Vaduz FL – Die Liechtensteiner Aussenministerin Aurelia Frick muss ihr Reiseprogramm einschränken. Das Parlament verweigerte ihr einen Nachtragskredit. Drei von vier Minister-Treffen im September wurden deshalb gestrichen.
Abgelehnt wurde der Nachtragskredit von 80'000 Franken für zusätzliche Reise- und Repräsentationskosten des Aussenministeriums vom Landtag am Mittwoch. Bereits am Donnerstag reagierte das Ministerium für Äusseres, Justiz und Kultur auf den Sparhammer des Parlaments.
Wie das Generalsekretariat mitteilte, sind die im zweiten Halbjahr geplanten internationalen Besuche neu zu priorisieren, um die «nur noch beschränkt vorhandenen Mittel möglichst effektiv einsetzen zu können». Als Sofortmassnahme wurden drei der vier im September anstehenden Termine abgesagt.
Betroffen davon sind die Teilnahme der Aussenministerin am deutschsprachigen Justizministertreffen in Luxemburg, die offizielle Teilnahme der Ministerin an der UNO-Generalversammlung in New York sowie ein Besuch in Rumänien. Am Besuch mit dem deutschen Aussenminister in Berlin wird vorerst festgehalten.
Für das Aussenministerium wurden in den letzten Jahren jeweils etwa 140'000 Franken benötigt. Die zusätzlichen 80'000 Franken, die nicht genehmigt wurden, waren mit einem ausserordentlich hohen Arbeitsanfall begründet worden.
Statt über seine geringe Einsatzzeit zu motzen, sucht FCB-Stürmer Dimitri Oberlin den Fehler bei sich selbst.
Der neue FCB-Trainer Marcel Koller hat sich bislang nicht als glühender Anhänger von Dimitri Oberlins Qualitäten geoutet. Nur einmal, beim 4:2-Sieg gegen GC, steht der bald 21-Jährige in der Startformation, seither ist Oberlin bloss Reservist.
«Körperlich nicht fit genug»Woran liegts? «Ich bin körperlich noch nicht fit genug, hatte mit kleineren Blessuren zu kämpfen, deshalb habe ich zuletzt nicht so oft gespielt.» Das wichtige Euro-League-Hinspiel gegen Apollon Limassol lässt Oberlin gar freiwillig sausen und spielt stattdessen mit der Basler U21 gegen Bavois. «Ich muss mich gut fühlen, um gut zu spielen. Deshalb habe ich dem Trainer vor dem Spiel gegen Apollon gesagt, dass ich gerne mit der U21 spielen würde, um Spielpraxis zu sammeln.»
Jener Mann, der im Frühling vor 5 Millionen Franken von Red Bull Salzburg übernommen wurde. Jener Mann, den FCB-Präsident Bernhard Burgener mit dem ägyptischen Super-Star Mohamed Salah verglichen hatte, spielt in der waadtländischen Provinz. «Dass mich Herr Burgener mit Salah verglichen hat, ist schön, aber ich bin noch am Anfang meiner Karriere und muss noch viel an mir arbeiten», sagt Oberlin selbstkritisch.
Konkurrenz beim FCB ist riesigIm Frühling noch bietet Nationaltrainer Vladimir Petkovic den pfeilschnellen Angreifer für die A-Nati auf, gegen Griechenland gibt Oberlin sein Debüt. «Ein spezielles Gefühl, ich war sehr, sehr glücklich und stolz.»
Vorallem, weil er für Breel Embolo eingewechselt wurde. Einer seiner besten Freunde. «Breel ist wie ein Bruder für mich, wir sprechen viel miteinander, er hilft mir sehr und ich helfe ihm, wenn es nötig ist. Dass er mein Konkurrent im Sturm ist, stört mich nicht. Konkurrenz gibt es im Fussball überall.»
Auch in der U21-Nati. Dort ist Oberlin Anfang Woche eingerückt, obs für einen Einsatz morgen gegen Bosnien reicht?
Der einzige Fahrer, der in der bisherigen MotoGP-Saison noch schlechter ist als Tom Lüthi, erhält für den GP San Marino ein schnelleres Motorrad. Töff-Tom droht bald als Schlusslicht der Königsklasse zu grüssen.
