torerfolg.
Die Tore:
1:0, 2. Minute | Aussenverteidiger Kevin Mbabu tankt sich nach knapp einer Minute durch die ganze Dinamo-Abwehr, bevor er danach den Ball nach aussen zu Ngamaleu spielt. Der spielt den Ball perfekt in den Strafraum, wo der mitgelaufene Mbabu vor dem kroatischen Torwart akrobatisch den Ball versenkt.
1:1, 40. Minute | In der gegnerischen Platzhälfte verlieren die Berner unglücklich den Ball und dann geht es schnell. Mit nur zwei Pässen stehen die Kroaten vor dem YB-Tor. Miroslav Orsic schiesst kurz vor der Pause eiskalt zum Ausgleich.
Das gab zu reden: Foul oder nicht vor Zagrebs 1:1? Spontan sahs nach einem Foulspiel. Doch die Zeitlupe zeigt: Dani Olmo streichelt den Ball Sekundenbruchteile, bevor er Sulejmanis Bein trifft. Ref Undiano hat Sperberaugen – oder einfach Glück …
Der Beste: Blitzsauberes Tor, als er nach einem Lauf in Volltempo über 50 Meter die Konzentration und die Spannung bis zum Schluss aufrecht hält. Und dann schlenzt Mislav Orsic den Ball in den Winkel, wo ihn Von Ballmoos unfassbarerweise noch rausfischt. Orsic ist die bessere Nummer 99 als Hoarau …
Der Schlechteste: So wirds nichts mit einem Transfer in die Bundesliga. Zumindest noch nicht. Das Spiel läuft an Christian Fassnacht völlig vorbei. Sinnbild: Ein Abschluss aus 18 Metern Richtung Cornerfahne.
So gehts weiter: Nach dem enttäuschenden Hinspiel im Stade de Suisse müssen die Berner in einer Woche definitiv versuchen konstanter zu spielen. Da wird die Aufgabe aber nicht einfacher, wenn die Kroaten dann mit ihrem Heimpublikum im Rücken auf das Tor von David Von Ballmoos stürmen.
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YB – Dinamo Zagreb 1:1 (1:1)Stade de Suisse, 21'463 Fans
YB: Von Ballmoos; Mbabu, Wüthrich, Von Bergen, Benito; Fassnacht, Sow, Sanogo, Sulejmani; Ngamaleu, Hoarau.
Dinamo: Zagorac; Stojanovic, Théophile-Catherine, Dilaver, Leovac; Ademi; Hajrovic, Dani Olmo, Gojak, Orsic; Gavranovic.
SR: Undiano (Sp)
Einwechslungen:
YB: Aebischer (70. für Fassnacht), Nsame (81. für Ngamaleu)
Dinamo: Budimir (74. für Gavranovic), Kadzior (83. für Hajrovic), Sunjic (86. für Dani Olmo)
Gelb:
14. Sanogo. 42. Théophile-Catherine. 67. Gavranovic (alle Foul)
Bemerkungen:
YB ohne Lotomba, Assalé, Teixeira, Lauper (verletzt).
Christa Rigozzi grüsst aus den Ferien, Irina Beller macht Autostopp und Lauriane Gilliéron hat einen neuen Job. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Die beiden Musiker Lo & Leduc finden: Der Shitstorm gegen Juso-Chefin Tamara Funiciello geht zu weit. In einem Facebook-Post kritisieren sie die Beleidigungen gegen die Politikerin.
In der Sexismus-Debatte zum «079»-Song haben sich die beiden Musiker Lo & Leduc nochmals selbst geäussert. Und wie: Am Mittwochabend veröffentlichten sie auf Facebook ein Statement, in dem sie sich bestürzt zeigen darüber, wie die Juso-Chefin Tamara Funiciello beleidigt und bedroht wird.
Der Höhepunkt: Sogar ihre persönliche Handynummer wurde in einer Karikatur abgedruckt. Und das alles nur, weil sie in einer Rede in einem Nebensatz den Sommerhit «079» von Lo & Leduc als sexistisch bezeichnete. Gewalt gegen Frauen, das beginne «beim sexistischen Witz» und ende mit «Vergewaltigung und Ehrenmord».
Es ist das zweite Statement der beiden Musiker. Letzte Woche sagte die Band, dass sie es schade fände, wenn die Sexismus-Debatte bei der Diskussion stehen bleibt, ob «079» sexistisch sei oder nicht. «Nun, die Diskussion ist nicht stehengeblieben, jedoch entwickelte sie sich nicht in eine konstruktive Richtung», begründen die beiden Musiker ihr zweites Statement.
«Die bösartigen Reaktionen auf ihren Vorstoss zeigen einen grossen Handlungsbedarf auf: Denn gerade dadurch wird deutlich, dass Sexismus und sexistische Stereotypen hierzulande sehr real sind», so Lorenz Häberli und Luc Oggier – wie Lo & Leduc bürgerlich heissen – auf Facebook. (pma)
Seine Mutter will es mit beherzten Tritten beschützen – doch das nützt nichts. Hungrige Löwen machen sich über ein neugeborenes Giraffenbaby her.
Herzzerreissende Szenen aus Kenia: Im Naturschutzgebiet Masai Mara in der Serengeti wird eine Giraffenmutter und ihr Junges von einem Rudel Löwen umstellt. Mutig beschützt die Mutter ihr Kind und versucht die Angreifer mit heftigen Tritten in die Flucht zu schlagen. Doch vergeblich. Sie landet keine Treffer, und die Löwen bleiben hartnäckig.
Dann springt die Löwin der Giraffe auf den Rücken und beisst sich dort fest. Verzweifelt versucht diese, sie abzuschütteln und rennt davon. Das Neugeborene bleibt alleine zurück. Eine leichte Beute für die anderen Löwen. Sie fallen über das Junge her und verzehren es.
«Immer erschütternd zu sehen»Der Fotograf und Touristenführer James Nampaso hat das eindrückliche Geschehnis mit der Kamera festgehalten. «Das Junge war erst ein paar Tage alt. Trotzdem ist es für Raubtiere oft nicht einfach, weil ein einziger Tritt der Mutter oder des Vaters tödlich sein kann», sagt er.
«Es ist immer erschütternd zu sehen, wenn ein Tier sein Junges verliert», sagt Nampaso. «Und speziell, wenn sich das Drama direkt vor deinen Augen abspielt.» Die Löwenbestände in Afrika sind seit Jahren am Schrumpfen. Eine solche Mahlzeit kann für ein Rudel überlebenswichtig sein. (rey)