Eine Schmach erlebt Tom Lüthi in der MotoGP auch so schon. In seiner ersten Saison in der Königsklasse steht der Emmentaler auch nach 11 Rennen noch ohne einzigen Zähler da. Das einzig Tröstliche: Es gibt da einen, der noch schlechter ist. Doch das könnte sich nun ändern.
Das Schlusslicht der WM bisher ist der belgische Rookie Xavier Simeon vom Avintia-Team, wenn man nur die Stammpiloten einrechnet. Der 28-Jährige ist seit jeher kein Überflieger, hat in seiner Karriere in den unteren Klassen nur einen GP-Sieg und drei weitere Podestplätze feiern können. In seiner Premierensaison in der MotoGP fährt er noch deutlicher hinterher als Lüthi.
Simeon erbt Töff des verletzten RabatZwei 17. Plätze stehen für Simeon zu Buche. Lüthi schnupperte als 16. immerhin schon dreimal an den Punkterängen und war zweimal 17. Deshalb liegt der Schweizer im Duell der punktelosen Fahrer vor Simeon.
Doch jetzt droht Ungemach. Der belgische Hinterherfahrer könnte am 125ccm-Weltmeister von 2005 und dem zweifachen Moto2-Vizeweltmeister vorbeibrettern. Grund ist der verletzungsbedingte Ausfall von Simeons Teamkollege Tito Rabat (der von Christophe Ponsson ersetzt wird). Nach dem mehrfachen Beinbruch beim Spanier darf Simeon nämlich in Misano (It) am Wochenende dessen Motorrad übernehmen. Und das wird ein deutliches Upgrade für Simeon.
Bisher fuhr das MotoGP-Schlusslicht nämlich auf einer Ducati aus dem Jahr 2016. Nun erhält Simeon das GP17-Model, mit dem Rabat in dieser Saison schon sieben Mal in die Punkte fuhr und den 14. Rang in der WM belegt.
Simeons Vorfreude grossKein Wunder, ist die Vorfreude bei Simeon gross: «Ich wünsche Tito natürlich gute Besserung. Aber ich kann nicht verleugnen, dass ich sehr glücklich bin, sein Motorrad fahren zu dürfen.»
Simeon ist nicht entgangen, wie gut Rabat auf der neueren Ducati performte. «Er hat grossartige Dinge gemacht, weshalb es für mich eine grossartige Gelegenheit ist. Ich muss jetzt Gas geben und aus dieser Möglichkeit einen Vorteil herausziehen.»
Tom Lüthi ist also gewarnt. Die Rote Laterne zu fassen wäre eine Schmach, die er nur allzu gern vermeiden würde. Das Beste wäre es deshalb, beim GP San Marino gleich selber endlich die ersten Punkte zu holen und sich Simeon so vom Leib zu halten. (sme)
Mehr Reichweite, zweite Bremse, besseres Licht. Seit heute stehen die neuen E-Scooter von Limebike und Segway auf Zürichs Strassen.
Sie heissen Lime-S und sehen ihren Vorgängern verblüffend ähnlich: Die neue E-Scooter-Generation von Limebike ist seit heute auf Zürichs Strassen unterwegs und kann für 30 Rappen pro Minuten gemietet werden. Die neuen Flitzer - Modell Segway ES2 - wurden in Kooperation mit Segway entwickelt.
Das Unternehmen ist für seine gleichnamigen elektrischen «Personal Transporter» bekannt, die im Stehen gefahren werden. Die neuen Lime-Scooter sind jedoch wie gehabt Trottinettes.
Die alten Flotten verschwinden langsamIn den kommenden Tagen und Wochen werden die neuen Segway-Scooter langsam die alten, zwei bestehenden Flotten in Zürich ablösen. Insgesamt werden jedoch nicht mehr als rund 200 Fahrzeuge in der Stadt zur Verfügung stehen, sagt Estuardo Escobar, Schweiz-Chef von Lime zu BLICK.
Die neue Generation soll sicherer sein: Vorne und hinten sind Lichter für die Fahrt um Dunkeln angebracht. Zudem gibt es eine weitere Bremse und statt einer Reichweite von vorher rund 37 Kilometern, fährt der Scooter jetzt über 50 Kilometer weit. Mit Segway als Hersteller der Scooter arbeitete Lime eng zusammen. «Segway ist einer unserer Partner, über die Entwicklungskosten geben wir keine Auskunft», sagt Escobar.
Uber setzt auf LimeIm Sommer 2017 gegründet, ist Lime nach eigenen Angaben derzeit das am schnellsten wachsende Startup aus dem Silicon Valley. Im Juli erst stiegen Uber und Google-Mutter Alphabet mit 335 Millionen Dollar ein.
Nathanya Köhn aus Balgach SG hat es geschafft: Sie steht mit ihrer Akrobatikgruppe Zurcaroh im Finale von «America’s Got Talent». Jetzt winken eine Million Franken!
«America's Got Talent» ist die berühmteste Talentshow der USA. Die St. Gallerin Nathanya Köhn (25) könnte die Show jetzt gewinnen. Gestern zog die Akrobatin mit ihrer Gruppe Zurcaroh ins Finale der Fernsehsendung ein! Der Traum vom Preisgeld und einer eigenen Show in Las Vegas ist für die Schweizerin und ihre Truppe, die aus dem österreichischen Götzis stammt, nun zum Greifen nah.
Zum Halbfinal-Auftritt der Akrobatik-Gruppe sagte Jurorin Mel B. (43): «Meine Emotionen bewegen sich während der Show von Weinen über Schreien bis hin zum Lachen, und dann bin ich komplett fasziniert.» Auch Heidi Klum (45), die ebenfalls in der «America's Got Talent»-Jury sitzt, war sich schon nach dem Viertelfinale sicher: «Wenn hier irgendjemand bereit ist für Las Vegas, dann seid ihr das!»
«Zurcaroh» ist Zuschauer-LieblingÜber das Schicksal der Gruppe entschied das Zuschauervoting. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag konnte sich Zurcaroh den Platz im Finale der 13. Staffel sichern. Die harte Arbeit – die 48-köpfige Gruppe trainiert bis zu fünf Stunden am Tag – scheint sich ausgezahlt zu haben. Jetzt heisst es Daumen drücken für das grosse Finale am 18. September. (euc)
PFÄFFIKON SZ - Das traditionelle Restaurant Luegeten hoch ob dem Zürichsee ist geschlossen. Hintergrund ist ein Knatsch zwischen Hansueli Rihs und einem ehemaligen Mitinhaber.
Es war ein beliebtes Ausflugsziel und eine begehrte Location für Hochzeiten: das Restaurant Luegeten hoch über Pfäffikon SZ. Die traumhafte Aussicht über den Zürichsee lockte Gäste von weither an. Prominenter Mitbesitzer des imposanten Hauses: Hansueli Rihs (72), Bruder des verstorbenen Andy Rihs (†75).
Das Restaurant ist seit Anfang Woche geschlossen, wie das «Höfner Volksblatt» schreibt. Grund dafür ist eine Forderung über mehrere Hunderttausend Franken des früheren Mitinhabers der Betreiberfirma. Vergangene Woche hat ein Gericht die Forderung bestätigt.
22 Angestellte betroffenNun ist das Konkursverfahren über das Restaurant Luegeten eingeleitet worden. Für die zehn Angestellten und das Dutzend Teilzeitarbeitenden sucht Rihs einen neuen Job. Ihm gehört auch noch das Restaurant Rathaus in Pfäffikon SZ. Zudem ist Rihs am Hotel Marina Lachen in Lachen beteiligt.
Die Rihs-Brüder gelangten mit dem Stäfner Hörgerätehersteller Phonak zu beachtlichem Wohlstand. Sie besitzen mehrere Liegenschaften und engagieren sich seit Jahren für den Radsport, im Eishockey und beim Fussballclub BSC Young Boys.
Miteigentümerin gibt Rihs-Firma SchuldDie 50-prozentige Miteigentümerin der Luegeten, die OS Immobilien AG, teilte am Abend mit, dass nur über die Rhis gehörende Pächterin RISEWI Gastro AG der Konkurs eröffnet worden.
Die RISEWI habe den Eigentümern seit neun Jahren den Mietzins nicht mehr bezahlt, wie es weiter heisst. Deshalb habe sich OS Immobilien als Miteigentümerin gezwungen gesehen, die vereinbarten Mieten auf dem Gerichtsweg durchzusetzen.
Vom Konkurs betroffen sei also nur die Pächter-Firma von Rihs. Die Immobilienfirma zeigte sich überzeugt, dass bald eine neue Pächterin gefunden werden könne. (pbe)
Er spielt 2. Bundesliga und gilt als schönster Mann der WM: Rurik Gislason kommt am Samstag nach St. Gallen.
Da freuen sich die Frauen. Da fürchten sich die Männer. Wenn die Schweiz am Samstag gegen Island im Kybunpark in St. Gallen aufläuft (18 Uhr), wird Einer mit von der Partie sein: Rurik Gislason. Der isländische Flügelspieler ist der Shootingstar im Team der Nordländer. An der WM in Russland ist er die grosse Entdeckung. Nicht unbedingt fussballerisch, aber optisch.
Schon während dem überraschenden 1:1 der Isländer zum WM-Auftakt gegen Argentinien schiessen die Follower-Zahlen auf dem Instagramprofil von Gislason in die Höhe. Unter dem Hashtag #sexyrurik wird der 30-Jährige als Schönheit abgefeiert, als Mode-Ikone, als neuer David Beckham. Mittlerweile folgen ihm über 1,2 Millionen Menschen. Zum Vergleich: Nati-Keeper Yann Sommer hat 242'000 Follower. Gislason freut sich über den Hype um seine Person. «Ich versuche wirklich, alle Nachrichten zu lesen und auch zu beantworten, aber da ich pro Tag 300 bis 400 Nachrichten bekomme, ist das schwierig», sagt der 49-fache Nati-Spieler.
Bis 2015 kickte Gislason bei Kopenhagen in Dänemark. In der Champions League spielte er gegen Real Madrid und Juventus Turin. Dann holte ihn der heutige FCL-Coach René Weiler zu Nürnberg. Ziel: Aufstieg in die 1. Bundesliga. Nur knapp scheiterte das Projekt in der Relegation gegen Frankfurt. Nach Verletzungen landete Gislason anfangs Jahr bei Sandhausen. «Die 2. Bundesliga ist zwar nicht die Premier League, aber das Tempo ist hoch, es gibt viele Zweikämpfe und die Stadien sind voll», sagt er zu «Vice». Er sei halt nicht ein Lionel Messi. «Ich habe schlicht nicht das Talent für ein Team wie Barcelona», bleibt Gislason bescheiden. So ist er. Bodenständig. Ruhig. Dankbar für das, was er machen darf.
Mit seinen Isländer hat er nun das nächste Ziel im Auge: Die Qualifikation für die EM 2020. Und da trifft Gislason auf die Schweiz. Kein einfaches Los für Shaqiri, Xhaka, Sommer und Co. «Wir sind wirklich 22 Freunde», erklärt Gislason die Särke von Island.
Zunächst war unklar, ob der Gislason gegen die Schweiz im Kader stehen wird. Ende August laborierte er noch an einem Knochenödem. Mittlerweile ist der Shootingstar aber wieder fit. Einem Einsatz gegen die Schweizer steht nichts mehr im Wege. Also liebe Männer: Passt am Samstag auf eure Frauen auf ...
Die 52-Jährige N. M., die im Kanton Fribourg vermisst wurde, ist wieder aufgetaucht.
Die 52-Jährige N. M., die im Kanton Fribourg vermisst wurde, ist wieder aufgetaucht. Die Kantonspolizei hat die Vermisstenmeldung zurückgezogen.
BERN - Kurz vor der Fair-Food-Abstimmung verlangen Wirtschaftspolitiker Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA. Bauernpräsident Markus Ritter ist überzeugt: Das ist noch ein Grund mehr, für die Ernährungsinitiative zu stimmen.
Wenn das nicht schlechtes Timing ist: Just zweieinhalb Wochen vor der Abstimmung über die beiden Ernährungsinitiativen hat sich die Wirtschaftskommission des Nationalrats (WAK-N) für Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA ausgesprochen. Der Antrag kam von SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo-Blocher (49). Er empfiehlt, mit den USA auszuloten, ob ein Abkommen abgeschlossen werden kann, das die Landwirtschaft ausschliesst.
Departementsvorsteher Johann Schneider-Ammann (66) habe den Vorschlag begrüsst, heisst es in der Medienmitteilung. Wie Wirtschaftspolitiker berichten, hat der Bundesrat in dieser Sache bereits Kontakt mit US-Botschafter Ed McMullen (53) gehabt.
Bauernverband traut der Sache nichtNicht bei allen stösst der Kommissionsentscheid auf Zustimmung. Den Bauernverband «erstaunt» es, dass die Wirtschaftskommission so kurz vor der Abstimmung über Fair-Food und Ernährungssicherheit das Wirtschaftsdepartement beauftragt, mit den USA ein Freihandelsabkommen zu lancieren.
Bauernpräsident Markus Ritter (51): «Unter anderem an der Landwirtschaft sind die letzten Gespräche mit den USA über ein solches Abkommen gescheitert.» Man stelle zwar mit Genugtuung fest, dass nun die Landwirtschaft explizit ausgenommen werden soll. So richtig traue man der Sache aber nicht und sei «gewarnt, dass plötzlich doch wieder über Freihandel auch in der Landwirtschaft verhandelt» werde.
Und Ritter macht klar: «Die Lancierung solcher Verhandlungen wird viele Bauern verunsichern und den Initiativen am 23. September weiter Auftrieb verleihen.» Und weiter: «Hätten sich die Wirtschaft und wirtschaftsfreundliche Politiker gegen die beiden Initiativen tatsächlich erfolgreich wehren wollen, hätten sie den Abstimmungssonntag für die Lancierung eines Freihandels mit den USA wahrscheinlich abwarten müssen.
Auch für die Linken ist der Entscheid brisant. Denn für sie geht er in die völlig falsche Richtung. «Die Verhandlung über ein Freihandelsabkommen mit den USA ist eine Kampfansage an eine nachhaltige, umwelt- und tierfreundliche Landwirtschaft. Das ist TTIP durch die Hintertür», findet Grünen-Präsidentin Regula Rytz (56).
Hormone, Chlorlösungen und GentechDas umstrittene Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen den USA und Europa ist seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten zwar auf Eis gelegt, doch vom Tisch ist es noch nicht. Einige Linke befürchten, dass all die Regelungen, gegen die drei Millionen Europäer ein Bürgerbegehren unterschrieben hatten, letztlich in der Schweiz durchgesetzt werden könnten.
Das TTIP-Abkommen umfasste Sonderrechte für Grosskonzerne, barg bei Agrar- und Nahrungsmitteln die Gefahr, dass Hormone zur Rindermast, Chlorlösungen zur Fleischdesinfektion und gentechnisch verändertes Saatgut und Futtermittel erlaubt werden müssten.
Mit Fair-Food einen Riegel schiebenZudem warnt Rytz: «Die Gespräche sind ein Kniefall vor einem US-Präsidenten, der demokratische Rechte genauso mit den Füssen tritt wie Respekt und Anstand.»
Geht es nach der Grünen-Präsidentin, muss den Plänen mit einem Ja zu Fair-Food ein Riegel geschoben werden. Und wie Ritter ist auch sie der Ansicht, dass dies in zweieinhalb Wochen viele Stimmbürger tun werden.
Novak Djokovic steht in den Halbfinals der US Open. Hier ist er nicht der Publikumsliebling. Martina Navratilova versteht das nicht und wünscht dem Serben mehr Respekt von den Fans.
Nach seinem klaren Dreisatz-Sieg über Federer-Bezwinger John Millman gehört Novak Djokovic (ATP 6) zu den letzten Vier der US Open. Ist womöglich sogar der Favorit unter dem königlichen Halbfinal-Quartett. Sicher ist: Neben Rafael Nadal (Sp), Kei Nishikori (Jap) und Juan Martin del Potro (Arg) ist der Serbe nicht der König der Herzen.
Weil die Fans im grössten Stadion der Welt meistens mit zunehmender Matchdauer die Gegner des Djokers anfeuern – im Extremfall sogar seine Doppelfehler beklatschen – meldet sich jetzt Tennis-Legende Martina Navratilova kritisch zu Wort: «Die Zuschauer sind nicht fair zu Novak – er sollte viel mehr Unterstützung bekommen», sagt die ewige Kämpferin für Gerechtigkeit und Emanzipation auf «Tennis Channel». «Ja, er winselt hier und da zu oft. Aber er ist so ein guter Kerl und er arbeitet so hart!»
«Warum liebt ihr mich nicht?»Die gebürtige Tschechoslowakin fordert mehr Respekt für den 13-fachen Grand-Slam-Sieger – erst recht, weil sie weiss, wie es sich anfühlt, wenn die Menge gegen einen ist. «Ich fühlte mich für lange Zeit auch nicht warm umarmt. So ging es gewiss auch Ivan Lendl. Vielleicht hat das etwas mit slowakischer Herkunft zu tun. Aber man fragt sich schon: Warum liebt ihr mich nicht?»
Gut möglich, dass sich das auch Djokovic zuweilen fragt. Dann reagiert er trotzig – und das macht ihn oft nur noch stärker.
Sie gaben grünes Licht für die Lockerung der Waffenexport-Richtlinien: Dabei kannten die Sicherheitspolitiker den Bericht der Finanzkontrolle. Jetzt formieren sich die Gegner.
Die geplante Lockerung der Schweizer Waffenexportregeln erschüttert die Schweiz: Und mitten in die hitzige Debatte liess die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) am Montagabend eine Bombe platzen: Die obersten Finanzaufseher zeigten in einem Bericht auf, dass die strengen Schweizer Regeln häufig umgangen werden (BLICK berichtete).
Viele Details blieben allerdings im Dunkeln – denn auf Geheiss des Wirtschaftsdepartements und des dort angesiedelten Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wurden Teile des Berichts geschwärzt. Aus gutem Grund, wie die SRF-«Rundschau» gestern aufdeckte. Die Politsendung kam in den Besitz der ungeschwärzten Version.
Der Bericht kam allerdings eine Woche zu spät in Bundesbern an. Die Sicherheitspolitische Kommission (SiK) des Ständerats winkte die geplante Lockerung der Kriegsmaterialverordnung am letzten Donnerstag durch.
SiK-Ständeräte kannten Bericht vor AbstimmungIn der Vorwoche hatte dies bereits die nationalrätliche Schwesterkommission getan. Sie folgten damit dem Bundesrat. Dieser hatte im Juni entschieden, dass Schweizer Rüstungsfirmen ihre Produkte auch in Bürgerkriegsländer verkaufen dürfen.
Haben die Sicherheitspolitiker also unter falschen Prämissen die Lockerung der Waffenexport-Regeln abgenickt? Mitnichten, wie «Watson» nun aufdeckte. Die Volksvertreter wussten genau, was sie taten: Schon Ende Juni legten die Finanzkontrolleure ihren Bericht der Finanzdelegation des Parlaments vor. Deren Präsident ist CVP-Ständerat Jean-René Fournier (60). Der Walliser ist gleichzeitig auch Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats (SiK).
Deren Kommissionspräsident, der FDP-Ständerat Josef Dittli (61), bestätigt: «Die Mitglieder der SiK des Ständerats wurden über die wichtigsten Elemente der Zusammenfassung des Berichts mündlich informiert.»
FDP-Dittli verstrickt sich in WidersprücheDie Aussage erstaunt. Denn der Freisinnige Dittli hatte nach der Veröffentlichung des EFK-Berichts im BLICK noch verkündet: «Da braucht es eine Klärung. Gibt es wirklich unrechtmässige Umgehungsgeschäfte, muss das durch Änderungen am Gesetz unterbunden werden.»
Er habe daher veranlasst, dass der EFK-Bericht an einer der nächsten Sitzungen der SiK traktandiert werde. Es ginge darum, «dass uns die Verantwortlichen erklären, was wirklich Sache ist».
Doch offenbar wusste er genau, was Sache ist.
Linke kündigen Volksinitiative anDie Ungereimtheiten sind Wasser auf die Mühlen der Waffenexport-Gegner. Linke Kreise haben bereits eine Volksinitiative angekündigt, um diese strenger zu regulieren.
Auch Martin Bäumle (54), der ehemalige Präsident der Grünliberalen und heutige Nummer 2 der Partei, tobt. Der Bundesrat habe der Bevölkerung bei der letzten Abstimmung zu den Waffenexporten versprochen, mehr Zurückhaltung zu üben als bisher.
«Jetzt zeigt sich, dass er sein Wort gebrochen und erstens klammheimlich die Ausfuhrregeln immer mehr gelockert hat und nun auch noch Exporte in Bürgerkriegsländer ermöglichen will.» Dafür werde ihm «nun die Rechnung präsentiert – notfalls mit einer Volksinitiative.» (vfc/sf/pt)
FINSTERHENNEN BE - In Finsterhennen BE fand am Donnerstag ein grosser Polizeieinsatz beim Haus von Karl P. (58) statt. Ihm drohe eine Zwangsversteigerung des Hauses, heisst es.
Was ist in Finsterhennen BE los? Am Mittag eilte ein riesiges Polizei-Aufgebot in das bescheidene Dorf. Ziel war das Haus des 58-jährigen Karl P.. Der schlimme Verdacht von Augenzeugen: Er soll sich in seinem Haus verschanzt haben! Und zwar wegen einer drohenden Zwangsversteigerung, wie mehrere BLICK-Leser berichten.
Nun stellt sich heraus: Karl P. ist gar nicht in seinem Haus. Man habe ihn dort nicht angetroffen. «Wir wissen nicht, wo die gesuchte Person ist», sagt Polizeisprecher Dominik Jäggi zu BLICK. Auch soll es keine Drohungen im Vorfeld gegeben haben, noch gebe aktuell es Hinweise, dass von der gesuchten Person Gefahr ausgehe. Die Polizei bestätigte lediglich, dass man eine Waffe beschlagnahmen konnte.
Die Einsatzkräfte selbst waren schwer bewaffnet und trugen schusssichere Westen. Die Strasse um ein Einsatzort war abgesperrt – ein Roboter kam zum Einsatz, um sich ein erstes Bild von der Lage zu machen.
«Es darf kein Schuss fallen!»Was zu Karl P. bekannt ist: Er ist Präsident vom lokalen Schützenverein Finsterhennen. Er ist aber auch Ehrenmitglied beim Seeländischen Schiesssportverband, dem Dachverband. Edi Kerschbaumer ist sehr überrascht, was er jetzt von Karl P. erfahren musste. «Er war bis vor 10 Jahren bei uns im Vorstand als Sekretär. Er hat seine Sache immer gut gemacht.»
Kerschbaumer wünscht sich inständig, dass der Schützenvereinspräsident nicht austickt: «Ich hoffe, dass er sich im Griff behält. Ich nehme an, dass er weiss, was sich gehört.» Kerschbaumer geht davon aus, dass Karl P. seine Waffe zuhause hat. Er mahnt zu Einsicht: «Es darf kein Schuss fallen. Sonst tut er unseren Schützenvereinen einen schlechten Dienst.»
Mutter starb vor KurzemP. ist schon seit längerer Zeit arbeitslos, davor habe er bei einer Versicherung gearbeitet, wie ein Nachbar berichtet. Und: Er wohnte mit seiner Mutter in dem Einfamilienhaus. «Vor einem halben Jahr verstarb sie jedoch. Seit ihrem Tod soll er kaum das Haus verlassen», sagt ein Nachbar zu BLICK.
BLICK-Recherchen zeigen: Am 27. September soll das Haus zwangsversteigert werden. Es verfügt über 92 m2 Wohnfläche plus einen grossen Garten mit 517 m2, heisst es im Amtsblatt des Kanton Bern. Und: Das Einfamilienhaus wird auf 560'000 Franken geschätzt.
Der Tod seiner Mutter, die drohende Zwangsversteigerung, offenbar zu viel für den 58-Jährigen. (jmh/man)
* Name geändert